Spanien 2006 - 2. Woche (Campingplatz Pepe) |
22.1.2006
Oliva - Strandspaziergang morgens um 10 Uhr.
Gut ausgeschlafen begann unser Tag in strahlendem Sonnenschein. Der richtige Tag, um am Strand zu laufen und Ihnen hübsche Bilder davon zu machen. Wir also nach dem Frühstück sofort los, da
der Himmel sich an einer Ecke schon wieder zuzog. Draußen sind es gute 12 Grad, aber am Strand ist es kühler und wir zogen uns doch warm an.
Wie ich im Vorwort schon mal geschrieben habe, ist der Strand wunderschön, nach rechts und links fast endlos und nicht mit Bettenburgen zugebaut wie das an anderen Stellen der langen
Spanienküste schon ist. Und auch die Eisenbahntrasse läuft hier nicht vorne am Strand durch wie in anderen Ferienregionen. Noch ein geheimer Platz – hoffentlich noch lange. Mit Strandblick gibt
es hier lediglich ein erstklassiges 4-Sterne-Hotel, und viele Eigentums/Ferienwohnungen. Und im Sommer ist hier bestimmt der Teufel los. Jetzt ist es einsam und ruhig.
Leider ist es mittlerweile wieder ein bisschen zugezogen, aber wir sind jetzt eine gute Stunde stramm gelaufen und es zieht uns zurück auf den Platz. Schließlich wollen wir ja diesen
Bericht schnell auf die Reise schicken.
Zu unserem Campingplatz möchte ich doch noch was sagen: er ist weder groß noch luxuriös, mit vorwiegend deutschen Dauercampern, ein paar Holländern und auch ein paar Engländern. Im
schnellen Überblick ist mir aufgefallen, dass extrem viele Wohnmobile – und die fast nur in sehr groß – da sind. Diese Wohnmobil-Klasse beginnt preislich bei einem Einfamilienhaus.
Mittlere und kleine Wohnmobile sind ebenfalls zahlreich vertreten, aber dies sind fast alles Dauercamper. Die klassischen Wohnwagen mit Vorzelt werden auch hier von Jahr zu Jahr weniger.
Eine Menge neuer Holzhütten aller Art sind auf dem Platz entstanden – die schönsten stehen direkt oben an der Düne, mit weitem Blick übers Meer und dem Sand und den Dünen vor der Haustür. Die
meisten sind wie eine Mini-Ferienwohnung und die Preise sind auch so.
Es gibt auch ein Restaurant auf den Dünen, aber das hat jetzt geschlossen. Der Nachbarplatz, der direkt an diesen hier anschließt hat noch eine Besonderheit: dort können einige große
Wohnmobile ebenfalls auf der Düne stehen. Tolle Lage.
Jetzt werden wir diesen Bericht erst mal fertig machen und einstellen. Einer unserer nachbarlichen Campingfreunde scharrt schon mit den Hufen, weil er auch gerne „internetten“ würde, aber
ein bisschen Annis Unterstützung braucht. Sie ist halt ein gefragter Typ…
23.1 2006
Sonne satt - erste Radtour zum Golfhotel
Heute morgen begrüßte uns die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Die Sonne ging leuchtend auf ,und es versprach ein warmer Tag zu werden.
Jetzt ist es Mittag und überall liegen die Mitmenschen im Badeanzug oder Badehose! In der prallen Sonne. Ein Tag wie im Bilderbuch.
Wir haben den Vormittag erst mal damit verbracht, gemütlich zu frühstücken mit frischen, warmen Brötchen bzw. Baguette aus dem platzeigenen Bäckerei-Ofen. Danach machte sich Anni über eines
der Fahrräder her, das seit Ewigkeiten einen Platten hat. Leider war der neu gekaufte Schlauch eine Nummer zu groß und so musste der alte Schlauch geflickt werden. Natürlich standen hilfsbereite
Männer zur Verfügung, uns Mädels behilflich zu sein. Anni hätte es auch alleine gekonnt, aber es fördert halt auch die Kommunikation miteinander und untereinander.
Ich bin zwischenzeitlich auf dem Weg zur Rezeption gewesen, traf aber wieder „alte Bekannte“ und habe mich so halt auch quatschend durch den Vormittag gebracht. In der Rezeption habe ich
dann einen PKW gemietet, da wir in Kürze nach Valencia fahren wollen. Natürlich geht das auch mit dem Zug, aber da wir „das größte Aquarium in Europa“ besuchen wollen, wäre das letztendlich
umständlich geworden, da es weit außerhalb von Valencia liegt. Wir werden eine Nacht in Valencia bleiben, mitten im Altstadt-Bereich und uns dort mal so umsehen. Natürlich werden wir Sie an
unseren Erlebnissen teilnehmen lassen….
