USA 2004 - 61. bis 70.Tag - 20.4.-29.4.2004 |
61. Tag - 20. April - Fahrt durch´s Death Valley
Fortsetzung des gestrigen Berichtes: ¼.. da es gerade mal 1 Uhr Mittag war, und
die Temperaturen max. bei 25 Grad lagen, bin ich nach „Badwater" gefahren. Von oben - vom Dantes View - konnte ich nur wenig von hier unten sehen. Jetzt, mit der Nase davor,
ist Badwater unheimlich beeindruckend. Es ist ein kleiner Steg angebracht und man steht noch ein bisschen am Wasser - jedenfalls jetzt - und ein großer Teil des Wassers ist bereits
zu einer Salzkruste und zu Salzkristallen geworden. Klar, sieht man das z.B. auf Ibiza um
Klassen besser und schöner, aber eben nicht 86 Meter unter dem Meeresspiegel! Wenn Sie sich dort zu den Felsen umdrehen und richtig gucken, finden Sie ein
Schild mit „Sealevel" - und das ist verflixt hoch. Aber das ist eben noch nicht alles im Canyon. Es gibt noch einen Abzweig nach „ Devils Golf Course" - dort ist der Boden so
aufgeworfen, dass es aussieht, als hätte ein Bauer gerade frisch den Boden gepflügt. Hier ist nur alles steif, hart und salzig.
Der für mich schönste Abschnitt war allerdings „Artist Drive". Auch hier wieder eine (asphaltierte) Straße zwischen den Hügeln durch, und auch hier wieder eine
Farbenpracht, dass ich wirklich stellenweise sprachlos und ergriffen war (und das will bei mir was heißen). Für diese Strecke habe ich alles in allem 2 Stunden gebraucht, und ich habe
nicht getrödelt. Es sind ohne Abstecher ca. 65 Kilometer. Weiter ging die Fahrt Richtung „Stovepipe Wells" und den dortigen Sanddünen. Ich wollte sie doch wenigstens sehen, auch wenn es
mittlerweile nach 15 Uhr war. Die Dünen sind groß und ungewöhnlich an dieser Stelle. Ich habe mich dort nicht lange aufgehalten und bin dann zurückgefahren Richtung Pass und der Stadt
Beatty - bereits wieder in Nevada. Ich habe nur die Hälfte des Parks gesehen, und es gibt laut Karte noch einige Punkte, die ich gerne sehen möchte. Ich denke aber, dass ich mir das für
mich Schönste gesehen habe. Für heute ist mein Bedarf gedeckt, und der Rückweg ist noch lang. Ach ja, ein Visitor-Center gibt es „ mittendrin" auch noch. Dort zeigte das Thermometer
33 Grad C. Ich habe es nicht als so heiß empfunden. Die Rückfahrt zurück nach Jean dauerte dann über die US95 und I-15 knappe 3 Stunden. Unterwegs, auf Nevada-Seite, gibt es
ein Gebiet namens „ Marmosa Desert" - ebenfalls mit hohen Sanddünen, wenn nicht sogar höher und mehr.
Aber es war zeitlich und vom Sonnenlicht her zu spät, noch einen Abstecher zu machen.Vorgenommen habe ich mir, wenn das Wetter noch mal mitspielt, so lange ich
noch hier bin, noch mal auf einer anderen Route ins Death Valley zu fahren. Der heutige Tag als solcher war naturbedingt „Faulenzer-Tag". Der Pool lockte, und das Casino winkte mit
Sonder-Zocker-Punkten, und am Büffet gab es Lachs, Pizza, Spareribs und italienische Nudeln. Danach saß noch ein Bierchen drinund viel Sichtung von Foto-Material - sonst nichts mehr.
62. Tag - 21. April - Jean und Las Vegas Ruhetag
Heute hatte ich nur einen Wunsch - endlich zum Friseur gehen. Das sind so Dinge, an
die man in der Vorplanung nicht ernsthaft denkt, und dann stellt man fest, es ist doch nötig. Aber sooo einfach ist das gar nicht. Hier nennen sich die Friseure „Stylist" und meist
hängt ein ganzer Kosmetik-Salon dran. Aber ich bin auf der Suche nach einem einfachen Friseur, und ich habe in Erinnerung, dass oft bei Wal-Markt einer als „Untermieter" drin ist. Also
werde ich suchen.
