USA 2009 - 10. Woche |
25.05.09 Weiterfahrt via Strasse 12 nach Torrey
Gestern war nix zu berichten. Wir haben lange geschlafen, gemütlich gefrühstückt, dann den Pool und den Whirlpool genossen, dann in der prallen Sonne gesessen – so lange sie da war. Dann stand
Salatbar bei „Sizzler“ auf dem Plan. Dann haben wir eine lange Zeit mit Tischnachbarn dort geplaudert - einem Ehepaar, das in Utah lebt, eine Ranch betreibt und sie ursprünglich aus Frankfurt
stammt. Sie hat sich wahnsinnig gefreut, mal wieder Deutsch reden zu können. Anschließend haben wir im Motel die Sachen gepackt und noch ein bisschen am PC Bilder sortiert – und das wars...
Heute morgen war wieder Regen angesagt. Und nun gefällt uns das auch wieder nicht so richtig, weil wir ja nun eigentlich die schönen Backway-Routen machen wollen. Und deshalb haben wir als erstes
den heutigen Trip zum „Cedar Breaks“ aus Wettergründen gestrichen. Da wir alle diese Tour kennen, ist das kein Beinbruch. Wir sind also wieder über die I-15 gefahren, dann abgebogen auf die
Strasse 20, dann auf die Strasse 89 und kurz danach auf den Highway 12 – DER Strasse, die über 100 Meilen durch mehr oder weniger Traumlandschaften führt. Ein kurzer Abstecher am Bryce Canyon –
nur Hotel und gegenüber „Old Town Bryce“, und schon ging es weiter. Das Wetter sah großartig aus. Schwarze Wolken überall mit langen Regenvorhängen, dazwischen Sonne und blauer Himmel.
Und so machte es Spaß, die 12 zu fahren. Besonders schön für unseren Geschmack wird diese Strasse ungefähr ab Escalante. Und ab da kamen wir dann auch wieder sehr langsam vorwärts – wegen
Fotoknips. Einerseits schwarze Wolken, Blitz und Donner, andererseits knallrote von der Sonne angestrahlte Berge und Hügel rechts und links, oder gelbe bis weiße Hügel, Berge, Ebenen.
Als wir vor dem Abzweig zum „Hole in the Rock“ standen und überlegten, ob wir rein fahren sollten oder nicht, kam ein Auto herausgefahren, bespritzt bis übers Dach mit rotem Dreck. Als wir
nachfragten, ob es sooo nass und dreckig wäre, sagte er, eigentlich ginge es 50 Meilen ganz gut, nur das letzte Stück wäre unpassierbar. Aber er hätte nen Tipp für uns: wir sollten doch
wenigstens 7 Meilen weit fahren. Da würden Tausende von Kühen samt Jungtieren zur Weide oder dorthin von jeder Menge Cowboys getrieben und das wäre einfach Klasse von Hinsehen. Wir also los, das
wollten wir auch sehen – ist ja wie Fernsehen.
Die Strasse auf den ersten 5 Meilen war prima und schnell trotz Schotter zu fahren. Und dann regnete es Eimer. Und innerhalb weniger Minuten war die Strasse ein rotes Meer aus „Modder“ und für
uns nicht mehr passierbar. Wir also gedreht und zurück gefahren. Und es war stellenweise eine echte Rutschpartie. Inge´s Auto sah als wir wieder auf der Strasse waren, wir ein einziger Lehmhaufen
aus. Schuld waren auch wir, weil wir vorfuhren und jede Menge roten Matsch aufwirbelten und sie den Dreck abbekam. Ich befürchte, ich bin ihr jetzt ne Autowäsche schuldig.... Auf der 12 regnete
es dann aber auch Bauklötze, und so wurde der schlimmste Dreck wieder abgewaschen. Allerdings hatten wir von Abenteuern aller Art die Nase voll. Und nur noch Hunger.
Unsere Kneipe fanden wir in Boulder an der Ecke zum Burr Trail – den Burr Trail Grill. http://www.burrtrailoutpost.com/
Es war voll, hatten wohl alle Hunger. Aber das Essen war Handarbeit und frisch zubereitet. Es dauerte dann auch etwas länger. Die Speisekarte besteht zum größten Teil aus Sandwiches und
Hamburgern, aber es war lecker, wenn auch teuer. Nebenan war noch ein Souvenirladen, den wir aber nicht besuchten.
Als wir uns auf die Weiterfahrt machten, regnete es schon wieder. Und das blieb auch so bis kurz vor Torrey. Hier hatten wir für 2 Nächte im „Days Inn“ vorgebucht. Allerdings cancelten wir erst
mal die zweite Nacht, wegen dem Wetter. Gottseidank ging das auch sehr problemlos.
Dann beratschlagten wir, ob es überhaupt möglich wäre, morgen den Trip zum „Cathedral Valley“ zu machen. Also fuhren wir die 11 Meilen zum Visitor-Center, um uns dort schlau zu machen. Und da
mittlerweile die Sonne mal wieder schien, war es auch ein Vergnügen, dorthin zu fahren, weil die Berge in Rot erstrahlten. Auskunft dort: fragen Sie morgen noch mal nach. Aber heute waren schon
die beiden Reef-Washes gesperrt, da geben wir uns für morgen keinen Illusionen hin...
