USA 2009 - 1. Woche


Fotoshow: Klick an
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23.03 09 Abreise über Chicago nach Las Vegas 

Pünktlich um 9:15 Uhr kam unser Fahrdienst, der uns zum Flughafen Düsseldorf fuhr. Die dort üblichen Prozeduren gingen ebenfalls flott vonstatten. Und unerwartet früh konnten wir auch schon in den Flieger einsteigen. Dann aber mussten wir warten und warten. Um 11:55 Uhr und mit 25 Minuten Verspätung starteten wir dann aber nach Chicago. Der Flug der United Airlines wurde von der Lufthansa durchgeführt, und der Service an Bord war deshalb wie immer erste Sahne. Dazu hatten wir auch noch Vergnügen, neue Sitze einweihen zu dürfen. Sie sind so eine Art Recaro-Sitze mit eingebautem Monitor auf der Rückseite, über den man 12 verschiedene Filme oder 8 TV-Shows oder ich weiß nicht wie viele Musiksendungen abrufen kann. Oder aber einfach das altbekannte Bild des ablaufenden Fluges. Somit entfällt wohl zukünftig der Einheitsfilm auf dem großen Monitor. Jeder strickt sich sein Programm selbst nach Lust und Laune. Nichts desto Trotz zog sich der Flug für uns lange hin. Dabei hatte sich der Kapitän alle Mühe gegeben, einen schnellen Flug hin zulegen – 8:55 Stunden Flug anstatt 9:40 Stunden. Fazit: Trotzdem - Mittagsflüge ziehen sich für uns wie Kaugummi. Uns sind Flüge am frühen Morgen deshalb lieber.
In Chicago ging die Zoll-Prozedur erstaunlich flott vonstatten, das Gepäck musste auch nur „ um die Ecke“ mitgenommen und dort wieder eingecheckt werden. Die Monorail-Bahn vom internationalen zum nationalen Terminal klappte auch problemlos. Und eigentlich war bis dahin alles in Butter. Wenn man mal davon absieht, dass es in Deutschland schon später als 22:00 Uhr war. Wir waren hundemüde. 
Und dann begann das Theater mit dem Inlandsflug von der United Airlines selbst. Flugsteig 21 war ausgeguckt für unseren Flug nach Las Vegas. Aber da stand die Maschine nach Orlando und die hatte schon drei Stunden Verspätung und sollte noch weitere Stunden am Boden bleiben. Also war abzusehen, dass wir da auch nicht starten würden. Die Maschine nach Newark an Flugsteig 20 stand auch schon überlang da und die Leute dort scharrten mit den Hufen. Nach einer Stunde waren sie dann weg. Nun sollten wir an diesem Flugsteig 20 abfliegen, aber da stand keine Maschine. Mittlerweile standen wir kurz vor dem geplanten Abflug – ohne Maschine. Dann wurden wir kurzerhand umgeleitet nach Flugsteig 19 – da stiegen gerade Leute aus von irgend woher, und das Putzgeschwader musste auch noch vor uns in die Maschine zwecks Reinigung. Dann endlich durften wir einsteigen, bereits mit 30 Minuten Verspätung. Weitere 30 Minuten saßen wir dumm rum und konnten nicht starten. Dann endlich ging es los.
Können Sie sich vorstellen, wie genervt man dann ist, noch 4 Stunden Flug vor sich hat und es nach deutscher Zeit bereits 2 Uhr morgens ist? Trotzdem, endlich ging es weiter, und ich muss sagen, irgendwie fand ich den Flug dann wieder gut. Die Stewardessen verkauften Essen nur gegen Bares. Und so fand ich es denn auch nicht mehr verwunderlich, dass viele Amis sich ihr Essen mitgebracht hatten. Links wurden McDonald-Burger gemampft, vor uns Sandwiches von Subway und hinter uns selbstgeschmierte Stullen. Alkoholfreie Getränke gab es aus der Dose umsonst, alles andere kostete 1-2 Dollar. Und so kamen wir uns vor wie in einer großen glücklichen Familie, die gemeinsam zu Abend essen will. Uns beiden wurden von einer beharrlichen Stewardess 2 Dosen Mineralwasser aufgeschwatzt, denn so ohne alles, nein, das ging nun gar nicht.
Die größte Freude war dann allerdings für alle, als der Kapitän sagte, er würde heute besonders flott fliegen, neben uns, hinter uns und links von uns gäbe es Stürme und Hurrikans, und er wolle uns heil abliefern. Na ja, stellenweise war eine sehr, sehr wackelige Schütteltour, aber tatsächlich brauchten wir nur 3:20 Stunden anstatt 4:10 Stunden. Somit landeten wir dann fast planmäßig in Las Vegas.
Mittlerweile war es 6:30 Uhr deutscher Zeit am nächsten Tag – im Flieger schlafen klappte nicht, und uns war nach 21 Stunden wach sein so ziemlich alles egal, was noch ablaufen musste. Gott sei Dank war das nur noch das Auto und die Fahrt zum Hotel und dort einchecken. Bei Alamo mussten wir nicht mehr lange warten, und innerhalb von 10 Minuten waren die Formalitäten der Autoanmietung erledigt. Als ich den Alamo-Mann fragte, ob auch sichergestellt sei, dass wir einen 4WD bekämen, winkte er ab und sagte: „Lady, wir haben eine Choice-Line und sie können sich aus einer großen Anzahl verschiedener Modelle ihren Lieblingswagen aussuchen. Na denn... Die Realität sah eine Etage höher dann ganz anders aus. Nicht ein einziger Wagen unserer Kategorie stand da. Der Abwicklungs-Chef dort war aber ganz großzügig und meinte, so einen kleinen RAV4 bekäme er erst morgen wieder rein. Aber er würde uns was viel Besseres geben, ein kostenloses Upgrade auf einen größeren und sowieso viel besseren Wagen-einen Toyota Highlander neuestes Modell. Und da standen nun tatsächlich zwei einsame Autos in vier leeren, langen Reihen. Einer war himmelblau und einer silber-metallic. Nachts um 10:30 Uhr – sprich 7:30 Uhr morgens in Deutschland diskutierst Du nicht mehr. Wir nahmen das Auto und fuhren noch eine halbe Stunde über den Strip hinaus nach Downtown in unser Plaza-Hotel, checkten ein und das wars. Nach alles in allem fast 26 Stunden Wachsein ist einem sowieso alles wurscht und wir fielen mehr oder weniger nur noch in die Betten...

