USA 2009 -  12. Woche

Fotoshow: Klick an
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8.6.2009 Twin Falls - Twin Falls 360 km
8.6.2009 Twin Falls - Twin Falls 360 km

08.06.09 Trip zum „Craters of the Moon“ National Monument

Heute Nacht muss es wohl geregnet haben, denn die Luft war heute morgen sauber und klar. Und das tat richtig gut.
Gegen 8:30 Uhr gingen wir zum Frühstück. Nein, dieses mal kein Breakfast im Motel, sondern gegenüber im „Perkins“, in dem wir ja gestern schon gegessen hatten. http://www.perkinsrestaurants.com/
Wir bekamen jeder einen Gutschein über 4.- Dollar. Damit hätten wir ein Continental-Breakfast wie sonst im Motel üblich, auch dort erhalten. Aber natürlich nimmt man dann doch lieber etwas, was einem schmeckt. Tolle Marketing-Strategie – beide, Motel und Restaurant, haben etwas davon. Und uns hat es geschmeckt.
Anschliessend fuhren wir los Richtung Craters of the Moonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Craters_of_the_Moon_National_Monument
Dazu fuhren wir von Twin Falls aus einfach über die Strasse 93 Nord, die auch durch die Stadt läuft, Richtung Shoshone. Und von dort weiter auf der 93 bis der Abzweig zum Park kommt. Kurz dahinter befindet sich das Visitor Center mit guten Infos zum Park! Auch in deutscher Sprache! Der Park selbst liegt nur ca. 180 Meilen vom Yellowstone NP entfernt, und man sagt, dass auch hier die vulkanische Tätigkeit noch nicht beendet ist. Der Park ist ca. 220 qkm groß und liegt mitten in der Ebene des Snake Rivers, und ist gottlob noch nicht so überlaufen wie andere Parks. Ringsherum sieht man jede Menge Hügel, denen man ansieht, dass sie vulkanisch sind, obwohl sie jetzt lieblich mit grün überzogen sind.
Wer sich für Vulkanismus interessiert, ist hier genau richtig. Es gibt einen 11 Kilometer langen asphaltierten Weg durch den Park, dazu einige Trails und viele kleine Wanderwege zu besonders attraktiven Stellen des Gebietes. Laienhaft ausgedrückt sieht es in diesem Park aus, wie auf einem Schlachtfeld. Überall Schlackenkegel, Höhlen, Schlote, Abbrüche von Lava in allen Farben und Formen. Dazwischen ein paar Stumpen, und dann wieder glatte, schwarze feinaschige Hügel. Um die nächste Ecke wieder ein Haufen Lavabrocken der groben Art, dafür mit vielen „Luftlöchern“. Das Gebiet ist super erschlossen, und man kann ohne großen Aufwand alles wichtige innerhalb von zwei Stunden erkunden. Geht man die Trails, dauert es natürlich länger.Mich hat die „Aa-Lava“ fasziniert, die wir von Hawaii kennen. Hier sieht sie stellenweise wie gebündelte Stränge aus, zusammen geschoben und dann erkaltet. 
Auf unserer Tour hatten wir mal wieder Glück mit dem Wetter. Es war zwar windig, aber die Sonne schien. Rings um uns herum dicke, schwarze Wolken und diese dicken Regen-Vorhänge über den Hügeln. Erst als wir unsere Tour beendet hatten, regnete es dann aus allen Löchern. Insgesamt sind wir incl. Parkrundfahrt über 300 km gefahren. Aber es hat gelohnt. Wir waren zwar schon zweimal dort, aber dieses Mal hatten wir wirklich tolles Licht zum Fotografieren, und es war nicht viel Betrieb im Park.
Lustig fanden wir noch eine kleine Begebenheit am Rande. Anni wäre gerne noch zu den Ice-Caves gefahren. Wir drei anderen hüllten uns in Schweigen, wir hatten Hunger. Und da kam dann plötzlich eine Baustelle mit einem „Flagman“ - in diesem Fall einer Frau. Vor uns sahen wir noch das Ende der Autoschlange, und ich fragte, ob wir uns noch dranhängen dürften. Sie verneinte das und meinte, in ca. 6 Minuten wären wir ja wieder dran. Und ich sagte spaßeshalber, meine Nachbarin (Anni) hätte aber furchtbaren Hunger. Und dann wären auch 6 Minuten lange. Kurze Zeit später kam die „Flagfrau“ an und drückte mir bzw. Anni eine Tüte mit Chips und ein Muffin (süßer Kuchen) in die Hand – damit sie nicht verhungere... Wir lachten alle herzlich. Toll, diese Amerikaner...
Als wir wieder hier in Twin Falls waren, sind wir natürlich als erstes Essen gegangen. Dann haben wir noch eine Rundfahrt durchs Städtchen gemacht, und dann war es das.Draussen scheint immer noch die Sonne, es ist an die 23 Grad warm, und wir lassen den Tag ausklingen mit Bildern und Bericht. Wir haben heute noch einmal eine weitere Nacht hier im Motel gebucht, irgendwie werden wir nicht fertig hier mit all den Sehenswürdigkeiten.
Morgen werden wir über einen Scenic Drive zum Hagerman Fossil Bed fahren und zu den Icecaves, die wir heute nicht mehr machen wollten...