Auf dem Rückweg machten wir dann doch noch mal einen Schlenker hin zum „Gooseneck Trail“. Der Weg dorthin geht auch für PKWs und der Fußmarsch beträgt nur ca.300 Meter. Aber der Blick runter in
die Schlucht ist dann schon super.http://www.localhikes.com/Hikes/CapReefGoosenecks_0000.asp
Blöd war nur, dass wir unsere Kameras nicht dabei hatten. Anni hatte nur ihre kleine Minikamera mit, die natürlich nicht die sonst übliche Bilder-Qualität liefern kann.
Wir werden also alle noch mal hinfahren, wenn das Wetter es zulässt.
Vorhin haben wir nur noch mal gemeinsam überlegt, was wir denn nun machen sollen. Laut Wetterbericht regnet es durch bis nächste Woche. Und das passt nicht so toll in die Routenplanung. Wir haben
eine Entscheidung erst mal vertagt. Jetzt wird erst mal geschlafen – war ein langer Fahrtag...
26.05.09 Fahrt von Torrey nach Green River
Heute morgen hatten wir unerwartet Sonne. Laut Wetterbericht sollte es ja aus allen Löchern schütten – war aber nicht.
Und so sattelten wir frohgemut ,nach dem guten und reichhaltigen Frühstück im Days Inn, unsere Hühner und fuhren los.
Da wir ja gestern ohne "richtigen" Fotoapparat am „Gooseneck Trail“ waren, wollten wir das heute natürlich nachholen und noch mal hinfahren. Aber da die Sonne schien, und die roten Berge auf
unserem Weg nach dort beleuchtete, stand natürlich wieder an jeder Ecke Fotografier-Pause an. Es ist so fantastisch, was Licht und Schatten auf diese Berge bewirken, dass wir auch bei unserem
jetzt x-ten Besuch in dieser Region immer wieder fasziniert sind. Anni filmte und fotografierte so, als wäre sie noch nie hier gewesen. Und auch ich konnte diesem Farbenspiel fotografisch nicht
widerstehen. Und so dauerte es ziemlich lange, bis wir endlich am Goosenecks Trail ankamen. Kaum zu fassen, die Strasse war heute gesperrt. Enttäuscht stiegen wir nur auf den üblichen
Aussichtspunkt. Da gab es zwar auch schöne Fotomotive, aber eben nicht den Blick in die Tiefe auf den River.
Und dann brauste eine "Matsch-Räum-Maschine" um die Ecke, signalisierte: ich bin fertig und gab die Strasse wieder frei. Und so fuhren wir dann doch noch zum „ Gänsehals“ und freuten uns sehr
darüber. Das Warten hatte sich gelohnt...
Danach ging es weiter zum Visitor Center des Capitol Reef NP. http://de.wikipedia.org/wiki/Capitol-Reef-Nationalpark
Dort teilte man uns mit, dass eine Zufahrt zum „Cathedral Valley“ unpassierbar sei, weil eine Steinwand runter gekommen sei. Aber wir könnten ja den anderen Weg durch die Furth nehmen. Das
wollten wir dann aber nicht, der Fremont River hat momentan satt Wasser und dieses fließt sehr flott. Also fuhren wir erst mal den Scenic Drive hinter dem Visitor Center Richtung „Capitol Gorge“.
Der Weg ab dem Ende des Asphalts ist zwar auch gesperrt – und damit eigentlich das allerbeste der Tour. Aber was soll´s. Der Weg als solcher ist auch erste Sahne. Man fährt an die zehn Meilen
vorbei an Felssäulen und Felsriffen, die stellenweise wie Burgmauern aussehen. Natürlich liegen auch hier dicke Wacker kurz vor der Strasse, oder glatte Stellen ragen aus den herab gefallenen
Steinhaufen, oder tiefe Wasserfurthen rechts und links der Strasse signalisieren, dass hier auch der Bär tanzt, wenn es richtig regnet. Der heute gesperrte Schotterstrassen-Teil von vielleicht
drei Meilen führt tief in die Schlucht, und zum Teil fährt man unter Überhängen durch, die einem schon Respekt vor der Natur, dem Wasser und seiner Kraft, so etwas Gewaltiges zu schaffen,
abverlangt. Und so fuhren wir natürlich - zeitmäßig gesehen, mal wieder stundenlang auf dieser Strecke mit vielen Fotostopps.
Als wir endlich wieder am Visitor Center ankamen, plagte uns der Hunger. Aber erst machten wir noch einen Abstecher auf die Notom-Bullfrog-Strecke. Eigentlich wollten wir ja diese Strecke fahren.
Aber das Wetter ist momentan nicht geeignet für solche 70-Meilen-Trips runter zum Bullfrog und Lake Powell. Und so haben wir neben dem Cathedral Valley eben auch diese Route für dieses Mal
gestrichen. Aber das asphaltierte Stück bis kurz vor Notom machte schon Appetit auf die ganze Strecke – aber halt nicht jetzt. Und so genossen wir eben die Naturschönheiten rechts und links der
Strasse 24 – die für uns neben der Strasse 12 ein Highlight an Sehenswürdigkeiten ist, bis wir in Hanksville eintrafen.
Eigentlich wollten wir bei unseren reizenden Mormonen-Frauen im Rasthaus vor dem Campingplatz Mittag essen, aber die waren nicht mehr dort. Ein anderer Pächter war da nun eingezogen. So fuhren
wir ein Stück weiter, um hinter der Tankstelle bei „Blondies“ einen Happen zu essen – natürlich Burger bzw. Pfannekuchen für Inge. War lecker, preiswert ,und das Essen kam recht flott. Und satt
wurden wir allemal.
