USA 2009 - 3. Woche

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6.4.2009 Tucson - Kingman 510 km
6.4.2009 Tucson - Kingman 510 km

06.04.09 Fahrt nach Kingman über den Highway 93

Da wir ja heute eine lange Tour von gut 500 Kilometer vor uns hatten, wurden wir auch freiwillig pünktlich früh wach. Nach Duschen, Packen und Klamotten/Taschen/PC ins Auto einräumen, wurde es dann Zeit fürs Frühstück. Es war ein geruhsames Frühstück wieder mit Eiern und Kartoffeln.
Gegen 8:00 Uhr waren wir dann startklar. Wir tankten noch, und dann ging es auf die Autobahn Richtung Phoenix. Eine langweilige Strecke über 160 Kilometer.
Wir waren froh, endlich davon runter zu kommen und auf der Strasse 60 nach Wickenburg fahren zu können, wo der Highway 93 beginnt.
Wir hatten zu Hause eine Reportage über den Highway 93 gesehen, der in Wickenburg anfängt und in Kanada aufhört. Und diese Strasse geht z.B. auch via Hoover Dam und Las Vegas quer durch Idaho in den Norden. In unserer Planung steht, dass wir ein Stück dieser Traumstraße, die kaum einer kennt, von Idaho aus bis nach Las Vegas herunterfahren, kurz bevor wir wieder nach Deutschland fliegen. Und so passte es super, dass wir aufgrund unserer gestrigen Reiseplanänderung nun auch ein Stückchen dieser Strasse in Arizona Richtung Norden fahren konnten.

In Wickenburg angekommen, stellten wir fest, dass „Downtown“ eine alte Cowboystadt ist mit allem, was so dazugehört. Vom Cowboyhut bis zum Pferdesattel, von der Cowboybar bis zur alten Dampflokomotive. Wir guckten uns das in Ruhe an, tranken bei McDonald einen Cappuccino! - kaum zu glauben und dann auch noch lecker. Und fuhren weiter auf dem Highway 93 Richtung Kingman – ca. 330 Kilometer entfernt.
Erst war die sehr gut ausgebaute neue Strecke langweilig, rechts Wüste, links Wüste, aber dann fing der „Scenic Drive“ an, und schlagartig wurde es schön.
Wer sich für Natur ohne Ende interessiert, fährt hier optisch richtig gut und vor allem schnell nach Kingman. Als erstes waren da natürlich wieder Kakteen – Organ Pipes und Saguaros, danach endlose Mengen von Joshua Trees rechts und links der Strasse. Dann schlängelte sich die z. T. dreispurig ausgebaute neue Strasse durch einen „Cottonwood Canyon“ - ja, auch hier gibt es einen. Dann ging es hinauf in die Berge und deren vorgelagerte Vulkankegel, denen man zum Teil ihr ehemaliges Schlot-Leben noch ansehen konnte. Dann wieder tief eingeschnittene Spalten, dann witzigerweise jede Menge riesige Steinbrocken – wie ausgespuckt und übereinander gekullert. Und dann wieder Kakteen, Kakteen, Kakteen. Und dann war der Scenic Drive kurz vor dem Örtchen „Wikieup“ zu Ende. Und wieder erfolgte ein längeres Stück wüste Wüste.
Ungefähr 5-8 Meilen vor Kingman wurde es uns langweilig. Und wir wären nicht die Travelmäuse, wenn wir dagegen nicht was gefunden hätten. Da ging nämlich laut Karte ein Abzweig namens „Hackberry Road“ vom Highway 93 ab. Und da klingelte es bei uns. Auf der Route 66 gibt es einen Platz mit Haus und Sehenswürdigkeiten und liebevoll gehegten Relikten aus der frühen Zeit mit dem gleichen Namen und dieser Platz ist ein MUST für jeden Route66-Fan.
Unsere Hackberry-Strasse wurde uns erst mal madig gemacht mit „Droh-Hinweisschildern“ a la „ primitive Road – flashflood Area und own Risk“. Aber wir ließen uns nun mal nicht abschrecken, auch nicht von den 19 Meilen Länge. Und das war gut so.Die ersten 4 Meilen der Strasse war asphaltiert – jedenfalls mehr oder weniger. Und die restliche Strasse war zwar Schotter, aber breit wie zwei Strassen und absolut toll befahrbar – wenn es trocken ist natürlich. Optisch klasse, da der Fahrweg eine Berg - und Talfahrt ist – Anni liebt das. Und fahrtechnisch auch absolut kein Problem für einen normalen PKW. Die einzigen Lebewesen, die wir unterwegs trafen waren Rindviecher, und auch die fürchteten uns nicht.
Als wir dann diese tolle Strecke hinter uns hatten, mussten wir nur noch Schienen überqueren. Wären wir 5 Minuten später gekommen, hätten wir da auch noch das Abenteuer – 4 Loks und 100 Waggons- erleben können. Leider waren wir da schon auf der echten Route 66. 
In Hackberry [ http://www.westkueste-usa.de/2003/mn_Hackberry.htm] haben wir in den vergangenen Jahren schon oft Station gemacht. Und das Wahrzeichen war immer die knallrote Corvette vor der Tankstelle. Heute war sie weg. Und traurig fragten wir uns, ob sie das Zeitliche gesegnet hatte. Aber sie war nur umgezogen, steht jetzt unmittelbar vor der Eingangstür in den Laden und somit unter dem Dach. Auf Nachfrage beim Chef, warum das so wäre, klagte er sein Leid mit dem Wetter und dem Rost. Tja, auch Corvettes kommen in die Jahre... Wir trafen im Laden zwei deutsche Wohnmobil-Urlauber, unterhielten uns ein bisschen und machten uns dann wieder auf die Socken Richtung Kingman – auf der normalen Strasse natürlich. Nein, natürlich nicht einfach so. Erstmal fuhren wir die Route66-Kneipe „Outpost“ an. Gottseidank hatte die nach drei Jahren wieder eröffnet. Und so fanden wir auch unsere Wand-Bekritzelung von 2005 an der Wand wieder. Klar doch, dass wir auch jetzt unsere neueste „Markierung“ hinterlassen haben, unübersehbar wenn man reinkommt, links an der Wand. Ehrenhalber tranken wir in dieser Kneipe wieder ein leckeres on-Tap – Bier´chen. An der Bar saßen nur einheimische Männer und Frauen. Und als wieder gingen, verabschiedeten wir uns mit „see you next year“ - was ein vielstimmiges „good bye GIRLS“ auslöste. Dass das wie Öl runter ging nach den deprimierenden Senior-Tagen ist wohl verständlich....!!!
Dann ging es nun endgültig weiter nach Kingman. Wir haben da schon so einige Lieblings-Motels. Und dieses Mal wollten wir ins „Silver Queen Inn“. Noch ein bisschen mit dem Chef gehandelt und mit allen unmöglichen Rabatten zahlten wir dann für ein Zimmer mit zwei Betten 43.- Dollar – ca. 30 Euro.
Mittlerweile war es fast 16:00 Uhr und natürlich hatten wir Hunger seit dem Frühstück. Und wenn man schon in einer Route 66-Stadt ist, dann geht man natürlich in die Route 66- Kneipe „Mister D´z“. Anni auf einen leckeren Route 66 -Hamburger, und ich hatte Lust auf Mozzarella-Sticks.
Danach wollten wir nur noch ins Hotel, nicht ohne vorher noch mal voll zutanken. Hier ist das Benzin nun wirklich viel billiger als in Kalifornien oder Nevada.
Morgen früh geht es weiter nach Oatman – DER Route 66 Stadt schlechthin für unseren Geschmack. Dann werden wir aber schnurstracks nach Primm weiterfahren – Urlaub machen...!!!