 


9.6.2009 Twin Falls - Twin Falls 250 km
9.6.2009 Twin Falls - Twin Falls 250 km

09.06.09 Trip über den Scenic Drive US 30 zu den Hagerman Fossil Beds, zur Ice Cave und zurück nach Twin Falls

Das war heute ein Flop-Tag, aber der Reihe nach...
Nach wieder einem guten Frühstück auf Gutschein bei „Perkins“ fuhren wir schon gegen 9:00 Uhr los. Alle hatten uns erzählt, wir sollten unbedingt den Scenic Drive US 30 machen. Und wir dachten, der führt durch die Schlucht des Snake Rivers. Wir also los. Nein, die 30 läuft übers Land. Wir also gedreht und gesucht, denn wir hatten von der Brücke aus ja gesehen, dass eine Strasse den Berg hinunter ins Tal führte. Und wir fanden die Strasse auch. Da im Tal ja ein riesengroßer Golfplatz ist, fuhren wir auf wirklich einer schönen, gepflegten, asphaltierten Strasse an den einzelnen Golf-„Löchern“ vorbei. Links von uns ein mächtiger Wasserfall zwischen all den Lavawänden, rechts der Golfplatz und hinten rechts eine riesige Schar weißer Pelikane, sowohl in der Luft, als auch am Boden. Wir freuten uns schon auf tolle Bilder, die wir machen wollten.
Und dann war die Strasse zu Ende – an einem Kraftwerk. 
Adieu ihr vielen Pelikane, adieu tolle Tal-Landschaft und tschüss Golfplatz...
Enttäuscht fuhren wir den Berg wieder hoch und zurück auf die Strasse von vorher. Die ging wenigstens ein bisschen am Rand der Schlucht entlang. Bis die Navi-Tante (Garmin) dauernd rumquakte, wir sollten links abbiegen. Die Schlucht lag aber rechts, und laut Plan war das auch die Strasse. Irgendwann gab ich aber dann doch auf und fuhr links und landete dann von unserer „popeligen Landstrasse“ kommend, auf dem „Scenic Highway US 50 with thausend Springs“. Mindestens 10 Meilen warteten wir auf Scenic oder Springs. Bis wir dann endlich mal 5-6 kleinere Wasserfälle sahen. Das war es dann aber auch. Vielleicht hatten wir das aber auch missverstanden – links und rechts der Strasse waren Felder bis zum Horizont und riesige Bewässerungsmaschinen dafür. Waren etwa die dort an den Maschinen angebrachten Wasserfontänen mit den Springs gemeint? Wäre mengenmäßig hingekommen...