Dann machten wir uns wieder auf den Weg nach Green River. Mittlerweile war der Himmel ringsherum mit schwarzen Wolken zugezogen, und es blitzte überall. Einen Abstecher nach den Goblins zu
machen, hatten wir verworfen. Um 16:00 Uhr macht das so gar keinen Sinn mehr. Und so fuhren wir dran vorbei für heute und landeten gute 30 Minuten später in Green River.
Am Morgen hatten wir noch eine Nacht im hier Ramada via Internet gebucht. Momentan sind so viele europäische Touristen unterwegs, dass es plötzlich nicht mal einfach ist, ein Zimmer zu bekommen.
Und wir wollten genau in diese Situation nicht kommen.
Aufgrund des Wetters wollten wir hier in Green River sowieso unsere Route neu überdenken – auch vor dem Hintergrund der vielen Touristen. Die geplante Route hätte uns ursprünglich via
Notom-Bullfrog in den Süden geführt und über einen Monument Valley Abstecher wieder hoch nach Moab und von dort nach Green River und dann gen Norden. Nun aber waren wir schon mal in Green River
,und so bot es sich an, die Tour zu drehen und erst hier alles zu besichtigen und dann via Moab in den Süden zu fahren, um dann evtl. wieder hochzufahren nach Hanksville und dann weiter grobe
Richtung Westen.
Also bezogen wir hier erst mal unser vorgebuchtes Ramada-Zimmer, dann machten wir uns auf die Socken, um in den anderen Hotels nachzufragen, wie die Preise denn so wären, um dann zu entscheiden,
was wir tun wollten.
Moab fällt momentan total aus. Zu teuer. Als Beispiel kostet das Motel 6 dort incl. Tax glatte 112.- Dollar ( hier in Green River mal gerade die Hälfte). Da kann man ´ne Menge Geld fürs Shoppen
sparen...
Beschlossen haben wir dann, dass wir hier in Green River weitere fünf Nächte bleiben – im Super 8 Motel für 70 Dollar Endpreis. Wir kennen das Motel, es ist sauber, hat einen Innenpool, WiFi und
viele Annehmlichkeiten. Als Basisstation für unsere Trips hier in der Gegend also bestens geeignet. Und wenn es nicht anders geht, auch für unsere Trips in und um Moab. Die 40 Meilen dort hin
sind nun nicht die Welt.
Morgen werden wir erst mal umziehen ins Super 8 Motel. Und dann entscheiden wir, was wir –auch unter den Wetterbedingungen- als erstes angehen...
27.05.09 Trip ins Goblin Valley und zum Crystal Geyser
Heute morgen sind wir nach dem relativ guten Frühstück im Ramada erst mal umgezogen ins Super 8 Motel. Hier bleiben wir ja 5 Nächte. Wegen einer Bustruppe wurden uns die zugesicherten
Zimmer im Erdgeschoss „abgenommen“, und wir wurden in die 1. Etage verlegt – wenigstens für 1 Nacht. Unser Zimmer hier oben ist allerdings so schön, groß und geräumig, dass wir gerne hier bleiben
würden für die Zeit. Werden wir morgen in der Rezeption klären.
Anschließend gegen 9:30 Uhr ging es los Richtung „Goblin Valley“.http://www.westwindstruckstop.com/Dann fuhren wir ins hiesige Visitor Center und liefen einer extrem lieben, netten, freundlichen Dame in die Arme,
die gerade Feierabend machen wollte. Sie kam wieder mit in den Laden und verpasste uns Infos, Material und Tipps, was wir wann, wo und wie machen sollten. Und dann scheuchte sie uns auf die
Piste, wir müssten sofort los den Crystal Geyser gucken, der in 1,5 Stunden vermutlich ausbrechen würde... http://www.go-utah.com/Green-River/Tourism-Information/Und brav machten wir uns auf den langen Weg, allerdings nur in einem
Auto. Für diese Touren hier reicht das allemal.
Und über eine supertolle Backway-Schotterstrasse, vorbei an bunten, steinigen Hügeln bergauf und bergab fuhren wir zu der Stelle, an der der Geyser liegt und nun auch spucken
sollte. http://en.wikipedia.org/wiki/Crystal_GeyserDieser Geyser ist der einzige Kaltwasser-Geyser auf der Welt ,und er hat im Laufe seines Lebens
wundervolle gelbe Sinter-Terrassen gebildet. Auch hat er ein „Nebenloch“ und viele kleine Blubberlöcher daneben, die bestimmt auch irgendwann mal was werden. Bloss richtig hochgehen mochte er
heute nicht. Und nachdem wir über eine Stunde gewartet hatten, waren wir es leid. Die Sonne knallte immer noch schattenlos auf die Terrassen und außer den vielen Eruptions-Ansätzen mit
Null-Ergebnissen passierte nix. Da es mittlerweile nach 18:00 Uhr und der Tag schon lang und aufregend genug gewesen war, fuhren wir zurück zum Hotel.
Morgen machen wir einen „Moab-Tag“. Inge und Robert möchten gerne in den „Arches“ und wir möchten einige kleinere Dinge wie z.B. den Horseshoe und Potash ansehen und uns dann um die Hotels
und evtl. andere Direktpreise für 3 Nächte in Moabs Hotellerie schlau machen. Und dann schaun wir mal, was noch so ansteht...
