Irland 2016 - Tagebuch 1 - Tagebuch 2 - Fotobuch - Videos/Filme - Karten/Links
17.4.2016 Hinflug Dublin/ Stirabout Lane ,B&B Rathdrum |
17.April 2016 Abreise nach Irland -
150 km Tagesstrecke von Dublin bis Rathdrum
Pünktlich wach geworden und pünktlich abgefahren - so wie wir uns das vorgenommen hatten. Auch die Abgabe des PKW beim Auto-Aufpasser klappte wie immer reibungslos. Mit dem Shuttle wurden wir dann zum Flughafen gefahren. Blöd war dann als erstes, dass die Schalter von Air Lingus Nr. 234 und 235 waren. Abgesetzt hatte uns aber unser Shuttle am Schalter 1. Somit hatten wir dann unseren Frühsport auch schon abgehakt. Ich hatte gestern bereits via Internet eingecheckt und so hatten wir nun das Vergnügen, nur wenige Minuten warten zu müssen an einem Extraschalter, da wir ja nur noch die Ticket bekamen. Das war aber heute auch das einzige mal, dass nicht ewig langes Warten anstand. Überall war es wahnsinnig voll, die Kontrollen extrem streng und dauernd musste man den Personalausweis zücken. Kaum waren nach 20 Minuten Warterei der Gepäck-Check durch, wurde man in den nächsten Stau geschickt - Passkontrolle extra. Und wenn da nur zwei doch recht muffelige Beamte hunderte Reisende checken - tja...Sicherheit geht eben in Zeiten wie heute vor, sogar mit getrennten Kontrollen für Europäer und all die anderen.
Dann waren wir durch und mussten nur noch in die hinterste Ecke und fast im Keller darauf warten, in den Bus steigen zu können, um endlich zum Flieger gefahren zu werden, natürlich wurde auch hier noch mal der Pass kontrolliert. Endlich sassen wir dann im Flieger und unser Chef im Cockpit war heute eine Kapitänin - ich glaube die erste ihrer Art, die wir je in einem Flieger hatten. Sie machte uns dann noch die Freude, nicht 120 Minuten zu brauchen bis Dublin, sondern nur 90 Minuten incl. Start, Landung und Andocken. Toll.
Das Gepäck bekamen wir in Dublin recht schnell, aber dann fing wieder die Warterei an - dieses mal wegen des Mietwagens. Erst anstellen, damit der Schalterbeamte uns sagen konnte, dass wir ne Etage tiefer müssten. Dort sagte uns dann der nächste, dass wir raus müssten und uns vom Bus mitnehmen zu lassen. Da in jeden Bus nur 10 Leute reingingen, aber mindestens dreissig Leute ihren Wagen haben wollten, dauerte es noch einmal ewig bis wir dann endlich in der Zentrale waren. Klar, vor uns all die anderen, die schneller als wir hier gewesen waren, aAlso Warten. Als wir endlich dran waren, bekamen wir so nen kleinen Dacia zugewiesen, war nichts anderes da. Zähneknirschend gingen wir über das Autogelände zum Mietwagen. Naja, äusserlich sah er gut aus, aber er war so eng, dass man nicht am Steuer sitzen konnte. Leider war der Verstellhebel zum Höherstellen des Lenkrades kaputt, wie ein Mitarbeiter feststellte. So bekamen wir einen anderen Wagen, einen VW Polo. Mit gerade mal 4500 km drauf und völlig ok. Alles in allem waren wir bis jetzt 7 Stunden unterwegs, müde und hungrig. Aber, da ging erst einmal nix - wir fuhren auf die "Stadtumrundungsautobahn" von Dublin.
Wir wollten ja einerseits an der Küste entlang zu unserem ersten B&B, andererseits das gute Sonnenwetter ausnutzen und auch noch ein bisschen was angucken. Aber es war dann doch alles zu viel. Wir verfuhren uns einige male und es ist nun doch nicht soooo ein Vergnügen auf der "falschen Strassenseite" zu fahren und die Gänge links bedienen zu müssen. Und wenn dann noch die Strassen eng sind und ganz Irland Sonntag feiert, tja dann...
In Arklow fanden wir dann einen McDo. Es war 16 Uhr durch und wir waren sehr hungrig und die Navi-"Quatschtante" hatte uns erzählt, das gäbe es eben einen Hamburgerladen. Was sie nicht gesagt hatte war, dass dieser Laden ein spezieller Kinder-McDo ist. Der Laden war brechend voll, Mamas und Papas und jede Menge Kinder und Jugendliche. Alles war auf Kinder getrimmt, es gab passende Hamburger, Luftballons, Kinderspielzeug und die Beschriftungen sogar von den Toiletten waren Kindermalereien. Luftballons gab es natürlich auch reichlich. Und da passten wir zwei ja so richtig rein. Aber satt wurden wir und nur das zählte in diesem Moment. Und freundlicherweise war gegenüber
auch ein Sonntags-geöffnet-Lidl-Laden. Natürlich kauften wir Ess- und trinkbares ein.
Dann fuhren wir schnurstracks zu unserem B&B in Rathdrum. Toll - man kann hier direkt vor der Haustür parken - sogar ungestraft verkehrt-rum. Das Zimmer ist gross und Spitze, die Betten sind bequem, das Badezimmer mit allem Komfort. Kaffee oder Tee können wir uns auch auf dem Zimmer machen. Was aber besonders schön ist, unsere "Chefin" hier ist sehr,sehr nett und besorgt, ob alles ok für uns ist. Es gibt hier sogar eine Lounge mit Kamin und einem grossen Tisch, an dem wir sitzen und alles dies machen. Dazu kommt noch ne gute Internetverbindung - was will man mehr. Der Frühstücksraum ist gross, hell freundlich und wir freuen uns morgen auf ein richtig tolles Frühstück. Nachher setzen wir uns noch ein bisschen vor den Kamin und hängen ab.Morgen machen wir eine Tour hier in der Gegend, denn auch morgen nächtigen wir hier.