Mit viel Galgenhumor fuhren wir weiter, als plötzlich ein braunes Schild auftauchte: links ab zu den „Hagerman Fossil Beds“. Wir also abgebogen und gefahren und gefahren. Rechts neben uns der mittlerweile gestaute Snake River und ein Elektrizitätswerk und dahinter ein See bzw. das Wasser des Snake Rivers. Und genau dort hinein sollten wir nach Wunsch unserer Navi-Tante rein fahren. Und als wir uns weigerten ins Wasser zu fahren, meckerte sie penetrant und ohne Pause: bitte wenden, bitte wenden!
Die Dame hatte wohl heute auch nicht ihren besten Tag, und wir schalteten die einfach ab. Ein Stückchen weiter auf der Strasse gab es dann einen Abzweig und einen kleinen Holz-Steg. Und da konnte man das gegenüber liegende Ufer sehen und die Stelle, an der man den Pferdeschädel ausgegraben hatte. Wir suchten uns die Augen wund – nichts.
Wir fuhren weiter, da ein Schild besagte, in 3 Meilen wäre der nächste Scenic View. War er auch, aber er bezog sich auf den Oregon-Trail. Wir fuhren weiter... 
Und dann war die Strasse zu Ende. Rechts und links ging es weiter, aber kein Schild. Wir drehten kurz entschlossen und fuhren den Weg zurück bis zu dem ursprünglichen Abzweig. Dort über die Brücke, ein paar Meilen an allen möglichen Fish-Hatcheries und dergleichen vorbei. Und dann landeten wir im Ort Hagerman. Der Ort muss auch schon hunderte von Jahren alt sein, selbst die Polizei-Station existierte nicht mehr. Doch plötzlich tauchte rechts ein Museum mit Visitorcenter auf. Wir erleichtert gestoppt und rein gegangen. Besser gesagt – Türe aufgemacht, vor einem Pferdegerippe gestanden, links daneben eine Vitrine mit Knochen, rechts hinten Toiletten und ganz rechts ein blutjunger Ranger.
Das Museum bestand somit aus dem Gerippe und den Vitrinen, das Visitorcenter aus ein paar Prospekten und dem Ranger. Und das alles auf vielleicht 20 Quadratmetern. Wir fuhren weiter...
Da wir gestern ja nicht mehr in der „Icecave“ hinter Shoshone auf der Strasse US 93 waren, fuhren wir nun dorthin. Wenigstens ein Erfolgserlebnis wollten wir haben. Aber auch dort war es nicht unser Tag. Viel Indianergedöns, aber nichts wirklich Interessantes in der Höhle. Wir Europäer sind da wirklich in einer glücklichen Lage, viele Super-Höhlen zu haben. Eine Stalagmite ist dann doch zu wenig, selbst mit Führung. Und 7.50 Dollar dann zu teuer. Für Amerikaner ist das aber bestimmt toll und angemessen. Kein Besuch! Keine Führung! Gefrustet fuhren wir wieder Richtung Twin Falls. Zumal auch das Wetter schlechter wurde. Dunkle Wolken und viel Wind kamen auf. Es war gegen 14:00 Uhr. Und eigentlich hatten wir heute nichts Überwältigendes gesehen oder erlebt, sind aber ca. 250 Kilometer gefahren. Also sind wir mal wieder Essen gefahren. Und danach ins Zimmer, gefaulenzt und überlegt, was wir denn nun ab morgen machen sollten.
Inge und Robert müssen nun langsam Richtung Los Angeles fahren. Sie wollen noch ein paar Tage Faulenzer-Ferien in vermutlich „Palm Springs“ machen und ihre Verwandten besuchen, bevor sie wieder nach Hause fliegen. Wir haben noch fast vier Wochen Zeit und wollen eigentlich nicht wieder Richtung Reno und den Süden. Die Gegend hatten wir ja bereits am Anfang unserer Tour gemacht. Und nun werden wir spontan und nach Wetter entscheiden, was wir ab morgen tun werden. Immerhin haben wir ein tolles 4WD-Auto und wenigstens ein mal wollen wir damit „übern Acker“ fahren.
Wir werden morgen berichten, wie wir uns alle entschieden haben...

 