28.05.09 Fahrt nach Moab und Trip zum Mill Canyon und zum Mineral Bottom
Heute morgen stellten wir alle fest, dass wir doch schon recht müde und ausgelaugt sind, und es nicht mehr sooo leicht ist, morgens voller Tatendrang auf Tour zu gehen. Aber der Himmel draußen
war wieder blau, und wir haben halt in die Hände gespuckt und sind nach Moab gefahren. Der Grund lag in erster Linie darin, dass wir persönlich checken wollten, ob die Hotels dort tatsächlich so
teuer sind, wie im Internet angeboten. Zum anderen wollten Robert und Inge noch mal gerne in den „Arches“, um den Landscape Arch zu erwandern. http://en.wikipedia.org/wiki/Landscape_Arch
Wir wollten lieber Dino´s gucken.http://www.westernladys-world.net/infos/mineral_bottom.php [Die beste Beschreibung zum Mineral Bottom stammt von Silke, der
Westernlady.] Und so verabredeten wir uns für 14:00 Uhr in Moab am Motel 6.
Der Mill Canyon ist sogar mir bis vor dieser Reise unbekannt gewesen. Aber er ist recht leicht zu finden. Kommt man von Green River Richtung Moab, gibt es ein grünes Strassenschild mit der
Bezeichnung: „ Mill Canyon Road“. Da fährt man ab, über Bahnschienen, auf einen hoppeligen Schotterweg ohne besondere Bezeichnung. Als wir zögerten weiter zu fahren, überholte uns ein ganz
normaler PKW. Wir also hinterher. Und dann landeten wir auf einem Platz, an dem ein Schild stand mit einem Pfeil nach links. Wir also die wirklich gut zu befahrene Strasse weitergefahren Richtung
Mill Canyon. Irgendwann ging dann auch ein offizielles Schild nach rechts ab. Und einige Meilen weiter landete man auf einem Parkplatz, einer Erklärungstafel und einem Wanderweg. Wir denken, es
ist schon was besonderes, Dinosaurier-Knochen vor Ort noch im Stein zu sehen und nicht nur gut aufbereitet im Museum. Die ganzen Knochen befinden sich in einer hohen Wand/Hügel. Ein kleiner,
steiler Trampelpfad geht in halber Höhe dort entlang. Und überall, wo noch ein Dino-Teil im Felsen steckt, steht eine Tafel, die erklärt, welche Sorte Knochen es war, wo er genau zu sehen ist und
welcher Dino den mal sein eigen nannte. Als der Hügel zu Ende war und damit die Knochen im Fels, ging es durch ein (noch) feuchtes Bachbett zurück zum Parkplatz.Tolle Tour, knapp 1,5 Kilometer
lang und je nach Tempo in 45 Minuten zu bewältigen. Ringsherum mal wieder Lava ohne Ende und dazwischen dieser rote Bach und die grünen Sträucher – Klasse.
Wir fuhren zurück Richtung Moab und bogen als nächstes dann dort ab, wo es zum Canyonlands NP geht. Dieser Park ist mir ans Herz gewachsen, und ich fahre immer wieder gerne die endlos lang
scheinende Strasse zwischen den roten Steinklötzen entlang. Dazwischen abgebrochene Riesen a la Monument Valley und dann wieder gelbe Hügel und trostlose Wiesen.
Irgendwann – noch vor dem Abzweig zum Deadhorse Point geht rechts eine rote Lehm-Strasse ab. Sie ist mit einem Hinweisschild versehen: Mineral Bottom.
Wir fuhren da rein - und während wir noch vor der Infotafel parkten und uns schlau machten, überholte uns wieder einmal ein ganz normaler PKW. Die Strasse ist nicht aus Schotter, sondern aus
festgefahrenem rotem Lehm, breit und sehr bequem.
Allerdings die Hölle, wenn es geregnet hat – nur noch Matsch. Man sah stellenweise auch noch die tiefen Rillen und Spuren der Autos, die vor 3 Tagen wohl in die Flash-Flood geraten waren. Also
absolut nix- wenn es regnet oder noch nass ist!
Die rot-gelbe Lehmstrecke ist ungefähr 12 Meilen lang, immer geradeaus, mit einer Strasse bis zum Horizont gerade bzw. rauf und runter. Annis Lieblingssorte...! Die Gegend war grün und eher
eintönig. Aber man sah vereinzelt Teile einer Schlucht, und so waren wir gespannt, was da denn nun auf uns zukommen würde. Ziemlich plötzlich endete die Strasse an einem Parkplatz, auf dem einige
Autos standen. Als wir ausstiegen, konnten wir eine sehr steile Felswand rechts und links und dazwischen ein sehr tiefes Tal und tief unten im Tal grün, grau und einen Fluss erkennen. Während wir
uns noch an der Gegend orientierten, kam um die Ecke und von dort über einen steilen, engen, kurvigen Weg zwei Radfahrer die Strasse herauf – einer strampelte, einer schob das Rad.