 



24.03.09 Las Vegas

Nach gerade mal 5 Stunden Schlaf wurden wir wieder wach. Einerseits ist man hundemüde und überdreht, andererseits hat der Körper noch nicht mitbekommen, dass er hier 9 Stunden zurück aufgewacht ist. Und 4 Uhr morgens in den USA sind eben 13:00 Uhr in Deutschland.
Wir haben uns dann erst mal vertraut gemacht mit unserer Umgebung. Das Plaza-Hotel ist ein altehrwürdiges Downtown-Hotel an dem seit Jahren nicht mehr viel verbessert wurde. So wirkt es besonders im Glückspiel-Bereich ein bisschen altmodisch und angestaubt. Unser Zimmer ist absolut sauber und vergleichbar von der Größe und Ausstattung wie ein Motel-Zimmer von z.B. Super8. Unser Zimmer liegt im 14. Stock mit Blick auf den Pool und 4 Tennisplätze unter uns und darüber hinwegsehend die berühmte „Experience“-diese überdachte Fussgänger-Amüsiermeile. Und da wir nur 16.- Euro pro Nacht pro Zimmer bezahlt haben, sind wir absolut zufrieden. Mittlerweile war die Sonne aufgegangen und wir hatten Hunger. Also sind wir ins Auto gestiegen und Richtung Strip gefahren. Das Auto stellte sich bei Tageslicht heraus als tolles Auto und ist wirklich groß, komfortabel und geräumig. Und wir beschlossen, das Fahrzeug nicht gegen den kleinen RAV4 umzutauschen – was wir hätten machen können - sondern den Wagen zu behalten.

Las Vegas ist für uns eigentlich immer wieder wie ein Besuch bei Freunden, die man lange kennt und die einen nicht mehr großartig überraschen können. Und so fährt man den Strip hinunter, guckt, ach ja, da ist schon wieder ein neues Hotel, und ach, das Hotel ist auch schon fertig und sieh mal da, da wird noch rumgebastelt. Natürlich werden wir irgendwann in diesem Urlaub auch die letzten Neuheiten begutachten. Aber jetzt hatten wir nur Hunger. Und so fuhren wir durch bis zum South Point Hotel, ca. 4 Meilen südlich hinter dem Mandalay. Dort gibt es das unserer Meinung nach beste Frühstücks-Buffet weit und breit – bezahlbar. Und siehe da, es war nicht einmal teurer geworden seit Dezember 2006 – immer noch 6,95 Dollar plus Tax - und es war wie immer einsame Spitze. Nun gut, wir schaufelten uns mehr auf den Teller als wir essen konnten, aber es war der beste Start in diesen Urlaub.

Anschließend kauften wir nur noch die allernötigsten Dinge und fuhren schnurstracks zurück zum Hotel. Um 11:30 Uhr lagen wir wieder im Bett und schliefen, schliefen, schliefen bis gegen 17:00 Uhr. Wir wollten wenigstens am Abend noch die Experience-Meile durchlaufen und den stündlich ablaufenden Film am überdachten „Himmel“ zu sehen. In dieser Fußgängerzone befinden sich neben den bekannten Hotels wie 4Queens, Golden Nugget, Binions und Fremont, jede Menge Souvenirläden und natürlich Spielhallen. Aber auch kleine Stände mit vielen ausgefallenen Souveniren, jonglierende Getränkeverkäufer, Bildermaler und Postkartenverkäufer. Besonders herausragend an diesem Abend war aber ein sehr bekannter Saxophonist, der eine klasse Musik mitten auf der Strasse ablieferte, und eine Abordnung der „Chippendales“. Damit meine ich nicht die Möbelsorte, sondern die auch in Europa bekannten Stripper. An einem Stand opferten sich zwei knackige Knaben um mit herzigen Mädels im Arm ein Fotoshooting zu machen – gegen Kohle natürlich. Leider konnten wir da nicht landen, alte Schachteln sind schädlich fürs Geschäft... Das Besondere aber ist die Show, die auf/an der Überdachung abläuft. Immer ein bestimmtes Thema wird vorgestellt. Bei uns war es einerseits die Mickeymauswelt mit bekannten Figuren und Tieren. Und später eine Musikshow. Die Darbietungen dauern in der Regel so um 3-5 Minuten. Danach geht dann das geregelte Nachtleben weiter.
Gegen 9:30 Uhr ging dann aber bei uns nix mehr. Wir waren nur noch hundemüde und so marschierten wir wieder direkt ins Zimmer und ins Heiabett...


