Spanien 2010/11 - 2. Woche (Pyrenäen)

Datum 10.9.11 11.9.11 12.9.11 13.9.11 14.9.11 15.9.11 16.9.11
Ort                   Jaca                   Jaca                   Jaca                   Huesca                   Zaragoza                   Oliva                   Oliva
km

                  150 km

 

 

220 km

6,5 Std.

0 km

(nur Jaca)

120 km

6 Std.

90 km 400 km 0 km
Kosten

  Tank                                23.7 l

-30€

 

Camping:

25€

                      incl. WiFi

                 Tank 30€-23,7l

 

Camping

25 €

 

 2€

Licht für Kathedrale,

 

Menue  del

Dia: 20€ 

 

Camping: 25€

                          Eintritt: Monasterio de la Pena  

2 x 6.50€

incl. Bustransfer

 

         20 € Camping

incl. WiFi

 

Mc Donald 12.60€

                  Camping 25.60 €

incl. WiFi

     Tanken

50 € 39,6 l

 

Tank: 30€:              Camping 11€ incl. Strom

+ 1€ Internet

 

Menue del Dia: 2x10€

                  ab heute keine regel-

mäßigen Texte mehr.

Links Stadt Jaca Camping Victoria  

Huesca

Kloster de la Pene

Mallos de Riglos

                        Camping               Kathedralen

 

Wikipedia

   
Koordinaten:
Camping Jaca                   N 42°33´50.6" W 0°34´12.9"
Col de la Pierre St.Martin         ca.     N 42°58´´5.3"W 0°46´15.8"
Ort Isaba                   N 42°51´33.6" W 0°55´38.4"
Jaca Parkplatz                   wie Zitadelle
Jaca  Zitadelle                   N 42°34´27.1" W 0°33´04.5"
Jaca Kathedrale                   N 42°34´15.5" W 0°33´59.8"

Kloster_San_Juan_de_la_Peña

Parken (Bustransfer)

                  N 42°31´27.0" W 0°40´24.1"
Mallos de Riglos Felsen                   N 42°20´48.0" W 0°43´35.3"
Camping Huesca                   N 42°08`13.4" W 0°26´08.0"
Mc Do Huesca                   N 42°08´52.4" W 0°25´32.9"
Kathedrale Huesca                   N 42°08´25.2" W0°24´31.7"
Parkhaus Zaragoza(Kathedrale)                   N 41°39´26.8" W0°52´51,6"
Camping Zaragoza                   N 41°38´16.1" W0°56´26.2"
Camping Pepe/Oliva                   N 38°53´38.1"W 0°05´11.0"
                               

Camping Victoria in Jaca
Camping Victoria in Jaca

10.9.2011 Unterwegs bei über 30° C Hitze bis Jaca. Der Wettergott meint es sehr gut mit uns. Zu gut. Allmählich kämpfen wir gegen die Hitze an, weil uns die Temperaturen einfach zu hoch sind. Ohne KLimaanlage im Fahrerhaus wäre es fast unerträglich. 

Gegen 9:30 Uhr sind wir also  in Ainsa abgefahren, um unser Ziel Jaca heute zu erreichen.Wir hatten uns unsere "Motorradfahrerroute" , die N 260, ausgesucht. Grüne Strecke laut Karte. Bis zum Ort Broto war alles ganz gemütlich. Interessanter wurde es dann, als wir einen Abstecher nach Ordesa machen wollten. Ordesa scheint ein bekanntes Wandergebiet für Bergwanderer zu sein. Aber in dem Ort Torla wurden wir schon abgefangen, weil die Strecke danach für Parkautos gesperrt worden war. Wir drehten dort. Aber die Landschaft gefiel uns super gut.  Und schon kamen wir wieder auf andere Gedanken, nämlich spontan unsere Route abzuändern. Diesmal überließen wir unserem Navi  nicht die Führung, da es versucht hatte, uns auch heute  auf Abwege zu führen. Aber wir passen ja inzwischern höllisch auf und kontrollieren jeden Schritt des Navis. Und wir wechseln beizeiten von "kürzere Strecke in die kürzere Zeit und umgekehrt". Uns legt man nicht mehr rein.