16:30 Uhr. Ich bin zurück und habe alles gefunden, nur keinen Friseur. Dafür war ich in einem Outlet in Las Vegas. Eigentlich wollte ich nur mal so gucken, um
Ihnen vielleicht was darüber erzählen zu können. Aber natürlich bin ich dem „Kaufrausch" erlegen. Es ist in derTat so, man kann Markenartikel wesentlich billiger kaufen. Egal ob Levis, Nike,
Reebok, Hilfiger, Samsonite oder was es da noch so alles gab, es ist zum Teil nur halb so teuer wie bei uns. Auch Schmuck, vor allem Uhren, werden preisgünstig angeboten. Natürlich wird
auch all der Kitsch angeboten, der so herrlich überflüssig ist und den man trotzdem kauft. Ich habe u. a. eine Stretch-Limousine, silbermetallic, Modell Lincoln, gekauft, die sogar ein
bisschen vorwärts rollt. Hat nur 7 Dollar gekostet, ist aber auch nur ca. 12 cm lang. Gegessen habe ich heute bei „ihoop" - war mir als Pfannekuchenhaus geläufig, stellte
sich heute aber als ganz normales Restaurant a la Denny´s oder Carrows heraus. Gut, schnell, preiswert, freundlich. Heute habe ich dann auch mal im Supermarkt eine Flasche
Wein
gekauft. Kalifornischen Wein. Ich will doch mal testen, ob die hiesigen Weine tatsächlich so gut schmecken wie europäische Weine. Das amerikanische Bier hier
hängt mir - mit Verlaub - zum Halse raus. Und ganz besonders vermisse ich ab und zu auch mal den „Korn" zum Bier. Den gibt es hier nicht. Heute wird mal wieder so gegessen, wie vor der
Zeit in Las Vegas. Es geht nichts über eine selbst geschmierte Stulle. Morgen fahre ich wiederum nach Vegas und besuche das Mandalay, um endlich das Aquarium dort zu besuchen.
63. Tag - 22.April - Jean/Las Vegas Mandalay Hotel und Aquarium
Ein sonniger Tag und wie geschaffen für den Pool.
Nach dem eigenen Frühstück also raus ans Wasser.Der Pool ist geheizt und nett von vielen Palmen umgeben. Allerdings zwischen den beiden Hotel-Gebäuden platziert. Das bedeutet, nach 12 Uhr
ist hier keine Sonne mehr. Der Pool ist badewannenwarm, und es macht Spaß, mal einfach so rumzuplanschen. Der nebenan liegende Jacuzzi bzw. Spa, ist dann sehr heiß, tut aber gut. Nach
15 Minuten darin ist es allerdings genug. Das Sonnenbad muß leider ausfallen, da mittlerweile dicke Wolken aufgezogen sind und ein scharfer Wind durch die Häuserschlucht pfeift. Also
raus, aufs Zimmer und fein gemacht, um ins „Mandalay" in Vegas zu fahren. Dort steht auf jeden Fall der Besuch im Shark-Reef Aquarium an. Bei der Ankunft dort ist es mittlerweile
bereits nach 12 Uhr, und der Magen knurrt und - wie durch Fügung - liegt direkt vor meiner Nase das Büffet - Restaurant vom Mandalay Hotel. 14.95 Dollar plus Tax ist zwar
happig - aber ich sage Ihnen - ein Volltreffer. Endlich mal kann man schlemmen aus mehr als 100 verschiedenen - qualitativ hochwertigen Gerichten, Salaten, Käsebüffet!
Obst, italienische Küche, chinesische Küche, auch einiges Mexikanisches, dazu 4 Sorten Fleisch vomKoch vorgeschnitten und mehrere bereits angerichtete Fleischsorten. Der Hammer
aber war, es gab geräucherten Lachs vom Feinsten in Mengen¼ und keiner ging dran, weil es hier in den USA nicht so üblich und bekannt ist. Dazu auch gedünsteter Lachs, andere
Sorten
Fisch und sogar Heringsstip! Das Dessertbüffet umfasste bestimmt 20 verschiedene Sorten, zum Teil von „Künstlerhand" entworfen (z.B. ein Schokoladenschälchen mit Mousse au Chocolat
gefüllt). Es war ein sehr magenfüllendes Programm! Anschließend hätte ich gerne ein Nickerchen gemacht, aber es stand ja das Aquarium an. Der Preis: 15.95 Dollar. Mir hat
es da gefallen, weil das Thema getroffen war: „Shark-Reef". Am Anfang waren die Becken mit seltenen Krokodilen gefüllt in einer Art Maya-Landschaft aus Steinen,
Girlanden und Malereinen bzw. Steinmetzarbeiten. Stellenweise wurde Nebel reingeblasen, um eineDschungellandschaft darzustellen. Höhepunkt war aber sicher die riesige
Riff-Landschaft über mehrere Räume verteilt, in der man auch außergewöhnliche Haie bewundern konnte. Es
gipfelte in einer Röhre, wie es sie mittlerweile in vielen Aquarien gibt. Der letzte Raum war eine nachgebaute, gesunkene Galeere, um deren „Reste" es natürlich von Haien und
anderen Riffbewohnern wimmelte. Sehr gut und liebevoll gemacht. Es gab keine Glaskästen, sondern offenen Terrarien (auch für die Piranhas) Auch die Tiere selbst waren nicht der
übliche Standard, sondern ungewöhnlich, gezielt ausgesucht und auch z. T. sehr groß, was noch
seltener ist. Der Preis war berechtig, und ich kann nur empfehlen dorthinzugehen.
