Baltikum  - 1. Woche - Fotobuch



Strecke: 1850 km insgesamt vom 6.-13.4.2017
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Höhen, Steigung, Km/h-Angaben
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Baltikum-Rundreise 2017 - 6.-13. April 2017 

 

 

In dieser Zeit haben wir die drei baltischen Länder Lettland , Litauen und Estland besucht und insgesamt ca. 1850 km mit einer Reisegruppe per Bus und Hotels zurückgelegt. Es war für uns eine interessante Reise. Wir haben die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Staaten und auch die großen Gegensätze zwischen Tradition und Fortschritt kennengelernt. Schwerpunkt unserer Reise waren die Hauptstädte Riga, Vilnius und Tallinn.  Überrascht hat uns, dass es in allen Städten eine große Auswahl an Lokalen gab, die zahlreiche Speisen anboten, oftmals deftig, aber ebenso auch spezifisch. Hervorheben muss man unbedingt die kalte Rote Bete Suppe, die mit Kartoffeln serviert wird. Wir entschieden uns aber für Wurst mit Sauerkraut, lach!

 


6.4.2017

Bisher waren diese drei Staaten für uns eigentlich fast unerreichbar. Bis wir uns mit einem Reiseprospekt intensiv auseinandersetzen und spontan buchten. Eine Buchung, die Flug, Hotels und auch eine geführte Busreise enthielt. Mit unserem Wohnmobil wollten wir eine lange Anreise nicht wagen, erst recht nicht in für uns bisher unbekannte Länder. Staaten, die für uns eine total andere Sprache beherrschen und bis 1991 unter sowjetischer Herrschaft standen, aber inzwischen doch der EU angehören und den Euro eingeführt haben.

 

Unser heutiger Abflug erfolgte mittags von Düsseldorf aus mit einer Propellermaschine der Baltic-Air. Der Flug sollte fast 2,5 Stunden dauern und uns in das 1800 km entfernte Riga bringen. Dort angekommen, erwartete uns bereits unsere Reiseleiterin. Und mit ihr und dem Busfahrer zusammen umfasste unsere Reisegruppe 49 Personen. Eine extrem große Gruppe. Na, ob es da nicht zu persönlichen Spannungen unterwegs kommen würde? Wir erreichten unser Hotel in Riga, bezogen unser Zimmer für eine Nacht und nahmen abends dann nur noch unsere Mahlzeit ein, da wir eine Halbpension mit gebucht hatten. Beim Abendessen wurden dann die ersten netten Kontakte geknüpft.


7.4.2017

Nach dem Frühstück stand morgens eine Stadtbesichtigung von Riga an, der Hauptstadt Lettlands. Riga hat mehr als 700 000 Einwohner und ist das größte Zentrum der Baltischen Länder. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten sowie für die gut erhaltene Innenstadt, darunter besonders die Altstadt, die am Unterlauf der Düna (lettisch: Daugava) liegt. Unsere Reiseleiterin „Dace“ führte uns u.a. in die Albertastraße , da dort die bekanntesten Jugendstilhäuser stehen. Die prachtvollen Häuser (Nr. 2, 2a, 4, 6, 8 und 13) entstanden zwischen 1903 und 1906 . Die Fassaden der Häuser scheinen sich gegenseitig durch ihre Dekorvielfalt überbieten zu wollen. Girlandenmuster und Pflanzenornamente sowie Gesichter von Gorgonen und anderen Ungeheuern brechen aus der Fassade hervor.

 

 

 

Beeindruckt hat uns auch bei unserem Fußmarsch durch die Innenstadt insbesondere das Schwarzhäupterhaus, das im 14. Jahrhundert erbaut wurde und der Gilde, den Kaufleuten und Handwerkern, gehörte. Das Gebäude wurde während des 2ten Weltkrieges zwar zerstört, aber 1999 wieder original aufgebaut. Gerne hätten wir das Schwarzhäupterhaus von innen besichtigt, aber irgendwie kam es nicht dazu. Der Name „Schwarze Häupter ist auf den dunkelhäutigen Schutzpatronen, den Heiligen Mauritius, zurückzuführen. Das Symbol des Schutzpatrons, der Mohrenkopf, lässt sich bis heute im Wappen der Bruderschaft wiederfinden.