Spaß beseite: Gestern hatten wir davon gesprochen, einen kurzen Abstecher in den Teil der französischen Pyrenäen zu machen. Heute bot sich die Gelegenheit an. Deswegen befuhren wir die N 260 bis Biescas und bogen dort nördlich auf die A 137, um bis zum Port de Pourtalet ( 1794m NN) zu fahren. Wieder ein tolle Strecke. Unsere Augen strahlten vor Freude. Auf der Höhe von 1500 m NN , kurz vor der Grenze, kehrten wir um. Die Strecke war von Hunterten von Motorradfahrern überfüllt, teilweise war die Fahrweise der Biker unverantwortlich gefährlich.  Auch wir wurden gefährdet. Aber die Landschaft entschädigte uns für alles. Kahle Felsen, grüne Almen, kleine Stauseen, hübsche Straßendörfer und immer wieder interessante Steinformationen. Danach gings es dann aber schnurstraks nach Jaca. Hier sitzen wir auf dem Campingplatz Victoria und haben gegen Erwarten sogar WiFi. Die kommende Nacht wird vermutlich laut werden, denn die Spanier um uns herum bereiten schon ihr Essen vor, dass in der Regel erst nach Mitternacht mit viel Getöse endet. Aber das kennen wir ja schon. Bisher haben wir uns diesbezüglich noch nicht angepaßt. Unsere morgige Strecke ist noch nicht abgeklärt, aber wir werden das dann später berichten (wenn wir wieder Internet haben sollten).

Route vom 10.9.2011
Route vom 10.9.2011

Tunnelfahrt in den Pyrenäen


Auf Tour: Col de la Pierre St. Martin
Auf Tour: Col de la Pierre St. Martin

11.9.2011-Text von Dagmar übernommen:

Heute morgen haben wir überlegt, was wir noch machen könnten hier in den Pyrenäen. Und dann haben wir alles ganz anders gemacht, als wir selbst gedacht haben: wir sind auf der N330 nach Frankreich gefahren.

Zuvor aber tankten wir vorsichtshalber nach -1,269 Euro pro Liter. Und los ging es. Und was sahen wir als erstes? den Camino. Und nicht nur den, auch erstaunlich viele Wanderer auf diesem Jakobsweg über die Pyrenäen. 

Landschaftlich war wieder alles vom Feinsten, wieder mit Steigungen bis zu 10% und dann kam ein Tunnel von 8.6 Kilometern. Dahinter war dann Frankreich und der "Col de Somport" mit schlappen 1650 Metern. Und dann ging es abwärts in vielen Kurven, wie schon in den letzten Tagen dauernd gefahren. 

Meine absolute Hochachtung und Bewunderung haben am heutigen Tage aber die vielen Jakobsweg-Wanderer, die sich weder von der Höhe, noch von der Anstrengung hinauf zu laufen abhalten liessen, ihren Weg zu gehen.Unterwegs sahen wir auch viele Pilger-Herbergen, Brunnen und auch mal eine Bank unter Bäumen am Wasser zum Ausruhen.
Die Landschaft war auch im französischen Teil der Pyrenäen eindrucksvoll - schmale Strassen, klitzekleine Dörfer, tiefeingeschnittene Bergtäler und nur abwärts.

Irgendwann bog uns das Navi links ab auf einen "Käse-Weg". Die Strecke bis zum Ort Arette erinnerte stellenweise an einen Dschungel. Hier war der schmale Weg nicht bearbeitet, sondern alle Arten von Pflanzen und Bäumen konnten wachsen wie sie wollten. Und immer wieder Täler und Höhen. Endlich landeten wir im Dörfchen "Arette".

Hier fuhr ich spontan den Käseweg weiter auf die D132 und somit auf den "Cole de La Pierre St. Martin". Und das war dann unerwartet der Tages-Höhepunkt.

