Spanien 2006 - 6. Woche  (Campingplatz Pepe)

Woche:

01 Hinfahrt 02 Oliva/Valencia 03 Oliva 04 Oliva 05 Guadalest

06 Oliva 07 Cartagena 08 Tarifa 09 Lissabon 10 Galicien


19.2.2006
.. es stürmt schon wieder
Und wieder stürmte es gegen Morgen ziemlich heftig. Gegen 7:30 Uhr sahen wir dicke, schwarze Wolken über den Himmel ziehen. Dort, wo gerade die Sonne aufging, waren die Wolken „rot hinterlegt“. Es sah gespenstisch schön aus. Anni war flott aus ihrem Bett und hin zum Strand, um die Sonne zu fotografieren. Und tatsächlich: sie hat super Aufnahmen vom Sonnenaufgang hingekriegt.
Jetzt sitzen wir hier und überlegen, ob wir mit den Rädern zum Schwimmbad fahren können. Es ist wieder total windstill, nur die Sonne hat sich erst mal verkrümelt, oder besser gesagt, der Himmel ist voller dicker, schwarzer Streifen und dazwischen gaannnz vielen blauen Stellen. Mal sehen wer heute gewinnt…
20.2.2006
Heute ist unsere Welt wieder in Ordnung.

Der gestrige Nachmittag und der Abend waren der blanke Stress: nix als schwerer Sturm und das bei blauem Himmel. Und Anni hatte so was von Migräne - die Einheimischen sagen, das kommt vom Wind, wenn man empfindlich ist. Kurzum, der Tag war für die Katz. 
Dafür hatten wir heute einen wunderschönen Tag. Heute Morgen fielen zwar drei Tropfen Regen und wir befürchteten schon, es würde ein Regen-Tag. War aber nicht so – im Gegenteil.
Wir wurden eingeladen von einer deutschen „Spanierin“ namens Ingrid zum Mittagessen. Ingrid ist verwandt mit Rosi und Dieter und wohnt malerisch am Berghang in einem wunderschönen Haus. Und super kochen kann sie! Ein Ess-Bild musste einfach sein! Und ein bisschen was vom Haus und dem Ausblick gegenüber auch.
Leider ist es uns nicht gelungen, ihren „Apple-PC“ ans Internet zu bringen, aber das versuchen wir morgen noch mal. Damit verbunden ist ein Mittagessen in einer wohl sehr bekannten und beliebten Kneipe, die wir noch nicht kennen. Nein, wir schlemmen nicht, wir genießen und das geht auch mit kleinen Portionen!
Auf der Rückfahrt zum Camping-Platz stand die Sonne so toll, dass wir endlich Bilder machen konnten von den Reisfeldern hier in der Nähe. Der Reis aus Pego ist bekannt und gilt als besonders lecker. Es sind auch keine Massenanbaugebiete davon, sondern überschaubar. Und im Licht der untergehenden Sonne wirkten auch die vielen Reiher besonders leuchtend.
Jetzt sitzen wir in immer noch strahlender Sonne hier in unserem Wohnmobil und hoffen, morgen wieder tolles Licht, auch am Strand vorzufinden…
21.2.2006
...und wieder ein toller Tag!