Heute Nachmittag werden wir noch ein paar Sonnenfotos für Sie einstellen. Und zwar von der Landseite aus. Apfelsinen-Fotos, Landschaftsfotos und natürlich auch Fotos von einem der vielen
Golfplätze hier.
Einer der Plätze liegt für Golfer sehr schwierig. Wer dort nicht sauber spielt, verliert unweigerlich seine Golfbälle und kann sie auch nicht mehr einsammeln. Dafür gibt es aber jenseits
des Golfzaunes eine große Schar Sammlerinnen und Sammler. Schließlich sind dies Trophäen aus aller Herren Länder. Eine ganz besonders liebenswerte, eifrige Sammlerin finden Sie auf einem Foto. In
diesem Glas befinden sich über 50 eigenhändig gesammelte Golfbälle. Und die sind alle aus diesem Jahr! Der Dackel namens „Krümel“ ist zwar ein super Spielhund, aber Frauchen Helga hat es noch
nicht hingekriegt, ihn so umzuerziehen, dass er die Bälle anschleppt, an die Frauchen auch nicht drankommt. Aber es kann ja noch werden…….
Einen Besuch haben wir auch dem einzigen Strandhotel abgestattet: Oliva Nova Golfhotel. Ich will zwar keine Reklame dafür machen, aber die Anlage ist schön, die Bar hervorragend
ausgestattet, der Cafe super-lecker und das Schwimmbad samt mehreren Saunen, riesiger Kosmetik-Abteilung und einem Fitness-Zentrum, einsame Spitze. Wir werden morgen früh dort hingehen und
wenigstens das sog. “Brombad“ benutzen. Und dann mehr darüber……
24.1.2006
Sauna und Schwimmbad im Golfhotel
Deutschland bibbert und wir sitzen im T-Shirt in der Sonne – wenn auch auf der windstillen Seite. Herrlich!
Heute morgen nach dem Frühstück waren wir als erstes im Hotel-Schwimmbad vom OlivaNova Golf-Hotel. Die Bade-Welt dort ist klein aber fein, und das angeschlossene Fitness-Center wird
momentan von den Fußballern von Rot-Weiss Essen belagert. Die sind jedes Jahr hier im „Trainingslager“. Einer der Spieler klagte uns dann heute morgen sein Leid: seit 14 Tagen nix als Training,
Essen, Schlafen und zwar allein. Er wolle endlich wieder nach Hause zur Familie. Später sahen wir ihn beim Trockentraining im Fitness-Center. Er strampelte sich da ganz schön einen ab. Gott sei
dank haben wir keinen solchen Frust, sondern Spaß im Bad. Viele Leute waren nicht da und so konnte man ungestört im Whirlpool sitzen und im Bad ein paar Runden drehen bzw. den warmen Strahl eines
Wasserfalls auf die Schultern platschen lassen. Das Wasser enthält Brom-Bestandteile, dadurch riecht das Wasser sogar angenehm und ist grünlich und natürlich warm, so um 30 Grad herum. In der
Anlage gibt es ferner eine riesige Sauna, eine Dampfsauna und eine kleine Sauna – und die nur für Damen. So konnten wir auch ungestört in der Sauna sitzen – herrlich.
Da wir uns eine Monatskarte für´s Bad für je 59 Euro gekauft hatten (die Tageskarte kostet 15 Euro), ist es auch egal wie lange oder wie oft wir dort erscheinen. Und so trieb uns der Hunger
um die Mittagszeit wieder nach Hause.
Hier auf dem Platz scheint bei vielen Leuten Waschtag zu sein. Einige haben sogar ihre eigene Mini-Waschmaschine und einen Mini-Trockner dabei. Welch ein Aufwand für die paar Klamotten.
Auch im Hinblick, dass es mehrere große Waschmaschinen auf dem Platz gibt, und später ja doch die gesamte Wäsche auf der Leine bei allen im Wind und der Sonne flattert.