25.03.09 Las Vegas und Primm

Auch heute morgen waren wir wieder sehr früh wach, aber nicht mehr ganz so kaputt wie gestern.Und heute sollte es ja auch weitergehen Richtung Primm.
Primm ist der erste Glücksspielplatz direkt hinter der kalifornischen „Grenze“. Hier gibt es nur 3 Hotels und jede Menge Outlet-Läden. Primm ist von Las Vegas ca. 32 Meilen entfernt. 
Also starteten wir gegen 6 Uhr morgens erst mal den Tagesablauf mit Duschen, Packen, Abreisen. Und wieder hin zum South Point Hotel, da dieses ja sowieso auf der Strecke lag. Und wieder haben wir gut gegessen. Nicht mehr ausgehungert wie gestern, sondern jetzt gezielt. 
Stellen Sie sich vor, sie haben ein riesiges Buffet vor sich. Links ist die Dessert-Abteilung mit jeder Menge süßer Sachen und Kuchen aller Art. Daneben die herzhafte Abteilung mit vielen verschiedenen Sorten Fleisch, vom Steak bis zum Braten. Daneben gibt es dann frisch zubereitete Omelettes mit Zutaten nach Wunsch. Dann kommt die italienische Abteilung mit Oliven, Böhnchen und süßen Pfannekuchen. Dann kommt die Äpfel und Bananen-Ecke, direkt neben dem Chinesen. Dahinter der Stand mit mexikanischen Leckereien und dahinter der mit Fisch aller Art und dem klassischen Frühstück mit Toast, Butter und Marmelade.
Und vor diesem ganzen langen Ständen gibt es ein separates Abteil mit diversen Pampen namens Porridge. Und gegenüber eine Frischobstbar mit jeder Menge frischen Ananas, Grapefruit, Mandarinen, Pfirsiche, Cottage Cheese!, Sahne, Wackelpudding, Nüssen undundund.....
Am Tisch werden Sie sehr flott von einem Keller gefragt, welche Getränke Sie wünschen. Und da gibt es alles reichlich und immer wieder nachgefüllt - von der frischen Milch über Säfte und Tee bis zum Kaffee in verschiedenen Varianten. Der Tisch, an den Sie platziert werden besticht eigentlich dadurch, dass es ungewöhnlicherweise Stoffservietten gibt und die Stühle einerseits extrabreit sind bzw. auch erhöht in der Polsterung, wenn jemand besonders klein ist.
Und wenn Sie dann dafür incl. Tax schlappe 7.50 Dollar - sind momentan so um gute 5.- Euro - bezahlen müssen, dann sollten auch Sie da mal hingehen, wenn Sie in Las Vegas sind. Natürlich gibt es dort auch Mittag- und Abendessen und spezielle Tage mit Spezialitäten aller Art. 
Wir haben heute genüsslich „zugeschlagen“. Ich konnte es mir nicht verkneifen, mir ein Omelette mit Käse machen zu lassen. Und im zweiten Gang habe ich mal chinesisch zum Frühstück probiert. Ein völlig neues Essgefühl mit Mini-Frühlingsrollen in Sojasoße und Rindfleisch mit Zwiebeln den Tag zu beginnen. Auch Anni hat da mächtig „variiert“. Auf Ihrem Teller fanden sich Würstchen, italienische Omelettes, Steak, Fisch, Tomate, Hashbrowns und Champignon wieder.
Nach diesem opulenten Mahl fuhren wir noch mal zurück Richtung Strip. Wir hatten gesehen, dass in der Nähe des Mandalay Hotels ein großer „Wholesale“-Einkaufsladen eröffnet hatte. Dort bekommt man für teures Geld biologische Lebensmittel aller Art. Aber dieser Laden ist einfach toll. Wir machten dort unseren Verdauungsspaziergang und kauften uns ein paar Flaschen Mineralwasser. Ursprünglich wollten wir noch ein bisschen durch Las Vegas fahren, aber eigentlich waren wir satt und müde. Also fuhren wir Richtung Süden, Richtung Jean. Früher haben wir dort des öfteren übernachtet für 19 Dollar, aber mittlerweile gehört das Haus zur MGM-Grand-Gruppe, und es ist dort einfach zu teuer geworden, wenn man bedenkt, dass dort nichts großartig verbessert wurde, das einen Preis von 40-50 Dollar rechtfertigen würde. Zumal momentan in Las Vegas selbst Zimmer in Spitzenhotels für „ nen Appel und nen Ei“ zu bekommen sind. 