Und wir dachten, na, wenn die das können, dann nix wie da runter. Zumal man große Teile dieser engen, gewundenen Strasse von oben einsehen konnte. Nun ja, der Shafer Trail im Canyonlands NP war
nie mein Ding, aber dieser Weg hier war nach meinem Gefühl noch ne Nummer heftiger. Er war sehr steil, stellenweise sau-eng, dann wieder nicht einsehbar um die nächste Kurve, aber auch aus Lehm,
rot, mit Not- Ausbuchtungen am Abgrund, die nix sind für Leute, die Angst vor der Tiefe haben – ich habe es mir verkniffen, da runter zu gucken. Aber es gab auch abenteuerlichen Gegenverkehr,
damit verbundenes Rückwärtsfahren, und das natürlich immer an den ungünstigsten Stellen, zum Teil tiefe Querrillen vom Wasser erstellt und einige Stellen mit dicken Steinen auf dem Weg. Und als
wir fast die 1,5 Meilen runter gefahren waren, kam uns doch tatsächlich der PKW-Fahrer entgegen, der uns mal am Anfang überholt hatte. Mann, hatte der Nerven! Unten an der Bergsohle angekommen,
gibt es doch tatsächlich ein Schild mit dem Hinweis links ab geht’s zum Canyonland NP und zurück nach Moab sind es 35 Meilen. Na, danke für die Info.
Wir berieten kurz, ob wir weiterfahren oder drehen sollten. Die Strasse vor uns sah so gut, grau und harmlos aus, dass wir los brausten – bis zu einem Hügel. Dahinter war es so, als wäre man in
eine andere Welt gefahren. Vor uns wieder eine rote, enge, steile Strasse, darüber riesige hoch aufragende Felswände, unter uns ein Fluss, grünlich und übervoll und als Krönung eine Truppe junger
Leute in Schwimmwesten und Booten. Daneben viele grüne Bäume und Sträucher und über allem eine strahlende Sonne vor blau-weissem Himmel. Wir also runter gefahren und bis ans Ufer ran. Bei dem
Fluss handelt es sich um den Green River, und die Truppe macht eine Woche lang Ferien am und im Wasser. Und alles wirkte so friedlich.
Wir blieben eine Weile, und dann machten wir uns auf den Rückweg. Es lag ja noch die erneute Auffahrt vor uns. Wenn man von unten so auf den Felsbrocken schaut in und auf dem die Strasse
verläuft, kann man diese nicht sehen. Und irgendwie kommt einem das unwirklich vor. Aber dann fuhren wir wieder hinauf, und es war das größte Gefühl von Abenteuer in diesem Urlaub, das zumindest
ich bei diesem Trip empfand. Und ehrlich gesagt, ich war stolz, als wir wieder oben waren, dass wir dieses Ding alleine durchgezogen hatten – trotz des einen Reifens, der mehr als ne Katastrophe
ist. Natürlich sagen Bilder nicht wirklich was aus. Aber ich kann jedem nur empfehlen, wenn er schon in der Nähe ist, diese Tour [mit 4WD] zu machen. Ist einfach toll.
Wir fuhren wieder zurück auf die asphaltierte Hauptstrasse und runter nach Moab. Pünktlich um 14:00 Uhr waren wir am Motel 6, und Inge und Robert kamen auch gerade an von ihrem Trip. Und alle
vier hatten wir nun natürlich Hunger.
Gelandet sind wir in der Brauerei-Kneipe, fast am Ende von Moab. Dort kann man gut essen und es schmeckt.http://www.themoabbrewery.com/
Danach gingen wir auf unsere „Hotel-Fragetour“ - mit dem Ergebnis, dass es tatsächlich momentan unverschämt teuer ist – ist halt Saison, und da kann man zulangen [fast nix unter 100
$/Nacht/Zimmer + Tax]. Danach fuhren wir wieder Richtung Green River – erst mal ne Runde ausruhen. Nachher werden wir beratschlagen, was wir morgen machen...
29.05.09 Trip zum Canyonlands NP und zum Dead Horse Point
Gestern Abend haben wir dann doch noch beschlossen, heute eine gemeinsame Fahrt in einem Auto zum Canyonlands NP und Dead Horse Point SP zu machen. Nachdem wir heute morgen getankt hatten – 2,35
Dollar die Gallone – (am Spätnachmittag 2,49 Dollar – sind halt auch hier Wochenend-“Tarife“!) fuhren wir gegen 9:30 Uhr los Richtung Moab und rein in den Canyonlands NP. Neben Capitol Reef ist
dieser Park mein liebster NP. Und Anni schwärmt hiervon sowieso. Unterwegs hörten wir viele deutsche Laute. Eine Menge Leute nutzen die Pfingst-(Ferien) für einen Trip in die USA. Gut so für die
momentane amerikanische Wirtschaft.
Der Himmel war heute früher als in den letzten Tagen wolkig und gewittrig, und wir beeilten uns, die wirklichen Highlights hier im Park zu besuchen. http://www.utah.com/international/german/canyonlands.htm
Das Licht stand prima, und so fotografierten wir mal wieder wie die Wilden. Nur als es um den Viewpoint für den Shafer-Trail ging, streikte die Sonne. Und ausgerechnet heute war da ein Betrieb
„wie auf dem Bahnhof“ - Auto hinter Auto, bergaufwärts und bergab. ICH hätte da heute nicht fahren mögen auf dieser doch engen und stellenweise happigen Strasse. Aber so lange auch noch jede
Menge Radfahrer zwischen den Autos runter fahren... http://www.trails.com/tcatalog_trail.aspx?trailid=HGS385-042
Eigentlich hätten wir nach dem mehr als vierstündigen Trip dort aufhören können/sollen. Aber da Dead Horse Point ja auf dem Weg liegt, nahmen wir den auch noch mit. Ich persönlich fand die Gebühr
von 10.- Dollar für diesen, eigentlich mickrigen State Park doch sehr happig. Aber wir wollten ja dort die Colorado-Schleife, sehen und dann mussten wir halt löhnen.