64. Tag - 23. April - Ausflug zum Red Rock Canyon
Eigentlich stand für heute noch mal das Death Valley auf dem Plan, weil es der
letzte kühle Tag sein sollte bis nächste Woche. Also Wecker gestellt, um 6 Uhr aufgestanden, unten an der Tankstelle Benzin nachgetankt, dort Kaffee und Sandwich geholt, und los ging
es. Mittlerweile war es gegen 7 Uhr, und ein wolkenloser Himmel strahlte über den Bergen.Am Vorabend hatte ich mir schon die Route ausgeguckt, und dahin bin ich jetzt gefahren.
Leider gab es an irgendeinem Punkt keine Schilder und keine Straße mehr. Und ich wollte auch nicht quer durch eine Indianersiedlung am frühen Morgen, um zu suchen, wo es
weitergeht. Mittlerweile war es nach 8 Uhr, und so habe ich gedreht und bin zurückgefahren. Zu spät um noch mal neu anzusetzen. DER Umweg wäre dann zu weit gewesen. Also habe
ich kurzerhand die Route gewechselt und bin in den „Red Rock Canyon" gefahren. Er liegt quasi vor den Toren von Las Vegas und ist leicht zu erreichen.
Folgen Sie den Schildern Red Rock/Desert Valley auf der I-15 an der Ausfahrt 33. Fahren Sie so lange geradeaus, bis rechts
eine Straße abgeht nach „Blue Diamond"- es ist oder wird kurz danach die „Charleston Av". Und führt nach Las Vegas. Dort fahren Sie rein und dann immer
geradeaus. Linkerhand haben Sie bereits die Red Rock Berge. Und irgendwann biegen Sie dann links ab zum Visitor- Center. Dahinter beginnt ein ca. 21 km langer „ Scenic Drive". Fahren
Sie die Tour morgens. Herrlich dieses Farbenspiel. Wenn Sie Glück haben, läuft Ihnen eine Herde Esel oder
Dickhornschafe über den Weg. An ausgewiesenen Punkten können Sie kleinere oder auch größere Wandertouren in und durch die steilen Schluchten machen. Auch werden
Sie Petroglyphen (gekratzte Bilder)und Piktogramme (Malereien auf Gestein) der Ureinwohner finden. Einige Kletterer habe ich auch gesehen. Die Landschaft selbst war vor 400
Millionen Jahren ein Meer. Aus den höher liegenden Ebenen fegte der Wind und es entwickelte sich nach und nach in Millionen Jahren eine riesige Wüste. Weitere Millionen Jahre später
-
Mineralien zementieren Sandkörner zusammen, und die Dünen verwandeln sich in Sandsteingebirge. Scheinbar rötliches Eisen-Oxyd sickerte durch die Dünen, und
die Landschaft verwandelte sich in die heutigen Farben. Erstaunlicherweise gab es hier keine Dinosaurier, obwohl es ihr Zeitalter war. Durch Kontinentalverschiebungen schiebt sich
der alte graue Kalkstein über den jüngeren Sandstein und schützt diesen wiederum vor dem Wind und dem Aushöhlen. So finden Sie an einigen Stellen noch uralten Sandstein. Aber auch
heute geht die Aushöhlung weiter, und nach und nach wird dieser schöne Sandstein verschwunden sein. Die kulturelle Seite dieses Canyon ist lang. Sie finden genauere Ausführungen
unter: www.redrockcanyon.blm.gov/. Sie können problemlos einen ganzen Tag hierfür einplanen, wenn Sie Wanderungen unternehmen. Ich habe mich mit 4 Stunden begnügt. Wenn Sie
die Einbahnstraße zu Ende gefahren haben und wieder links rum fahren Richtung Las Vegas, dann kommen Sie durch eine endlos lange Einkaufsstraße, die wiederum auf die I-15 bzw.
auf den Strip führt. Sollten Sie sehr hungrig sein, dann empfehle ich Ihnen, auf die I-15 zu fahren und die nächste Anfahrt -Sahara - wieder runter und am Büffet von „ Palace Station"
für 5.99 Dollar (Lunchtime) hervorragend zu speisen!!!
65. Tag - 4. April - Faulenzertag
Gerade als ich in den schönsten Träumen schwelgte, riss mich sehr brutal eine
quäkende Stimme aus meiner Zauberwelt: ALARM-ALARM! Bitte verlassen Sie umgehend Ihr Zimmer und nehmen Sie nur Ihre Papiere und Ihren Zimmerschlüssel mit. Bitte nehmen Sie nicht
den Aufzug, sondern benutzen Sie die mit Exit gekennzeichneten Nottreppen. Es dauerte trotzdem eine ganze Weile, bis man realisiert, was da läuft und bis man dann aufsteht,
sich anzieht und das Nötigste packt. Also Geldtäschchen und Papiere, Fototasche und PC. Im Flur traf ich dann noch auf ein Ehepaar und einen einzelnen älteren Herrn. Er wollte partout
mit dem Aufzug fahren. Wir
anderen gingen dann zu Fuß sieben Etagen runter. Unten, in der Casinohalle, stießen wir auf ungläubige Gesichter von der Security, die erst mal checken musste, was überhaupt los war. Um
uns herum bimmelte und klickten die Spielautomaten munter weiter. Es war ja auch nichts passiert. Sorry, falscher Alarm, Sie sind sicher. Sie können wieder auf ihr Zimmer fahren - war
dann das Ergebnis. Nun ja, man muß alles mal erlebt haben und besser so, als ein
echter Brand. Wäre schade um meine ganzen Souvenirs gewesen. Der Tag selbst beginnt dann planmäßig und sehr heiß. Jetzt merkt man dann doch, dass man in der Wüste ist. Zumal kein
einziger Windhauch die Hitze kühler erscheinen lässt. Also steht nur Schwimmen, Pool, Faulenzen, Essen und „Touristen gucken" auf dem Plan. Es gibt mir aber eine gute Gelegenheit, Ihnen
ein wenig über die Wüsten hier in den USA zu erzählen, denen ich „begegnet" bin: Da ist die Sonora-Wüste, sie liegt im südlichen Arizona. Ihr Kennzeichen sind
die berühmten Saguaro-Kakteen. Und trotz aller Hitze - dort drin hausen Spechte und Käuze. Auch die Organ-Pipe-Kakteen wachsen dort. Sie unterscheiden sich von den
Saguaros dadurch, dass sie einzeln oder gebündelt glatt wachsen, während die Saguaros riesig werden und viel „Arme" haben.