Aber die Not scheint auch langsam Einzug zu halten im Gold Strike Hotel in Jean. Heute gab es dort Zimmer für 29,95 Dollar. Viel schlimmer aber war, dass ausgerechnet heute „Prime Rib Tag“ war. Das ist das gekochte Rindfleisch, das Anni ( und nicht nur sie) so gerne isst. Die Leute standen vor dem Buffet Schlange, denn für 4,99 Dollar incl. 2 Getränken fällt einem da nix mehr ein. Dumm nur, dass unser Frühstück noch keine zwei Stunden her war und wir eigentlich piepesatt waren.Trotzdem haben wir dann gegen 13:00 Uhr nachgegeben. Anni schaffte zwar nur 2 Riesenscheiben Prime Rib, war aber rundherum zufrieden. Ich hielt mich da eher an zwei kleine Stückchen Huhn, die sicher keine 4,99 Dollar wert waren. Aber ich war einfach satt. 
Gegen 14:00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg ins Buffolo Bill Casino nach Primm. Ursprünglich stand Primm bei uns nicht auf dem Plan, aber hier hatten wir ein Zimmer gebucht, weil es im Internet für 3,93 Euro zu haben war. Das ist ein Preis, der nicht normal ist. Und wir haben uns gesagt, wenn das hier nix ist, dann fahren wir trotz Buchung weiter. Bei dem Preis ist es egal. Wir also hin. Der Parkplatz gerammelt voll. An der Rezeption lange Schlangen. Und das dahinter liegende Casino auf den ersten Blick hübsch, ausgefallen und voll. Wir waren darüber total überrascht. Bei DEM Übernachtungspreis hatten wir eher damit gerechnet, dass es schäbig, runtergekommen und menschenleer wäre. Auch die Zimmer waren sauber, relativ groß mit moderner Klimaanlage. Leider war in unserem Zimmer im 2. Stock das Schiebe-Fenster zugeschraubt. Öffnen wäre einsame Spitze gewesen. Das Badezimmer war geräumig und sauber. Der Zimmerblick geht auf eine große Pool-Landschaft incl. geräumigem Whirlpool. Fazit des ersten Blickes: Absolut ok.
Wir gingen dann erst mal wieder ein bisschen schlafen. Dieses Mal klappt es nicht so reibungslos mit der Umstellung. Aber am Abend wollten wir noch mal das Casino inspizieren. Casinorundgang: 18:30 Uhr – Ergebnis: Klasse! - Fazit: wir kommen wieder, auch für 5.- Euro :-))
Aber im einzelnen: dieses Casino ist geeignet für Nostalgiker, die es mögen, dass es noch ein Themen-Casino ist. Dieses hier ist dunkel, voller Holzwände, Holzstreben, Holzhäuser. Es hat auf halber Höhe eine Holzschiene mit einer Holzlohre und mehreren Goldgräbern – auch aus Holz natürlich. Dann gibt es Windräder, Wasserfässer, Kunstbäume halbe Emporen,ringsherum Wände an denen sich Hügel, Berge, Tiere aller Art und Sonnenauf-und Untergänge befinden – alles aus Holz natürlich. Ein uraltes Auto steht mitten im Raum und ein Motorrad hängt von der Decke runter – antik aus Goldgräberzeiten. Der Hammer ist aber, da fließt zu bestimmten Zeiten Wasser in einer Art Kanal durch das Casino. Bevölkert sind die Ränder dieses „Baches“ von Goldwäschern, Anglern und hungrigen Geiern. Geht man via Brücke über diesen Kanal, landet man in diversen Kneipen, von der Luxus-Pizzabude über ein riesiges Buffet bis letztendlich McDonald.
Und was dann noch an Platz in diesem Riesenraum übrig bleibt ist vollgestellt mit Automaten, Pokertischen, und einer Bar unter einem riesigen Baum. Alles in allem: Atmosphäre pur, wem so etwas gefällt.
Uns gefiel es. Essen stand nicht mehr auf dem Plan, aber ein Bierchen an der Bar war dann doch angesagt.....Wir setzten uns, bekamen jeder ein Budweiser – ohne Glas natürlich, mit Schluck aus der Pulle, vor uns diese unvermeidlichen Spielautomaten. Und so beschlossen wir, jeder einen Dollar zu verlieren, um in Ruhe unser Bier trinken zu können. Und als die Zock-Kohle fast alle war, wollten wir uns verziehen, war aber nicht: mit dem letzten „Quarterle“ (25 Cent), meinte Anni dann doch mal eben gewinnen zu müssen! 60.50 Dollar! Wir haben uns gefreut und gelacht und uns noch ein zweites Bierchen bringen lassen. So was muss ja schließlich begossen werden! Weitergespielt haben wir aber nicht. Und zu guter Letzt. Das Bier mussten wir auch nicht bezahlen, da wir ja an der Bar gespielt hatten! So legten wir Trinkgeld hin und gingen ins Bettchen. Und haben uns immer noch gefreut über den Gewinn.
Der letzte Beschluss an diesem Tage war dann noch, morgen früh das Buffet hier heimzusuchen. Und dann stand nur noch Schlafen an...