Die Domkirche dagegen konnten wir nicht nur von außen, sondern auch von innen besichtigen. Sie ist ein imposanter Kirchenbau. 1211 wurde der Dom errichtet, in der Folgezeit allerdings mehrfach umgebaut. Heute findet man in ihm Elemente aus der Spätromantik, Frühgotik, Renaissance und Barockzeit vor. Zudem beherbergt der Dom die viertgrößte Orgel der Welt und das Museum für Rigaer Stadtgeschichte und Schifffahrt innerhalb des Kreuzganges. 

Während unserer Besichtigungstour stellten wir schon fest, dass die uns zur Verfügung stehende Zeit einfach zu kurz bemessen war. Beispielsweise hätten wir gerne die berühmten Markthallen (ehemalige Zeppelinhallen) von Riga besucht. Doch dazu kam es aus Zeitmangel nicht. Gerne hätten wir an vielen Stellen mehr gesehen, aber unsere Besichtigungszeit war einfach zu wenig. Und wir hatten auch nicht die beste Reisezeit gewählt, denn die Temperaturen im April waren niedrig und alles wirkte ein wenig farblos und trist. Unsere Reiseleiterin informierte uns aber vor Ort ausführlich und verständlich über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dazu zählten u.a. auch die „Bremer Stadtmusikanten“, die Rigaer Börse, das Freiheitsdenkmal, die Gilde (Hansezeit), Livenplatz,  …

Am Nachmittag ging unsere Reise schon weiter bis Vilnius, der Hauptstadt Litauens. Vilnius ist flächenmäßig die größte Stadt des Baltikums mit ihren über 500 000 Einwohnern. Litauen hat insgesamt nur ca. 3 Millionen Einwohner.  Landschaftlich gehört fast ganz Litauen zum Jungmoränenland, das vom Eis der letzten der Weichseleiszeit  überdeckt wurde.

Die Entfernung beträgt ca. 300 km zwischen den beiden Städten. Unterwegs durchfuhren wir flaches Land, manchmal sahen wir kleine, meist ältere Siedlungen oder Bauernhöfe. Vereinzelt kamen wir auch an Plattenbauten vorbei. Hier wurde uns schon bewusst, dass wir eine solche Strecke nicht gerne mit dem Wohnmobil fahren würden. Es gab einfach zu wenig Abwechslung, auch wenn man viele Wälder, Sumpfgebiete oder Getreideanbauflächen sah. Stell- oder Campingplätze sahen wir so gut wie keine, auch keine Hinweise dazu. (Aber es muss welche geben!) Dazu kommt, dass zwar vielerorts deutsch, oft auch englisch gesprochen wird, aber die Umgangssprache ist für uns wirklich unverständlich. Und wir tun uns schwer, diese Begriffe zu lesen und umzusetzen. Aus dieser Sicht hatten wir für uns richtig entschieden, eine organisierte Tour zu wählen.

Wir kamen gegen 19 Uhr im Hotel an und dann gab es auch schon Abendessen. Danach war für uns nur noch Entspannung angesagt. Und das in einem netten kleinen Teilnehmerkreis an der Bar. Die Besichtigung Vilnius stand für morgen an.

 



8.4.2017

Unser Hotel in Vilnius war überraschenderweise gut, auch wenn die Betten schmal waren,  … aber die Bar war hervorragend, lach. Heute gab es um 8:00 Uhr das Frühstück am Buffet. Eine Stunde später war bereits Abfahrt für die Stadtbesichtigung von Vilnius. Die Stadt soll extrem viele Kirchen haben, wir haben jedoch nur eine besichtigt, nämlich die St. Peter und Paul Kirche. Aber das war auch dann ein Höhepunkt des Tages.