 


7.4.2009 Kingman - Primm 230 km
7.4.2009 Kingman - Primm 230 km

07.04.09 Fahrt von Kingman nach Primm

Unser gestriges Hotel war am Abend restlos ausgebucht. Viele Gäste waren offensichtlich Handwerker aller Art samt Arbeitsauto. Und die mussten heute morgen früh zur Arbeit. Also waren auch wir um 7:00 Uhr wach, bei dem Autoverkehr draußen vor der Tür. Nachdem wir alles in unserem Zimmer erledigt hatten, sahen wir uns das Motelfrühstück an. Wir beschlossen dann wortlos nebenan bei „Dennys“ frühstücken zu gehen. 
Da innen drin steht immer das obligatorische Schild.“waiting to be seated“. Aber erst mal haben wir da gestanden und gestanden. Endlich kam dann mal eine Kellnerin und sagte: „suchen sie sich ihren Platz aus, ich folge ihnen“. Ungewöhnlich. Das Frühstück war dann wie immer gut und reichlich. Was fehlte war, dass die Kellnerin noch vor Ende unserer Mahlzeit kam, fragte, ob wir noch etwas bräuchten und diskret die Rechnung auf den Tisch legte. Sie kam nicht, fragte nicht und brachte auch keine Rechnung. Noch ungewöhnlicher. Und tatsächlich mussten wir mehrmals nachfragen, ob wir denn nun endlich bezahlen könnten. Also das war alles super-ungewöhnlich. Geschmeckt hat es aber trotzdem gut.
Unsere Fahrt ging dann durch Kingman und hinter dem Visitorcenter links ab auf die Route 66 Richtung Oatman. Die ersten Kilometer geben schon mal einen kleinen Vorgeschmack der Strecke, dann wird es aber wieder langweilig bis man unter der Schnellstrasse durchgefahren ist. 
Wenn man dann links abfährt, ist die Strasse schon als „Scenic Drive“ ausgewiesen. Aber erst mal ist sie auch da endlos gerade und nach ein paar verirrten Häusern sehr einsam. Außer Kakteen und Spinifexgras nur Sand und Staub. Vor einem allerdings die Berge, deren Schlote zum Teil schon von weitem darauf hinweisen, dass man auch hier wieder durch ein Lavagebiet fährt.
Die gesamte Strecke ist ca. 28 Meilen lang bis Oatman. Schön wird sie auf den letzten 8 Meilen - dafür aber richtig. Kaum ist man an einer ehemaligen Route66-Tankstelle vorbei, geht es in die Berge bis über 1200 Meter hoch auf einer schmalen gewundenen Strasse. Der Blick rechts und links auf Vulkangestein. Kakteen, Gras, Geröll, einige Bäume und ein fleißiges Kerlchen am linken Straßenrand, der ein tiefes Loch in den harten Stein geschlagen hatte und wohl nach DER Goldader suchte. Ob er das durfte ?- keine Ahnung. Dass da was „Goldiges“ ist, ist seit Jahren bekannt. Ein paar Meilen weiter, jenseits des Passes, lag seit Jahren eine alte Goldmine still. Jetzt hat man sie reaktiviert – der neue Drahtzaun samt Stacheldraht und ein neuer Eingang in den Berg zeugen von neuen Aktivitäten. Was doch so ein überhoher Markt-Goldpreis alles auslöst...
Irgendwann waren diese 8 Meilen aber auch zu Ende. Alleine dafür lohnt es sich, die Tour zu fahren, es ist wirklich wunderschön, besonders morgens, wenn die Sonne im Rücken steht. Und dann kommt das "Kaff "Oatman. Legendär wegen diverser berühmter Schauspieler und heute ein Touri-Ort. Vergammelt – extra?, hässlich, touristisch auf Masse ausgerichtet und eigentlich ein Witz. Aber er ist ein MUST, wenn man jemals unter Gleichgesinnten von der Route 66 spricht. Auch die Biker müssen hier gewesen sein – Ehrensache. Und die Rentner und die Esel. Und wir. 
Wir gingen noch mal ins Oatman Hotel. Der Witz in dem Laden ist, dass alle Wände mit echten Dollarscheinen zugepflastert sind. Mittlerweile schon übereinander, weil der Platz fehlt. Würde einer die runter nehmen und zur Bank bringen, wäre er ein reicher Mann. Selbstverständlich sind auch zwei Dollars von uns aus verschiedenen Jahren dabei. Heute haben wir uns das allerdings erspart.
Die Weiterfahrt jenseits von Oatman geht auf der Route 66 noch ca. 12 Meilen weiter Richtung Topock. Eine schöne Strecke, die wir bereits früher mehrmals gefahren sind. Und da es auch dort vorwiegend Kakteen und Wüste rechts und links gibt, wollten wir diesmal lieber die Abkürzung nehmen.Deshalb fuhren wir Richtung Laughlin. Von dort auf der Strasse 95 nach Searchlight, und dort machten wir einen Schlenker auf die Strasse 164, die quer durch die Berge führt. Und die wir immer schon mal gefahren sein wollten.Und unglaublich, kaum hatten wir den Colorado River überquert - und damit dann Nevada wieder erreicht - und waren ein Stück hoch in die Berge gefahren, stand unübersehbar ein Schild: Joshua Tree Highway.Ich dachte, ich spinne. Aber so war es dann auch tatsächlich. Gute 25 Meilen lang rechts Kakteen, links Kakteen. Einige allerdings waren noch nicht so ganz verblüht. Und so gaben die wenigstens was her.
Ich kann nur empfehlen, wenn jemand in Las Vegas ist und einen Tagestrip machen will, ohne runter bis in den Joshua Tree NP fahren zu müssen/wollen – hier findet er satt diese Kakteensorte. Kurz vor der Ortschaft „Nipton“ hörte die Pracht dann auf. Und ca 10 Meilen weiter befindet sich dann die I-15. Und von da waren es für uns nur noch wenige Meilen bis Primm.
In Primm sind wir schnurstracks zum Casino-Hotel Buffalo BIll gedüst, rein ins Hotel, und dann mussten wir fast eine Stunde an der Rezeption warten, bis wir einchecken konnten. Und wir waren noch schnell dran. Hinter uns die Schlange wurde immer länger, auch Stunden später war da noch „Action“. 
Irgendwie passt das alles nicht zusammen. Im Las Vegas TV wird berichtet, dass das Geschäft im letzten Monat um ca. 30% eingebrochen ist, die Casinogewinne nur noch bei 2-7% liegen und die Hotels trotz kleiner Zimmer-Preise überwiegend leer stehen. Und hier in diesem Hotel stehen die Leute Schlange. Die Spielautomaten bimmeln und scheppern, die Restaurants sind brechend voll und nichts deutet auf Rezession hin. Und wenn ich das richtig mitbekommen habe, haben die wenigsten Gäste für 5 Dollar die Nacht ihre Zimmer gebucht...
Natürlich kam auch heute wieder das obligatorische Buffet zum Zuge. Da wir dieses ja bei unserem letzten Besuch hier nicht testen konnten, wollten wir das heute nachholen. Unser Dennys- Frühstück lag schon sehr lange zurück. Gegen 16:30 Uhr gingen wir also essen. Ab 16:00 Uhr gibt es hier „Dinner“ - das kostet 9,99 Dollar plus Tax – also gesamt 22.- Dollar für zwei. Zu teuer. Dann wollten wir uns je ein Bier zum Abendessen gönnen – je 3.- Dollar plus Tax – überteuert. 
Das Essen war wie das Buffet-Essen bei Golden Corral oder so. Nicht der Brüller, aber sättigend. Allerdings sind wir in Las Vegas für diesen Preis eine bessere Auswahl und mehr Angebote gewöhnt. Erstaunlich war, dass es zwar reichlich Personal dort gab, aber kaum einer Englisch konnte. Und die Salat-Auffüll-Fachfrau kannte nicht einmal „Caesar-Dressing“ - die Standard-Salatsosse hier in USA schlechthin. Und dass es um 17.00 Uhr keine sauberen Teller mehr gab, war schon sehr ungewöhnlich. Ob der Tellerwäscher Ausgang hatte??
Wir waren sehr schnell satt und fertig und verzogen uns aufs Zimmer. Es ist wie beim letzten Mal. Dieses Mal haben wir vom Zimmerfenster aus im Seitenblick den Pool und logieren in der 4. Etage.Wichtig für uns: hier im Casino und in den Zimmern gibt es W-Lan von einer externen Company. Die nimmt die Stunde 6,99 Dollar plus Tax, oder für 24 Stunden 11,99 Dollar plus Tax. Ich denke, wir werden übermorgen eine 24-Stunden-Leitung mieten. 
Jetzt machen wir erst mal Pause hier. Ein bisschen Sorge macht uns das Wetter. Laut Wetterkanal zieht eine fette Schlechtwetterfront mit schwerem Sturm, Tornados, Schnee und Regen vom Westen her ins Land. Erwartet wird dieser Zustand für Freitag/Samstag/Sonntag. Da es aber heute hier schon mächtig stürmt und gegen Abend der Himmel zugezogen ist, kommt das Unwetter vielleicht schneller.
Unsere nächste Station sollte ab Freitag/Samstag ja einerseits Death Valley und andererseits die Mammoth-Spring-Gegend sein. Regen in Death Valley wäre ja mal was anderes, aber Überschwemmungen auf Nebenstrassen nicht empfehlenswert. Und schwere Schneefälle im Mammoth-Gebiet ist gut für die Tausenden von Skifahrern, aber nichts für unseren Geschmack.So überlegen wir, ob wir doch die Kalifornien-Tour drehen und mit der Route 1 - Big Sur aufwärts beginnen und nicht wie geplant später südwärts/abwärts fahren. Das ist dann zwar optisch nicht sooo attraktiv wie direkt mit Wasser auf der rechten Seite beim Runterfahren. Es lässt uns aber andererseits mehr Spielraum festzulegen, wie weit wir in den Norden fahren können, ohne dem Wetter zum Opfer zu fallen.
Wir werden sehen, was Freitag sein wird.Morgen fahren wir erst mal nach Las Vegas, zum Shoppen und Bummeln. Und dann sehen wir weiter...