Eine weitere Neuerung erwartet uns hier hoffentlich bald: W-Lan auf dem ganzen Platz. Das wäre es natürlich. Der Chef hier auf dem Platz war allerdings der Meinung, dass das alles schon
lange funktioniert. Wir haben ihm dann gestern Abend gezeigt, dass es nur in der Rezeption mit der Verbindung klappt. Er war ziemlich sauer darüber. Ich habe zwar nicht verstanden, was er der
„Telefonica“ dann an den Kopf geworfen hat, aber es klang nicht freundlich. So können wir jetzt alle hoffen, bald tatsächlich „internetten“ zu können auf dem gesamten Platz . Es macht auch
durchaus Sinn. Erstaunlich, wie viele Leute hier ein Notebook dabei haben, und tatsächlich spielen einige auch ihre Bilder von der Kamera herunter und bearbeiten sie dann auch. Ich bin fast
sicher, diese Leute würden auch gerne ins Internet gehen, wenn Sie könnten. Anni und ich dürfen weiterhin vorne in der Rezeption mit unseren eigenen Rechnern online gehen via W-Lan und müssen
nicht warten bis hier alles funktioniert (Gottseidank!).
25.1.2006
Ein Tag zum Wegschmeißen
Heute wollte keiner so richtig aus den Federn – und da waren wir nicht allein auf dem Platz. Selten haben wir so wenige nach 9:00 Uhr zum Badehaus streben sehen. Oder Schlange stehen am
Stand mit den frischen, warmen Brötchen.
Auch Anni kam nicht in die Puschen. Irgendwann nach 9.00 Uhr ist sie dann aber doch aufgestanden. Eher murrend, weil sie raus musste aus dem warmen Bettchen, die Zeit drängte.
Denn heute wollten wir unser neues Küchenzelt abholen. Wir sind zu der Erkenntnis und auch Einsicht gekommen, dass es besser ist, die gesamte Kocherei aus dem Wohnmobil nach draußen zu
verlagern. Da es aber zu dieser Jahreszeit noch zu kühl ist, dieses unter freiem Himmel zu tun, muss also ein Kochzelt her.
Unsere Nachbarn Rosie und Dieter waren schon dieser Tage so lieb, uns zu den einschlägigen Händlern mit Ihrem PKW zu fahren. Dort haben wir uns dann verschiedene Kochzelt-Modelle angesehen
und uns für eines entschieden. Bereits gestern sollte es zum Abholen bereit liegen, aber – wir sind ja schließlich in Spanien und hier hat das Wort „manana“ durchaus seine Berechtigung – wir sind
erst heute hingefahren. Und was soll ich sagen – das Zelt war natürlich noch nicht da!
Und so sind wir erst in den Ort „Pego“, in die Fabrik für Teppichböden, Kunstrasen, Säcke aller Art und spezielle Auslegeware, gefahren und haben uns dort das Material für den Boden im
neuen Kochzelt und einen „Zaun“ aus grünem Material für die Umzäunung unseres Zuhauses auf Zeit besorgt. Den üblichen bunten Windschutzzaun aus Plastik oder sogar Stoff „trägt“ man hier schon
lange nicht mehr, sondern nur noch grün, aber wetterfest, reißfest und fast undurchsichtig. Und traumhaft billig – für einen Quadratmeter ab 1 Euro!!
Danach haben wir unsere beiden „Chauffeure“ zum Essen eingeladen. Eigentlich wollten wir typisch Spanisch, „Menu del Dia“, essen gehen mit Salat, Vorspeise, Hauptgericht, Nachtisch, Kaffee
und meist auch Tischwein – einen halben Liter pro Person. Preislich zwischen 6-8 Euro pro Nase. Aber leider hatte das ausgeguckte Lokal nicht geöffnet. Also sind wir weitergefahren Richtung
„Chinesen“. Dort kostet das „Menu del Dia“ sogar nur um 3.50 Euro, mit mind. den selben Angeboten – auf chinesisch eben.
Hängen geblieben sind wir auf halber Strecke beim Deutschen "Aleman ran“. Dieser deutsche Metzger hat weit und breit die beste Metzgerei und es ist für viele Langzeit-Urlauber Pflicht,
Fleisch und Wurst dort einzukaufen, weil es wie zu Hause schmeckt. Nun hat besagter Metzger auch ein Restaurant eröffnet –Gasthaus zur Metzgerklause - mit guter deutscher Hausmannskost. Ich
brauche wohl nicht extra zu erwähnen, dass der Laden gerammelt voll war. Und sogar Holländer trauten sich hinein und haben ebenfalls vorzüglich gespeist, wenn man nach ihrem zufriedenen
Gesichtsausdruck geht.