http://www.utah.com/stateparks/dead_horse.htm
War ja ganz nett, auch wenn man von keinem Punkt dort oben die Schleife komplett sieht. Ich denke, diejenigen, die eine Tour über den „White Rim Trail“ machen, haben da bessere Karten. Der Trail
ist tiefer gelegen und näher dran, und den Fußspuren nach zu urteilen, sind da auch viele ausgestiegen und haben richtig fotografiert. Da die verd... Kriebel-Mücken heute wieder schrecklich
waren, und besonders Inge ein gefundenes Futter für die Viecher war, wurde es Zeit, nach einer knappen Stunde insgesamt, dort zu verschwinden.
Es war kurz vor 15:00 Uhr, und wir hatten natürlich wieder Hunger. Wir hätten nach Moab rein fahren können, aber da es dort wie kurz vor einem riesigen Wasserschwall von oben aussah, fuhren wir
lieber trockenen Fußes zurück nach Green River. Hier schien noch die Sonne, aber es war drückend heiß. In „unserer“ Trucker-Kneipe gab es wieder leckeres Essen, und so ließen wir es uns dort gut
gehen. Danach, gegen halb fünf, war nur noch Motel angesagt und Schläfchen machen. Bei uns ist das ja immer ein Problem. Wir sind absolut müde und von der drückenden Hitze ausgelaugt. Das Zimmer
ist kühl, und es wäre so einfach, sich hin zulegen und ne Runde zu schlafen – wenn da nicht der PC wäre und die Bilder, die man ja unbedingt sehen muss, und natürlich sofort...
Und während Inge und Robert wohl immer noch "ratzen", sitzen wir schon wieder hier, sortieren Bilder, und ich schreibe den Text. Draussen ist es mittlerweile windig, und dicke Wolken hängen auch
hier am Himmel. Aber es sieht trotzdem nicht nach Regen aus. Wir gönnen uns jetzt - nach 18:00 Uhr - ein leckeres Chemie-Bierchen und sehen mal, was heute noch so ansteht.
Pläne für morgen haben wir noch nicht ernsthaft. Das Wetter hat erst mal das Sagen...
30.05.09 Trip über die Potash-Road in Moab
Heute sollte es ja regnen, stürmen, blitzen und donnern – nichts von alledem. Heute morgen war strahlender Sonnenschein und schon am frühen Morgen mehr als 20 Grad Celsius warm. Gestern Abend
hatten wir beim gemeinsamen Zusammensitzen überlegt, was wir heute machen wollten. Und da war eben die „Potash-Road“ der Favorit.
Nachdem wir heute morgen noch mal nachgetankt hatten, fuhren wir gegen 9:30 Uhr nach Moab. Lästig ist es schon, täglich die 45 Meilen da hin bzw. auch zurück zu fahren, aber immer noch besser,
als dort viel Geld fürs Übernachten ausgeben zu müssen. Die gut 40 Dollar Differenz pro Tag pro Zimmer können wir auch für sinnvollere Dinge ausgeben – z.B. für lecker Essen gehen und toll
Shoppen – falls es mal was Passendes geben sollte....oder vielleicht für organisierte Touren.Kurz vor der Brücke nach Moab-Stadt geht rechts ein „Scenic Byway“ ab, auf den Highway 279 und damit
Richtung Potash:http://www.milebymile.com/main/United_States/Utah/byway/Potash_
Scenic_Byway__openbracket_U_hyphen_279_closebracket_.html
Insgesamt ist diese Strecke ca. 28 Kilometer lang und gespickt mit „Aha-Erlebnissen“. Das fängt schon damit an, dass die senkrechten steilen roten Felsen so hoch sind, dass man sie nicht oder
kaum auf ein Photo bekommt. Die Felsen sind glatt und fantastisch und nebenbei auch ein Paradies für Kletterer, die da stellenweise auf Felsvorsprüngen rum geturnt sind wie Hasen. Wir wären da
nicht mal raufgekommen... Und wenn man irgendwann genug hat vom steifen Hals "vom nach oben gucken", und schaut nach links, dann sieht man einen übervollen, schnell fließenden Colorado. Und
direkt dahinter schon wieder endlos hohe, große, rote Felsen.
Zusätzlich gibt es auf der Strecke auch noch ein paar Sehenswürdigkeiten wie Indianer-Petroglyphen oder Fuß-Spuren von Dinosauriern auf einem Felsvorsprung. Und fährt man ein bisschen weiter,
dann sieht man mit viel Fantasie Tiergestalten im gegenüber liegenden Fels.
Da aber auch die Wanderer nicht zu kurz kommen dürfen, gibt es natürlich auch zwei Trails zu Felsbögen und mehrere Wanderwege. Und da diese erwandert werden müssen, hat man unten direkt am Wasser
eine Art „Zeltstadt“ aufgebaut – heißt „ Gold Bar“. Und so können neben den Wanderern auch gleich die Kanuten auf ihre Kosten kommen. Und da auch noch Wochenende ist, tanzt hier natürlich auch
der Bär. Während der Weiterfahrt gehen unterwegs noch einige Wege/Trails ab, auch den zum Long Canyon, und ganz am Ende der Strasse liegt dann noch eine Fabrik, die wohl die Pottasche
verarbeitet. Dahinter gibt es noch einen „Boots-Landeplatz“. Kurz vor unserer Ankunft dort, fuhr gerade ein vollbesetztes Touristenboot ab, und es lagen noch einige Kanus am Wasser, die aber auch
im Aufbruch begriffen waren. Und genau dort endete dann die Scenic Route und auch die asphaltierte Strasse.