10.6.2009 Twin Falls - Ogden 300 km
10.6.2009 Twin Falls - Ogden 300 km

10.06.09 Rückfahrt von Twin Falls/Idaho nach Ogden/Utah

Heute morgen war das Wetter trüb und regnerisch. Und es lud einen nicht zum Bleiben ein. Wir hatten gestern beschlossen, erst mal zurück Richtung Ogden zu fahren. Von hier aus haben wir alle Wege offen, wie wir unsere Reise fortsetzen. Und ich brauche ein bisschen Pause.
Aber bevor wir Idaho verlassen haben, wollten wir uns wenigstens noch die Twin Falls ansehen. Sie liegen einige Straßenzüge hinter den Shoshone Falls. Sie sind keinesfalls mit den großartigen Shoshone Falls zu vergleichen, eher ein Überlauf - Wasserbecken, wenn mal zu viel Wasser drin ist. Heute war nur ein Wasserfall in Betrieb. Die Funktion ist allerdings auch nicht Schönheit, sondern Elektrizität. Und großartig Werbung dafür wird auch nicht gemacht – nur wenn mal einer danach fragt.
Aber wir wollten es eben wissen, und da die Wasserfälle auf dem Weg zur Autobahn liegen, haben wir eben den Abstecher gemacht. Beeindruckend ist nach wie vor das Lavabett, das der Snake-River in Jahrhunderten gegraben hat. Und so dicke, mächtige Lavawände sieht man halt auch nicht alle Tage.
Wir fuhren weiter. Der Weg war lang und langweilig. Aber eben kurz, um wieder nach Utah zu kommen. Wir hatten überlegt, erst mal in Ogden mit der Hotelsuche zu beginnen. Da kennen wir uns halt ein bisschen aus. Und letztendlich sind wir dort auch wieder in „unserem“ Days Inn gelandet, zu den gleichen Preisen wie vor drei Tagen und auch in den selben Zimmern.
Inge war nachmittags noch auf Tour, Robert machte seinen Schönheitsschlaf, und Anni und ich überlegten, was wir denn nun wirklich wollten bzgl. der Weiterfahrt. Auf dieser Reise wissen wir zum ersten Mal nicht, wie unsere Reise weitergehen soll. Es macht sich doch eine gewisse Müdigkeit und Abgefülltheit mit Wissen und Sehen breit. Wir sind ja auch schon fast 12 Wochen unterwegs und haben sehr viel gesehen. Und wir sind auch noch nie solch einen Zickzack-Kurs gefahren wie dieses mal. Und nach über 12.000 Meilen Fahrerei hat man dann schon mal davon die Faxen dicke.

Gegen Abend sind wir dann alle zum Essen gefahren – ja,schon wieder. Dieses Mal in ein Steak-Haushttp://www.rubyriver.com/
Das Haus ist komplett aus Holzbohlen gebaut, verfügt auch innen nur über Holz und ist dadurch sehr angenehm rustikal. Es gibt drei Riesen Kamine dort, eine erste Etage und dort eine eigene kleine Brauerei. Wir fanden es dort einfach phantastisch. Laut Internet gibt es fünf Locations davon hier in der Gegend. Das war mal wieder voll nach unserem Geschmack!
Ursprünglich wollten Anni und ich nur ein "selbst-gebrautes Bier" trinken. Aber um "Alkohol" zu bekommen, muss man mindestens eine Vorspeise bestellen. So sind die Lokal-Alkoholregeln in Utah. War aber kein Problem. Wir bestellten uns einen „Zwiebel-Ring“ - aufgeschnittene und gegrillte Zwiebeln in einer leckeren Soße. Robert hatte ein Steak mit einer Folienkartoffel, die in einem Teigmantel in Fett gebacken war und dadurch knusprig und komplett mit der ehemaligen Schale essbar. Das Fleisch war erste Sahne. Inge hatte ein kleineres Stück Fleisch, dafür aber einen großen Teller Salat. Schade, dass Anni und ich schon gegessen hatten und deswegen nicht hungrig waren.
Natürlich ließen wir uns einen Bier-“Sampler“ bringen. Das sind alle angebotenen Biersorten in kleinen Gläsern zum Testen. Es gab fünf Sorten. Robert und ich tranken dann anschließend doch lieber Budweiser aus der Flasche. Anni trank die Sorte „Lager“ und Inge als Autofahrerin einen Saft. Die Umgebung, das Essen und der Spaß an der Freude animierte Anni und mich, der Kellnerin zu versprechen, morgen Abend mit viel Hunger wieder zukommen.
Und wenn es nicht aus allen Löchern regnet, machen wir das auch. Robert und Inge überlegen noch... ob sie bleiben sollen und auch... wir werden sehen!
Ansonsten werden wir uns auch eher nach Westen und Kalifornien orientieren. Es ist kalt geworden, es regnet viel, und dann ist es eben ungemütlich. In Kalifornien regnet es auch, aber es ist 10 Grad wärmer. Und nicht zu vergessen, in Europa beginnen die Ferien, und da wird es gerade in Utah touristisch sehr voll. Ja, das macht sich bemerkbar!
Wir werden morgen entscheiden, was wir denn nun machen...