18.4.2016 Stirabout Lane, B&B Rathdrum |
18.April 2016 - ca. 70 km
Ein Tag in den Wicklow-Mountains
http://www.stiraboutlane.com/ (N 52.93196° W 006.23106°) B&B
Glendalough -Visitor Center: (N53.01010° W006.32324°)
http://www.heritageireland.ie/de/info/heritage-karten/
Skulpturen: Victors Way (N 53.08530° W 006.22013°)
Wicklow Mountains NP (N 53.13771° W 006.31186°)
Der Tag fing super an - unser Frühstück war wirklich toll. Jeder Gast konnte sich via Frühstücks-Karte ein Gericht davon aussuchen, und man hatte die Wahl zwischen 10 verschiedenen Speisen. Anni hat klassisch Rührei mit Würstchen genommen, ich wollte mal Toast mit Schinken und Cheddar probieren - selbstverständlich frisch zubereitet. Dazu gab es verschiedene Säfte, das typische Porridge und man konnte sich das alles selbst mischen bzw. einschenken. Frisches Brot stand auch auf jedem Tisch, und man wählte dazu Tee oder Kaffee. Besonders charmant fanden wir, dass auf die Toastscheiben beim toasten "Good Morning" eingebrannt worden war - welch eine super Idee.Wir freuen uns schon auf das Frühstück morgen früh.
Um 10 Uhr brachen wir auf. Dank der Tipps unserer Gastgeberin Daphne wussten wir, wie wir via toller "grüner Strasse" zu unserem ersten Ziel, die Klosteranlage in Glendalough fahren konnten. Herrlich und dazu wenig Verkehr auf einer Strasse voller alter Bäume, brauner Landschaften ringsherum, gelb blühender Riesensträucher Ginster und gut zu befahrender Strassen. Natürlich auch mit Sonne und Wolken und Wind, also typisch irisch.
Als wir Glendalough erreicht hatten, gingen wir zuerst in das Visitor-Center mit angrenzendem Museum. Schon zu Hause bei den Vorbereitungen zu dieser Reise hatten wir uns vorgenommen, Mitglied im "Heritage-Club" zu werden. Ein Verein, der sich um den Erhalt von vielen Kirchen und Klöstern in Irland kümmert. Die Mitgliedschaft kostet in unserem Fall 20.- Euro pro Person und der Eintritt in diverse Museen, Kirchen und Klöster und auch Schlösser ist somit kostenlos. Wir besichtigten dann auch direkt das Museum, bevor wir uns auf den Weg machten, die Reste des Klosters zu besichtigen.
Im 6. Jahrhundert wurde diese Anlage erbaut vom heiligen Kevin. Um Ihn ranken sich viele Legenden. Und so wurde der Ort zu einem Wallfahrtsort und selbst heute (am 3. Juni - dem St. Kevin´s Day ) - erscheinen viele Pilger dort. Heute noch sehr attraktiv sind der 30 Meter hohe Rundturm, dessen Eingang in einer Höhe von 3 Metern angebracht wurde - zum Schutz gegen Angreifer. Erhalten sind auch noch ein Torbogen, der wohl früher mal mehrstöckig war. Und auch eine Kathedrale erhebt ihre Restmauern in den Himmel. Beeindruckend sind darüberhinaus die Unmengen von Hochkreuzen. Der Weg zu dieser Anlage kann von jenseits eines kleinen Baches gegangen werden. Der dortige Wald ist sehr, sehr alt und ein Fotografiertraum. Natürlich auch für uns. Uns hat es sehr gefallen dort und die ganze Geschichte dieser Anlage samt tiefer gehender Infos zu den einzelnen Gebäuden und Begebenheiten findet man im Internet. Ach ja, ein grosses Hotel befindet sich auch direkt an der Klosteranlage, mit wohl sehr moderner Ausstattung :-))
Dank eines weiteren Tipps von Daphne wussten wir, wenn wir ein paar Kilometer weiterfahren würden, dann könnten wir etwas Aussergewöhnliches besichtigen - eine grosse Wiese und darauf indische Figuren, gegossen von einem Künstler. In der Nähe des Ortes Roundwood gibt es "Victorias Way" und dort befindet sich diese Art Ausstellung. Nicht leicht zu finden, aber Anni hat die GPS-Koordinaten. Jetzt ist da keine Saison und wir waren allein dort. Wir blieben auch nicht lange, da es ausgerechnet zu dieser zeit sehr stark windete und leicht nieselte. Auf dem Weg nach dort empfahl uns das Navi mal wieder eine Abkürzung. Es handelte sich um eine "Hoppelstrasse" und die fahre ich ja besonders gerne. Und klar, wir hoppelten sie auch entlang. Sie war allerdings landschaftlich ringsherum nicht DER Brüller.
Da war die weitere Fahrt doch eher der absolute Renner. Unser Ziel heute waren ja die Wicklow Mountains und die Sehenswürdigkeiten drumherum hatten wir jetzt erst einmal "abgeklappert". Jetzt stand Natur pur auf dem Plan. Die Wicklows sind voll von "grünen Landkarten-Strassen" und natürlich wollten wir so viel wie möglich davon sehen und erleben. Unsere Fahrt ging also weiter über eine traumhafte Strasse, schmal, kurvig, hügelig und braun ringsherum und mit Blick tief ins Tal. Dort schlummerten zwei Seen, sehr dunkel in der Farbe des Wassers. Unsere Gastgeberin Daphne erzählte uns vorhin, dass diese Seen der Familie Guinness gehörten und man sagt, dass die Seen schwarz sind - so wie das Bier. Uns reichten schon die vielen kleinen Bäche, die aus den Hügeln um uns herum abwärts tröpfelten. Die Gegend hier sieht rau, braun und unwirklich aus. Ist aber bei näherem Betrachten zumindest teilweise ein riesiges Torf-Gebiet. Und wenn man dann da bei stellenweisem Sonnenschein "durchtuckelt" geht zumindest uns das Herz auf bei so viel landschaftlicher Schönheit ringsherum. Irgendwann erreichten wir "Sally Gap", eine Kreuzung mitten in der Hügelwelt. Wir bogen dort links ab auf die "Military Road". Sie ist nun gegenüberliegend der Strasse, die wir vorher gefahren sind und die Sonne stand nun anders und wir konnten alles Gesehene plötzlich in anderem Licht sehen. TOLL!