Immer wenn ich den morgendlichen Wetterbericht im TV sehe, bin ich froh, dass ich hier im Süden bei zwar auch stellenweise durchwachsendem Wetter sitze, aber immer noch besser als im kalten Deutschland. Hat schon was für sich so eine Art Überwinterung in Spanien.
Trotzdem bin ich froh, wenn wir kommenden Montag die Hühner satteln und weiterfahren nach Portugal. Jetzt reicht es uns wieder an der Ostküste Spaniens hier.
Heute sind wir mal wieder Essen gefahren. Alle Nachbarn redeten davon, wie toll das Büffet „in der Mühle“ sei. Und wir wollten es einfach wissen. Wir also in die Berge gefahren in so ein namenloses Dorf eben mit diesem Restaurant. Ja, es war optisch absolut top. Vor allem der Hinterhof, der mit jeder Menge Mosaik-Bildern bestückt war und der bestimmt toll zum Draußen-Sitzen ist, wenn das Wetter passt.
Auch innen drin war es hübsch gemacht, vor allem sehr groß. Über das Büffet und die Qualität kann man nun streiten. Über den Preis von 8 Euro plus Getränke kann man allerdings nicht meckern. Ich fand es, außer den kalten Vorspeisen, die auch liebevoll auf einem großen Holzbrett dekoriert waren, ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Die warmen Speisen waren lauwarm, und wenn es mal was subjektiv Leckeres gab – wie z.B. Eis als Nachtisch, dann reichte das mal gerade für wenige Personen. Leider wurde das leckere Vorspeisen - Brett nicht mehr erneuert, es wäre es wert gewesen. 
Am „warmen Büffet“ gab es z.B. zwei große Pfannen mit Paella – gut, aber mehr kalt als warm – dazu Makkaroni, Hähnchenfleisch als paniertes Schnitzel, Kartoffeln und eine Sorte Gemüse, dazu noch Undefinierbares, sah aus wie Kaninchen. Eine Stunde später gab es keine Kartoffeln mehr, dafür aber Pommes und auch das Hähnchen-Schnitzel war alle, dafür gab es Thunfisch. Sicherlich auch ne Abwechslung. Unsere Flasche roten Hauswein fand ich mit 6 Euro zu teuer, aber irgendwo muss das Restaurant ja seinen „Schnitt“ machen. Hauswein bekommt man woanders sogar kostenlos.
Aber alles in allem: das Büffet war sehr hübsch dekoriert und die Küche hat sich bestimmt größte Mühe gegeben. Vielleicht waren einfach zu viele Leute gleichzeitig da, die Hunger hatten! Und es ist ja auch nicht einfach Spanier, Engländer und Deutsche zufriedenstellend gleichzeitig abzufüttern.
Auf dem Nachhauseweg waren wir noch mal flott im Supermarkt und nebenan in einem kleinen spanischen Cafe lecker „Cafe con Leche“ trinken und dann ging es zurück zum Cmpingplatz.
Während Anni noch mal (un-)freiwillig „Nachhilfeunterricht“ in Sachen PC gab, genoss ich den Spätnachmittag in der Sonne sitzend, bis sich der Himmel zuzog und es nach Regen aussah.Morgen wollen wir wieder Schwimmen gehen…

22.2.2006
...nun wird es auch hier wieder frisch!



Heute Nacht war es hier in Spanien auch frisch. Die Nacht war sternenklar und es machte Spaß, im Bett liegend, den Nacht-Sternenhimmel zu betrachten. Ich bin zwar keine Fachfrau, um Sternenbilder zu lesen, aber es sah einfach hübsch aus. Lieber hätte ich allerdings durchgeschlafen, anstatt den Sternenhimmel zu betrachten
Heute Morgen sah es wettermäßig auch mal kurze Zeit gut aus, aber dann zog es sich ringsherum zu. Nur nicht bei uns. Hier schien die Sonne trotzig vom Himmel, auch wenn es wirklich nur ein kleines Sonnenschein-Loch war, für unseren Campingplatz reichte es allemal.
Ich habe die Gelegenheit genutzt und schnell noch mal eine Maschine Handtücher gewaschen und in die Sonne gehängt.
Gegen Mittag sind wir dann mit den Rädern zum Hotel gefahren, um schwimmen zu gehen. Unsere Monatskarte gilt noch bis übermorgen, und wir werden dann auch noch mal hingehen. Somit waren wir dann 10x dort, und das hat umgerechnet knapp 6 Euro pro „dort-sein“ gekostet. Ist ein guter Preis, wenn man bedenkt, dass man unbedenklich lange dort sein kann. Sauna, Dampfbad, Ruheraum und Pool mit großem Whirlpool tun ihr übriges, um Behaglichkeit zu verbreiten. Wir haben es genossen, auch wenn wir nur noch einmal hingehen können. 
Als wir hinfuhren, war es war immer noch sonnig und es sah schon gespenstisch aus, wie ringsherum der Himmel schwarz und dick voller Regenwolken war. Auch gute 2 Stunden später als wir heimwärts radelten, war es immer noch unverändert schön und ich freute mich schon, dass meine Wäsche wohl trocken wäre.
Schnell haben wir noch ein Tässchen Kaffee im Nachbarplatz-Restaurant getrunken – und dann erwischte uns der Regen doch noch – kurz vor unserem Wohnmobil. Meine Wäsche war zwar trocken, aber die nassen Schwimmsachen sind jetzt noch nässer und ich kann nur hoffen, dass es morgen wieder sonnig ist. Die Aussichten sind durchwachsen dafür…Während es draußen schüttet, blitzt und donnert, sitzen wir hier warm und trocken. Nur Anni muss nachher noch mal vor die Tür, um die „Post“ abzuschicken von der Rezeption aus. Ich bearbeite derweil unsere Reiseroute USA 2006 Jahr weiter. Endlich mal Zeit, das ganze mitgenommene Info-Material durchzusehen und abzuarbeiten.
Bilder haben wir heute keine gemacht, aber Anni hat mal wieder „Texturen“ gemacht und gesammelt. und Sie können sich da selbst ein Bild machen…