Ich kann es nicht wirklich in Worte fassen und auch Bilder zeigen nicht das ganze Ausmass der gewaltigen Landschaft. Klasse fand ich, dass auf der französischen Pass-Seite an jedem Kilometer ein Schild stand, das einem sagte, wie weit es noch gesamt war und wie steil der kommende Kilometer war, und das ging bis 15%. Von den unendlich vielen steilen und zum Teil engen Spitzkurven stand da aber nichts drauf...Es war einfach toll.

Und je höher wir kamen, um so gewaltiger wurde die Natur um uns herum. Trotz des trüben Wetters konnte man endlos weit sehen und um einen herum befand sich eine Steinwelt, die man auch nicht beschreiben kann. Gigantisch!...und ganz oben ein Skilift, kaum zu glauben.

Als wir den Pass bei 1802 Metern erreicht hatten, fragten wir uns, was man auf diese Auffahrts-Tour noch draufsetzen könne. Da hatten wir aber die Abfahrt nach Spanien noch nicht erlebt. 

Die Abfahrt heisst hier NA137, hat aber nichts mit der offiziellen NA137 zu tun, auf die stösst man erst sehr viel später. Ein bisschen verwirrend, aber egal, da man ja sowieso nur die eine Abwärts-Strecke hat. Und dann ging es runter, wieder durch eine Steinwelt. Aber hier unendliche Weiten, Höhen und Hochalmen, durchsetzt mit Tausenden von Schafen auf den Hängen - dass die nicht runterpurzeln... Auch ein paar Rinder, aber sonst nur Natur pur. Und es ist ein langer Weg ins Tal...

In dem Ort "Isaba" schliesslich stiessen wir auf die richtige NA137 - und sofort war wieder Biker-Action angesagt. Hunderte von Motorräder standen dort, bzw. fuhren dort lang. Das hat uns aber nicht abgehalten, die nächsten Natur-Knaller zu geniessen - jede Menge kleine und grosse "Gorges" und wir immer mitten durch, auf meist sehr engen Strassen. Auch diese Fahrerei durch die ganzen bunten "Gesteinstäler" war der absolute Genuss.

Und dann, nach mehr als 5 Stunden durch diese Welt der Berge, Schluchten, Täler, Höhen und ganz hohe Höhen, kamen wir wieder in der N240-Normal-Welt an. Es waren bis hier ja nur ungefähr 170 Kilometer. Aber die hatten uns den Tag richtig toll gemacht.

Eigentlich wollten wir in "Segües" an der N240 übernachten, einem kleinen Campingplatz am Stausee von Yesa. Stau war da, aber kaum noch Wasser. Und das bisschen Rinnsal konnte nun auch keine Touris mehr vom Hocker hauen. Der Campingplatz war jedenfalls weg. Wir drehten also und fuhren gute 50 Kilometer wieder zurück nach Jaca. Ungefähr 6.5 Stunden gesamt war der heutige Touren-Tag lang. Aber er war  wirklich das Sahnehäubchen unserer Pyrenäen-Tour.

 

Anmerkung von mir: Bisher hat Dagmar die ganzen Pyrenäen- Strecken mit dem Wohnmobil gefahren, einfach toll gefahren, trotz Höhen und Tiefen, trotz Hitze, trotz Umwegen und sonstigen Navi-Problemen, damit ich fotografieren konnte. Dafür ein besonderes Dankeschön an dieser Stelle!!!

 

 

Route 11.9.2011
Route 11.9.2011

Sehenswürdigkeiten in Jaca
Sehenswürdigkeiten in Jaca

12.9.2011 Text von Dagmar übernommen:

Heute morgen hatten wir wieder blauen Himmel und der nächste Hitzetag bahnte sich an. Wir liessen es langsam angehen. Bevor wir nach Zaragoza fahren wollten, stand noch die hiesige Kathedrale auf dem Plan.

Sie ist eine Pilger-Kiche auf dem Weg nach Santiago. Der Parkplatz wurde gut gefunden, dank der Tips unserer Receptionistin. Da standen sowieso noch einige andere Wohnmobile, die sich die 25.- Euro Übernachtungskosten gespart hatten.