 


26.3.2009 Primm -Barstow 300 km
26.3.2009 Primm -Barstow 300 km

26.03.09 Durch die Mojave National Preserve nach Barstow

Wieder waren wir früh wach, so gegen 6:00 Uhr und wieder überlegten wir, was wir außer Frühstücken denn heute machen sollten. Aufgrund des tollen Wetters, das so gegen 20 Grad täglich bei blauem Himmel liegt, auch wenn es morgens noch frisch war, wollten wir erst nach San Diego fahren, um dann sicher zu sein, dass die Wüste in Arizona auch blühen würde – bei DEM Wetter. Aber dahin gibt es ja viele Wege. Und da wir immer noch nicht hundertprozentig akklimatisiert waren, beschlossen wir, erst mal nachBarstow zu fahren. Aber erst Mal stand Buffet auf dem Plan. Leider, leider klappte das nicht. Anders als sonst begann dieses nicht um 7:00 Uhr, sondern heute erst um 8:00 Uhr. Und da es knapp 7 Uhr war, mussten wir eben ohne Frühstück abziehen, denn warten wollten wir nicht.

Wir also los. Unterwegs beschlossen wir dann spontan, mal wieder die Route zu ändern. Warum nicht via „Mojave National Preserve“ und unten rum über die Route 66 nach Barstow? Und das bei dem tollen Wetter und dem superguten Fotografierlicht? Gesagt – getan.
Wir bogen ab gegen 7:30 Uhr in dem Ort Cima – und wir haben diese Idee nicht bereut! Die Mojave Wüstehat drei grosse Highlights: Vulkanismus – Joshua Bäume – Sanddüne. Dazu kommen noch eine Tropfstein-Höhle und mehrere tolle Felslabyrinthe. Es ist supertoll rechts und links Joshua Bäume wie Wälder vorzufinden, dazwischen Berge, Hügelketten und Kegel aus der Vulkanzeit, die in allen Farben schillern. Dann wieder Lavafelder und Schlackenkegel. Dazwischen die Railroad und riesige Sand-Dünen. Man könnte hier problemlos länger bleiben, zumal der Campingplatz einer der besten sein soll. Aber auch kurze und längere Wanderungen in diese seltene Natur sind möglich.
Wir beschränkten uns darauf, durch dieses tolle Gebiet zu fahren. Erst nach Cima, einem höchsten 2-Personen-Ort, an dem man in der Saison geführte Touren durch die Lavahöhlen oder die Felslabyrinthe buchen kann – aber nicht jetzt. Dann weiter nach Kelso. Dort gibt es das berühmte Kelso Railroad Depot. Diese Eisenbahn-Station sieht toll aber auch ungewöhnlich aus. Palmen vor der Tür, eine Gartenanlage, einen Zaun, zwei Bänke und eine uralt Abfahrzeiten-Tafel. Alles neu herausgeputzt. Innen ist mittlerweile ein Museum, und das ganze steht unter dem Schutz des BLM. Natürlich waren wir zu früh dort, aber wir mussten nur eine knappe halbe Stunde warten bis das Gebäude öffnete. Innen befand sich eine grosse Cafeteria. Aber DIE hatte heute Ruhetag – und so wurde es wieder nix mit wenigstens einer Tasse Kaffee. Wir besichtigten dann kurz das Museum und fuhren weiter, um einen Blick auf die berühmten Kelso-Dunes zu werfen. Der Weg war holperig und ungeteert, aber für unseren Highlander natürlich ´ne Lachnummer. Dort, wo das berühmte „Klohäuschen“ steht, machten wir Halt und gingen ein Stück Richtung Düne. Faszinierend soll sein, dass die Dünen Geräusche von sich geben, wenn mal wieder Sand die Düne herunterrutscht. War heute aber nicht, vielleicht waren wir noch zu früh und der Düne war noch nicht nach Abrutschen? Wir fuhren noch ein Stück weiter, bis wir wirklich vor der Düne standen. Es ist schon faszinierend, dieser leicht gelbliche Sand, trotzdem bewachsen mit Spinifexgras, mit gekräuselter Oberfläche vom Wind und immer leichten Sandwehen.
Trotzdem – wir fuhren nach einer Weile weiter. Richtung Amboy und der Route 66. Eine tolle Strecke – rechts und links wiederum Berge, Hügel, Kegel, denen man ansieht, dass hier Vulkanismus im Spiel war. Weiter weg riesige Salzfelder, die sich im Sonnenlicht spiegeln und eine Strasse, die von fast 3.000 Metern gegen Null geht. Dieser berühmte Streckenabschnitt der Route 66 war uns von mehreren anderen Fahrten bekannt. Aber es war trotzdem immer wieder ein Vergnügen zu kontrollieren, ob noch alles ok ist – sei es die Tankstelle von „Roy“, der berühmte Stiefelbaum, das Cafe in Ludlow oder zu guter Letzt dasBagdad-Cafe. Da alles noch da war, konnten wir beruhigt nach Barstow fahren. Auch hier läuft die historische Route 66 durch und natürlich wird mächtig damit geworben. Ansonsten ist Barstow für mich nur eine kleine, überteuerte Stadt im Autobahnkreuz der I-40 und I-15, das in letzter Zeit eher negative Schlagzeilen macht wegen hoher Kriminalität.

Aber wir hatten mittlerweile Hunger bis unter die Arme und es war schon 14:30 Uhr. Wir nächtigten im „California Inn“, für 56.- Dollar incl. Tax und erhielten ein Zimmer, das dreifach an der Tür und am Fenster gesichert war. Und einen Wachdienst gab es auch. Wir hatten nur Hunger und marschierten schnurstracks ins neben dem Hotel liegenden Familien-Restaurant „Ihop“ und endlich, endlich gab es Kaffee und was zu essen. Ich hatte heute nicht meinen stärksten Tag, und ich war nur noch müde, müde, müde. Und während Anni noch bis 20:00 Uhr an der Homepage rumbastelte, schlief ich durch. Ich hörte weder den lauten Streit, der draußen vor unserem Fenster ausgetragen wurde, noch die Eisenbahn, den Verkehr oder die Sirene. Aber um 5.00 Uhr morgens des nächsten Tages war ich wieder fit.

 


27.3.2009 Barstow-San Marcos 250 km
27.3.2009 Barstow-San Marcos 250 km

27.03.09 Fahrt von Barstow nach San Marcos

Heute morgen war auch ich endlich ausgeschlafen und „in die Gänge“ gekommen. Und da macht der Tag doch direkt viel mehr Spass. Gestern Nachmittag, bevor ich mich zum Schlafen verabschiedete, hatten wir noch überlegt, wo wir denn als nächstes übernachten wollten. Und laut Internet ist um und in San Diego alles relativ teuer. Besonders, wenn das Wochenende ansteht. Dank meiner beiden „günstige-Hotelsuch-Maschinen“, fanden wir dann auch den Deckel, passend zu unserem Pott. Wir werden nicht in San Diego übernachten, sondern in einem Ort namens San Marcos. Dieser Ort liegt einerseits in der Nähe der Autobahn, und es sind weniger als 30 Meilen nach San Diego, und andererseits ein paar Meilen vonCarlsbad an der Küste entfernt. Und von da ist es auch nicht weiter nach San Diego. Ausschlaggebend war aber eher die Tatsache, dass unsere angepeilten Sehenswürdigkeiten zum Teil in der Nähe liegen und San Diego-Hotels mit bezahlbaren Preisen zur jetzigen Zeit, auch alle im Umkreis von bis zu 20 Meilen liegen. Das Hotel, das uns dort gefallen hätte, wäre über eine Zeit von 6 Nächten insgesamt nicht unter durchschnittlich 55.- Dollar je Nacht zu bekommen gewesen.