23.2.2006
Es regnet, blitzt und donnert.

Irgendeiner muss seinen Teller nicht aufgegessen haben, denn nach leichtem ein bisschen Tröpfeln, ging es heute Nacht richtig los. Ich wurde wach, weil man das Meer richtig laut hören konnte. In den letzten Tagen hatten wir immer Wind und Wetter von Frankreich, also vom Norden, heute Nacht kam alles übers Mittelmeer. Und das war ganz schön laut. Da wir hinter dem Deich liegen, muss man keine Sorge haben, dass das Wasser überschwappt und sooo laut war es dann auch wieder nicht. Aber der Regen platschte volles Rohr vom Himmel. Irgendwie ist es dann schon ungewöhnlich. Regen zu Hause hört man gedämpft von draußen, mehr oder weniger heftig. Regen im Wohnmobil ist ein sehr intensives Gefühl. Mein Abstand zur Decke ist ein guter Meter, Annis Bett höchstens 30 cm. Und wenn dann der Regen trommelt, kann man sich manchmal nur sehr laut unterhalten, oder man hört einfach zu. Wann ist man schon so nah am Himmel und doch sehr trocken und geschützt.Jedenfalls wurde es vor 5 Uhr früh nix mehr mit gut schlafen. Und auch heute morgen waren die Pfützen auf den Wegen und rund um die Wohnmobile ganz schön groß. Ein idealer Tag, Liegengebliebenes aufzuarbeiten, im Wohnmobil sitzend bei einem leckeren Tässchen Kaffee und Wärme um einen herum und trotzdem im T-Shirt.
Am frühen Nachmittag war es vorbei mit der Nässe. Die Sonne drückte wieder durch die Wolken, und ich denke, morgen ist wieder ein sonniger Tag.
Gestern Abend haben wir noch beschlossen, am kommenden Samstag noch mal richtig chinesisch essen zu gehen – mit insgesamt 10 Personen. Sie wissen schon – der Chinese, bei dem das Menü ab 3,95 Euro zu haben ist. Wer weiß, ob es in Portugal Vergleichbares gibt. Und es ist eine gute Gelegenheit, von all denjenigen, mit denen wir hier auf dem Campingplatz so unsere Zeit verbracht haben, erst mal wieder Abschied zu nehmen bis zum nächsten Jahr zur gleichen Zeit am gleichen Platz. Bilder? Heute keine.

24.2.2006
...ein Tag wie jeder andere



Gestern ist mir doch total entgangen, dass „Altweiber“ war. Und so war ich sehr erstaunt, dass bei Nachbars hinter uns Karnevalsmusik dröhnte und einige der Damen munter feierten. Da ich wohl aussah, als würde ich gerne mitfeiern (obwohl ich eigentlich nur überrascht stehen geblieben war), wurde ich kurzerhand über den Holz-Zaun zwischen den beiden Plätzen „gezerrt“, um mitzufeiern. Leider ist das ja nun überhaupt nicht mein Ding und so war ich wohl eher ein Störfaktor als eine Betriebsnudel. Nach kurzer Zeit durfte ich dann wieder gehen. Nicht zu trinken, nicht zu rauchen und auch nichts essen zu wollen, war wohl nicht ganz richtig??

Dafür ist der heutige Tag wieder sonnig, auch wenn es am Morgen etwas bewölkt und frisch war. Es sah so aus, als würde es auch warm bleiben und so war es nahe liegend, dass wir uns aufs Radl schwangen um noch mal schwimmen zu gehen. Im Hotel war mal wieder ein Bus voller Russen-Fußballer eingetroffen. Tolles Trainingslager, denke ich. Und fleißig trainierten einige der Jungs auch an den diversen Sportgeräten im Trainingsraum. Die russischen Funktionäre allerdings hatten damit nichts am Hut und hupften lieber wie kleine Jungs ins Schwimmbad und spritzten ohne Rücksicht alles ringsherum nass, auch die anderen Schwimmer. Wir konnten aus den Fenstern des Sauna-Ruheraums beobachten, wie kurze Zeit später ein wohl noch ranghöherer Funktionär in normalen Klamotten angetrabt kam und die drei Russen zur Schnecke machte. Ich kann zwar kein Russisch, aber die Gestik war eindeutig, wenn auch nicht klar war, weswegen. Alle drei huschten umgehend unter die Dusche und verzogen sich um sich wieder in den Umkleideraum. Die anderen Badegäste hatten dann wieder ihre Ruhe.
Nach dem Schwimmen gönnten wir uns noch ein leckeres Tässchen Kaffee im Hotel und radelten dann wieder Richtung Campingplatz. Allerdings kamen wir nur bis zu einem anderen Cafe. Dort wurden wir von Rosi und Dieter „abgefangen“, die auch gerade Kaffee tranken. So war es dann wieder ein kurzweiliger Nachmittag.
Der restliche Tag stand unter dem Oberbegriff „ in-der-Sonne-sitzen“, schließlich wollen wir schon ein bisschen bräunen. Am Abend kamen dann bei uns noch zwei andere Nachbarn vorbei, die sich noch mal wegen dem samstäglichen Essen gehen beim Chinesen informieren wollten. Und so gönnten wir uns gemeinsam noch ein paar Döschen „Cruzcampo-Bier.
Bilder gibt’s heute auch keine…