Irgendwann nach mehr als zwei Stunden landeten wir wieder im Tal im Ort Laragh und von dort war es nur noch gute 15 Kilometer bis nach Rathdrum, unserem Wohnsitz. Eigentlich wollten wir noch mal an die Küste gefahren sein, aber erstens waren wir hungrig und durstig, es ging ja schon auf 16 Uhr zu. Und zweitens fahren wir morgen sowieso in die Richtung weiter. Stattdessen gingen wir in Rathdrum in ein kleines Lokal auf einen leckeren Cappuccino und einer Kleinigkeit zu essen. Damit war dann der heutige Tag gelaufen. Im Supermarkt holten wir uns noch 2 Dosen Bier - meine Güte 2.38 Euro pro Flasche, aber im Angebot bestimmt 30 verschiedene Biersorten, sogar amerikanisches Bier in vielen verschiedenen Sorten gab es da. Wir nahmen 2 Heineken Biere.
Nun sitzen wir wieder in der offiziellen Lounge am Kamin und machen alles klar für heute. Morgen geht es weiter nach Dunmore East - südlich von Waterford.
19.4.2016 The Strand Inn, B&B Dunmore East |
19.April 2016 - 210 km von Rathdrum bis Dunmore East
Brittas Bay
N 52°.88918° W 006.059099°
Chocolade Garden
N 52.79606° W060.66228°
Kilkenny Castle ( 5€ Eintritt bzw. mit Heritagekarte frei)
N 52°64.881° W 007.24707°
https://en.wikipedia.org/wiki/Kilkenny_Castle
Brownshill-Dolmen (an der N726)
N52.83769° W 006.87653°
https://de.wikipedia.org/wiki/Browneshill-Dolmen
The Strand Inn (mit Meeresblick!)
N 52.15512° W 006.99451°
Meeresblick von der Terrasse in Dunmore East
Nach gut durch geschlafener Nacht und einem wieder leckeren Frühstück machten wir uns heute gegen kurz vor halb neun auf den Weg. Uns stand ein langer Trip bevor, da wir ja wieder lauter neue Dinge gefunden hatten bzw. empfohlen bekamen. Anni wollte unbedingt als erstes an´s Meer nach Britta´s Bay. Muss doch schön sein, da wir es schon mehrmals versucht haben zu finden. Auch heute ging das wieder nicht stressfrei, aber wir fanden dann doch den richtigen Weg. Das Besondere hier ist, dass es einen 5 km langen Sandstrand geben soll. Als wir dort nun ankamen, versperrte uns eine Schranke die Zufahrt. Geöffnet ab Mai - na toll. Anni ist dann mal zu Fuss den Berg hoch, um zu sehen, was wir verpasst haben könnten. Lohnte nicht, hinter der riesigen Parkanlage ist erst mal wieder hügeliges Sand-Land, vom Meer und dem Strand war so nichts zu sehen.
Wir liessen es gut sein und fuhren weiter noch mal auf einer Strandküstenstrasse entlang, von der aus man aber auch nichts Grossartiges vom Strand sah. Ist ja nicht schlimm, denn wenn wir die vielen Halbinseln südlicher abklappern, sehen wir satt Strand und Meer.
In Arklow gingen wir noch mal zu Lidl, ein bisschen Bier einkaufen. Dort kostet die Dose (deutsches) Bier 1.05 Euro. Schon andere Preise als gestern im heimischen Supermarkt mit 2.38 Euro pro Dose. Jetzt haben wir ein bisschen Vorrat und können die Abende geniessen mit ner Dose Bier.
Weiter ging die Fahrt wieder ins Inland Richtung Carlow. Auf dem Weg nach dort erwartete uns noch ein unerwartetes Erlebnis - eine Schokoladenfabrik. Es war Zeit, einen Kaffee zu trinken und unsere Neugierde zu befriedigen, was die ganze Schokolade anging.
Zu einem exzellenten - auch optisch grossartigen Kaffee bewunderten wir die bunten Schokoladenwände und natürlich das riesige Angebot.
Weiter ging die Fahrt wieder ins Inland Richtung Carlow. Vor dem Ort Tullow sollte es der grösste und älteste Dolmen geben. Tja, gesucht haben wir auch wieder, aber dann fanden wir ihn doch. Man musste knappe 500 m auf einem Extraweg bis dorthin in eine Wiese gehen. Ja, ganz schön gross und wenn man sich vorstellt, dass die Deckplatte 100 Tonnen wiegt, dann fragt man sich schon, wie die das früher da hochgestemmt gekriegt haben.
Weiter ging die Fahrt nach Kilkenny. Dort gibt es unter anderem ein großes Castle. Ja eine schöne Stadt mit hübschen Bummelstrassen und auch einer Kneipenstrasse a la Dublin. Dazu auch mindestens 2 Kirchen und einen Fluss, der quer durch die Stadt fliesst. Und dieses Castle ist einfach riesig und hat eine Geschichte, die bis zum Jahr 1172 zurückführt. Spätere Familienabgehörige bauten ab 1213 sogar Rundtürme, damit das Schloss eine Festung wurde. 1810 verkauften die damaligen Besitzer - die Familie Butler- das Schloss an die englische Regierung bis es von der nächsten Butler-Generation wieder zurückgekauft wurde. Es ging durch die Jahrhunderte immer hin und her und letztendlich wurde 1967 das Schloss an die Gemeinde Kilkenny übergeben und seither hat die Obhut der irische Staat in den Händen.