Die Mojave-Wüste liegt ebenfalls in Arizona, aber im zentralen bzw. nördlichen Teil. Mir hat sie deswegen gefallen, weil ich miterleben durfte, dass es dort
regnete und innerhalb kurzer Zeit alles blühte. Lila Sträucher, Abronien und Nachtkerzen, aber auch Kakteen und Yuccas. Der auffälligste Baum in dieser Gegend ist der „Joshuabaum". Er
ist ein hochaufragender Kaktus, wie ein Baum mit Ästen geformt und mit sehr vielen grünen Trieben jetzt in dieser Zeit. Seinen Namen verdankt er gläubigen
Mormonen. Die Great-Basin-Wüste ist die schönste Wüste, da sie aus Canyons, Klippen und Felsformationen besteht. Sie liegt im Nordwesten Arizonas, zu großen
Teilen in Utah und bis nach Oregon. Auch hier im Red Rock Canyon gut zusehen. In dieser Region leben auch die scheuen
Dickhornschafe. Die Chihuahua-Wüste liegt vorwiegend auf mexikanischem Gebiet, reicht aber bis Albuquerque und ins südöstliche Arizona. Hier findet man sehr
viele Yuccas (das sind die stacheligen Kakteen aus denen man z.B. Shampoo herstellt). Aber auch Agaven und Kakteen wachsen hier.
Und Klapperschlangen fühlen sich hier besonders wohl. Alle 4 Wüsten haben eines gemeinsam: es ist tagsüber auch schon mal höllisch heiß, in der Nacht sinken die Temperaturen auch mal
nach Null. Es leben sehr viele Tiere hier - auch giftige. Ich bewundere es, wie es Lebewesen schaffen auch in unwirtlichsten Gegenden ein Zuhause zu finden.
66. Tag - 25. April - Faulenzertag
Den ganzen gestrigen Abend habe ich versucht, was über den
Klitschko-Kampf
rauszukriegen. Ich kriegte nicht mal hier in Vegas zufrieden stellende Informationen und das Zappen im TV brachte mich auch nicht weiter. Schade.
Heute morgen war wieder Familien-Chatten angesagt, und dort wurde ich dann darüber unterrichtet, dass Schumi und Klitschko gewonnen hatten. Das ist eine Sache hier, die ich manchmal
dann doch vermisse: so gut wie keine Infos über z.B. diese beiden Sportarten. Dabei ist Klitschko jetzt in den USA eine große Nummer. Aber egal auf welchen Sender man schaltet, immer
nur Basketball und Baseball. Hängt einem manchmal schon zum Halse raus.
Und da wir schon dabei sind - ich vermisse mal ein leckeres „Körn´chen" zu meinem Bier. Dafür habe ich heute hier in Las Vegas das „ Hofbräuhaus" gefunden. Fahre ich am Dienstag hin,
und dann kann ich Ihnen vielleicht den Mund wässrig machen - und vielleicht haben die ja auch mein „ Körn´chen".