Vor unserer Nase die "Citadelle". Ein riesiges, achteckiges Monster aus der Zeit der Kriege. Heute ist es ein Museum über Kriegsgeschichte und allem was dazu gehört. Man konnte aussen herum laufen und die Ausmasse sind schon beeindruckend. Da aber im Inneren der Anlage gebaut/umgebaut wird, war der Zutritt verschlossen.

Aber wir wollten ja sowieso in die Altstadt und zur Kathedrale.
Eigentlich hat Jaca Charme. Kleine, enge Gassen, tolle alte Balkone, viele kleine Kneipen und Cafes auf der Strasse und dazu die Kathedrale über allem.

Die Kirche selbst war wieder supertoll. 

Sie kostete keinen Eintritt. Aber sie hatte eine andere Einnahmequelle gefunden. Nur wenn man in einen bestimmten Geld-Kasten 1.- Euro einwarf, ging das Licht  für 60 Sekunden in der Kirche an, ansonsten war es stockfinster und für kein Foto tauglich.

Natürlich haben auch wir zweimal 1.- Euro eingeworfen, um wenigstens ein paar schöne Fotos von dieser prächtigen Kathedrale machen zu können. Auch echte Pilger haben wir gesehen. Und so war es nicht nur angenehm kühl dort, sondern auch wirklich richtig gut.

Als wir alles für uns Interessante - natürlich auch die kleine Altstadt mit den knuffeligen Gassen gesehen hatten, war es schon wieder nach 12 Uhr.

Und so beschlossen wir, diesen restlichen Tag als Faulenzertag zu geniessen. Wir fuhren zurück auf "unseren" Camping-Platz.

Um 1 Uhr gibt es hier im Platz-Restaurant "Menü der Dia" für 10.- Euro incl. Vorspeise, Hauptgericht, Nachtisch, Wein und Brot. Und das genossen wir dann auch. Die Vorspeise bei mir war allerdings "katalanisch" und mit soviel Knoblauch, dass ich einen Unterberg brauchte und auch jetzt, Stunden später, nur Knoblauch-Bäuerchen mache...

Morgen werden wir nun aber wirklich Richtung Zaragoza fahren. Spätestens kommenden Freitag Nachmittag möchten wir dann doch in unserem "Überwinterungs-Zuhause" Pepe sein.

 

Jaca: Campingplatz, Kathedrale, Zidadelle, Parkplatz


13.9.2011 Erdgeschichte pur bei Extremhitze in Aragonien

 

Text wieder von Dagmar übernommen:

Heute morgen war es noch angenehm kühl und wir beeilten uns, dass wir weg kamen. Schliesslich wollten wir ja bis Zaragoza fahren. Also los, erst mal eine Weile auf der N240 - auch ein Camino-Weg - und dann links ab in die Berge zum Kloster "San Juan de la Pena". Dafür gibt es eine extra Auffahrt und auf der anderen Seite auch eine Abfahrt. 

Das romanische Benediktiner-Kloster stammt aus dem 10. Jahrhundert. Das besondere dieses alten Klosters ist, dass es unter einen Fels-Überhang gebaut wurde. 1675 brannte das Kloster ab. Und wurde wieder aufgebaut im weitestgehend barocken Stil. Das besondere dieses alten Klosters ist sein romanischer Kreuzgang. Kirchenmässig ist so gut wie nichts mehr übrig, nur noch leere Innenräume. Aber das ist nicht der Grund dafür, dass hier Heerscharen von Touristen herkommen.

Man sagt, dass hier immer noch der "heilige Gral" verwahrt wird. Und es befindet sich hier auch noch eine Gruft der Könige der damaligen Zeit. Heute steht das Ganze unter Baudenkmal-Schutz.

Im 17. Jahrhundert begann man allerdings ein paar Kilometer weiter oben auf der Bergspitze ein neues Kloster zu bauen nach dem Stil dieser Zeit. Man findet dort heute noch eine grosse Kirchenfassade. Nebenan befindet sich eine Art Kloster - heute ein Hotel.