 


11.6.2009 Ogden - Nephi 200 km
11.6.2009 Ogden - Nephi 200 km

11.06.09 Weiterfahrt Richtung Süden nach Nephi

Heute morgen schüttete es aus allen Eimern, und die Wolken hingen tief und schwarz am Himmel. Gestern Abend gegen 23:00 Uhr kam noch eine Bushorde an. Ich wusste bisher nicht, dass Koffer mit Rollen solch einen Krach machen können, besonders wenn man aus tiefem Schlaf aufgeschreckt wird. Und dann das Duschen, das Schnattern und das Türeklatschen, alles toll.
Als endlich wieder Ruhe war und wir erneut versuchten, einzuschlafen, gelang uns das bis kurz nach 6:30 Uhr morgens. Und dann ging das Koffergerolle schon wieder los, diesmal Richtung Bus. Inge und Robert waren noch schlimmer dran, sie wurden unaufgefordert direkt per Telefon geweckt... Man hatte sie wohl der Busgruppe zugeordent.
Und dann der Regen. Unsere Stimmung war ziemlich auf dem Nullpunkt. Sogar das Frühstück schmeckte nicht so richtig.
So beschlossen wir, auf keinen Fall noch eine weitere Nacht hier zu bleiben sondern nach Nephi zu fahren. Von hier aus kann man relativ einfach zum „Great Basin NP“ fahren.
Bis Nephi waren es auch 200 km ,und dann fanden wir ein Minidorf vor, aber immerhin mit vier Motels, direkt an der Autobahn. Zwei davon wurden sofort ausgeschlossen – Bruchbuden. Und ein weiteres war so lala. Also blieb nur noch ein Best Western. Und tatsächlich fing der Preis dort bei 90.- Dollar incl. Tax an. War zu teuer – Inge handelte wieder für uns, 81.- Dollar – war zu teuer. Dann als letztes Angebot 71.- Dollar incl.Tax – und das nahmen wir dann an. So macht man´s halt.

Die Zimmer sind erwartungsgemäß in Ordnung. Wir fuhren dann noch kurz einkaufen – es gibt hier sogar einen gut sortierten Supermarkt – und dann war Feierabend. Anni und ich hatten nicht mal Lust auf Lunch in einer netten Kneipe.
Und nach dem Schönheitsschlaf haben wir vier zusammen gesessen und überlegt, wie unsere Tour weitergehen soll.
Da es mittlerweile auch hier aus allen Löchern regnet, ist es besonders schwer, Pläne zu machen. Wir werden morgen aber auf jeden Fall erst mal bis zum Great Basin NP fahren und zusehen, dass wir Zimmer in Ely finden.
Und dann sehen wir morgen weiter. Wäre wirklich toll, wenn es endlich aufhören würde mit diesem fetten Regen samt Gewitter...