 

...

Die Kirche der Heiligen Apostel Peter und Paul  ist eine der bedeutendsten Kirchen der litauischen Hauptstadt Vilnius. Sie liegt außerhalb der historischen Altstadt von Vilnius im Vorort Antakalnis, ist ein Vertreter des barocken Baustils und beeindruckt insbesondere durch ihre meisterhaften barocken Stuckarbeiten, die das gesamte Innere der Kirche ausfüllen. Die Kirche wurde im Wesentlichen in den Jahren 1668–1675 gebaut und 1704 fertiggestellt. Beim Eintritt erwartete man eine kleine Spende, die aber durchaus berechtigt war. Wir waren beeindruckt von der Schönheit der Kirche, die im Innern ganz weiß gehalten ist. 

Natürlich haben wir zunächst eine Stadt-Besichtigung per Bus gemacht, dann aber noch einen Fußmarsch durch das Innere der Altstadt. Insbesondere auch durch das Universitätsviertel der Stadt. Auf der bekannten Piliesstraße sind wir sogar in ein kleines Speiselokal eingekehrt, um unseren "Mittagstisch" zu uns zu nehmen. Zu spät sah ich dort, dass wir auch eine Rote Bete Suppe mit Kartoffeln hätten essen können, eine Spezialität des Landes. Stattdessen  gab es Fischsuppe bzw.Salat für uns.

Eines der Symbole der Stadt Vilnius, das „Tor der Morgenröte“ (Aušros Vartai) wurde im Jahre 1514 erstmals urkundlich erwähnt. Die Stadtmauer der Stadt Vilnius hatte ursprünglich zehn Tore. Das „Tor der Morgenröte“ ist das einzig übrig gebliebene. Im 17. Jahrhundert wurde neben ihm eine hölzerne Kapelle gebaut, in der das Wunderbild der heiligen Jungfrau Maria verehrt wurde. Das Wunderbild der heiligen Jungfrau Maria, in der Kapelle des Tores der Morgenröte ist eines der bekanntesten Renaissance-Malereien in Litauen. Das Bild wird ebenfalls „Madonna des Tores der Morgenröte“ und „Madonna von Vilnius“ genannt.

Die Universität Vilnius ist eine der ältesten Universitäten in Osteuropa. Die Universitätsanlage hat ihre Form im Laufe mehrerer Jahrhunderte erhalten. Sie setzt sich daher aus Bauten der Gotik-, Renaissance-, des Barocks- und der klassizistischen Architektur zusammen. Das  Panorama der Stadt Vilnius kann vom höchsten Gebäude der Altstadt, dem Glockenturm der St. Johanniskirche bewundert werden. Hat man die 193 authentischen Holztreppenstufen bewältigt, eröffnet sich vor einem ein atemberaubender Blick aus der Vogelperspektive auf die Altstadt und die umliegenden Stadtteile von Vilnius. Der historische Glockenturm verfügt auch über einen modernen Aufzug, der die Besucher auf die in 45 Meter Höhe gelegene Plattform befördert. Schade, haben wir nicht machen können...!

Die Wasserburg von Trakai, ca. 30 km von Vilnius entfernt, war unser nächster Besichtigungspunkt und gehört wohl zu den meistbesuchten und meistfotografierten Sehenswürdigkeiten des gesamten Baltikums. Die spätmittelalterliche Burganlage aus dem 14. Jahrhundert liegt malerisch inmitten der umgebenden Seenlandschaft. Die Burg wurde seit Beginn des 20. Jahrhunderts in den verfallenen Teilen wieder aufgebaut und restauriert. Das in den Hauptgebäuden befindliche Museum geht auf die Geschichte der Burg ein und stellt Ausgrabungsfunde aus. Nahebei gab es genügend Stände, mit landestypischen Souvenirs, u.a. (auch industriell hergestellte) Bernstein- und Keramikartikeln.