08.04.09 Shopping-und Zockertag

Heute haben wir uns ja „freigegeben“ ,und das wollten wir dann nach Herzenslust auskosten. Heute Nacht hat es hier heftigst gestürmt. Aber heute morgen war die Sonnenwelt wieder in Ordnung. Und so beschlossen wir, uns ohne Frühstück aufzumachen nach Las Vegas. Sind schlappe 35 Meilen und auf der Autobahn ein Klacks.Vorgenommen hatten wir uns, Wal-Mart und dort die Abteilung "Klamotten", heimzusuchen, weil es da eine besondere Sorte T-Shirts gibt, die wir besonders schätzen. Und von unserem letzten Besuch 2006 wussten wir, dass es in Las Vegas wohl zwei Wal Mart-Läden gab. 
Aber das Navi war da anderer Meinung und listete uns mindestens 10 Wal-Mart´s in LV auf. Wir ließen uns also führen und landeten prompt in einem neu erbauten Wal Mart, der eine grüne Beschriftung hatte und sich „Markt für die Nachbarschaft nennt“. Und innen entpuppte sich dieser Markt als Konkurrenz zu den „Whole Foods“ – Läden, die enormen Zuwachs erleben dürfen. Diese Läden sind ausschließlich auf Bio-Basis, sauteuer, obwohl angeblich nicht gewinnorientiert, und bestens ausgestattet. Wir kaufen da auch gerne, weil es nichts gibt, was es da nicht gibt. Die Amerikaner werden gesundheitsbewusster...! Und Wal Mart reitet nun auch auf der ausschließlich Lebensmittel-orientierten Schiene – selbst die Verkäuferinnen hatten grüne „Dienst-Poloshirts an.
Der erste Wal-Mart war also nix. Der zweite, der auch irgendwo in der Walachei lag, war da aber ein Treffer. Aber zuerst gönnten wir uns in dem angeschlossenen McDonald einen Kaffee. Zwei große Becher für 1,43 Dollar – ob die sich verrechnet hatte?? Dann gingen wir einkaufen. In erster Linie suchten wir T-Shirts und kurze Hosen. Es ist hier einfach zu warm. Und wenn die Amis hemdsärmelig rumlaufen, dann können wir das auch ein bisschen.
Wir fanden, was wir suchten, und das billig und reichlich. Mit 8 Tüten kamen wir dann raus. Naja, in einer Tüte befanden sich auch noch 3 Packungen Kaffeetütchen a la Teebeutel. Diesen Kaffee mag ich einfach. Und bei uns gibt es den nicht. Da wir immer noch nicht die Nase voll hatten – schließlich fehlten uns noch ein paar Jeans, ließen wir das Navi weiter suchen. Und der nächste angesteuerte Wal-Mart war wieder so ein „Grüner“. Da gaben wir auf. Morgen ist auch noch ein Tag und hier gibt es ein Outlet mit ´nem Denim-Laden für Jeans. Statt dessen fuhren wir ins echte Whole Foods – die haben fantastisches Sparkling Water – für hiesige Verhältnisse. Und ich mag einfach das normale stille Wasser nicht. Sechs Flaschen mit je ca. einem Liter für 5,65 Dollar, schluck....aber man gönnt sich ja sonst nichts.
Danach war erst mal Anni dran. Heute ist ja Mittwoch ,und da gibt es ja im Goldstrike-Casino/Jean das „Prime Rib Buffet“ für den Spottpreis von 4,99 Dollar incl. 2 Getränken. Und da wir ja heute noch nichts gegessen hatten (auch kein Frühstück), und es bereits nach 14:00 Uhr war, fuhren wir schnurstracks dort hin. Auf dem Weg nach Jean sahen wir links in einem großen Sandfeld viele Sandfahnen aufsteigen, aus denen sich pausenlos große und kleine Sand-Wirbelstürmchen entwickelten. Sah wirklich gut aus. War vielleicht einen Kilometer entfernt und wir hätten da auch hinfahren können. Aber man muss ja die Abenteuerlust nicht überteiben... Das Buffet-Lokal im Casino von Jean war brechend voll, die „Kellner“ kamen mit dem Abräumen kaum nach. Und wer weiß, wie die Reste-Teller und Tische bei den Amis aussehen, weiß, dass man da alle Hände voll zu tun hat, den Müll abzuräumen. Anni aber war seelig und langte voll beim Prime Rib zu. Ich habe es ihr richtig gegönnt. Mir reichte ein Salat, da sonst nichts Passendes für mich da war. Leichtsinnigerweise versuchte ich mich – auch um satt zu werden – mal am Kuchenbuffet. Das war dann aber doch nix für mich, und ich habe die Sachen stehen lassen. Und ehrlich – jetzt, viele Stunden später, gäbe ich was für ´nen Underberg, der Bissen Kuchen spricht immer noch mit mir.
Danach sind wir zurück ins Hotel gefahren. Lange haben wir diskutiert und hin und her überlegt, wie wir die Ostertage verbringen. Letztendlich haben wir uns entschlossen, noch um zwei Tage hier in Primm zu verlängern. In dieser Zeit werden wir nach Death Valley fahren und unsere geplante Route "drehen", wenn das Wetter das zulässt. Danach fahren wir Richtung Los Angeles und die Big Sur rauf.
Das Verlängerungs-Buchen war dann aber doch sehr umständlich. An der Rezeption hätte die Nacht jetzt 65.- Dollar (!) plus Tax gekostet, also nichts mehr mit 4.- Euro (!). Also haben wir auf unserem Zimmer erst mal Internet eingerichtet. Kostet für 24 Stunden 11,99 Dollar incl. Tax.!!! Dann haben wir versucht via Internet hier zu buchen. Aber die Hotel-Rechner scheinen alle überlastet zu sein. Kein Wunder, die Schlange vor der Rezeption ist zum Einchecken noch länger geworden als sie gestern schon war. Letztendlich hat dann die Internet-Buchung doch geklappt – wir bezahlen nun für zwei weitere Nächte 65.- Euro (!). Aber das ist noch billig, wenn man so die anderen Hotels überprüft. Eine gute Gelegenheit für die umsatzverlustigen Casinos mal wieder richtig hinzulangen – und sei es auch nur bei den Zimmern. Ist halt Ostern. Und die Amis haben wohl schon seit zwei Tagen Ferien. Die schulpflichtigen Kinder sind alle unterwegs, also ist Action angesagt. Hier im Hotel sind wir nun "Member" geworden – eigentlich nur „just for fun“. Wir wollten die beiden T-Shirts haben! :-) Promotion! Leider passen sie beide nicht – zu klein. Aber der Chef dort hatte keine größeren mehr, alle schon vergeben. Kein Wunder bei den Größen, die die Amis stellenweise mittlerweile brauchen. Da sind wir beide ja Waisenmädels dagegen. Anni hat heute leider auch nix gewonnen, ...aber 6 Dollar verspielt. So muss das Abendessen ausfallen und wir ernähren uns flüssig, :-)).
Morgen werden wir, wie gesagt, wenn das Wetter es hergibt, nach Death Valley (als eine Tagestour von vielen ) fahren. Und wenn wir dies nicht tun können, gehen wir halt wieder shoppen. Macht auch viel Spaß, auch wenn das wesentlich anstrengender ist (und teurer) als Natur gucken...
Anni wird unsere Internet-Leitung dahingehend ausnutzen, damit alle Leser auf den neuesten Stand gebracht werden...