12.6.2009 Nephi - Border 370 km
12.6.2009 Nephi - Border 370 km

12.06.09 Weiterfahrt nach Border mit Besuch einer Trilobiten-Selbstgrabe-Stelle und dem Wheeler-Peak im Great Basin NP

Heute morgen war es draußen grau, regenverhangen und kühl – jedenfalls auf der Seite in deren Richtung wir fahren mussten. Das Frühstück war sehr empfehlenswert in diesem Motel, und so wollten wir uns den Tag nicht vom Wetter verderben lassen.Vorsichtshalber tankten wir noch mal voll und dann ging es los. Meile um Meile auf der Strasse 6, mit Regen und ohne, rechts Wüste, links Wüste. Die Strecke war trostlos, langweilig und ermüdend. Mal rauf mal runter, immer geradeaus ... na, Sie wissen schon... Hier will nicht mal ein Coyote begraben sein.
Irgendwann erreichten wir dann den Ort Delta, aber keinerlei Abwechslung. Außer, dass wir jetzt auf der Strasse 50 und 6 fuhren. Die 50 ist ja ab Ely berüchtigt dafür, der „loneliest Highway“ ganz Amerikas zu sein. Die Erfinder dieses Slogan sind wohl nie jenseits von Ely Richtung Osten gefahren. Plötzlich unterwegs sahen wir ein braunes Schild: links runter zum „Sevier Lake“ , ist eine Art Mono Lake. Wir hatten das Schild übersehen, und so fuhr ich in der nächsten Parkplatz-Ausfahrt raus, um Inge und Robert zu fragen, ob wir dahin zurück fahren sollten. Anni wiederum bekam plötzlich leuchtende Augen, denn direkt vor unserer Nase stand auf dem kleinen Parkplatz ein Schild: „Dig Trilobit Quarry“. Und darunter ein Schild auf dem stand, dass man dort garantiert Trilobiten finden würde. Könnte man selbst aus dem Stein klopfen. Es gäbe einen Eimer und einen Hammer. Preis für zwei Stunden: 28 Dollar. Entfernung 20 Meilen weiter am Berg. Anni zuckte bei dem Preis etwas. Aber Inge und Robert meinten auch, Anni sollte mal was anderes tun als immer nur filmen und fotografieren.
http://www.nautiloid.net/fossils/sites/house_range/house_range.html
Und so fuhren wir eine breite und glatte Schotterstrasse die 20 Meilen in Richtung Berge. Und als wir dort ankamen, stand ein Bus (!) bereits dort. Dort wurden gerade die Kofferklappen geöffnet und Mittagessen zubereitet. Über den Hügel fahrend sahen wir ein riesiges Schiefer-Gebiet, in dem sich gut fünfzig Menschen tummelten. Stehend, flach auf dem Bauch wie ein Käfer liegend, in der Hocke diese Leute ihren Hammer. Wir fuhren weiter durch eine erneute Senke, auf der anderen Seite wieder hoch und sahen wiederum in einem anderen riesigen Loch Menschen eifrigst Steine klopfen. So was hatten wir noch nie gesehen.
Wir gingen also erst mal neugierig hin auf ein Plateau, auf dem weitere Leute standen und saßen und ihre selbst geklopfte Ausbeute betrachteten und sortierten.
Als wir mal so rum schlenderten und dabei fotografierten, sprach uns eine junge Frau an. Sie konnte Deutsch, stammte auch aus Deutschland, war aber in den USA geboren. So erfuhren wir, dass diese Gruppe wohl wissenschaftlicher Natur war. Die junge Frau ist Professorin in Bakersfield, und ihre Ausbeute war nicht gerade klein. Sie schenkte Anni ein paar Trilobiten.
Kurz darauf ging die ganze Gruppe aber Richtung Bus, da dort das Mittagessen wartete. Wir überlegten, ob Anni nun mit Eimer und Hammer auf Tour gehen sollte. War aber eigentlich nicht nötig. Der ganze Gehweg ringsherum, die Senken und die Ränder der Wege, die aufgeschüttet worden waren zum Parken und Gehen, waren voller Schieferstücke mit Trilobiten drin. Und Anni hatte innerhalb kürzester Zeit nur durch sich Bücken einen Haufen Trilobiten zusammen. Brauchte sie auch nicht zu bezahlen.Als wir wieder abfuhren, kamen wir am Bus vorbei und überall wurde entweder gefuttert oder die Ausbeute betrachtet.
Winkend und mit „Auf Wiedersehn“ wurden wir von einigen Teilnehmern der Gruppe verabschiedet. DAS war mal eine tolle Abwechslung von den Regentagen. Und es blieb auch so lange trocken, bis wir wieder auf der Asphaltstrasse waren.

Und weiter ging die langweilige Fahrt durch dieses endlose Tal. Nur in der Ferne sah man Berge. Die allerdings wurden immer höher. Und die Gewitter immer häufiger rechts und links im Tal. Und endlich, endlich erreichten wir die „Grenze“ nach Nevada – nach langen 200 Meilen. Genau auf der „Grenze“ liegt die „Border Inn“. http://www.greatbasinpark.com/borderinn.htm
Ein Restaurant, Souvenirladen, Tankstelle, Spielhölle und Motel. Erst haben wir dort mal was gegessen, dann fragten wir nach Zimmern und dem Preis, dann guckten wir uns die Zimmer an, und dann blieben wir.
Bis nach Ely wären es noch über 60 Meilen gewesen, und wir wussten nicht einmal, ob wir dort Quartier bekommen hätten. Hier hatten wir für 49.- Dollar incl. Tax eine Bude, voll eingerichtet mit Eisschrank, Microwelle und 4-Flamm-Gasherd. Es war sauber dort, auch wenn es sehr rustikal war. Aber wir mussten nicht mehr weiterfahren. Witzig: geschlafen haben wir in Utah und gegessen haben wir in Nevada – und da war es eine Stunde später...
Da wir aber auch nach dem Essen noch gut in der Zeit lagen, fuhren wir eben die paar Meilen ins Visitorcenter vom „Great Basin NP“.