Ansonsten gab es nichts Weltbewegendes, ist halt Sonntag und alle Welt zockt hier. Heute standen 19 Busse voll Zocker vor der Tür, und die PKW´s konnte ich nicht mehr zählen. Wieder
eine gute Gelegenheit, ein bisschen was zu erzählen - diesmal über die Indianer. Karl May war erst sehr spät hier, und da hatte er Winnetou schon ins Gras beißen lassen. Er hat sich
später, als er hier war, ja vielleicht gewundert, wie viele Indianer es hier gibt. Ich möchte
mich nicht zu den politischen oder grundsätzlichen Bedingungen der Indianer äußern, sondern Sie Ihnen nur mal vorstellen, soweit sie mir bekannt sind: Meines Wissens nach ist
die Navajo-Gruppe die größte hier in den USA. Die Apache-Gruppe teilt sich in 3 Untergruppen auf: Jicarilla, Mescalero und Western
Apache. Davon habe ich ein paar Menschen kennen lernen dürfen. Nett-sehr nett. Die Pueblo-Indianer bestehen aus ca. 20 Gruppen. Ich kenne
davon die Hopi. Die meisten Pueblo-Indianer führen ihre Herkunft auf die Anazasi oder Alten Pueblos zurück, die schon ab etwa 300 vor Christi hier waren. In Taos,
Albuquerque und überhaupt im Tal des Rio Grande,
kann man auch heute noch alte Spuren wie z.B. Adobe- Häuser sehen. Die Tohono O´odham lebenbevorzugt in der Sonora-Wüste. Sie haben ebenso wir
die Pima nie ihre unwirtliche Stammheimat verlassen - bewundernswert, wenn man an Wüste denkt! Ich kenne auch noch die Ute, die aus dem
Colorado-Territorium stammt. Die Indianer haben trotz Unterdrückung von 400 Jahren viel von ihrer Kultur behalten. Dazu gehören nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch alte
Stammesrituale wie z.B. Stammestänze.
Über die Stammestänze kann ich nicht so viel sagen. Ich weiß aber, dass z.B.
die Hopi-Indianer in den Monaten Dezember bis Juli in ihren Dörfern oft „Katchina-Tänze aufführen, die in der Regel Touristen nicht zugänglich sind. Die „Katchina" wiederum
sind Geister, die in vielen verschiedenen Formen vorhanden sind. Bei den Pueblo-Indianern gibt es im Frühjahr den „Maistanz". Dort dürfen Touristen teilnehmen, wenn sie sich
respektvoll verhalten. Die Ute-Indianer zelebrieren am Memorial-Day (Ende May) den öffentlichen,
farbenprächtigen Bärentanz in ihrer Ute Mountain Reservation. Die Tohono O´odham - Indianer feiern immer noch traditionell das „Nawait"-bzw. Saguaro-Wein-Festival und den
Trickwena-Tanz. Bei den Apache- Indianern können Touristen Tänzen, Festivals, Rodeos, aber auch an Zeremonien wie „Nah ´ich´es" beiwohnen. Bei dieser Zeremonie erlangen Mädchen den
Status einer Frau. Die handwerkliche Fertigkeit aller verschiedener Stämme ist bewundernswert. Egal, ob Keramik, Korbwaren, Schmuck, Webarbeiten, Sandbilder und auch Katchina-Puppen, -
alle haben religiösen Hintergrund und sind wunderschön gefertigt. In den Reservaten, oft auch an der Nähe davon, gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten. Wenn Sie echte Ware haben möchten
-
die nicht billig ist - dann achten Sie darauf, dass da „Indian Handcraft" o. ä. draufsteht. Es gibt auch Fabrikware „nach indianischer Art". Besonders den Schmuck werden Sie
überall finden, meist mit Türkisen gearbeitet.
67. Tag - 26.April - Ausflug zum Hoover Dam und Hotel Fiesta, Boulder City
Der Wetterbericht droht schon seit Tagen mit
einer Hitzewelle, und es ist auch verflixt warm geworden. Eine gute Gelegenheit, beizeiten rauszufahren an den „Hoover Dam". Der Colorado war früher ein sehr unberechenbarer Fluss.
Entweder es gab kein Wasser oder es gab Überschwemmungen, aber nichts Geregeltes. Da der Fluss durch 7 Staaten fließt, beschlossen 1928 diese Staaten den Bau des Dammes. Jedem Staat
stand danach dann eine
bestimmte Quote Wasser zu, damit jeder zur rechten Zeit und geplant mit seinem Wasser was anfangen konnte. Bereits ab 1931 arbeiteten 5000 Mann Tag und Nacht, um dieses -für damalige
Verhältnisse -Mammutbauwerk von 200 Meter Höhe gebaut zu kriegen, das 1935 dann fertig war. Das Bauwerk erhielt den Namen des damaligen Präsidenten Hoover, der als tatkräftiger
Befürworter des Projektes stand. Der Hoover-Dam besitzt 17 hydroelektrische Generatoren! Die Bauarbeiter-Siedlung war Boulder City, 13 km westlich des Damms. Die
christlichen Stadtgründer verboten für diesen Ort das Glücksspiel, und so ist Boulder City mit seinen hübschen Gärten auch heute noch die attraktivste und ordentlichste Stadt in