 

9. April 2017

Heute stand der Besuch der Kurischen Nehrung auf unserem Plan. Vorher jedoch noch eine Stadtbesichtigung der Stadt Klaipeda. Klaipeda ist die drittgrößte Stadt in Litauen mit etwa 180.000 Einwohnern und bedeutendes Wirtschaftszentrum und Kulturzentrum von Westlitauen. Der Hafen von Klaipeda ist der nördlichste eisfreie Hafen an der Ostküste der Ostsee und eine der Attraktionen der Region. 

Klaipeda hat einige schöne Sehenswürdigkeiten zu bieten, genannt sind hier die Arche, das größte Granitdenkmal in Litauen, der stolze Segler Meridianas, das Delphinarium und Meeresmuseum, eine der interessantesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in ganz Litauen, der Skulpturenpark und der Simon-Dach-Brunnen in der Altstadt von Klaipeda auf dem Theaterplatz.

Hauptattraktionen sind das Stadttheater und der Simon-Dach-Brunnen, wo sich auf dem Brunnen das Wahrzeichen der Stadt Klaipeda befindet: Das Denkmal „Ännchen von Tharau“. Alfred Kühne hat dieses Denkmal 1912 mit Hilfe von Spendengeldern der Einwohner von Klaipeda geschaffen zum Andenken an den in Memel geborenen Dichter Simon Dach (1605 – 1659). Das bekannteste Werk von Simon Dach ist eben dieses Volkslied, „Ännchen von Tharau“.

Nach unserer Stadtbesichtigung fuhren wir dann zur Kurischen Nehrung. Dazu setzten wir per Bus mit einer Fähre über. Allerdings dauerte das nur 5 Minuten. Die Kurische Nehrung ist eine 98 km lange Halbinsel an der Nordküste des Samlands. Seit 1945 gehören die nördlichen 52 km zu Litauen und die südlichen 46 km zur russischen Oblast Kaliningrad. Die Nehrung trennt das Kurische Haff von der Ostsee. Namensgeber der Kurischen Nehrung sind die Kuren, ein baltisches Volk, das vor allem die Küste bis nach Lettland hinauf siedelte. Die breiteste Stelle ist 3,8 km, die schmalste Stelle 380 m breit. Im Jahr 2000 wurde die Kurische Nehrung von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Unsere Fahrt ( Eintritt!) dauerte bis zum dem Fischerort Nida etwa eine Stunde. Der kleine Fischerort Nida lockt mit seiner Dünenlandschaft und dem langen Ostseestrand viele Urlauber an. Bereits im 19. Jahrhundert entdeckten zahlreiche Künstler die magische Inspiration des Ortes für sich. Sehenswert sind das Thomas-Mann-Haus, die Bernsteingalerie und die alte Kirche mit dem Kurenfriedhof. Leider ein Tag ohne Sonne.

In Nida haben wir eine Bernsteingalerie besucht und nur noch gestaunt, wie schön Bernstein sein kann. Bernstein ist eigentlich nichts weiter als fossiles Harz von Nadelbäumen, das durch eine Jahrmillionen dauernde Verhärtung zu einem Stein gepresst wird. So entstehen wunderschöne Steine, die meist zu Schmuck oder Kunsthandwerk verarbeitet oder als „pure“ Steine verkauft werden. 

Zu einer der größten Berühmtheiten, die die Kurische Nehrung für sich entdeckten, zählt Thomas Mann. 1929, einige Monate bevor Mann der Literaturnobelpreis zuerkannt wurde, kam der Schöpfer der Buddenbrooks von Ostpreußen her mit dem Dampfer nach Nidden. Die berühmte Sommerfrische gehörte damals schon zu Litauen und war ihm empfohlen worden.

Zwischen dem 15. und dem 17. Jahrhundert wurden Teile der Nehrung abgeholzt. Die Sandmassen, die vorher durch Bäume, Sträucher und Gräser „befestigt“ waren, wurden verweht und begruben ganze Ortschaften unter sich. Im 19. Jahrhundert konnte das Problem durch eine gezielte Bepflanzung sowie eine Errichtung von Strauchzäunen weitestgehend eindämmt werden.