 


13.6.2009 Border - Saint George 400 km
13.6.2009 Border - Saint George 400 km
Cathedral Gorge
Cathedral Gorge

13.06.09 Weiterfahrt mit Abstecher „ Lehman Cave“ und „Cathedral Gorge“ nach St. George/Utah

Es ist schon gewöhnungsbedürftig, am A... der Welt zu nächtigen, wenn rechts eine Endlos-Strasse 6 Meilen bis zum Horizont geht und links eine weitere 4 Meilen in die andere Richtung, und dazwischen ein Motel mit Casino und einem riesigen, schreiend bunten, leuchtenden Neonschild - bestimmt auch noch in der ISS zu sehen – und das dann alles ist, was man außer Coyotengeheul und Tiergescharre vor der Zimmertür von der Welt mitkriegt.
Sowohl Inge und Robert schliefen schlecht als auch Anni und ich. Nicht nur wegen der „Naturgeräusche“ vor der Zimmertür, sondern auch wegen der durchgelegenen Betten und der Rückenschmerzen. Sind wir eben nicht mehr so gewohnt in unserem Alter. Aber nichts desto Trotz, zumindest Anni und ich haben geschlafen wie „nasse Säcke“ - so lange wir geschlafen haben...
So kam es, dass wir bereits um 7:00 Nevada-Zeit am Frühstückstisch saßen und uns für 4,95 Dollar plus Kaffee ein tolles Frühstück genehmigten. Gegen 8:00 Uhr fuhren wir dann los, damit Anni und Robert pünktlich zu ihrer Höhlenführung waren.http://www.nps.gov/grba/planyourvisit/lehman-caves-tours.htm
Klappte auch alles reibungslos. Inge und ich gingen derweil nebenan in das kleine Cafe samt Souvenirladen und schlugen die Zeit mit Kaffee trinken tot. Als die beiden zurück kamen, waren sie ganz schön geschafft. Die Höhle ist stellenweise eng und flach, aber beeindruckend. Und die jeweils 8.- Dollar waren gut angelegt für 60 Minuten Ranger-Führung. Gegen 10:00 Uhr gingen wir dann auf die Piste. Wir wollten die allseits gepriesene Scenic Route 93 gen Süden fahren um das „Cathedral Gorge“ zu besuchen.http://www.lincolncountynevada.com/Lincoln-County-Nevada-Cathedral-Gorge-State-Park.html
Selbst wenn man mal berücksichtigt, dass wir schon ziemlich „abgefüllt“ sind und uns nicht mehr so toll an etwas begeistern können – DIESE Strecke ist trotzdem so was von langweilig und einschläfernd, dass ich doch tatsächlich Anni um Fahr-Ablösung bitten musste. Ich bin fast eingeschlafen am Steuer. Interessant wurde die Strecke erst wieder nach knapp 200 Kilometern. Da begann dann das Cathedral Gorge-Nord. Eine kleine Einfahrt nach rechts, ein Parkplatz, das obligatorische Klohäus´chen und mal für 5 Minuten Sonne. Und eine Landschaft unter uns, die sich hinter Bryce-Canyon nicht unbedingt verstecken muss. Tausende von kleinen Türmchen, Zinnen, Kathedralen, ausgewaschenen Wegen und tief unten ein kleiner Bach, der natürlich auch Wasser hatte bei dem Regen der letzten Tage und Wochen. Farblich von rot über rosa bis braun, gelb und grün, war alles irgendwie vertreten. Es gibt dort eine kleine Treppe und so kam man näher an den „Abgrund“. Es ist ein kleiner Canyon, aber nicht überlaufen und trotzdem attraktiv. Wir fuhren weiter bis in den Ort Panaca und in das kleine Visitor Center. Der Park ist ein State Park und der Eintritt kostet 4.- Dollar. Es gibt dort auch Campingplätze. Wir also losgefahren. Jetzt allerdings nicht mehr oberhalb des Canyons, sondern unterhalb. Der Himmel war blauschwarz, und man sah, dass es innerhalb der nächsten Minuten schütten würde. Wir also los. Robert und Inge kannten den Park und fuhren zielsicher auf einen Platz, der einfach atemberaubend war. Da die Sonne noch mal kurzzeitig da war, konnten wir eine Menge hübscher „Kathedralen“ noch mit Licht fotografieren. Am tollsten waren aber die fast zierlichen, vom Wasser und Wind ausgewaschenen Spalten, eng, hoch und slot-ähnlich. Gerade als wir da drin rumkrabbelten, fegte ein richtiger Sandsturm durch die Spalten. Wie wir dadurch „eingesandet“ wurden, brauche ich nicht extra zu schildern. Es knirscht auch jetzt noch in allen Ecken und Falten... Aber es war toll dort, vor allem, weil keiner außer uns da war.
Doch dann schüttete es aus allen Löchern, und der Trip war zu Ende. Wir haben nur einen klitzekleinen Teil gesehen, und der war erste Sahne! Schade, aber besser wenig als gar nichts. Auf jeden Fall empfehlenswert!
Eigentlich hatten wir noch geplant, weiter zu fahren bis Rachel, den „Aliens“ guten Tag zu sagen – aber nicht bei diesem Wetter. Mittlerweile war der gesamte Himmel mit einem dicken Regenschleier zu, und es war abzusehen, dass es für längere Zeit schütten würde. Wir guckten, ob wir in Panaca evtl. eine Unterkunft finden könnten. Aber eigentlich war uns nicht nach weiterer Dorf-Idylle zum Übernachten zumute. Und auch nicht bei diesem Wetter. Also beschlossen wir, zurück nach Utah zu fahren und dort direkt bis St. George. Gesagt, getan. Gegen 16:30 Uhr waren wir dann hier, gingen auch ins gleiche Motel wie beim letzten Mal. Und ohne großartig ausgepackt zu haben, marschierten wir schnurstracks ins „Chuck-A-Rama-Buffet“. Um endlich mal was zwischen die Kiemen zu kriegen nach dem Frühstück vom Morgen um 7:00 Uhr. Danach ging es uns etwas besser.
Hier ist das Wetter wieder besser. Die Temperaturen liegen bei 28 Grad, die Sonne wird nur wenig von Regen verdrängt, und es ist wieder Zeit, Jacke und lange Hosen weg zulegen und wieder T-Shirt und kürzere Hosen heraus zu kramen.
Morgen werden wir für 4 Tage nach Las Vegas zurück fahren. Es wird allerhöchste Zeit, mal wieder nichts zu tun. Nur faulenzen, am Pool liegen und alles sacken lassen.
Gebucht haben wir wieder per Internet im „South Point-Casino“. Und ich denke, wir werden auch dieses Mal nicht enttäuscht werden.