ganz Nevada. Original existiert dort noch das „ Boulder Dam Hotel" von 1933, heute Sitz des Museums. Der Damm selbst liefert nicht nur Wasser, sondern auch den Strom, und er
beliefert heutzutage die Staaten Kalifornien, Arizona und natürlich Nevada mit Beidem. Und der
Damm schuf eines der größten Feriengebiete - den Lake Mead. Mein Besuch am Damm war erst mal eine Tour durch Rudel von Touristen. Und ich dachte,
die Ferien wären zu Ende ☺. Geärgert habe ich mich über die Parkplatz - Abzockerei von 5 Dollar für einen Platz. Ich hätte sonst weit oben im Arizona-Bereich oder „ außerhalb"
parken müssen, und bei Temperaturen über 36 Grad C ist das dann nicht mehr so toll. Es werden am Damm selbst halbstündige Führungen zu den Turbinen und Videopräsentationen über
den Bau des Dammes angeboten. Beides war überlaufen von Touristen mit recht langen
Wartezeiten. Da ich schon mal hier war und das alles gesehen habe, habe ich mich darauf beschränkt, über das Bauwerk zu gehen und zu fotografieren. Schön und gewaltig ist es da, aber es
fehlt auch mächtig viel Wasser. Schätzungsweise 18 Meter Wasser-Höhe fehlen zu der sichtbaren Oberkante. Und ich hatte nicht den Eindruck, dass besonders in Las Vegas schon mal jemand
über Wassersparmaßnahmen nachgedacht hat. Na ja, vielleicht sehe ich das zu Deutsch. Nach dem Besuch des Dammes wollte ich noch einen Trip an den Lake Mead machen. Aber es hätte
wiederum 5 Dollar gekostet, um an den Hafen zu dürfen, an dem es an dieser Stelle sicher sehr hübsch gewesen wäre. Das habe ich mir dann gespart, da ich am Samstag bei meiner
Weiterreise Richtung Utah sowieso am Lake Mead entlangfahre, um das „Valley of the Fire" noch zu besuchen. Nach all dieser Besichtigung knurrte mir der Magen, und ich habe mich dann zum
Testervon Hotel-Büffet´saufgeschwungen. Schon auf der Fahrt nach Boulder City hatte ich das Casino- Hotel „ Fiesta" in Henderson erspäht. Das bot Lunch für 5.99 Dollar plus Tax und incl.
Nichtalkoholischer Getränke mit Refill. Und das wollte ich wissen. Also hin - und da bin ich wohl auf eine Rentner-Oase gestoßen. Sowohl an den unzähligen Klapperkisten
von Spielautomaten als auch im Restaurant nur ältere Jahrgänge ab ca. 70 aufwärts. Kein Wunder, die Automaten „warfen" gut, soweit ich das mitgekriegt habe. Vor allem
im Kleinbereich bis 1 Dollar. Und das Büffet war exzellent! Aufgeteilt in italienische Küche,amerikanische, mexikanische, chinesische, einen Barbeque-Platz , an dem auf Wunsch Fleisch
gebraten wurde bzw. bereits gebratenes Fleisch geschnitten wurde, eine Salatbar und
eine Fischtheke. Dazu eine Rundtheke mit versch. Brot, Kuchen, Pudding und Eis in allen Variationen. Und das alles für 5.99 Dollar. Das war beeindruckend und um Klassen besser als das,
was manche großen Hotels an Auswahl bieten. Voll gesättigt wollte ich dann nur noch „ nach Hause", zumal es draußen unerträglich heiß geworden und kein Windhauch zu spüren war.
68. Tag - 27.April - Jean und Las Vegas
Heute nach einem erfrischenden Bad im Pool stand mal wieder ein Trip durch
Las Vegas auf dem Plan. Ich wollte unbedingt noch mein 2. Lieblingshotel „Luxor" besuchen und evtl. noch mal so „ rechts und links" schauen. Ergebnis war, außer Mandalay Bay, Luxor und
Excalibur habe ich nichts geschafft. Danach qualmten mir mal wieder die Socken, und ich hatte genug. Aber ich muß sagen, dass auch das Luxor im Haupthaus Veränderungen hinnehmen
musste.
Als ich das letzte Mal da war, gab es noch die zwar furchtbar kitschige, aber trotzdem schöne Bootstour im Innern des Hotels. So als Nilfahrt gedacht. Heute ist das alles weg
und zugepflastert und mit anderen Dingen ersetzt. Aber irgendwie haben die „ Macher" es geschafft, ein bisschen Atmosphäre zu erhalten. Mir gefällt es da. In der ersten Etage gibt
es nun ein IMAX- Kino und neue Lokale, aber man kann immer noch runtergucken auf die Spieler. Der Übergang zum Mandalay und zum Excalibur ist neu. Ich habe es heute
trotzdem genossen, auf den endlosen Laufbändern ins Excalibur zu kommen bei knapp 40 Grad draußen. Im Excalibur ist nicht viel geändert. Es ist weitgehend noch so wie in
meiner Erinnerung. Aber ich muß sagen, dieses Hotel war auch nie so ganz mein Ding. Ich habe mir natürlich auch im Excalibur und im Luxor das Büffet angeguckt. Verwöhnt von gestern
muß ich sagen, beide konnten nicht mithalten und waren auch im Vergleich viel zu teuer.