Als wir vor dem Schloss ankamen, waren mehr als 10 Busse geparkt. Somit war uns dann schon klar, dass es drinnen brechend voll sein würde. Aber für die 5 Euro Eintritt, die wir nicht bezahlen mussten, weil wir ja diesen Ausweis erworben hatten, bekamen wir trotzdem eine Menge zu sehen. Und es hat locker gelohnt mehr als eine Stunde die einzelnen Räumlichkeiten in den verschiedenen Etagen zu bewundern. Schön war von oben ein grüner Schlossgarten samt Springbrunnen zu sehen. Und da drum herum gibt es noch eine riesige, grüne Wiese (Parkanlage) , auf der sehr viele Menschen die Sonne genossen und einfach dort sassen. Wir waren zufrieden und wollten eigentlich auch noch die Kathedrale mit dem berühmten Rundturm besuchen. Aber wir hatten keine direkte Möglichkeit, dort hinzukommen, ausser zu Fuss quer durch die Stadt. Das wollten wir nicht, zumal es mittlerweile noch "bus-voller" geworden war. Auch Parkplätze gab es keine mehr in bequemer Nähe. So fuhren wir einfach weiter Richtung Waterford.
Diese Stadt hat eine wunderschöne antike Altstadt und die wollten wir uns eigentlich gönnen. Mittlerweile waren es im Freien 16 Grad Wärme, wenig Wind und blauer Himmel. Und Waterford liegt sowieso auf dem Weg zu unserem heutigen Etappenziel. Dort gibt es unter anderem auch ein Kristall-Museum, das sehrbekannt ist und das wir gerne besichtigt hätten. Aber leider war es vielleicht die falsche Zeit, der falsche Tag oder die satte Sonne - der Verkehr staute sich kilometerlang in die Stadt und zwar in beide Richtungen. Somit fiel auch dieser Besichtigungspunkt weg. Traurig sind wir beide nicht darüber, denn es wären sowieso nur Extras gewesen auf dem Weg zur Küste.
Die Fahrt nach Dunmore East und unserem Quartier für heute Nacht dauerte noch ne halbe Stunde quer durch Natur pur. Ganz weit entfernt sahen wir das Meer und wir freuten uns auch auf unser Hotel, das wir heute haben. Es sollte direkt am Meer liegen, und einige Zimmer hatten wohl auch Balkon mit Meeresblick. Stimmt. Ich fragte ein bisschen nach und wir bekamen auch ein Zimmer zum Meer. Hat uns sehr gefreut. Lustig ist, dass das Zimmer einen Raum extra hat, da steht das zweite Bett. Gut so, da kann jeder in Ruhe "laut atmen", und trotzdem können wir durch ein geöffnetes Fenster noch das Meer rauschen hören.
Ungewöhnlich ist allerdings an diesem Hotel - es hat natürlich eine Riesenanlage mit Tischen und direktem Blick für all die Restaurant-Gäste. Dazu 4 verschiedene Bar´s im Innenbereich und mindestens 12 Sorten "on-tap-Bier". Dazu noch einen weiteren Frühstücks-Raum für die Hotelgäste und eine ebenfalls riesige Lounge. Das wiederum alles ziemlich verwinkelt und verteilt, aber zumindest auf den ersten Blick gut.
Wir wollten nach diesem anstrengenden Tag erst mal eine Kleinigkeit essen und ein Bier vom Zapfhahn trinken, bei dieser grossen Auswahl. Gut gegessen und getrunken, wenn auch nicht preiswert, haben wir dann auch. Und nun sitzen wir in unserem Zimmer, W-Lan funktioniert sehr gut und das Bierchen von Lidl ist auch lecker.
Morgen geht es weiter in den Süden und ich bin sicher, unterwegs werden wir wieder eine Menge Sonderziele finden.
20.4.2016 Knockeven House, B&B Cobh |
20.4.2016- 150 km von Dunmore East
bis Cobh.
Um 15° C Temperaturen mit viel Sonne!
Sehenswert: Copper-South-Coast!
Copper Coast Drive zw. Tambora u.Dunvargan
http://www.discoverireland.ie/
Geopark am Copper Cost Drive
N52°.09424° W 007.54511°
http://www.coppercoastgeopark.com/
Cafe Corner in Dunvergan
N 52°.08985 W 007.61955°
https://de.wikipedia.org/wiki/Dungarvan
Visitor Center in Youghal
N 51.95359! W 007.84633°
http://www.discoverireland.ie/
Knockevenhouse, Cobh
N 51.84857° W 008.31761°
In Cobh gestrandet bei strahlendem Sonnenschein
Heute morgen erwartete uns schon die Sonne und blauer Himmel als wir aufstanden. Nur ein bisschen diesig war es noch. Nach dem Frühstück, das es ab 8 Uhr geben sollte, das aber erst nach halb neuen "eingeläutet" wurde- mit einer etwas sehr alt aussehenden Frühstückskarte. Das Omelett war gut, da gab es nichts zu meckern. Trotzdem würden wir hier nicht noch einmal nächtigen. Man ist in der 1. Etage eingepfercht in einem kleinen Zimmer, und der Balkon reisst das letztendlich nicht heraus. Direkt unterhalb ist nämlich die offene Bar, und da geht es rund bis Mitternacht. Unter unserem Zimmer befindet sich eine der anderen Lokale mit Bar und Esstischen. Auch sehr hellhörig und die Wände zwischen den einzelnen Zimmern sind auch sehr dünnhäutig.
Nichts desto trotz wollten wir heute an der Küste entlang fahren und das vor allem ruhig und gemütlich und ohne volles Programm. Die Strecke war somit um die 150 Kilometer lang und man konnte natürlich nur sehr langsam fahren. Gelohnt hat es allemal z. B. am Küstenabschnitt "Copper Coast". Viele " grüne" Strecken waren dort und die steilen Felsen, tiefen Buchten und manchmal langen Sandstränden waren schon schön, zumal die Sonne dafür sorgte,dass wir bis zu 16 Grad hatten. Die Landschaften jenseits der Küste waren wiederum so, wie man Irland kennt - grün. Und heute sahen wir auch wahnsinnig viele Rinder. Naja, irgendwo muss die gute irische Butter ja herkommen.
Grossartige Besichtigungen haben wir heute nicht gemacht, Obwohl es schon verführerisch ist, wenn man aufgefordert wird, doch bitteschön an einer Führung zum Thema Whiskey in einer der berühmten Destillen teilzunehmen.