Auf dem Rückweg hielten wir noch in Juodkrante am „Hexenberg“ an. An den Wanderwegen stehen über 70 Holzfiguren, darunter Hexen, Teufel und andere Figuren aus litauischen Märchen. 


10.4.2017

Am Morgen führte unsere Reise weiter über Riga nach Siauliai, wo wir den Wallfahrtsort Berg der Kreuze sahen. Dort fanden wir tausende Kreuze vor. Fast schon unheimlich. Der Berg der Kreuze ist ein katholisch und touristisch geprägter Wallfahrtsort unweit von Siauliai an der Straße nach Riga gelegen. Die Pilger pflegen Kreuze auf den Hügel zu stellen, verbunden mit einem Wunsch oder Dank. Der Hügel gilt als mittelalterlicher Burghügel, wobei die Burg den Namen Jurgaičiai getragen haben und 1348 von Kreuzrittern zerstört worden sein soll. Bereits zu dieser Zeit war der zumindest zum Teil künstlich angelegte Hügel vermutlich eine Gebets- und Opferstätte.

Im Anschluss fuhren wir zum Schloss Rundāle, in Lettland, das zu den bedeutendsten Baudenkmälern des Barocks und des Rokoko in Lettland gehört. Es wurde nach dem Vorbild des französischen Schlosses Versailles gestaltet. Das dreiflügelige und zweistöckige Schloss beherbergt 138 Zimmer und Säle. Der Schlosspark ist ebenfalls im französischen Stil angelegt. Toll zu sehen!

Nach der Besichtigung fuhren wir weiter Richtung Riga, bogen aber ab nach Sigulda. Sigulda liegt am Rande des Gauja-Nationalparks. Hier erwartete uns die Hotelanlage Kaupo, die aus mehreren Holzhäusern besteht. Wenn man von der Hellhörigkeit der Räume einmal absieht, war das Restaurant urgemütlich. Wir fühlten uns wohl und genossen die wenigen Stunden dort.


11.April 2017

Im Gauja-Nationalpark standen tags darauf der Besuch der Sigulda-Burg, die Gutmann-Höhle und die Bischofsburg Turaida an. Danach fuhren wir bis zur Stadt Tallinn.

 

Der Gauja Nationalpark ist der älteste Nationalpark in Lettland. Er nimmt eine Fläche von fast 92.000 Hektar ein und wurde 1973 begründet, um die im gesamten Baltikum mit Flora, Fauna und ihren fast 500 kulturhistorischen Objekten einzigartige Landschaft an der mittleren Gauja zu schützen. 

Die Siguldaburg entstand im Jahre 1207 als Festung, die als Kastell aufgebaut wurde, später wurde sie umgebaut und bekam die Umrisse eines Konventbaus. Seit 2012 ist es möglich, auf den nördlichen und Haupttorturm zu steigen, die Burgmauern zu betreten und die mittelalterliche Atmosphäre zu genießen.

Unweit der Burg befindet sich die Gutmannshöhle. Dies ist die höchste Höhle in Lettland, 10 Meter hoch und etwa 19 Meter lang. In ihr entspringt eine Quelle, deren Wasser einer Legende nach von einem guten Mann an Pilger verteilt wurde und Heilkräfte haben soll. Daraus entstand der Name dieser Grotte.

Auf dem 43 Hektar großen Gelände des Museumreservats Turaida befinden sich die Mauerburg Turaida, deren Bau im Jahr 1214 für Bischof Albert begonnen wurde, am Ort, wo früher die hölzerne Burg des Königs Kaupo der Liven von Turaida stand, die Gedenkstätte für die Rose von Turaida, die Kirche und der Kirchberg, der Volksliederpark und die bewirtschaftete Bebauung des Landgutes. Die Bauzeit der Bischofsburg erstreckte sich bis in das 17. Jahrhundert. In der zweiten Hälfte des 18. Jh. brannten Teile der Burg ab und sie wurde unbewohnbar. Heute finden wir Teile der Burg wieder im restaurierten Zustand vor. Der runde Burgturm und Teile der Wirtschaftsgebäude mit dem Wehrgang sind wieder zu besichtigen und zeugen von der einstigen Größe und Bedeutung der Wehranlage.