Und unser Hotel hier in San Marcos ist ein Ramada-Hotel, zentral an und zwischen Einkaufszentren bzw. den Schnellstrassen. Und bei einem Inklusivpreis pro Nacht, auch über das Wochenende hinweg von 24.- Euro kann man nur JA sagen. Und so buchten wir gestern kurzerhand dieses Zimmer im Internet bei unserem „Spezialisten“ für günstige Zimmer - www.vegas4you.com - und dort rechts unter Hotel und dann links Las Vegas austauschen gegen eine andere Stadt. Alternativ:http://www.usareise.mobi/download- der hat auch Umrechnungstabellen etc. im Programm – und eben die Hotelsuchmaschine, von der ich schon sprach. 
Also standen wir heute morgen abmarschbereit um 7:00 Uhr – Mensch was für eine nachtschlafende Zeit – im Frühstücksraum des Motels. Alles war reichlich vorhanden, was der Amerikaner so unter Frühstück versteht. Und gesättigt machten wir uns erst mal auf die Socken. Wir wollten die 150 Meilen bis San Marcos zum größten Teil über die Autobahn machen. Aber beginnend mit einem Teilstück der Route66 via Victorville, das wir auch noch nicht kannten. Erst mal fanden wir den Weg nicht und landeten statt dessen in „Tanger“, einem Einkaufszentrum vor den Toren Barstows mit Outlets, Tankstellen und Motels – diese sahen gut, modern und sicher aus... Und dort befand sich auch ein Visitor Center. Die Dame am Schalter hatte nicht nur eine Riesentüte mit Prospekten für uns parat, sondern sie druckte uns auch noch aus dem PC Sehenswürdigkeiten aus, die wir unbedingt ansehen sollten auf unserer weiteren Tour. Und sie zeigte uns den Weg auf eben diese Route66-Strecke, die wir suchten. 

Wir also los, durch eine Landschaft, die um ein Vielfaches interessanter war als die doch eher flache und glatte Route66-Strecke von Kingman nach Seligman in Arizona. Und ganz plötzlich tauchte rechts ein riesiger „Flaschenwald“ auf. Pfähle voller Flaschen und oben drauf immer ein Thema – vom Klodeckel bis zur Kurbel, vom Oma-Spiegel bis zum Telefonkasten. Ein Künstler mit langem Bart und sehr sympathischer Art bat uns in sein Reich und erklärte uns, wir er auf diese Ideen gekommen war. Und wie schwierig es war, blaue Flaschen für seine Werke zu finden. Aber dass er ohne Schwierigkeiten im Müll der Leute eine rostige Nähmaschine gefunden habe, die er oben auf ein Kunstwerk platziert hatte. Toll!
Später fanden wir dann doch noch Spuren der alten, originalen Route66-Strasse und in einem Ort namens Oro Grande befanden sich auch noch alte Gebäude und Eisenbahn-Waggons von früher. Auf dem weiteren Weg landeten wir dann in Victorville. Der Ort wird beherrscht von Truckern die Zement aus mehreren Zement-Fabriken transportieren. Alles ist staubig und industriell. Das bisschen Route 66 geht da auch im „Stadtkern“ völlig unter – wenn man mal von einem Museum absieht. Aber auch das riss uns nicht vom Hocker. Aber offensichtlich kann man davon leben, wenn man die Souvenirsachen mal als Mass-Stab nimmt. Ist natürlich subjektiv! Am besten gefallen hat uns aber etwas ganz anderes, das überhaupt nichts mit der Route 66 zu tun hatte: ein Mini-Wohnwagen. Türe auf, ins Bett plumpsen, Fenster auf für frische Luft, Türe zu. Gekocht wird hinten in dem man eine Klappe aufmacht und ein Tischchen herauszieht, an den man auch noch zu zweit essen kann. Das ganze Ding ist nicht größer als gut 2 Meter und kann problemlos hinter einen PKW an den Haken gehängt werden. Da kommt bei uns eben wieder die Camperwelt zum Vorschein...
Die weitere Fahrt lief schnell, problemlos und verkehrsreich nach San Marcos. Leise Bedenken hatten wir schon, blind 6 Nächte zu buchen. Unser letztes Ramada-Hotel war ein Reinfall. Aber hier hatten wir Glück. Der Laden wird geführt von Mexikanern oder so, straff organisiert, sauber, großes Putzgeschwader und der Chef arbeitet auch selbst mit – heute Nachmittag strich er mit Farbe ein Geländer. Unser Zimmer liegt etwas zurück vom Straßenlärm im Nebenblock. Ringsherum viel Blumen, Grün und Bäume die die ersten Blätter bekommen. Morgen werden wir erst mal nach Carlsbad fahren.

 


28.3.2009 San Marcos-San Marcos 150 km
28.3.2009 San Marcos-San Marcos 150 km

28.03.09 Trip zur Mission San Luis del Rey und zum Birch Aquarium

Welch ein herrlich sonniger Morgen. Gut geschlafen haben wir auch. Und welch ein leckeres Frühstück a la americano. Und so kann man den Tag nur gut beginnen.

Erst mal die Tankprozedur und die bange Frage, wieviel säuft denn unser neuer Lieblingswagen? Überraschung: obwohl vermutlich nicht knackvoll, da von Alamo betankt, haben wir umgerechnet nur 10,5 Liter pro 100 Kilometer gebraucht! Und das bei umgerechnet 0,50 Euro pro Liter. Jetzt muss ich es nur noch wirklich hinbekommen, dass wir beim Tausch im Mai den Wagen behalten dürfen für die zweite Runde. Der Alamo-Mensch sagte, dass das problemlos möglich wäre, wenn ich nicht zu ihm käme, sondern direkt das mit der Verteilerstelle klären würde. Nur aus-checken dürfte ich den Wagen nicht.