 


09.04.09 Casino-Tag in Las Vegas

Ursprünglich wollten wir heute ins Death Valley fahren. Wir haben das aber dann doch sein lassen und sind statt dessen nach Las Vegas rein gefahren.
Erstens hatten wir Hunger – und Sie wissen was jetzt kommt: ja, unser Lieblings- Frühstücksbuffet im South Point Casino Hotel - 
Anders als sonst war es heute brechend voll. Vor allem Familien mit vielen Kindern tummelten sich am Buffet. Und vor jedem Stand gab es lange Schlangen. Ferienzeit. Und deutsche Laute hörten wir auch. Damit ist wohl auch geklärt, dass Deutschland unterwegs ist. Kein Wunder bei DEN Preisen hier. Trotzdem wurden wir satt wie immer.
Danach fuhren wir über den Strip. Wenigstens das neue Hotel „Palazzo“ wollten wir uns ansehen. Gehört zum Venetian-Komplex und soll selbst mit den Gondeln und dem Canale im 2.Stock verbunden sein.
Der erste Eindruck auf dem gesamten Strip heute morgen gegen 10:00 Uhr: brechend voll. Die Menschenmassen strömten über die Strassen wie in guten Zeiten. Auch die Casinos waren voll, und allenthalben hörte man bis auf die Strasse das Gebimmele der Automaten. An der Riesenbaustelle auf dem Strip, das ja mal irgendwann ein Casinoviertel werden soll, sahen wir auch zwei Arbeiter. Das Gewusele von fleißigen Männern, die in affenartiger Geschwindigkeit Stockwerke hochziehen, fand nicht statt. Wir konnten keine wesentliche Veränderung des Baufortschrittes seit dem 23.3. feststellen.
Auch das Palazzo sieht unfertig. Der größte Teil ist fertig – Casinobereich und Hotelteil, ein weiterer Teil nicht, sondern nur mit schwarzem Plastik „zugeklebt“ - so zwanzig Stockwerke und was sonst noch versteckt ist... Nichts desto trotz, wir waren neugierig. Wir fuhren ins Parkhaus vom Venetian, da kennen wir uns aus. Und wir bekamen auch problemlos vor der Aufzuganlage im 7.Stock zu den Casinos einen Parkplatz – mit anderen Worten hier war nix los.
Im Casinobereich angekommen schlenderten wir erst mal durch die Geschäftsstrassen, guckten dem singenden Gondoliere zu, der besser Opernsänger oder Schauspieler geworden wäre, bei dem Lied, so gut klang das vom Band. Jedenfalls machte er seinen Job gut. Die tolle Freitreppe mit den Deckengemälden existiert immer noch. Nur die Figur von Luciano Pavarotti war entfernt worden. Dafür stehen da jetzt die drei Jungs von der „Blue Man Group“ als originalgetreue Pappfiguren. Wir suchten den Übergang zum Palazzo und fanden ihn eine Etage tiefer, wenn man durch das Spielhallengewusele geht. Erster Eindruck – sieht nett aus mit den geöffneten und blinkenden Sonnenschirmen unter der Glaskuppel. Auch der Wasserfall und die vielen frischen Blumen in den Beeten ringsherum schaffen freundliche Atmosphäre. Drum herum jede Menge geschlossener/nicht offener Restaurants der wohl amerikanischen Sonderklasse. Fein gedeckt. An einem stand ein Schild: geöffnet zur Cocktailzeit von 4-6 Uhr nachmittags.
Wenn man weiter geht, kommt man in den Spieletrakt, der einige Ein-Ausgänge zur Strasse hat. Fährt man mit der Rolltreppe wieder hoch, landet man in den vornehmen Geschäftsstrassen – von Svarowski über D&G und allen anderen bekannten und weniger bekannten Mode-Designern. Natürlich auch alle Uhrenfirmen und ich weiss nicht was noch. Wir sind da flott durchgelaufen. KEIN einziger Mensch war da. Die Läden waren alle geöffnet und die Verkäuferinnen langweilten sich, aber niemand kam. Weder zum Gucken, noch zum Kaufen. Und die Touris gingen auch vorne rein und hinten raus – so wie wir. Wir haben uns da nicht wohl gefühlt.
Also suchten wir den Weg zum Venetian. Es sollte ja der Kanal hier durchgehen. Wir fanden den Kanal – aber der endet genau vor dem Palazzo. Und dort war auch wieder Betrieb. Lange Schlangen an den Gondeln, viele Menschen die da rumwuselten, fotografierten und Kaffee tranken in den drei Restaurants des „Markusplatzes“. Hier war die Welt wieder in Ordnung.
Ein bisschen enttäuscht über den „Palazzo“, verließen wir die gesamte Anlage und gingen auf die andere Seite, um im „Caesars Palace“ nach dem Rechten zu sehen. Geändert hat sich hier gar nichts. Aber schon im Eingangsbereich mit der runden Rolltreppe und den wunderbar bemalten Decken knubbelten sich die Leute. Im weiteren Verlauf der dortigen Shops war wirklich mächtig was los. Viele Menschen schlenderten dort durch. Und von ferne hörte man das Gebimmele von den Spielautomaten. Und dort angekommen war es ebenfalls brechend voll. Und Menschenmassen strömten durch die Eingänge ins Casino. Wir gingen über die Strasse auf die gegenüberliegende Seite, passierten Flamingo und Harrahs und all die vielen kleinen Läden, Spielhallen und Futter-Tempel. Und auch hier drängten sich Menschenmassen durch die Casinogänge und draußen auf den Bürgersteigen. Wir wanderten langsam zurück zum Venetian und zu unserem Auto. Die Parkplätze waren seit dem Morgen nicht voller geworden.
Wir fuhren wieder Richtung Primm. Uns taten die Füße weh und wir hatten auch keine richtige Lust mehr. Lieber hier am Pool oder auf der Wiese sitzen, oder ein Schläfchen machen – oder am PC sitzen. In ein paar Stunden haben wir kein Internet mehr. Vorher tankten wir aber noch mal voll für unsere morgige Tour – Preis 2.07 Dollar die Gallone. Billiger als beim letzten Hiersein.
Heute Abend werden wir noch mal nach unten gehen, ein kostenloses Bierchen an der Bar genießen und ein bis zwei Dollar verzocken – es sei, Anni gewinnt wieder 60.- Dollar...:-)) Und dann wollen wir morgen sehr früh Richtung Death Valley düsen...