Wir kamen so kurz nach 15 Uhr in unser B&B an, ein Herrenhaus vom Feinsten. Nur die Chefin war nicht da, auf der Matte vor der Haustür lag ein Zettel, dass sie gegen 17 Uhr zurückkommen würde. Zufälligerweise kam gerade ihre Freundin an, die "Ausgeliehenes"zurückbringen wollte. Sie versprach uns, bei der Besitzerin dieses Hauses anzurufen und ihr Bescheid zu sagen. Diese kam dann auch gegen 16 Uhr, liess uns ins Haus, zeigte uns unser Zimmer, verband uns mit dem Internet und fuhr wieder weg.
Nun sitzen wir allein in diesem riesigen Haus in riesigen Zimmern aus dem letzten Jahrhundert und machen wenigstens unsere Internetsachen fertig. Mal sehen, was der Tag noch so bringt.
Morgen sind wir auch noch hier. Den Tag verbringen wir mit einem Trip an der Küste, es gibt hier ja richtig viel zu sehen diesbezüglich.
21.4.2016 Knockeven House, B&B Cobh |
300 km Tagesstrecke : Cobh-Halbinsel Mizen Head
Mizen Head 51° 33′ 33″ N, 9° 36′ 40″ W Halbinsel
Steinkreis Drombeg N51.56583° W009.08688°
Altar Wedge Tomb N51.51410° W009.64394°
Ort Cobh 51° 51′ N, 8° 18′ W
Ein super Frühstück erwartete uns heute morgen und es schmeckte sehr lecker. Gegen 9 Uhr machten wir uns auf die Socken, denn wir wollten ja einen Trip zu der tollen Halbinsel "Mizen Head" machen. Von unserer Vermieterin hatten wir den Tipp bekommen, mit der Fähre überzusetzen auf die andere Insel, dann bräuchten wir nicht via Cork zu unserem Ziel fahren. War ein toller Tipp - 6 Euro für die einfache Strecke und nur 8 Euro für hin-und zurück.So konnten wir richtig Kilometer sparen. Auf der anderen Seite angekommen, fuhren wir erst einmal Richtung Atlantik. Es gibt ja viel zu sehen dort. Leider war das Wetter heute nicht so gut. Es war bedeckt und windig, wenn auch immer zwischen 12-14 Grad. Es gab auf unserem Weg noch einen weiteren Tipp - wir sollten unbedingt die Stadt Baltimore auf einer kleinen "halben Halbinsel" ansehen. Auf der Karte hatten wir das Städtchen gefunden, nur wir haben uns immer wieder verfahren und so gaben wir irgendwann auf. Selbst das Navi kriegte es nicht mehr geregelt.
Auf der Halbinsel Mizen Head angekommen, waren wir sofort begeistert. Landschaftlich ist die Insel eine der schönsten in ganz Irland. Sie hat von allem etwas, was man in Irland mag: steile Klippen, knatschgrüne Wiesen, jede Menge Kühe, ein paar Schafe, Sandstrände und Sandbuchten, kleine knuffelige Ote mit tollen Kneipen, Megalithen und kleine Häfen.Und wenn man dann darüber nachdenkt, dass die ganze Insel nur 30 km lang ist...!
Faszinierend fanden wir mal wieder die Felsen, massige Granithügel oder die vielen Schieferfelsen. Dazwischen dann wieder endlose Wiesen mit Rindern und auch Ginsterblüten bis zum Horizont. Wir fanden dann auch dank guter Karte einen Steinkreis bei Drombeg. Beeindruckend war neben riesigen Felsen aller Art die dank Ebbe fast furchterregend aus dem Wasser ragten, der Altar Wegde Tomb. Dieses Keilgrab ist weit über 2000 Jahre alt. Für mich gab es da leider einen kleinen Zwischenfall, ich stolperte, fiel hin und nun ist meine Kamera im Eimer....fluch...!
Ein Stückchen weiter im Ort Altar fanden wir in einem Visitor-Center eine spezielle Karte, mit der wir in grösserem Massstab alle tollen Sehenswürdigkeiten finden können, die spezielle Karte über den Wild-Atlantiv Coastway (15€). (...hat uns gut gelietet.)
Wir fuhren von dort weiter und landeten im Hafen und am Ende der Strasse. Und das sollte "Mizen Head" sein? Wo war denn dann der Leuchtturm? Aber - dort gab es einen Pub, gut besucht und dort gingen wir auch rein, um wenigstens ne Kleinigkeit zu essen. Toller Laden, eine kleine Bar, knuffelige Tische, überall Bilder früherer Zeiten und unter Plastik tausende verschiedener Geldscheine aus aller Welt und aller Zeit. Stolz zeigte mir der Wirt sogar einen uralten DM-Schein.
Nach unserer Pause fuhren wir den Weg zurück und fanden dann auch den Abzweig zum Mizen Head. Witzigerweise landeten wir vor einem Tor auf dem "privat" stand.Also keine Chance, weiterzukommen. Enttäuscht fuhren wir zurück, war wohl der falsche Abzweig. Aber wir fanden dann doch den richtigen Weg - auf einer traumhaft schönen, sehr schmalen Strasse quer durch die Walachei und rauf und runter. Wenn doch blos nicht immer sooo viel andere Iren-Auto durchgeprescht wären. Die Strasse endete an einem grossen Parkplatz vor einem Besucherzentrum. Tja, und es schüttete aus allen Eimern und zwar richtig fette Tropfen. Damit war die Vorstellung, 99 Stufen hinab zur neuen Fussgängerbrücke zu laufen, erledigt. Die Brücke führt an Felswänden vorbei und man kann toll sehen, wo das Festland mit einer kleinen Insel namens "Cloghane Island" verbunden ist. Diese Mini-Insel war früher der Standort einer Signalstation, sprich Leuchtturm. Für Wasserfans ein tolles Ziel, hier kann man nämlich Hochseefrachter-Kapitän spielen. Natürlich gibt es auch Infos rings um die Geschichte irischer Schifffahrt.Nun ja, 99 Stufen samt neuer Brücke sind bei Sonne bestimmt ein tolles Erlebnis, vor allem das Fotografieren der Felsen. Wir fuhren zurück. Man kann eben nicht alles haben. Zumal ja noch viele andere Abenteuer auf uns warten. Gute zwei Stunden später waren wir wieder im Hotel. Morgen geht es weiter nach Killarny. Dort sind wir 3 Nächte und wir tüfteln noch daran, was wir zuerst erleben wollen.