Nur ist die Welt dort nicht zu Ende, sondern die wahre, geheime Schönheit dieser Gegend beginnt erst dort – und ist halt nur „ruppig“ zu erreichen. Aus unseren Unterlagen wussten wir, dass in 5
Meilen Entfernung die wirkliche Pottash-Road erst zu Ende ist, und dass dort nahtlos der „White Rim Trail“ beginnt. Und ursprünglich wollten wir auch den Weg durchfahren bis an die Unterkante des
„Shafer-Trails“ - aber dann hätten wir heute morgen schon um 6:00 Uhr auf die Piste gemusst – bei unseren dauernden Stopps unterwegs.
Aber wenigstens bis zum Ende dieser Road wollten wir dann mal fahren. Eine tolle Strecke! Zwar ruppig, was Steine, Dellen.
Löcher und „Huckel“ auf der Strasse angeht, aber dafür wird man entschädigt mit traumhaften Ausblicken auf Türme, Figuren, Hügel, Graslandschaften, Wasserstellen die rosa und weiß gefärbt waren,
und eben den großen, eingezäunten Wasser-Becken, die total hellblau sind und aus denen die Pottasche gewonnen wird.
Hin benötigten wir fast ein-einhalb Stunden, natürlich mussten wir ja alle fotografieren und filmen. Wir trafen eine Menge Buggyfahrer, Jeepfahrer und Radfahrer (!) auf dieser rauen Piste. Und
uns tat keine Sekunde leid, die wir dort zeitlich „verplempert“ haben.Zurück ging es dann schneller für die 5 Meilen – nur ne dreiviertel Stunde...
Anni und mir fällt es bei all diesen optischen Abenteuern dann doch schwer, die „White Rim Tour“ nicht organisiert zu machen. Alleine wäre uns diese Tour dann doch zu abenteuerlich. Aber die Zeit
läuft uns ein bisschen weg und momentan ist hier auch kaum ein Platz in einem Jeep zu bekommen – es ist halt Hauptsaison.
Gegen 15:00 Uhr – wie immer – waren wir dann auch wieder in Moab. Und schnurstracks fuhren wir wieder in die Brauerei zum Essen. War voll heute – klar, Wochenende. Danach gingen wir noch mal
schnell in den Supermarkt und für und mit Anni in den „Rock-Shop“, um nach hübschen Steinen für ihre Sammlung Ausschau zu halten. Heute hatten wir allerdings keinen Treffer. Und dann ging es im
Eiltempo Richtung Green River, wo wir nach 17:00 Uhr dann wieder eintrafen.
Draußen ist es immer noch brütend heiß und sonnig. Gewitterwolken gibt es satt am Horizont rings um uns herum – nur eben nicht hier, und so behelfen wir uns halt mit der Klimaanlage, um
wenigstens ein bisschen abzukühlen.
Was wir morgen machen werden, besprechen wir heute Abend oder morgen früh, wenn wir wissen, was mit dem Wetter Sache ist...
31.05.09 Trip durch das San Rafael Swell auf der „Buckhorn“ -Seite
Heute morgen haben wir beratschlagt, was wir denn nun tun wollten. Das Wetter war angenehm warm, und erste dicke Wolken am Himmel gaben einem wenigstens die Illusion, dass es heute nicht so heiß
werden würde. Entschieden haben wir uns für einen San Rafael-Trip in Richtung Buckhorn und die Petroglyphen.
Wenn man die I-70 Richtung West fährt, hat man erst mal einen tollen Blick auf das Swell. Und kurz vor der Swell-Autobahn- Durchquerung kann man die Autobahn verlassen und das ganze Gebirge
filmen/fotografieren. Und dann geht es los. Ist man durch diesen Autobahnteil des Swells durchgefahren, gibt es noch mal einen Parkplatz, von dem aus man den Swell von hinten sieht – immer noch
bombastisch, wenn auch nicht sooo attraktiv wie von vorne...
Das San Rafael Swell als solches ist ein äußerst attraktives Gebiet, das ursprünglich geformt wurde durch vulkanische Aktivitäten. Heute hat es tiefe Täler, Schluchten und Ebenen, in denen das
Wasser einfach traumhaft schöne Gegenden gezaubert hat in Jahrmillionen. Und hier findet man so ziemlich alles: Slot Canyons, Bögen, Monolithen, Piktogramme und Petroglyphen. Aber auch
Dinosaurier-Plätze mit Buddel-Chance, endlos viele Wanderwege und auch noch alte Uranbergbau-Stellen.
http://windsourceii.blogspot.com/2007/05/san-rafael-swell-north.html
Und eine herrliche Ruhe, zumindest im nördlichen Teil, weil sich hier nur wenige Touris hin verirren. Dafür gibt es dort aber auch keine Geschäfte, Tankstellen oder Hotels. Nur ein einsamer
Camping/Stellplatz liegt am San Rafael River. Und die Strassen sind nur Schotter, aber so breit und gut aufbereitet, dass unserer Meinung nach jeder PKW da durchfahren kann – wenn es nicht regnet
oder geregnet hat.