 


10.4.2009 Primm - Primm 440 km
10.4.2009 Primm - Primm 440 km

10.04.09 Ein Schotterstrassen-Feeling-Tag

Eigentlich wollten wir heute ins Death Valley. Aber uneigentlich kam wieder alles anders. Und das war so ganz prima.
Heute morgen pünktlich um 7:00 Uhr standen wir erst mal an der Rezeption, um neu einzuchecken für heute und morgen Nacht. Gestern hatte man uns das Zimmer schon bis Sonntag blockiert, damit wir nicht heute umziehen mussten. Heute nun sollten wir die neuen Zimmerschlüssel bekommen. Aber das wurde nix. Morgens um 7:00 Uhr ist hier die Welt noch nicht in Ordnung. Erst um 8:00 Uhr wäre die Buchung im PC, sagte man uns. Wir sollten uns keine Sorgen machen, wenn wir von unserem Trip wieder kämen, gäbe es die neuen Schlüssel und alles wäre gut. So ganz überzeugt waren wir nicht, aber wir wollten auch nicht eine Stunde warten. Also zogen wir los. Draußen erwartete uns allerdings lausiges Wetter. Es war sehr windig und der Himmel komplett mit Wolken zu. Am Horizont stand eine dunkle Wolkenfront mit dicken Regenwolken, die da auf uns zu kamen.
Nun waren wir schon so früh aufgestanden und dann das. Wir wussten zwar, dass eine Schlechtwetterfront kommen sollte, aber doch nicht mitten in der Nacht...:-))
Geplant hatten wir, Nebenstrecken zu fahren, um schnellstmöglich nach Beatty zu kommen. Dort wollten wir durch den „Titus Canyon“, eine wunderbare Backway-Strecke und eigentlich Pflicht für jeden Touri mit SUV oder 4WD. Danach wollten wir, je nach Lust und Zeit noch zum Mosaic Canyon und dann via Baker zurück auf die I-15 und nach Primm. Laut Planung liess sich das schaffen bis ca. 19:00 Uhr. Nach kurzem Überlegen beschlossen wir, erst mal loszufahren. 
Elf Meilen von hier befindet sich Jean – ein Hotel, 2 Tankstellen, ein Postamt, eine Polizeistelle, ein Mini-Airport. Von dort geht es auf der 161 nach Goodsprings. Kurz davor geht links eine Strasse namens: SandyValley Road ab. Sie führt durch die Berge mit Kakteen ohne Ende und wunderbar geformten Vulkanbergen.
Auf der anderen Seite liegt der Ort Sandy Valley, vorwiegend bewohnt von Indianerfamilien. Und dort ist dann die Welt zu Ende. Von hier geht es nur noch auf Schotterpisten weiter. Fährt man am Ortsbeginn rechts ab Richtung Schule, dann hört nach ca. 3 Meilen der Asphalt auf und das Schotterpisten-Feeling beginnt. Eine tolle Wüstenstrecke namens Pahrump Valley Wilderness. Nur Staub, Sand und Gras. Rechts bunt gefärbte Vulkangesteinberge, links von Ferne die Ortschaft und vor einem nur Schotter und Wüste – oder eine Staubfahne, wenn mal wieder ein Auto entgegenkommt. 
Nein, einsam ist man nicht auf dieser Strecke. Ist vielleicht auch gut so. Schließlich ist man fast 28 Meilen sehr, sehr weit von jeder Zivilisation. Irgendwann landet man ganz unverhofft auf der Str. 160 von Las Vegas nach Pahrump. Wäre schneller und staubfreier gegangen, diese Strecke direkt zu fahren, aber bestimmt nicht so schön! Sie kann im übrigen problemlos mit einem normalen PKW befahren werden - natürlich nur bei trockenem Wetter.
Kurz nach 9:00 Uhr kamen wir in Pahrump an. Auch hier wird gezockt in den Casinos. Und weil wir noch nichts gefrühstückt hatten, beschlossen wir spontan in einem Casino namens „Gold-Nugget“ dieses zu tun. Netter, kleiner knuffeliger Laden. Sauber und superfreundliche Leute hier. Wir waren ein bisschen unschlüssig, ob wir wirklich hier frühstücken sollten, aber eine rüstige Mitt-Siebzigerin griff sich uns und bugsierte uns freundlich an einen Tisch. Dabei fragte sie, wo wir denn herkämen und ob wir schon mal hier gewesen wären. Wir verneinten das, nur mal auf der Durchreise vor vielen Jahren. Sie lächelte uns freundlich an und sagte: Bleibt doch ein Weilchen. Hier ist das Rentnerparadies und es gibt noch faire Gegenwerte für das Geld. Die Kellnerin war jünger, und mir nix dir nix, stand der Kaffee auf dem Tisch. Und die Speisekarte. Bei den Frühstückspreisen guckten wir dann doch: z.B. 3 Eier mit Zwiebeln und Paprika, dazu Hashbrowns und 4 Toast mit Butter beschmiert – 4,99 Dollar. Der Kaffee 99 cent. Oder 2 Eier mit Hashbrowns und Toast -3,99 Dollar. Als wir bezahlen wollten, stand an der Kasse eine weitere, ebenfalls reizende Rentnerin. Sie erzählte uns, dass dieser Ort bzw. die gesamte Gegend den Indianern gehören würde, und dessen Besonderheit es wäre, viele Quellen zu haben mit allerbestem Wasser. Und wir sollten doch auf jeden Fall mal länger bleiben als nur zum Frühstück. Hier wäre eine tolle Infrastruktur mit allem, was man so als Rentner brauchen würde. Festgestellt haben wir, dass es hier zwei Dauer-Stellplätze für Wohnmobile gibt. Einer kostet 350.- Dollar den ganzen Monat mit voller Versorgung und auf Asphalt, und liegt mitten in der Stadt. Der andere ist ohne Versorgung, liegt am Rand der Stadt und kostet 250.- Dollar den ganzen Monat. Und es gibt hier unzählige Kirchengemeinden. Dafür gibt es extra ein Schild am Ortseingang. Ich konnte sie im Vorbeifahren nicht alle zählen, aber Anni hat ein Bild gemacht.
Zugestehen muss ich allerdings, freundlich und redselig sind die Menschen hier. Wir waren dann noch im Wal Mart. Und natürlich fanden wir wieder Polo-Shirts. Einige davon waren herabgesetzt von 9,50 Dollar auf 5.- Dollar. Bezahlt haben wir dann dafür aber nur 3.- Dollar. Sehen hier so die reellen Preise für´s Rentnergeld aus? Dann wäre das wirklich toll. Ach ja, und unsere Kassiererin war auch nicht mehr die Jüngste, erzählte sie käme ursprünglich aus Ohio. Da würde es jetzt toll regnen. Wasser, das man hier dringend brauchen würde. Hoffentlich würde es heute regnen. Und dann fragte sie noch, ob wir denn länger blieben. 
Wenn die Motels dann auch noch Rentnergeld-freundlich wären, könnten wir uns schon mal eine Nacht im Rentner-Paradies vorstellen... Mittlerweile war es 10:00 Uhr geworden, und das Wetter war immer noch nicht besser. Tiefe, dunkle Wolken rechts und links.
Wir beschlossen nicht nach Beatty zu fahren und den Titus Canyon zu streichen für heute. Vermutlich wären wir auch nicht problemlos da durchgekommen, denn an einigen Stellen der Strasse stand Wasser, also musste es hier schon geregnet haben. Und es wäre einfach zu weit gewesen nur zum Hinfahren. Also beschlossen wir, hinter Pahrump links ab in den Death Valley Park zu fahren und an der Death Valley Junction wenigstens bis Stovepipe Wells zu fahren.