Auf dem Vorplatz vor der alten Kirchenfassade hat man ein modernes Gebilde aufgebaut. Und in einem Nebengebäude befindet sich eine Ausstellung "Zentrum der Interpretation des Königreichs Aragon" - wie man es sich heute vorstellt. Also mit Leinwänden, auf denen Filme ablaufen, mehrere Muster-Steinsockel und davor und dahinter Steinfiguren, die Mönche darstellen beim Aufbau einer Mauer etc. Wir haben uns das aus Zeitgründen nicht angesehen.


Überall auf dem Berg gibt es angelegte Parkplätze und ganz oben im Klostergebäude befindet sich der Ticketverkauf und der Bus, der die Touristen dann hinabfährt zum alten Kloster und alle halbe Stunde wieder mit nach oben nimmt. Das ist auch besonders wichtig für all die Bus-Touris, denn alle Busse stehen ganz oben auf einem Plateau. Und man soll die Steigung auch hier nicht unterschätzen: 15% passen auch hier. Ist was für geübte Wanderer...

Wir nahmen den Bus. Und wir bezahlten pro Ticket 6.50 Euro incl. altes Kloster. Und wir denken, das war sein Geld allemal wert...


Gegen 12 Uhr fuhren wir dann weiter, die andere Seite des Berges hinab Richtung Huesca. Sollten nur schlappe 78 Kilometer sein. Aber diese Abfahrts-Strasse vom Kloster mündete auf der Strasse A1205.

Und damit begann dann wieder eine traumhafte und unerwartete Tour nach Huesca. Eine Tour durch die Erdgeschichte. Von roten Bergen über gelbe, graue und blaue Steilwände, Felsen und Hügeln war alles vorhanden. Tiefe Schluchten und ein Bergfluss, der lehmgraues Wasser mit sich führte.Und gerade, als wir wieder mal durch eine graue "Badlands"-Welt fuhren, kam uns eine riesige Herde Schafe entgegen. Volle Strassenbreite. Und wann erlebt man es schon mal von vierbeinigen Schafen umringt zu sein...Eine tolle Kulisse.


Ungefähr 2 Stunden später war diese Strasse dann zu Ende und wir kamen auf die A132 Richtung Huesca - sollten ab da nur noch gute 40 Kilometer sein...aber, wie soll ich es sagen, es ging weiter mit Natur pur. Aus unserem lehmfarbenen Bach war mittlerweile ein grosser Stausee geworden. Und über den fuhren wir dann auf einer rostigen "Stahl"-Brücke.

Und als wir viele Kilometer später dachten, nun könne die Natur nichts mehr drauf setzen, sahen wir links die "Mallos von Riglos". Ein paar riesige rote Steinblöcke, die vom Zahn der Zeit rundgeschmirgelt worden waren. Diese Mallos hatten wir letztes Jahr schon mal besucht. Und natürlich haben wir das auch heute wieder getan. Vergessen war der Hunger,der uns plagte.


Zu diesem Zeitpunkt war uns allerdings schon klar, es würde heute nichts mehr mit Zaragoza. Wir würden heute in Huesca die dortige Kathedrale nicht mehr packen - und bei über 30 Grad schon gar nicht. Also in Huesca übernachten, den dortigen Campingplatz kannten wir schon vom letzten Jahr. Und so fuhren wir die restlichen Kilometer weiter und weiter.

Anni träumte von Pizza und ich sagte mehr im Scherz, ich würde auch den nächsten McDonald nehmen, wenn es den hier am Ende der Welt geben würde. Anni lächelte müde. Und dann war er plötzlich da! Vor unserer Nase am Beginn der Stadt. ...wir haben gut und ausgiebig dort gegessen- im Schutze einer Klima-Anlage!