Von dem Ort Green River aus ist das Gebiet ca. 30 Meilen entfernt. Man muss von der I 70 aus an der Abfahrt 131 = Ranch, abfahren und rechts rum auf einer Schotterstrasse, der Interstate
entgegengesetzt ein paar Meilen fahren, bis die Strasse dann links abknickt. Ganz am Anfang der Strasse, nach der Abfahrt, finden Sie eine Infotafel und ein Stück weiter auf der Strasse steht
rechts ein braunes Schild mit der Meilenangabe bis zum „Buckhorn Draw“ = 20 Meilen.
Anfangs ist die Fahrerei noch langweilig, weil man über Wiesen und Hochebenen fährt. Aber die Strasse führt einen kontinuierlich tiefer und tiefer in das Gebiet. Und plötzlich, um die nächste
Kurve, steht man vor einer Traumlandschaft aus Felsen in allen Farben und Größen. Und während man noch fotografiert und guckt und happy ist über die Schönheit und Ruhe, hat man ein paar Meilen
weiter plötzlich links vor sich eine alte, ehemals weiß gestrichene Holzbrücke. Ist nur noch zu Fuß benutzbar. Gehen Sie mal drüber. Heute war der darunter fließende San Rafael River ein echter
River und keine Pfütze. Es stehen dort eine Menge Bäume und die Zikaden brüllten einem dermaßen die Ohren voll mit ihrem schrillen „Gequietsche“, dass wir uns von dort schnell verdrückten.
Gegenüber ist ein Recreationsgebiet und einige Stellplätze auf beiden Seiten des Rivers sind auch da. Sonst nichts...
Wenn Sie dann weiterfahren, beginnt unserer Meinung nach das schönste Stück dieser Road. Endlos hohe, große, kleine, bunte Felsen, Hügel, Berge, gesäumt von Bäumen, Sträuchern und manchmal auch
kleinen Bächen säumen die enge, kurvige Strasse. Und immer wieder neue Überraschungen in den vielen, meist kleinen, engen und nicht unbedingt zugänglichen Seitentälern.
Natürlich gehen hier aber überall Wanderwege in die Natur ab. Aber wir wollten heute nur die Natur vom Auto aus genießen.
Nicht vergessen sollten die Wanderfreunde einen Abstecher zum Sinkhole Flat, Little Grand Canyon und Wedge Overlook, und wer es ganz genau wissen will und viel Zeit hat, sollte unbedingt den
Abstecher zum „Cleveland-Lloyd Dinosaur Quarry machen“.
http://en.wikipedia.org/wiki/Cleveland_Lloyd_Dinosaur_Quarry Oder zum Dinosaurier-Museum nach Castle Dale
http://www.dinosaurdiamond.org/Partner_CastleDale.htm oder Price ins dortige Museum fahren.http://dinosaurgeorge.blogspot.com/2007/06/museum-in-price-utah.html
Wir wollten heute nur einen kleinen Ausflug machen und Inge und Robert ein Gebiet zeigen, das wir selbst schon x-mal durchfahren haben. Und begeistert sind wir trotzdem jedes mal aufs Neue. Es
gibt hier allerdings so viel mehr zu sehen und zu erleben, dass man als Camper locker viele Tage hier verbringen könnte – aber eben nicht heute für uns.
Unterwegs auf dem Weg kommt man natürlich an den ziemlich bekannten Petroglyphen am Buckhorn Wash vorbei.
http://www-personal.umich.edu/~bclee/rockart/buck.html
Wir haben sie schon oft gesehen, und leider ist es auch hier so: der Zahn der Zeit nagt an den Sandsteinklippen, und so wird es leider auch irgendwann passieren, dass vermutlich hier die
Petroglyphen verschwunden sein werden.
Wir fuhren weiter und nahmen an der Kreuzung Castle Dale oder Highway 6 den Weg nach rechts zum Highway.
Wer gerne zum Dinosaurier-Quarry möchte, fährt links bis ein paar Meilen weiter rechts ein Weg dahin abgeht.
Für uns standen immer noch 30 aufregende Meilen bis zur asphaltierten Strasse auf dem Plan.
Zuerst ist das Gebiet auf dieser Schotterstrasse ein bisschen langweilig, nach den Seh-Abenteuern auf der Buckhorn Road auch kein Wunder, aber dann wird es landschaftlich auch hier wieder toll
und neu und schön und überhaupt...
Als wir endlich auf dem Highway 6 Richtung I-70 waren, brauchten wir noch knapp 20 Meilen bis Green River. Es war knapp 15:00 Uhr und auch heute hatten wir wieder Hunger. Echte Alternativen zum
Trucker-Lokal gab es um die Uhrzeit nicht und so landeten wir dort auch wieder. Wir haben wieder gut gegessen, und anschließend ging es zurück zu Motel, in dem heute nicht mehr so ein Hochbetrieb
ist, wie noch gestern. Zumindest die Amis müssen zum größten Teil morgen wieder arbeiten. Die Sonne scheint immer noch, es sind immer noch (oder schon wieder) 29-30 Grad Celsius gewesen. Und wie
immer sitzen wir, von der Klimaanlage runtergekühlt am PC und fertigen unsere Berichte und Bilder an.
Morgen geht es weiter Richtung Monticello. Auf dem Weg dorthin werden wir entweder Needles oder Maze „machen“. Und dann sehen wir weiter...