Aber es kam natürlich alles ganz anders. Auf dem Weg zur 127 und der Junction zweigte plötzlich rechts eine Strasse ab zum „Ash Meadows National Wildlife Refuge“. Erst fuhren wir vorbei, dann aber sahen wir schwarze Aschewiesen. Und dann drehten wir und fuhren in den Park. Direkt am Anfang stand ein Kasten mit Info-Material und darauf sahen wir, dass es hier wohl warme Quellen geben solle. Wir waren schon neugierig – aber....und dann kam die Sonne ein bisschen, genau über unseren Köpfen heraus und die Entscheidung war gefallen: wir fuhren in diese Ash Meadows.Natürlich Schotterpiste, aber ebenso einfach zu befahren wie die vorherige – auch für normale PKWs. Schnell stellten wir fest, dass man hier locker einen vollen Tag verbringen könnte. Rechts und links der Strasse befanden sich Wiesen. Die waren zwischen ihren braunen Sträuchern weiß – wir denken, es ist Pottasche oder Borax, was da so liegt. Die schwarze Wiese haben wir nicht mehr gesehen. Ein Stück weiter gab es einen Abzweig, und nach unserer Karte, sollte dies eine Seitenstrasse zum „ Point of Rocks Springs“ sein. Dort befand sich dann ein Parkplatz und ein kleiner Weg zu einem Bach. Die Leute, die uns entgegenkamen von dort, warnten uns, den Weg zu verlassen wegen der Schlangen. Das hatten wir auch nicht vor, wir hatten nämlich die falschen Schuhe an. Auf einmal standen wir vor einem kleinen Teich, kristallklar, mit grünen Algen, Steine die wie Diamanten in der Sonne! glänzten und kleine blaue Fische. Umrandet von braunen und grünem Gras. Und das Wasser im Teich war warm! Erstaunlicherweise waren einige Menschen da und bewunderten ebenfalls diese tolle Gegend. Man kann noch auf den anliegenden Hügel steigen und von dort einen weiteren kleinen Teich sehen, aber wir hatten ja dummerweise die falschen Schuhe an für die Kletterei.
Weiter ging die Tour zu einem Punkt namens Devils Hole. Das ist eigentlich eine Sehenswürdigkeit des Death Valley. Und dorthin geht auch eine Strasse weiter – die NV 160. Das Devils Hole auf dieser Seite ist nur ein kleines Loch, das mit einem Schutzgitter versehen ist und in das man hineingucken kann.
Wir überschlugen den kleinen Fußmarsch nach dort.
Unser nächster Punkt war das Crystal Reservoir. Ein See mit kristallklarem, türkisfarbenen Wasser, auf dem ein paar Enten schwammen. Es blies ein heftiger Wind von den Bergen herab und das Wasser kräuselte sich in kleinen Wellen und klatschte ans Ufer. Dieses wiederum war ziemlich weich und matschig, aber farblich fast weiß. Toll – Toll – Toll! Ringsherum waren die Berge von zum Teil dicken, schwarzen Wolken umgeben, um uns herum eine dichte Wolkendecke, nur immer noch direkt über uns ein bisschen blauer Himmel und Sonnenschein. Und wir waren restlos begeistert, auch wenn das Ende des Sonnenscheins abzusehen war.
Unser nächster Stopp war das Visitor Center. Aber außer einem Stempel in unserem „NP-Pass“ gab es nichts Wissenswertes für uns. Einen Fehler machten wir dann aber doch. Über einen kleinen Holzsteg neben dem Visitor Center hätte man die Quelle namens „Crystal Spring“ erreichen können. Wir haben die total übersehen! Zwei weitere Quellen ließen wir aus, denn nun war die Sonne dann doch weg und wir wollten wenigstens bis ins Death Valley zum „Dantes Peak“, wenn schon nicht weiter.
Also fuhren wir aus dem Park heraus und links ab auf der Strasse 127 zum Abzweig Death Valley Junction. Mittlerweile war es 14:00 Uhr geworden, und es zog immer mehr zu. Nach kurzer Überlegung beschlossen wir, heute doch nicht mehr in den Park zu fahren, sondern heimwärts. Es waren auch so noch gute zwei Stunden nach Primm. Hat eben heute nicht sollen sein. Ist aber nicht so schlimm, wir sind ja Anfang Mai wieder hier, wenn wir von der anderen Seite aus aus zum Death Valley fahren. 
Die Strasse 127, die bei Baker auf die I-15 trifft, ist laut Karte eine normale, schnurgerade Strasse, die man flott mit 65 m/ph oder so fahren kann. Dachten wir. Sie ist und war so viel mehr als das. Plötzlich tauchten rechts und links der Strasse riesige Haufen auf, in der Art wie Dünen, aber so in der Form wie die Badlands. Anfangs mit schwarzen Hauben und später mit braunem Gestein. Und jede Menge davon. Das Wasser hat seine Spuren dort hinterlassen und so wurden einige Haufen von skurrilen Figuren geziert, die das Wasser heraus gewaschen hatte. Und wieder fuhren wir an den Straßenrand und fotografierten und fotografierten. Und als wir dachten, dass es das war, tauchten rechts und links wieder diese Bergkämme aus Lavagestein in den schönsten Farben auf. Die Sonne war lange weg und trotzdem strahlten die Berge. Anni juchzte dann wieder, weil die Strasse mal wieder endlos gerade im Berg - und Tal-Muster gab. Dass es dazu links bereits mal wieder eine Sanddüne gab, sah sie erst auf den zweiten Blick – die Dumont-Dunes.
Jetzt haben wir schon amerikanische Karten, aber weder die „Badlands“ noch die „Dunes“ waren darin vermerkt. Auch hier: Tolle Gegend! Am liebsten wären wir wieder links ab übern Schotterweg zu den Dünen gefahren. Aber irgendwie war die Luft raus. Es war gegen 16:00 Uhr und wir hatten Hunger und Baker war noch 35 Meilen entfernt. Also ließen wir es und fuhren nach Baker. Essen und Trinken und Tanken – alles ist hier möglich. Wir fuhren schnurstracks zum Burger King. Eine Cola zum Wachbleiben und ´nen Burger für den Hunger, das musste für es heute essensmäßig gewesen sein.
Gegen 16:30 Uhr waren wir wieder in Primm. Die Strasse in Richtung Las Vegas war brechend voll. Ist halt „Happy Easter“ ,und alle wollen die Zeit nutzen. Wir wollten nur unseren Schlüssel und endlich auf unser neues, altes Zimmer. Und siehe da, wir mussten uns nicht mal lange anstellen. Ein junger Mann fischte uns aus der wartenden Schlange heraus – er hatte uns von gestern wieder erkannt – ging mit uns an einen Seitenschalter, tippte mit einer Affengeschwindigkeit im Computer herum und dreißig Sekunden später hatten wir unsere neuen Schlüssel. Na, wenn das kein toller Tag war!
Nun sitzen wir hier, Anni versucht ein Computerproblem auf unserer Seite zu lösen – gestern war der Server der Mietstation hier abgestürzt, während Anni gerade Daten übertrug. Und deswegen konnten Sie wohl heute nichts von der dritten Woche lesen und sehen. Hat sich ja wohl inzwischen wieder gegeben!
Draußen ist wettermäßig der Teufel los. Es stürmt, regnet und der Himmel ist voller dicker, schwarzer Wolken. Da kommt aber noch was runter. Was wir nun morgen machen, hängt vom Wetter ab. Das entscheiden wir dann spontan....