Nun stehen wir hier auf dem Campingplatz nach 6 Stunden Abenteuer-Tour für 120 Kilometer. Hier gibt es auch Internet/WiFi. Es sind immer noch 30 Grad und wir schwitzen uns das Wasser aus dem Körper. Wir müssen in Kürze dringend nachfüllen... Was wir nun morgen machen, besprechen wir morgen früh. Auf jeden Fall endlich die Kathedrale hier in Huesca besichtigen.

 

heutige Strecke 120 km
heutige Strecke 120 km

Kathedrale Zaragoza am Ebro
Kathedrale Zaragoza am Ebro

14.9.2011 Text wieder von Dagmar übernommen.

 

Heute morgen stand ja als erstes der Besuch der Huesca-Kirche an. Und wir hatten uns im Vorfeld auch schon den Parkplatz ausgesucht, von wo man gut in die Altstadt käme. Dazu kam, dass es heute morgen ein bisschen wolkig war, also temperaturmässig erträglich. Wir also los.

Leider entpuppte sich der Parkplatz als neugebaute Tiefgarage. Und so gurkten wir weiter durch zugeparkte enge Strassen, bis ich durch Zufall einen freien Platz kurz vor einer Ecke fand. Juhuu, von hier waren es nur 500 Meter laut Navi zur Kirche.Wir also los, durch enge Gassen bergan bis auf den Platz. Den teilen sich die Kirche und das Rathaus.

Eine Gruppe Bus-Touris stand da mit ihrem Leiter. Wir flott durch den Seiteneingang in die Kirche. Und da war es warm und sehr dunkel.

Blitzlicht war verboten und so sind die Aufnahmen immer sehr schwierig zu machen. Plötzlich ging das Licht an - aha-auch hier "Euros für Licht?". Und so war es, allerdings 5 Minuten für 1.-Euro.

Die Kirche selbst wurde vom 13.-16. Jahrhundert im gotischen Baustil auf den Ruinen einer Moschee errichtet. Sie hat drei Schiffe mit Seitenkapellen. Das besondere allerdings sind am Portal die Figuren der Apostel. Diese alten Kirchen sind immer wieder etwas Besonderes.

Diese hier war nicht überfüllt mit Touri-Gruppen. Dafür aber auch nicht mehr in allerbestem Zustand. Schade um dieses Kunstwerk aus 3 Jahrhunderten.

 


Weiter ging die Fahrt endlich nach Zaragoza oder Saragossa - wie wir sagen. Die kostenlose Autobahn machte es möglich, der wir trotz der nun wieder sengenden Hitze schnell in Zaragoza ankamen.

Aber dann tauchte natürlich wieder das ewige Problem mit der Parkerei auf. Auf einem Parkplatz versuchten wir unser Glück. Aber natürlich trafen wir dort dann auf einen Falschparker, der so bescheuert geparkt hatte, dass wir Millimeterarbeit leisten mussten um unbeschadet da wieder rauszukommen. Dafür hatten wir dann unerwartet Glück in einer kleinen Nebenstrasse gegenüber. Gut, der Platz war für unsere Länge zu klein, aber der Bürgersteig dafür extra breit und kein Mensch ging dort. Und so passte es dann.


Nun mussten wir nur noch über den Ebro und hinüber auf die andere Seite zur Barockkirche Virgen del Pilar. Es war wieder brüllend heiss - schon 35 Grad um 12 Uhr. Auf dem Platz vor der Kirche ist direkt nebenan das Rathaus. Und da standen Mengen von Männern (ich sah keine einzige Frau), die gröhlend und trillerpfeifend irgendwelche Wünsche ins Mikrofon plärrten.

Schien nicht unbedingt im Sinne der anderen Spanier oder der Kirchgänger zu sein, denn Punkt 12 Uhr begann eine Messe die nach draussen übertragen wurde und die die Leute vor dem Rathaus übertönte.

 

In der Kirche, die natürlich auch sehr dunkel war, war zudem das Fotografieren verboten. Klar doch...aber so wurde es noch schwieriger gute Aufnahmen schnell hinzukriegen.