Frohgemut fuhren wir dann erst mal Richtung Küste, endlich mal Wasser sehen. Da heute Samstag ist, war der Weg einfach zu finden. Hunderte von Menschen in T-Shirt und kurzen Hosen, mit Surf-Brett oder Kindern unterm Arm, waren unterwegs. Innerlich schüttelte ich den Kopf. Kann ja eigentlich nicht sein um diese Jahreszeit, oder? Schließlich schneit es gerade in Salt Lake City. Ursprünglich wollten wir nach Carlsbad, zum einen wegen dem dortigen botanischen Garten, zum anderen um nachzusehen, ob wir „Legoland“ machen. 
Aber irgendwie landeten wir ganz woanders, nämlich in einer Mission. Diese Mission namens San Luis Rey de Francia war wohl auf unseren Besuch eingestellt, denn just als wir kamen, öffnete sie ihre Pforten für uns... Diese Mission ist noch ein aktives Kloster wie man an den klösterlich bekleideten Herren feststellen konnte, und später lasen wir dann, dass es Franziskanermönche sind. Für je 5 Dollar Eintritt durften wir ein Museum, einen Museumsgarten, eine Sakristei besuchen. Und natürlich die Kirche selbst. Fotografieren verboten. Irgendwie empfinde ich solche alten Kirchen immer als besonders attraktiv. Welch eine Mühe muss es einmal gemacht haben, diese zu erstellen mit den wenigen damaligen Werkzeugen. Und schön sind sie allemal. Adressen:http://www.sanluisrey.or undhttp://www.missiontour.org/sanluisrey/index.htm - wen es interessiert...
Anschliessend fuhren wir dann nach Oceanside. Hingefunden haben wir da auf Empfehlung unseres Navigerätes, das uns sagte, dort wäre es schön. Und so war es auch. http://www.oceanside-ca.com/tableof.htm Die oben erwähnten Surfer waren in Mengen im Wasser und warteten auf DIE Welle, die nicht kam. Andere übten dann schon mal auf den kleineren Wellen und wiederum andere kamen nach einer Weile aus dem Wasser. War wohl doch zu kalt trotz Neoprenanzug. Ich bewunderte die vielen Menschen, die in Badelatschen, Badehose/Badeanzug auf einem Handtuch im Sand sassen und sich bräunten. Irgendwie ist Sonne ansteckend. Auch wir fühlten uns richtig gut, auch ohne im Sand zu sitzen.
Nach einer Weile fuhren wir auf einem kleinen Strandweg langsam am Strand entlang, bewunderten die Brandung und die Mengen von Radfahrern. Das Radl scheint nun auch endlich Einzug in den USA gehalten zu haben, wenn man mal die Menschen-Mengen betrachtet, die da rumradelten. Aber irgendwann war auch der Strand mal zu Ende – lange hinter Carlsbad und Leucadia - und wir überlegten, was wir denn nun tun wollten. Und so entschlossen wir uns, bis nach La Jolla, diesem Touristenknotenpunkt in der Nähe von San Diego, zu fahren um das Birch-Aquarium zu besuchen. Gesagt-getan. http://aquarium.ucsd.edu/Plan_a_Visit/Hours/ Für 9 Dollar mit Rabatt pro Nase durften wir dort hinein. Es ist ein kleines Aquarium, dazu einen phantastischen Aussenblick mit kleinen Becken in denen man Meerestiere berühren kann und einem Museum, das einem die globale Erderwärmung drastisch darstellt – gut, dass die Amerikaner so was haben. Alles in allem empfehlenswert, aber sehr klein. Sollte man besuchen, wenn man sonst kein Aquarium in der Nähe hat und sich dafür interessiert. Und einem Sea World zu teuer ist.
Ich brauche es nicht zu erwähnen – es war nach 15:00 Uhr, und wir waren hungrig. Also suchte uns unser Navi den nächsten Wal-Mart, brachte uns hin, und wir konnte neben einkaufen, auch ein bisschen was essen. In diesem Fall handelte es sich nicht um das meist übliche McDonald, sondern um „Quimpie“, einem Sandwich-Laden. Aber wenn man Hunger hat... Anschließend kauften wir noch ein bisschen was ein und fuhren dann schnurstracks ins Hotel zurück. Nun sitzen wir hier, genießen die Sonne durch unser Hotelzimmerfenster und schreiben diese Zeilen bzw. Anni sucht Bilder für die Homepage zusammen. Später werden wir dann überlegen, was wir morgen machen...

 