11.04.09 Ein Tag zum Erholen??? [heute keine Fotos]

Gestern Abend hat es gestürmt, geregnet, und die Temperaturen gingen massiv in den Keller. Die leise Hoffnung, heute doch noch mal Richtung Death Valley fahren zu können, hatte sich damit erledigt. Und heute morgen war der Himmel immer noch zugezogen und stellenweise tröpfelte es wieder. Also beschlossen wir, doch noch mal nach Las Vegas rein zufahren, zu tanken und noch Mineralwasser im „Whole Foods“ zu kaufen - http://www.wholefoodsmarket.com/
Wie ich schon mal geschrieben habe, finden wir diesen Laden klasse. Auch wenn das Wasser teurer ist als das klassische Sparkling Water im Supermarkt. Es schmeckt eben.
Aber zuerst wollten wir frühstücken. Hier im Casino-Hotel wollten wir das nicht. Also beschlossen wir, das Frühstücksbuffet im Casinohotel „Orleans“ auszuprobieren. Auch weil viele Deutsche - laut Aussagen in diversen Communities - davon so begeistert zu sein scheinen. Wir also hin. Ja, es standen viele Leute Schlange fürs Buffet. Hinter uns zwei nette deutsche Mädels, die extra mit dem Shuttlebus vom Gold Coast Hotel zum Frühstück rüber gekommen waren. Sie hatten gestern Abend schon das Dinnerbuffet genossen und waren begeistert. Wir zahlten, als wir endlich dran waren, 7,99 Dollar pro Person. Das Buffet war, wenn man nicht Besseres kennt für diesen Preis angemessen. Wir persönlich waren enttäuscht. Im Vergleich mit „unserem“ Buffet im South Point -Casino-Hotel gab es nicht die Hälfte an Gerichten – amerikanisches Einheitsessen eben. Und der Preis war für unseren Geschmack dafür nicht angemessen. Dieses Buffet ist aber gut geeignet für Leute ohne Auto, oder Leute, die einfach essen um satt zu werden. Oder Leuten, denen es hier gefällt und schmeckt. Eine tolle Seite übrigens, die sich mit den Dingen des Lebens in Las Vegas befasst – also auch mit Buffets und Hotels -www.cheapovegas.com/index.html Anschließend fuhren wir ins Casino Hotel „Red Rock“. Es liegt weit draußen in Summerlin und auf dem Weg zum Red Rock NP. Und wir wollten einfach wissen, wie es dort so ist. Und außerdem wollten wir noch ein paar Traveller - Schecks tauschen. Und das funktioniert am besten, schnellsten und komplikationslosesten halt in Casinos. Und so war es dann auch. Die „Dame an der Kasse“ fragte, ob wir Hotelgäste wären. Wir verneinten das, aber wir sagten ihr, wir wären gerne hier. Denn wir würden momentan in Primm wohnen. Sie schaute uns verdutzt an und lachte dann schallend. Ja, sie würde uns jetzt ganz schnell Geld geben, damit wir spielen gehen, gewinnen und umziehen könnten nach hier. Wir nickten das ab, ließen uns lauter 20iger Dollarscheine geben und gingen. Natürlich zum nächsten Ausgang...
Eigentlich wollten wir nun den Wagen waschen und vom Wüstenstaub befreien, nach Whole Foods fahren und dann noch tanken gehen. Wagen waschen ist hier wohl nicht so üblich. Oder mit teurer Fremd-Handarbeit und außerdem mit 20.- Dollar ganz schön teuer für deutsche Vergleiche. Und selber waschen wollten wir heute nicht. Whole Foods lag auf dem Weg und war flott erledigt. Tanken lag auf dem Weg nach Jean und da gegenüber noch unser Lieblingssupermarkt „Food4Less“ - da ist z.B. das gleiche Bier 5.- Dollar billiger als in den anderen Supermärkten bzw. in Kalifornien. Der Laden ist so ein bisschen wie unser Aldi, nur viel größer. Wir erledigten alles zu unserer Zufriedenheit, kauften noch ein Sandwich für unser Abendessen und fuhren zur Tankstelle gegenüber zum Tanken für 2,07 Dollar die Gallone. Danach wollten wir eigentlich zurück nach Primm fahren.
Daraus wurde nix. Im Auto leuchtete eine mir unbekannte Warnlampe auf. Weiterfahren wäre dusselig gewesen, zumal Alamo nur ca. 10 Meilen entfernt war. Wir also gedreht und uns durch den Stau Richtung Strip gequält. Dann landeten wir endlich in der Alamo-Station.
Natürlich wollten wir nicht unser Auto abgeben, sondern wissen, warum die Lampe brannte und dieses in Ordnung gebracht bekommen. Aber der Typ an der Annahme versuchte uns zu zwingen, den Wagen abzugeben – wir würden ja einen neuen bekommen, und das in einem Befehlston wie bei der Army. Da kennt er mich aber schlecht. Und mein Englisch war besser als seines. Ich fuhr einfach aus der Schlange heraus und vor ein Service-Häuschen. Und zwar quer gegen jede Regel. Dann ging ich erst mal zur Choice Line und erklärte dem dortigen Servicemann mein Problem. Er kam mit, guckte und sagte: no Problem, die 3.000 Meilen sind um, da muss neues Öl rein, und der Wagen muss wieder freig eschaltet werden. AHA. 
Er schickte mich zur Managerin im Service-Häuschen. Die wiederum war unheimlich nett. Trotz Stress mit all den anderen ungeduldigen und teilweise quengelnden Kunden, kam sie mit raus, guckte sich mein Problem an, bestätigte den Ölwechsel. Sie sagte, wenn wir 15 Minuten warten würden, dann würde sie den Ölwechsel veranlassen, und weil wir so nett wären, würde sie auch noch den Wagen waschen lassen. Und dann fuhr sie den Wagen höchstpersönlich in die Werkstatt eine Etage tiefer, obwohl ihr Service-Laden voll war. Es dauerte auch keine 20 Minuten, dann bekamen wir den Wagen wieder - und frisch gewaschen. Diesbezüglich kann ich also Alamo Las Vegas schon zum zweiten Mal empfehlen!! Die sind hier wirklich Klasse. 
Im übrigen, während wir warteten kam ein junger Mann, der bereits zum vierten Mal seinen RAV4 problemlos getauscht hatte. Ich denke, da er eine monatelange Rundreise durch fast alle Staaten macht, dass er mittlerweile einige Alamo-Stationen kennt... Offensichtlich scheint es so zu sein, dass alle 3.000 Meilen eine Warnmeldung im Wagen auftaucht, so wie bei uns jetzt, und Alamo oder ein autorisierter Händler mit ´nem speziellen Schlüssel da irgendwas freis chalten muss. Ich bin kein Techniker. Aber ich weiß jetzt, was auf uns auch noch zukommen wird. Denn wir werden mehrmals mehr als 3.000 Meilen fahren....
Wie dem auch sei, mit dem nun sauberen und vom Wüstenstaub befreiten Auto fuhren wir zurück nach Primm. Hier machen wir noch ein bisschen Aufräumarbeit im Koffer, natürlich ein bisschen PC (ganz schlechte Leistung...und kostenpflichtig!!!!) und dann werden wir noch mal tschüss sagen unten an den Spielautomaten. Anni muss ja noch ihre 60.- Dollar gewinnen ...-))
Morgen geht es weiter Richtung Pazifik-Küste. Wo und wann wir übernachten werden, wissen wir noch nicht genau. Ist momentan wohl etwas schwierig. Ostern steht auch hier an. Und halb Amerika scheint auf der Piste zu sein, wenn man so die übervollen Autobahnen betrachtet. Und so werden wir ganz spontan an irgendeiner Autobahn-Raststelle eines der vielen Motels dort in Augenschein nehmen und bestimmt was Passendes finden.
Wir melden uns spätestens von der Küste. Morgen wird ein Fahrtag ohne Bilder...