 


14.6.2009 Saint George - Las Vegas 250 km
14.6.2009 Saint George - Las Vegas 250 km
Travelmäuse in St.George (Snow-Canyon)
Travelmäuse in St.George (Snow-Canyon)

14.06.09 Weiterfahrt nach Las Vegas

Heute morgen sind wir denn mal wieder nach Las Vegas gefahren. Leider konnten wir Rachel, das extraterrestriale Örtchen aus Wettergründen nicht „machen“. Statt dessen sind wir ja schnurstracks nach St.George gefahren.
Haben wieder prima geschlafen und gefrühstückt im „Americas Best Inn“, haben dann noch einmal eine kleine Runde gedreht um den „Snow Canyon“ von der Strasse 18 aus von oben zu sehen und sind dann auf die I-15 gefahren Richtung Las Vegas. Sind schlappe 120 Meilen, für uns also kein Thema mehr.
In „Mesquite“ wollten wir mal kurz Pause machen, um zu sehen, ob der Ort eine Alternative zu Las Vegas oder St. George wäre. Allerdings verloren sich unsere Autos beim Tanken und bei dem Wahnsinnverkehr aus den Augen. Aber siehe da, als gut eingespieltes Team fanden wir uns dann auch ohne Handy (funktioniert nur selten) vor dem Visitor-Center in Mesquite wieder.
Und dann ging es nur noch direkt Richtung Las Vegas und unserem „South Point“ - Casino-Hotel. Draußen war es mittlerweile nicht mehr regen-nass sondern mal locker 40 Grad Celsius trotz dicker Regenwolken. Geregnet hat es aber wohl woanders, denn in Las Vegas blieb alles trocken. Unsere Zimmer im South Point Casino lagen wieder im 14. Stock, mit Blick auf die Pool-Landschaft unter uns, den Bergen in der Ferne, und der Einflugschneise für die LA-Flieger weit über uns.
Wir waren sehr zufrieden und müde, müde, müde. Wie sagte Anni: wir machen keinen Urlaub, sondern eine Excursion.
Und so werden wir mal sehen, was wir morgen so machen oder nicht...