22.4.2016 Fuchsia House, Guesthouse, Killarny |
Traumreise Beara Island und nach Killarny
Heute morgen regnete es so richtig nieselig; und der Himmel war tiefgrau. Passte ja nun gar nicht, denn wir wollten doch tolle Sachen sehen. Aber es half ja nichts und so fuhren wir kurz nach 9 Uhr los in Richtung "Ring of Beara". Ist doch gut, da können sie sich die Touristengewinne teilen.
Die gesamte Insel ist strassenmässig "grün", und das fanden wir dann schon beeindruckend. Und dann fuhren wir auf die Halbinsel und waren einfach toll begeistert. Trotz dauerndem Nieselregen und Nebelschwaden waren wir total beeindruckt. Wir dachten immer, das "Burren-Gebiet" in der irischen Landesmitte, wäre der Brüller für uns, aber die Landschaft hier kann locker mithalten. Alles hier ist steinig bis in höchste Höhen, dazwischen und auch kreuz und quer dieses beige Gras zur jetzigen Jahreszeit, dann wieder jede Menge schwarzer Schiefer, tiefe Felsabbrüche, steile Steinberge und oft dazwischen einsame, meist weisse Häuser. Wir waren beeindruckt, auch wenn wir uns Sonne gewünscht hätten. Aber Nebelschwaden zwischen den einzelnen Höhen und Bergen haben auch was.
Und - heute war Schaf-Tag. Tausende von den süssen Viechern lagen oder krabbelten durch die Hügel und zwischen Felsen rum, viele Lämmer tummelten sich auf diesen saftig grünen Wiesen und alle waren schön markiert in blau und rot. Heisst das nun, Männlein und Weiblein, oder heißt das, rot in die Pfanne, blau darf noch? (Aber wir wissen schon, was das wirklich bedeutet!) Schade nur, dass es unentwegt geregnet hat. Hierher käme ich gerne immer wieder zurück. Zwischendrin haben wir uns mal wieder in einem kleinen Örtchen eine leckere Tasse Cappuccino gegönnt in einer Mini-Schokoladenmanufaktur. Die hatten auch Eis im Angebot und dafür standen die Leute Schlange - trotz Regen.
Auf unserer (Halb-) Inselumrundung gab es viele Strassen-Abzweige, die wir hätten noch fahren können - aber nicht bei diesem Wetter. Sie waren sogar meist ausgewiesen auf "www-Schildern" - also Empfehlungen des "Wild-Atlantik-Way" Routenatlas (15€). Und so liessen wir es nach vielen Stunden unserer Fahrerei auf den meist abenteuerlichen, aber tollen Strassen, gut sein. Es war nach 15 Uhr, und wir hatten Hunger. Ausserdem hatten wir mittlerweile die Insel fast umrundet und landeten - eigentlich eher unerwartet, auf unserem morgigen Tourplan dem "Ring of Kerry" Uns wurde dabei dann auch bewusst, da Wochenende ist, sehr viele Touristen-Busse unterwegs waren. Auf "Beara Island" sind die Strassen Gottseidank so herrlich eng und kurvig und verwinkelt, dass da kein Bus fahren kann. Hier im "Ring of Kerry-Bereich" und auch auf der benachbarten "Dingle-Insel" ist das ganz anders. Ist schon lustig, wenn man plötzlich wieder an den Orten ankommt, die wir bei unserer letzten Irland-Tour via Busreise 2015 kennengelernt hatten. Und natürlich sagten wir uns: " Ach, weisst Du noch...". Ab morgen werden wir das allerdings auf die persönlichere Art aufarbeiten.
Gegen 17 Uhr kamen wir dann in Killarny an. Hier bleiben wir 3 Nächte. Das "Guesthouse" fanden wir recht problemlos, auch wenn zu dieser Zeit ein grosser Verkehrsstau herrschte - tja, auch in Irland ist Freitag Feierabend, und alle wollen heim :.)) Wir haben ein nettes Zimmer im 1. Stock und der Chef hier trug uns sogar unsere Koffer ins Zimmer. Wir fuhren dann schnell noch mal nach Lidl (in allen größeren Städten zu finden per Navi.), was Essbares einkaufen. Morgen gehen wir im Fussgängerbereich der Stadt essen -in einer der endlos vielen Pubs. Auf jeden Fall haben wir uns vorgenommen, für die morgige Tour nicht wieder wie heute fast 300 km zu fahren, blos weil wir einfach zu neugierig sind. Mal sehen, was draus wird.
23.4.2016 Fuchsia House, Guesthouse, Killarny |
200 km Tagestrip
Halbinsel Dingle N52.13897° W010.27578°
Slea Head Drive N52.13307° W010.36352°
Connor Pass N52.18186° W010.20765°
N52.13897° W010.27578° Hafen/Parkplatz in Dingle-Stadt (Visitorcenter)
N52.18799° W009.87745° Scenic Drive Camp to Inch (Dingle)
Trip um die Halbinsel Dingle
Wie gut, wenn man doch ein Zimmer "hinten´raus" hat, da ist es auch an irischen Wochenenden sehr ruhig. Und so gingen wir ausgeschlafen heute morgen in den Frühstücksraum unseres "Guesthouses". Ja, hier ist vieles stilvoll, selbst die Speisekarte war etwas Besonderes in Schrift und Inhalt.Und es hat wundervoll geschmeckt. Anni hat mal Waffeln irischer Art gegessen. Ich blieb lieber klassisch bei "Ham & Eggs". Dazu aber auf Toast noch ganz viel Quark. Mag ich einfach zum Frühstück.