Auf dem Weg nach Tallinn wurde ein kurzer Abstecher in das Örtchen Cēsis gemacht, um dort in der Altstadt einen Rundgang zu machen und die mittelalterlichen Bauten zu besichtigen. Es regnete. Und was machten wir? Wir suchen uns ein nettes Cafe und genossen dort Kaffee, Kuchen und leckeres Eis und ließen den Rest der großen Reisegruppe ihren Weg ziehen. 


2. April 2017

 

 

Tallinn, die Hauptstadt Estlands, bis zum 24. Februar 1918 hieß die Stadt amtlich Reval, wurde im frühen Mittelalter gegründet – heute bietet die Stadt eine sehenswerte Mischung aus Alt und Neu. Sie ist eine mittelalterliche Stadt mit gotischen Turmspitzen, holprigen Kopfsteinpflastern und einer besonderen Architektur. Uns hat sie besonders gefallen. Restaurants, Bars, Museen und Galerien füllen diese historische Stadt mit Leben und halten sie lebendig. Die Altstadt Tallins unterteilt sich in die Ober- und Unterstadt: Die Oberstadt war der Sitz der ritterlichen Machthaber und ist auch heute noch das Zentrum der Macht. Die Unterstadt, das eigentliche Reval, entstand zu Beginn des 13.Jahrhunderts als Handelsplatz zwischen Domberg und Hafen.

Die Alexander-Newski-Kathedrale ist eine Landmarke der Hauptstadt Tallinn und befindet sich auf dem Domberg (Toompea), genauer auf dem Lossi plats („Schlossplatz“) zwischen dem estnischen Parlament und der Residenz des deutschen Botschafters. Benannt wurde sie nach dem russischen Nationalhelden und Heiligen Alexander Jaroslawitsch Newski.

Unseren Abschluss und auch Abschied vom Baltikum nahmen wir in einer kleinen Gruppe in einer uns empfohlenen Bierbrauerei mit einem Krug Bier und einer deftigen Bratwurst mit Sauerkraut. Das wird uns allen in Erinnerung bleiben, weil wir das alle in entspannter Atmosphäre genießen konnten. Im Anschluss fuhr uns unser Busfahrer zurück nach Riga mit einem kleinen Zwischenstopp in Pärnu, einer Hafenstadt mit einem bekannten Seebad.

Wieder in Riga angekommen, bezogen wir unser Hotel, das mehr einer Jugendherberge glich als einem Hotel. Was hatte der Veranstalter sich denn dabei nur gedacht? Die Zimmer waren zwar funktionell, aber extrem spartanisch eingerichtet. Das angebotene Essen war mehr als dürftig. Und Getränke musste man sich nebenan in einem Shop holen. Und das alles in einem fragwürdigen Stadtviertel. Aber es war unser letzter Reisetag und wir wurden nur noch morgens zum Flughafen gebracht, um unseren Flug nach Deutschland zu bekommen. Und das funktionierte tadellos.

Unser „Schnupperkurs Baltikum“ war damit beendet. Insgesamt war es eine kurze, aber interessante Reise. Wir haben viel gesehen, auch wenn die Busstrecken zwischen den einzelnen Hauptstädten r uns viel zu lang waren. Unsere Reiseleiterin war kompetent und hat uns die Länder sehr nahegebracht. Nur, eine angedachte Wohnmobilreise ins Baltikum kommt für uns nicht mehr Frage, da die Anfahrtswege dahin einfach viel zu lang sind. Und die Landschaft selbst bietet wenig Abwechslung.

 

 

2017 © Dagmar & Anni      (Download als PDF-Datei hier.)


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