29.3.2009 San Marcos -San Diego-San Marcos 165 km
29.3.2009 San Marcos -San Diego-San Marcos 165 km

29.3.2009 Stadtrundfahrt in San Diego und Rundgang in Old Town

Heute morgen waren wir zwar schon wieder um 6:00 Uhr morgens wach, aber der trübe, wolkenverhangene Himmel überzeugte nicht wirklich. Und so telefonierten wir nach dem Duschen und Feinmachen erst mal Dank W-Lan -hier überall via PC-Skype- mit zu Hause. Feine Sache, dieses Skype. Und für 2 Cent pro Minute aus den USA mit dem Festnetzanschluss daheim zu telefonieren, ist fast unschlagbar. Und als wir alle daheim mit unseren Anrufen beglückt hatten, gingen wir erst mal frühstücken.
Anni hat eine neue Leidenschaft entdeckt. Nicht nur, dass sie jetzt auch wieder mit Appetit isst, sondern sie macht sich jetzt auch so eine gut duftende Waffel zum Frühstück. Und natürlich noch Kaffee, Kuchen und Cornflakes. Mir reichen da meine Toastscheiben, die ich mit Scheibletten aus dem Supermarkt belege. Und natürlich auch Kaffee. Apropos Essen und Trinken: viel haben wir diesbezüglich noch nicht unternommen – die richtigen Essensbilder kommen aber ganz bestimmt noch – aber wir haben festgestellt, dass alles sehr viel teurer geworden ist im Vergleich zu Ende 2006. Sowohl im Supermarkt, als auch in den Restaurants. Und ich frage mich da schon, wie kommen die Amerikaner damit zurecht in der momentanen Zeit? Andererseits sehe ich da eine Mutter mit drei Kindern beim Frühstück, die nach Seaworld fahren. Eintritt für Kinder je 70.- Dollar und für Erwachsene 80.- Dollar. Der Tag kostet dann mal locker 290.- Dollar Eintritt plus Essen für drei hungrige Kinder, plus die Übernachtung hier im Hotel – selbst wenn die noch billig ist. Ebenso ist mir aufgefallen, dass auch die Supermärkte rappelvoll sind, die Einkaufskörbe ebenfalls und auch sonst nichts danach aussieht, als müsste gespart werden. Wir jedenfalls gucken „auf die Mark“ und freuen uns jedes Mal, wenn wir da und dort günstiger wegkommen. Trifft besonders für die Hotels zu.

Jetzt aber zum heutigen Tag. Gegen 9:15 Uhr fuhren wir los Richtung San Diego. Wir hatten beschlossen, trotz des trüben Wetters eine Stadtrundfahrt mit dem Trolley zu machen - http://www.trolleytours.comUm Old Town und die Trolleystation zu finden, bemühte Anni wieder ihr Navi und zusätzlich den Logger.Ich bin technisch unterbelichtet, das gebe ich zu, aber das Gequake der Navi-Lady, die einen des öfteren auffordert: “wenn möglich bitte wenden“, geht mir schon auf den Geist. Ist ja nicht meine Schuld, wenn die Strasse, die sie mich schicken wollte, eine Einbahnstrasse in die andere Richtung ist. Aber der Logger setzt dem allen die Krone auf. Er sagt kein Wort, er piept nur alle paar Minuten. Trotzdem, DER gefällt mir. Ich weiß zwar nicht, wie er funktioniert, aber er hat heute z.B. die gesamte Trolleystrecke mitgefahren und exakt auch so aufgezeichnet. DAS finde ich dann gut – welche Möglichkeiten wir dann doch haben, wenn wir später durch Utah - Hinterland gurken.

Als wir in Old Town von San Diego ankamen, mussten wir erst mal mühsam einen Parkplatz finden. Heute ist Sonntag, und alle sind unterwegs. Aber es klappte. Dann ging es weiter an die Trolleybus-Ticketstelle – 2 mal 32.- Dollar gelöhnt und danach anstellen für den nächsten Trolley. Wir hatten Glück, der Trolley vor uns war voll mit mindestens 35 Menschen, und wir durften in den direkt folgenden einsteigen. Und wider Erwarten fuhr der dann mit nur 6 Leuten los. Unser Fahrer hieß Larry und fuhr wie eine Wildsau ... auf deutsch gesagt. Aber er erklärte alles rechts und links, schaltete beizeiten die Hymne der Navy ein, bimmelte dauernd via Strippe, und ab und zu sang Marilyn Monroe oder er. Meist fuhr er einhändig, weil er die andere Hand brauchte, um zu bimmeln oder um nach rechts und links zu zeigen wegen einer Sehenswürdigkeit. Und da er flott unterwegs war, und tatsächlich in unseren Trolley nicht viele Leute zustiegen, waren wir nach gut 100 Minuten anstatt 120 Minuten wieder zurück am Ausgangspunkt. Aber wir haben alles gesehen und gehört, auch wenn wir kaum unverwackelte Bilder machen konnten. 
Fazit ist, wir versuchen noch mal den Balboa Park zu besuchen. Und der San Diego Zoo gehört auch zum Plan. Im Balboa Park konnten wir viele tolle Museen im Vorbeirasen sehen. Zumindest von außen sind die meisten Gebäude wundervoll. Gaslamp Quarter und den Hafen kannten wir schon, und da hat sich auch für uns nichts Neues getan seit 2005. Ebenso werden wir nicht Seaworld besuchen. Ist uns zu teuer und kennen wir schon. Zurück in Old Town mussten wir erst einmal etwas essen. Aber alles war rappelvoll. In einer Kneipe saßen die Leute auf Bänken vor der Tür und warteten geduldig, bis ihre Essensmarke aufgerufen wurde. Dazu waren wir aber zu hungrig. Also gingen wir in ein mexikanisches Restaurant. Wir sind da nicht soo bewandert, und ich fragte den Chef da dann einfach, was er uns als Laien empfehlen würde. Er guckte ein bisschen mitleidig und meinte, wir sollten mal mit Tacos anfangen. Haben wir dann auch gemacht. Und für den ersten Hunger hat es auch gereicht. Ist übrigens ne nette Multikulti-Kneipe gewesen. Anschließend bummelten wir noch durch Old Town. Anni kaufte sich eine CD mit Panflöten-Musik von einer kleinen Band, die dort gerade live auftrat. Ich besorgte noch zwei Gläser aus Ton, die ich zu Hause unseren Nachbarn versprochen hatte. Und dann nix wie heim nach San Marcos. Wir hatten genug für den Tag.