Also bin ich mit der „Privat-Tram" (auch eine Monorail-Bahn) zwischen den 3 Hotels, rübergefahren zum Mandalay. Dort war ich ja schon mal essen und das Büffet ist zwar mit 14,99 Dollar
plus Tax nicht billig, aber die Leistung stimmt. Einen Tipp für Fischesser habe ich neu: Ab 15:00 Uhr findet ein Essens-Wechsel statt - vielleicht schon im Hinblick auf Abendbüffet ab
16:00! Uhr - es gibt u.a. HAUFENWEISE Shrimps, Crableg, Crawfisch. Dazu natürlich noch vom Lunchbüffet den geräucherten Lachs und den gedünstetenLachs an der „Bratentheke" -vom Koch
zugeschnitten. Ich muß da noch was beichten: ich gehe zu jedem Büffet erst mal rein durch den Exit,- schließlich suche ich nur meine (nicht vorhandene) Schwester -, dann gucke ich mir
das Büffet in Ruhe an, und dann entscheide ich, ob ich zur Kasse gehe und bleibe oder ob ich ein
anderes Restaurant oder Casino aufsuche. Zum Platzen satt war ich dann erst Mal müde. Mittlerweile war es allerdings schon nach 16:00 Uhr, und ich wollte noch unbedingt ins Hofbräuhaus.
Ja, Sie haben richtig gelesen! Es gibt hier das einzige genehmigte und total neugebaute Hofbräuhaus voll im Stil des Münchner Hauses. Sogar eine deutsche Kellnerin habe ich gefunden.
Natürlich auch die original deutsche Schuhplattler-Musik-Gruppe, die deutsch sang und ins Mikrofon jodelte. Dazu echt eingeführtes Münchner Bier vom Fass, aber keinen einzigen Enzian
oder sonst einen typischen bayrischen Schnaps. Und den hätte ich bitter nötig gehabt nach dem opulenten Mahl im Mandalay!
Natürlich gibt es auch typisch bayrische Souvenirs, auch Mass-Bierkrüge, T-Shirts, Hüte und all den anderen Kram. Die Speisekarte war üppig und die Preise nicht minder. Eine Mass kostet
9.99 Dollar plus 10% Tax plus Tip für die Kellnerin. Ein Schnitzel an die 16 Dollar und typische bayrische Schmankerl waren preislich auch jenseits von gut und böse. Aber es gab eine
rappelvolle Stube und einen halbvollen Biergarten (innerhalb des Hauses, mit weißblauem Himmel, Brunnen, Kunstbäumen und Klimaanlage!) Internet: http://www.hofbrauhauslasvegas.com
Und wenn Sie jetzt wissen wollen, wie Sie da hinkommen - vom Strip die Harmon Street rechts ab, immer geradeaus bis linkerhand das riesige Hardrock-Cafe auftaucht und da gegenüber
auf der Ecke auf der „ Paradise Road" finden Sie bayrische Gemütlichkeit! Was mir ein bisschen zu denken gibt ist, dass die Flieger im 30-Sekunden-Takt höchstens 20 Meter drüber
reindonnern auf die Landebahn.
69. Tag - 28. April - Las Vegas Downtown
Und immer noch ist es so tierisch heiß. Laut Wetterbericht soll es bis zum
Wochenende stramme 40 Grad werden. Der Nachteil in der Stadt ist, dass man in einer dicken Smog- Glocke sitzt - (wie man sie sonst meist nur über Los Angeles sieht) - und kein Luftzug
durch die Straßen zieht. Dadurch steht die Luft förmlich und man empfindet es noch heißer. Hier in Jean sitzt man in der Wüste, auch brüllend heiß, aber es kommt immer Wind von den
Bergen.
Aber am Nachmittag soll der Wind auffrischen mit Böen bis 70 km/h. Ich bin mal gespannt. Da ich nachgelesen habe, dass originale Würfel aus den z.B.
Craps-Spielen in Casinos selten zu bekommen sind, obwohl sie nach ein paar Spielen ebenso rigoros ausgetauscht werden wie die Spielkarten, wollte ich es wissen. Es stand sowieso noch
mal Downtown auf dem Plan und so war es eine gute Gelegenheit, am frühen Nachmittag dahin zu fahren und das mit den
Würfeln zu testen. Mit viel Zeitaufwand bin ich erst mal in fast allen Downtown-Haupt- Casinos „Member" geworden, dann habe ich meinen „Beginner-Gewinn"
mitgenommen, davon 1-Dollar-Chips als Souvenir gekauft und dann das Casino abgegrast nach Würfeln. Jetzt bin ich sieben mal Member in ca. 15 Casinos und habe meine Souvenirs
zusammen. Während ich durch die Casinos gelaufen bin, hat draußen der Wind mächtig aufgefrischt. Es ist richtig erholsam nach dem Smog des Tages. Und eigentlich will ich jetzt nur
zurück nach Jean. Hier angekommen, merke ich dann heftigst, dass ich in der Wüste bin. Der Sturm hat sich zum Sandsturm hier draußen entwickelt, und man kann vom Zimmerfenster aus
gut beobachten, wie die Sonne vom Sand verdunkelt wird. Dieser steigt in Schwaden auf, ein tolles Naturschauspiel. Unten auf dem Parkplatz kreiseln Spinifex-Ballen, die der Wind
aus der Wüste hierher geblasen hat. Und natürlich Sand. Die Fahne an der Stange flattert so stark
und der Mast bieg sich, dass ich schon Bedenken habe, dass das ganze abbricht. Toll. Bevor ich hier in Jean ankam, musste ich über den Las Vegas Boulevard
südwärts (das ist die Wüsten-Straße nach Jean). Und da sah ich links einen Discount-Liquor-Store. Da bin ich dann rein, nach Bier gucken und eigentlich auch ein bisschen nach einem Klaren
suchend nach der „Korn-Pleite" gestern im Hofbräuhaus. Und siehe da, und ich glaubte meinen Augen nicht zu
trauen - ein Aalborg-Aquavit aus Dänemark und der auch bei uns bekannte braune Jubiläums- Aquavit, ebenfalls Dänemark. Und bezahlbar auch noch. Der Aalborg kostete
nur 14.99 plus Tax, also gar nicht so wahnsinnig viel mehr als bei uns. Und auch sonst war der Laden gut international bestückt. Zu finden am A¼ermel der Welt, aber immerhin -Las Vegas
Boulevard 91100 -(ist die Verlängerung des Strip Richtung Süden). Und soll ich Ihnen was sagen? Der erste Schluck hat mir nicht einmal geschmeckt - aber sehr warm ist mir geworden ☺.