Gegen halb zehn fuhren wir dann los. Unser Ziel war die Halbinsel Dingle. Sie ist kleiner als die Ring-of-Kerry-Island. Und wir wollten heute ja einen entspannten Trip machen. Ausserdem waren wir letztes Jahr mit dem Bus schon mal hier. Also bis zum Ort "Dingle" nichts Neues. Aber wir wollten bis ans Ende der Insel fahren, da fährt kein Bus mehr auf den doch sehr engen Strassen. Ja, es ist eine Felsenlandschaft dort mit zum Teil sehr schmalen, an den Felsen angepassten Kurvenwegen. Gleichzeitig aber auch mit Blick übers Meer und den vorgelagerten Inseln bzw. den Felsabbrüchen der Berge hier vom Festland. Toll. Hatten wir überhaupt nicht so erwartet. Und wenn wir dachten, da kann man optisch nichts mehr draufsetzen, dann war um die nächste Ecke ein Sandstrand, endlos und vom Feinsten.Ja und natürlich wieder Tausende von Schafen auf den knatschgrünen Wiesen, die bis in die höchsten Höhen der Berge ringsherum weideten. Sieht lustig aus, wenn da weit oben sich so viele weisse Punkte bewegen.
Irgendwann hatten wir das untere Ende der Insel bei "Slea Head-Drive" erreicht. Mit uns viele andere Touristen, aber alles trotzdem stressfrei. Wir hatten im Visitorcenter in Dingle nachgefragt, in wieweit sich eine Fahrt auf der anderen Seite Richtung "Ballyroe" zurück lohnen würde. Es wurde voll abgenickt, auch mit dem Hinweis, man würde auch wieder nach Dingle zurückkommen. Aber wir sollten dann lieber eine weitere Tour machen, quer durch die Berge über den "Connor-Pass" auf die andere Seite hoch im Norden.
Haben wir gemacht. Und wir konnten unsere Begeisterung nicht einmal voll in Bildern ausdrücken - so toll war dieser Trip. Quer durch die Berge hoch auf den Pass mit einem Blick von dort oben weit ins untere Tal und was es da doch für riesige Sandstrände gab - nicht zu fassen.
Die Strasse abwärts ins Tal war haarsträubend eng und wir fuhren in Kolonne an massiven Felsen vorbei und noch engeren Strassen als die von heute morgen auf der anderen Seite der Insel. Herrlich. Und hier war die Landschaft auch anders, viel Meer, viele Strände, viel grün und viele hohe braune Berge und Hügel. Es war ein absolutes Erlebnis, und das alles in vollem Sonnenschein und bis 16 Grad Wärme.
In einem kleinen Örtchen namens "Castlegregory" befand sich ein Supermarkt. Es war nach 15 Uhr und wir hatten mal wieder "Appetit". Dort besorgten wir uns jeder ein frisch erstelltes Sandwitch. Im Auto sitzend und Mittagessen mampfend überlegten wir, ob wir im folgenden Ort namens "Camp" nach "Inch" einen "Scenic Drive" fahren sollten. Wir hatten ihn am Morgen schon gesehen, als wir auf dem Weg nach Dingle waren. Und nun waren wir halt auf der anderen Seite und konnten so ein ganzes Stück Kilometer sparen. Sollten wir oder nicht? Wir sollten. Und - diesen Weg so zu fahren - von Norden nach Süden - das war das absolute I-Pünktchen der heutigen Tour.
Nein, beschreiben kann ich es nicht wirklich. Eine "klitzekleine Strasse quer durch die Berge", erst steil nach oben und dann steil nach unten und kurvig und trotzdem überschaubar von oben. Auch der Blick ins Tal und aufs Meer war hinreissend. Der Weg ist nur 8-10 km lang, aber einfach toll. Lustig war auch noch, dass hinter uns ein Lieferwagen fuhr und ich Platz gemacht hatte, damit der Wagen vorbei konnte. Die Dame am Steuer hielt aber an und fragte uns, ob wir uns verfahren hätten. Nun ja, welcher Touri gurkt denn auch auf solchen Wegen durchs Land?
Wieder auf der anderen Seite angekommen, überlegten wir, noch einen Wasserfall zu besuchen, verpassten aber die richtige Abfahrt dahin und so fuhren wir letztendlich doch "nach Hause" ins Quartier. Mittlerweile war es nach 17 Uhr, der Autostau hatte angefangen und wir dachten, für morgen muss ja auch noch was auf dem Plan stehen.
Wenn das Wetter weiterhin so sonnig bleibt, machen wir morgen Teile des "Ring of Kerry". Wir haben da noch einiges, was bus-mässig nicht erreichbar war, mit dem PKW aber schon. Wir sind schon auf morgen gespannt!
24.4.2016 Fuchsia House, Guesthouse, Killarny |
220 km - einmal rund um den Ring of Kerry,
Panoramaküstenstrasse (Busse!!!)
N51.94874° W009.93332°
Fähre/ Valentia Island 7€ (PKW+ 2Pers.)
N51.92897° W010.27750°
Geokaun-Mountains/FoghrT-Cliffs Viewing-Point 5€
N51.92262° W010.34580°
CharlyChaplin"-Figur,Waterville:
N51.8641° W010.17194°
Torc Waterfall/naheMuckross-House:
N52.00578° W009.50686°
Heute morgen mussten wir ja früh aufstehen-trotz Wochenende. Denn der Ring of Kerry erwartete uns ja. Das heisst, wenn man "aussen rum" fährt, sind das 170 km. Und wir hatten ja noch die Insel "Valentia" im Programm. Unser Hotelchef gab uns auf Nachfrage noch ein paar Tipps, wie man anstatt den Ring auch einiges im Landesinneren abfahren könne. Das waren genau die Tipps, die wir brauchten.
Die Touristenbusse müssen alle gegen den Uhrzeigersinn fahren, weil die Strassenbreite ja schon mit 1 PKW und dem Bus überfüllt ist.
Und das muss man sich ja nicht freiwillig antun, schon gar nicht an einem Sonntag.