Hier ist auch ein weiterer Treffpunkt für Jakobsweg-Wanderer. Und Zaragoza selbst bezeichnet sich als einen "Knotenpunkt" des Jakobweges.
In Zaragoza gibt es eine Menge Kirchen, Klöster und sonstige heilige Orte. Uns interessierte heute aber nur ein Highlight: die Barockkirche Virgen del Pilar.Die Kirche stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert und ist ein Juwel der Barockkunst. Diese Kirche steht natürlich unter Denkmalschutz.

Zusammen mit der Kathedrale von Santiago de Compostela ist sie das bedeutendste Zentrum des religiösen Spaniens.

Bemerkenswert hier ist die heilige Kapelle, in der das Bildnis der Virgen del Pilar aufbewahrt wird. Ferner gibt es einen aus Alabaster gehauenen Hauptaltar. Und einen Renaissance-Chor. Mich faszinierten in erster Linie die hohen, bemalten Decken, besonders die der Türme. Ein tolles Erlebnis.


In sengender Hitze wanderten wir wieder zurück zu unserer Mücke und fuhren auf den hiesigen Campingplatz etwas ausserhalb der Stadt. Hier waren es nur 33 Grad, anstatt 35 Grad wie in der Stadt. Ein schöner Platz. Aber selbst jetzt um fast 21 Uhr sind es hier noch 30 Grad.

Morgen fahren wir schnurstraks an die Küste... 


Kathedrale Huesca

Kathedrale Zaragoza


Autowäsche in Oliva
Autowäsche in Oliva

15.9.2011 Texte von Dagmar:

Gestern Abend hatten wir dann erst mal genug vom Wetter. 33 Grad abends um 22 Uhr ist einfach zu viel. Und selbst die Spanier sagen, so einen Sommer-September hätten sie noch nie erlebt.

Der Campingplatz von Zaragoza ist gross und modern und mit allem ausgestattet. Selbst Tennisplätze fehlen nicht. Nur eins fehlt: hohe Bäume die Wind und Schatten spenden. Und bis die Bäumchen dafür gross sind, vergehen mindestens 10 Jahre.


Wir also gegen 9 Uhr los, bevor es wieder zu heiss wurde. Die Autobahn geht fast bis vor die Tore von Valencia. Und so brauchten wir auch nur 3 Stunden Fahrzeit, bis wir dort waren. Der Rest über Hügel, Berge und Landstrasse liess sich so bewältigen, dass wir pünktlich um 14:30 Uhr, zwar nassgeschwitzt aber hungrig in unserer Lieblings-Kneipe zum Mittagessen eintrudelten.

Hier in Spanien isst man ja später und es war noch brechend voll.

Gegen 16 Uhr fuhren wir dann zum ausgeguckten Stellplatz, den wir einfach mal testen wollten. Aber es war auch hier an der Küste oberheiss. Und der Platz hatte auch keinen Schatten. Und das kannten wir ja von der letzten Nacht...


Wir also weiter, erst an der Tankstelle das Auto gewaschen - das tat auch uns gut, wir waren auch ganz schön nass.

Dann bei Lidl nebenan noch Kleinigkeiten eingekauft. Und dann doch zu unserem Hauptplatz. Und siehe da, sogar der Platz des letzten Jahres war noch frei, trotz der sonstigen Überfüllung.

Und damit war dann alles geklärt. Hier waren es auch NUR 29 Grad und der Wind blies ein bisschen. Aber besser als nichts.

Morgen werden wir noch die restlichen Sachen einkaufen - frühmorgens, versteht sich.

Und dann gibt es erst wieder Berichte, wenn wir was Tolles unternommen haben...

 

Route Spanien 2011
Route Spanien 2011

Unser Winterquartier!
Unser Winterquartier!

16.9.2011 Wir haben unser Winterquartier erreicht und bleiben die nächsten Wochen hier. Die Temperaturen sind ungewöhnlich hoch. Wir berichten hin und wieder, wenn wir hier besondere Ereignisse haben.  So werden wir auch in diesem Jahr wieder einen Leih-PKW habe,  mit dem wir dann das nahe und ferne Umland erkunden werden. Über Internet sind wir wie immer erreichbar.