70. Tag - 29. April - immer noch Erkundung Las Vegas Strip
Der Sturm ist vorbei, aber es hat angenehm abgekühlt.
Also die richtige Zeit für ein Bad im geheizten Pool, von Palmenwind umweht und Seele baumeln lassen¼Das Klischee passt nicht ganz. Im Pool liegen, trotz Reinigung, jede Menge
abgerissener Palmwedel, das Wasser ist kühler als erwartet, und der Wind pfeift unangenehm kalt durch die Palmen. Aber da ist ja noch der 40 Grad heiße Jacuzzi. Also nix wie rein, Whirl
angestellt und¼ irgendeiner hat da
wohl ne Flasche Schaumbad reingekippt. Ist wie Badewanne, nur, dass der Schaum immer wieder neu gebildet wird. Nach diesem etwas feuchten, kalten und windigen Abenteuer zog es mich dann
unter die warme Dusche im Zimmer. Danach wollte ich meine Tour durch die Casinos, in denen ich noch nicht oder nur kurz war, fortsetzen. Aber ich kann Ihnen sagen, die Füße laufen Sie
sich platt, wenn Sie was suchen, draußen ist es wieder heiß und drückend, und die Menschenmengen haben schon wieder zugenommen .Überall kriegt man „Promotions" in die Hand gedrückt, mal um
am Glücksrad zu drehen, mal um ein kostenloses Bier zu trinken, mal um ein kleines Geschenk zu erhalten.
Es wird Zeit, dass die großen Hotels sich per „Laufband" noch besser aneinander anbinden, dann kann man wenigstens ab und zu mal die Füße ausruhen. Gut funktioniert dieses
System zwischen Mandalay, Luxor und Excalibur und per Brücke auch zwischen New York und MGM Grand. Das Monte Carlo liegt noch alleine, aber da tut sich baulich auch ne
Menge. Angepasst haben sich auch per Tram das Mirage und Treasure Island und von dort per Brücke auch das Venetian. Und dazwischen gibt es noch Verbindungen nach Caesars und rüber
nach Paris. Ist auch nötig bei stellenweise 10-spurigen Straßen auf dem Strip. Der Himmel ist mittlerweile wieder zugezogen, und der Wind bläst aus einer Richtung, der die
Flugzeuge zwingt „über den unteren Strip reinkommen" zum Landen. Das sieht dann richtig abenteuerlich aus: SIE stehen 200 Meter hinter dem Mandalay an der Kreuzung, und die Flieger
streifen optisch dort fast die Lichtmasten, sind also höchstens noch 15-20 Meter hoch. Direkt jenseits der Straße und hinter einem effen Zaun liegt der Airport, und direkt dahinter
beginnt die Landebahn mit der Aufsetzstelle vielleicht 100 Meter entfernt. Akrobatisch. Und die Flieger kommen alle im 30-Sekunden-Takt. Bei 800-1000 Fliegern pro Tag eine
Meisterleistung des Tower-Personals. Einen Tipp habe ich noch: Im „ Monte Carlo" gibt es eine hauseigene Brauerei. Der Laden ist ganz hinten durch und ein bisschen schwer zu finden. Die
Menschenmenge vor dem Eingang beeindruckend lang. Aber ich gehe ja immer durch an die Bar auf der Suche nach einem Plätzchen. So auch dieses Mal. Der Laden ist riesig, mit dicken
Kupferrohren an der Decke, einem Sudhaus und richtig urig mit Holztischen und einer endlos langen Theke. Ich muß sehr durstig ausgesehen haben, denn der Kellner fragte mich sofort nach
meinem Getränkewunsch. Nur mein Stellplatz gefiel ihm nicht. Also besorgte er mir einen Stuhl, schob die anderen Leute zur Seite und ich konnte Platz nehmen. Ein Gast hatte das ganze
amüsiert verfolgt und mir bereits bei einem anderen Kellner ein Bier geordert. Und der, neben dem ich saß, spendierte mir später auch noch ein Bier. Es war ein netter Abend.