25.2.2006
…na klar, wieder endlos blauer Himmel und Sonne



Da wir nun definitiv am Montag weiterfahren werden, stand heute unser Kochzelt-Abbau an erster Stelle. Es wäre fatal, wenn wir das Zelt im strömenden Regen abbauen müssten, da dieses ja mind. 4 Wochen nass bleiben würde, weil es eingepackt in unserem „Keller“ verstaut bleiben würde.
Von daher begannen wir dann, neben den üblichen Morgenbeschäftigungen halt auch damit, das Zelt leer zu räumen. Damit ist man dann bei sorgfältiger Arbeit schon einige Zeit beschäftigt. Da wir kurz vor dem „Chinesen“ noch bei unserem Zeitungsladen vorbeifahren wollten, sind wir dann um 12 Uhr vom Platz abgefahren, ohne das Zelt als solches abzubauen. Das sollte am Nachmittag mit fachmännischer, männlicher Hilfe erfolgen.
Fast gleichzeitig trafen alle, aus unterschiedlichen Richtungen kommend, beim „Chinesen“ ein, denn wenn es ums Essen geht, sind ja wohl alle gerne pünktlich…
Und wir hatten nicht nur Gesprächsstoff für Stunden, sondern auch wirklich leckeres Essen, zu Preisen die immer noch unschlagbar sind. Die einzige, die heute wohl nicht sooo happy mit ihrem Essen war, war Anni. Aber man bestellt sich beim Chinesen ja auch kein Steak mit Kartoffeln. Aber dafür war der kostenlose Wein, Kaffee und Aperitiv um so leckerer. Gegen 16 Uhr machten wir uns dann alle wieder auf den Heimweg.
Anni, Dieter und ich wollten ja noch das Zelt abbauen und passend verpacken. Und da am Horizont so was wie dunkle Wolken auftauchten, wollten wir das auch schnell „in trockene Tücher“ bringen. Für den Abend hatten wir beide und Rosi und Dieter noch mal unsere „kleine Kneipe“ als Abschiedstour auf dem Plan. Und gegen 18:30 Uhr machten wir uns dann auch auf die Socken. Das wir wieder viel Spaß hatten und sehr viel gelacht haben, war es schon wert. Aber Marga, die Chefin, ist ja auch immer für eine Überraschung gut. Marga hat einen neuen Keeper und der stammt aus Madrid. Er konnte kein Wort englisch, geschweige denn Deutsch, aber er hat uns trotzdem verständlich klargemacht, warum hier an der Küste in so einer super Kneipe Marketing betrieben werden müsste. Wie sagte er: wenn ein Gast kommt, ein Bier trinkt will er sich erst mal orientieren. Bestellt er ein zweites Bier, muss er etwas dazu zu essen bekommen, z.B. Oliven, kostenlos natürlich. Das löst dann mehrere Reaktionen aus: der Gast wird nicht blau, er fühlt sich wohl, er freut sich über die kostenlose Beigabe und er bleibt länger und trinkt immer noch was und das tut dann dem Geschäft gut. Bei uns nennt man das „mit Speck Mäuse fangen“. Ist doch simpel, oder?
Und so hatten wir unseren Spaß, konnten all die leckeren Tapas -Häppchen durchprobieren, schließlich wurde ja „Marketing“ ausgeübt und Marga, die mittlerweile auch eingetroffen war, spendierte auch noch einen polnischen Wodka dazu. Wir alle hatten einen wirklich schönen und lustigen Abend und waren wunschlos glücklich und zufrieden, als wir gegen 21.00 nach Hause gingen. Ich werde diese kleine Kneipe ein bisschen vermissen, selten haben wir so viel gelacht und Spaß gehabt wie dort…

 


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