12.4.2009 Primm -Palmdale 540 km
12.4.2009 Primm -Palmdale 540 km

12.04.09 Fahrt zu den Trona Pinnacles und Red Rock Canyon und dann bis Palmdale

Heute morgen war um 6:30 Uhr die Welt wieder in Ordnung – draußen strahlte die Sonne vom blauen Himmel. Wir waren gegen 7:30 Uhr fertig und wollten gerade gehen, als uns unter der Tür ein Blatt Papier durch geschoben wurde. Nein, nicht Happy Easter – sondern ein Geschenk. Wir als Langzeitgäste (!) könnten heute eine weitere Nacht im Hotel bleiben, auf Kosten des Hauses! Stand da drauf. Wir sahen uns an und beschlossen, trotzdem abzureisen. Es ist zwar toll für weniger als 3,50 Euro kostenlos zu übernachten, aber irgendwann will man auch weiter, und wir wollten heute bis an die Küste. Und so verzichteten wir auf das Angebot. Fanden wir aber trotzdem supertoll. Ein cleveres Management im Hotel.
Wir fuhren los, kauften uns noch ´nen Kaffee an der Tankstelle gegenüber, und ab ging es Richtung Baker/Barstow. In Baker wollten wir Ausschau halten, ob da ein vernünftiges Motel wäre, ...wenn unsere Freunde nachkommen. Wäre ein toller Platz, sich zu treffen, schon wegen der Mojave Wüste und der Kelso Dünen in der Nähe. Aber, was fanden wir – einen Griechen, der griechisches Frühstück auf der Speisekarte hatte. Und als Restaurant unübersehbar war. Haben Sie in Amerika am A... der Welt schon mal beim Griechen gefrühstückt? Wir jetzt ja. Omelette mit Gyros und Fetakäsefüllung und zwei Becher Kaffee. Nun ja, wir haben auch schon mal zum Frühstück chinesisch gegessen, warum also nicht...
Ein passendes Motel haben wir allerdings hier nicht gefunden. Also fuhren wir weiter Richtung Barstow. Und unterwegs kamen wir auf die Idee, mal wieder alles ganz anders zu machen. Schlappe 100 Kilometer von Barstow entfernt liegen die Trona Pinnacles. Und da wollten wir nun plötzlich hin – bei DEM Wetter. Gesagt – getan.
Im Grunde fährt man von Barstow aus auf den alten Highway 58, der später zum normalen Highway 58 wird. Dann biegt man ein paar Meilen später auf die Strasse 395 ab, und los geht es, ca. 50 Meilen. Von dort wiederum geht dann die Trona Road ab, die einen durch ein wunderschönes Gebiet führt. Hügelig rechts und links, farbig und durchzogen von Buggy - und Quadspuren. Dazwischen große Lager mit Wohnmobilen und diesen Buggies. Obwohl die Natur ziemlich mitgenommen aussieht – aber bei so viel Hügeln, wirkt das eher abwechselnd, vor allem, wenn einer der Hügel dann wie gekämmt von den Buggyspuren aussieht.
Aber irgendwann war auch diese tolle Strecke zu Ende. Wir fuhren rechts ab Richtung Trona. Ein paar Meilen vor der Stadt zweigt dann der Park zu den Pinnacles ab. Eine Schotterstrasse, 5 Meilen lang und löcherig wie Schweizer Käse. Stellenweise war die Strasse aber mit grobem Schotter ausgebessert worden. Trotz allem aber nichts für einen normalen PKW. Rechts und links dieser Strasse war der Sand sehr matschig und sehr weich. Also auch nix zum Ausweichen von der Löcherpiste.
Die Trona Pinnacles zeichnen sich dadurch aus, dass sie Relikte eines ehemaligen Sees sind. Diese Türme, angeblich waren es mal 500, sind bis 150 Meter hoch und aus Tuffstein ( Calciumcarbonat). Langsam aber sicher bröckeln diese Türme aber ab. Zumal auch sie das Paradies für Buggyfahrer sind. Oder einigen Menschen, die dort zwischen den Türmen leben. Auf jeden Fall gibt es das berühmte Toilettenhäuschen... http://en.wikipedia.org/wiki/Trona_Pinnacles und 

http://www.americansouthwest.net/california/pinnacles/national_natural_landmark.html ...meine persönliche Lieblingsseite...

Es ist faszinierend, wenn man endlich dort angekommen ist und den Holperweg rund um die Türme fährt, um die unzähligen Formen der Tuffhügel zu bewundern. Gleichzeitig hat man aber auch einen weiten Blick auf das flache Land des ehemaligen Sees zu Urzeiten. Und natürlich kann man auch zu Fuß gehen und einige der Hügel bis zu deren unteren Rand/Fuß erklimmen.
Natürlich war viel los dort, ist ja schließlich Sonntag. Pausenlos kurvten Motorräder oder Buggies um die Türme oder hinten durchs flachere Land. Und man musste schon aufpassen, dass man sich nicht ins Gehege kam. Demzufolge war der Weg rund um die Tufftürme schlecht bis lausig und löcherübersät. 
Als wir uns endlich auch über das letzte Loch dieses so genannten Weges hoch gekämpft hatten, landeten wir vor drei anderen Autos und ein paar Motorrädern und Quads. Eine Menge Leute standen da rum und tranken etwas. Der „Boss“ winkte uns zu, kam zum Weg und sagte: Hi Ladies, seid ihr auch endlich da. Wollt ihr jetzt auch ein Bier, habt es euch verdient. Hätte ich gerne gemacht, aber nachher wäre ich auch noch auf die verrückte Idee gekommen, endlich mal mit ´nem Quad durch die Gegend zu brettern. Und so sagten wir lachend „Danke“ und fuhren weiter.
Zurück auf der normalen Strasse fuhren wir wieder so wie wir gekommen waren, aber dann Richtung Ridgecrest. Fast wären wir dort geblieben zum Übernachten, da gab es nämlich ein sehr ansehnliches EconoLodge Motel. Aber es war erst 14:00 Uhr.
Und so fuhren wir weiter auf der Strasse 14 in Richtung Süden – Los Angeles. Eine Strecke, die flott ist, da stellenweise zweispurig, gut ausgebaut und natürlich schnurgerade. 
Und so war es dann auch zeitlich noch möglich, den Red Rock Canyon State Park zu besuchen, der direkt an der Strecke, in der Nähe des Ortes Mojave liegt. Dieser Park ist relativ klein und liegt rechts und links der Strasse. Zum rechten Teil zweigt eine Strasse ab, die auch zum Visitor Center führt. Dieser Park zeichnet sich dadurch aus, dass er wunderschöne ausgewaschene Schluchten und Hügel hat. Stellenweise sind diese Schichten rot abgesetzt wie direkt am Eingang im so genannten „Hagen Canyon“. Oder weiter oben an der Strasse durch Auswaschungen im grauen Gestein. Sieht aus wie eine Säulenwelt, mit den seltsamsten Figuren, wenn man seine Phantasie spielen lässt. Es gibt auch ein paar so genannte Hoodoos, die als Einzelstücke mit ´nem Hütchen oben drauf herum stehen. Oder viele hohe ausgewaschene Säulen wie in einer Kirche. In dieser rechten Hälfte befindet sich ein Campingplatz, der natürlich eine traumhafte Lage hat. Und in dem man bestimmt toll zwischen den Felsbrocken rumwandern kann. Von dort wiederum hat man einen Blick auf die andere Seite dieses Canyons und der ist ganz anders. Hier befinden sich viele lange, rosarote Gesteinsschichten, die z.T. in sich selbst verschoben sind, oder wie abgerutscht wirken.
http://en.wikipedia.org/wiki/Red_Rock_Canyon_State_Park_(California)