Wir fuhren also kurz nach 9 Uhr los, und nachdem wir vorsichtshalber noch einmal getankt hatten, ging es direkt auf den Ring of Kerry. Wir wussten, dass wir hinter einem bestimmten Hotel namens "Europa" links abbiegen sollten und dann diese Strasse durchfahren bis sie zu Ende war. Haben wir auch so gemacht. Kurz nachdem wir abgebogen waren, ging links ein Scenic Drive ab zu irgendwelchen Seen. Na klar, das war doch unser Ding. Allerdings nur nen knappen Kilometer lang. Dann wurden wir von einem Pferdewagen-Fahrer aufgehalten. Nein, den Weg könnten wir doch nicht fahren, das ginge nicht, der wäre gesperrt und wir könnten nur mit ihm weiterkommen. Die Tour würde 1 Stunde dauern und er würde uns alles erklären. Nein, das war es nicht, was wir wollten! Und so sagten wir höflich, wir hätten uns verfahren und müssten sowieso drehen. Nach weiteren Versuchen, uns zu kapern, gab er schliesslich auf, und wir fuhren ganz flott weg. Natürlich hätten wir den Drive fahren können, aber wir wollten uns nicht mit dem Pferdehalter ernsthaft anlegen. War auch gut so, denn das, was wir als Entschädigung auf der anderen Strecke landschaftlich geboten bekamen, liess uns den nun nicht gefahrenen Scenic Drive umgehend vergessen.
Die Strecke nach "Cabersiveen" windet sich durch Täler und Berge und dem Pass "Ballaghasheen". Dazwischen Grün satt und Braun ebenfalls. Diesmal als Torf, der hier oben wohl auch gestochen wird. Klar, gutes "Holz" für die Winterabende am Kamin. Die grünen Wiesen gingen oft bis in die Spitze der jeweiligen Berge und Hügel, sicherlich irgendwann mal sehr mühevoll angelegt. Und die Tausende von Schafen haben bestimmt ihre Freude an der guten Qualität des saftigen grünen Grases.
Als wir unten im Tal in Cabersiveen ankamen, fuhren wir direkt auf die Fähre, die uns rüber bringen sollte nach "Valentia Island". Es gibt auch eine Brücke nach dort, aber am Ende der Insel und die wollten wir für den "Insel-Abschied" benutzen. Die Insel ist schlappe 11 km lang und 3 km breit. Die Insel ist absolut eine Besichtigung wert. Nicht nur, dass das transatlantische Kabel, das es in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr benutzt wird, dort 1887 seinen Endpunkt hatte, man fand auch uralte 365 Millionen Jahre alte Fuss-Spuren, die wohl geologisch gesehen, die zweitältesten Spuren von Leben auf dieser Weltsein sollen. Uns als Neuzeitmenschen interessierte heute aber nur der fantastische Ausblick vom "Geokaun-Mountains/FoghrT-Cliffs Viewing-Point ". Man bezahlt 5 Euro pro Auto und kann dann mit dem PKW bis in höchste Stellen fahren, aber bei 15% Steigung. Von dort oben hat man dann einen fantastischen Ausblick ins Tal, auf die Inseln ringsherum und das gegenüberliegende Insel-Festland von Kerry.
Wir machten dazu auch noch einen Ausflug zum Leuchtturm. Klar, wir dachten, der steht irgendwo ganz oben. War aber nicht so, er stand ganz unten auf einem Felsen und umrahmt von wundervollen Felsformationen. Eines muss ich noch sagen - wir haben bislang an allen Gewässern vorwiegend Ebbe gehabt, somit sahen wir endlose Sandstrände und -bänke und natürlich auch sämtliches tolle Gestein, was sonst unter Wasser verborgen ist.
Über die Brücke verliessen wir dann diesmal kostenlos die Insel wieder. Und landeten wieder auf dem "Ring of Kerry". Witzigerweise hatten wir bisher nur einen einzigen Bus gesehen. Und den im nächsten Ort namens "Waterville". Hier steht im Hafen eine "Charly Chaplin"-Figur und die wird eben auch von Bussen angefahren zwecks Besichtigung. Wir waren letztes Jahr auch da und so war das nichts Neues. Aber gegenüber der Figur ist ne pub-ähnliche Kneipe, und da gingen wir dann rein, weil wir nach 15 Uhr hatten und weil wir natürlich mal wieder hungrig waren.
Danach ging es weiter auf dem Ring. Er ist schon endlos, aber heute fanden wir doch tatsächlich Abschnitte, die Busse nicht befahren dürfen - zu eng und zu steil. Und so landeten wir dann auch an schönen Stellen mit weitem Blick übers Meer. Die Sonne schien endlich und beleuchtete das ganze Panorama einfach toll.
Als wir ziemlich weit am Ende der gesamten Route bei "Kenmare" ankamen, war viel Verkehr - aber kein Bus. Den trafen wir erst wieder als wir bereits wieder auf der Rennstrecke N71 waren und ca. 10 Kilometer vor Killarney. Wir fuhren direkt hinter dem Bus, und das war gar nicht so schlecht, denn alle entgegenkommenden PKW´s mussten ausweichen und wir kamen dann auch flott hinter dem Bus durch.
Einen letzten Abstecher machten wir noch am "Torc Wasserfall". Der liegt mehr oder weniger direkt an der Strasse nach Killarney und ist nicht zu übersehen. Wir waren auch hier im letzten Jahr und uns interessierte weniger der kleine Wasserfall, sondern die Landschadt drumherum. Hier bleibt alles so, wie es gewachsen ist, alle umgefallenen Bäume bleiben liegen, alle Gewächse können sich austoben. Dadurch haben fast alle Bäume ein "moosiges Fell" und das in tiefem Grün und auch alle Steine, die dort zuhauf liegen, haben eine Ummantelung. Und das sieht einfach gigantisch aus. Und hier haben wir eben fotografiert.
Dann fuhren wir weiter zum Hotel, Es war mittlerweile nach 18 Uhr und Zeit, heute Schluss zu machen. Morgen geht es weiter in den Norden nach Lisdoornvarna und da gibt es auch viel zu sehen und zu berichten.
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