Nun sind wir wieder auf dem Platz. Der Himmel ist dicht, obwohl es nicht kalt ist. Einige sind mit dem Hund unterwegs und einige kommen eingemummelt in dicke Klamotten vom windigen Strand
wieder. Wir sind da besser dran. Wir sitzen einfach vor dem PC.
Am späten Nachmittag werde zumindest ich wieder „quatschen“ gehen bei Elke und Werner. Dieser besitzt eine riesige Sammlung an Musik-CD´s und vielleicht kann ich das eine oder andere mit
ihm tauschen.
Ansonsten ist dieser Tag wirklich zum „Wegschmeißen“. Um draußen zu sitzen ist es zu kalt, zum Spazierengehen zu windig und um irgendwo einen Trinken zu gehen – nein danke.
Morgen wird es wieder sonnig werden, sagt „TV Valencia“ und da bauen wir jetzt erst einmal fest drauf. Und überdies haben wir morgen selbst einen PKW und können ja was unternehmen, z.B. der
Fischhalle von Denia einen Besuch abstatten…
26.1.2006
Aktion ohne Ende - Fisch(er) zum Abwinken in Denia
Heute morgen zum Frühstück um 9:00 Uhr sah alles noch ganz friedlich aus. Der Kaffee und die Brötchen schmeckten und sogar der Himmel sah aus, als wolle es schön werden. Und 12 Grad am
Morgen war ja auch schon was.
Ab 10:00 Uhr war die Welt dann nicht mehr so in Ordnung. Wir übernahmen unseren Mietwagen, einen „Matiz“ von Chrysler. Und dann hatte Anni plötzlich und unerwartet einen Blutdruck von 180.
Und ich schwöre, ich hatte nichts damit zu tun. Bei der Gelegenheit: der ärztliche Service/Notdienst ist hier vom Feinsten und man muß keinerlei Bedenken haben, eine „Emergencia“ aufzusuchen,
wenn man nicht ganz gesund ist. Hier wird einem unkompliziert geholfen. Wir also auch hin. Nina, die Krankenschwester und Bruno, der heutige Arzt, versuchten rauszukriegen, was Anni so auf die
Palme gebracht hat. Eine supertolle ärztliche Betreuung mit viel, viel Zeit für den Patienten. Sprachlich ist das auch kein Problem. Es ist immer – in diesem Fall Nina – ein Dolmetscher, der sich
mit ärztlichen Fachbegriffen auskennt, anwesend. Letztendlich war alles wieder im grünen Bereich. Der Blutdruck war wieder normal. Vielleicht war es die Schilddrüse. Selbstverständlich wurde Anni
auch Blut abgenommen. Und Dienstag geht sie noch einmal hin zur „Nachbesprechung“.
Man kann dort auch mit einer Auslandskrankenversicherung – z.B. der vom ADAC – hingehen. Wir fühlen uns hier gut aufgehoben, zumal diese „Emergencia“ auch über ein kleines, aber feines
Krankenhaus in Denia verfügt.
Nach dem Mittagessen sind wir erst mal unser Küchenzelt abholen gegangen. "Jawoll", es war da und nun warten wir nur noch darauf, dass es einer für uns aufbaut ….
Anschließend sind wir nach Denia gefahren, um dabei zu sein, wenn ab 17:00 Uhr die Fischkutter in den Hafen einlaufen. Denia verfügt einmal über einen riesigen Privathafen, in dem sich
verflixt große und sehr teuer aussehende Schiffe an vielen endlosen Anlege-Stegen stapeln. Zum anderen auch über einen Fischer-Hafen, an dem täglich frischer Fisch angeliefert wird. Wir konnten
von unserer Stelle aus auf einem Steg zu Fuß an den Leuchtturm laufen, an dem die Fischerboote vorbei müssen, wenn sie in den Hafen einlaufen wollen. Als wir dort waren, fuhren gerade die ersten
Kutter – umringt von Möwen – in Richtung Hafen vorbei.
Wir fuhren dann zurück zum Fischerei-Hafen, weil wir natürlich das Einlaufen und Entladen der Kutter sehen wollten. An einer Mole legen dann die Schiffe an, und die Fischkübel mit dem Fang
werden direkt in das gegenüberliegende Auktionshaus transportiert. Dort wiederum kann man auf eine Art Balustrade gehen und von oben durch Fenster den Verkauf der fangfrischen Fische unten
beobachten. Diese kommen in blauen Kästen auf einem Fließband rein, bleiben unter eine Waage und einem "Bietautomaten" so lange stehen, bis einer der anwesenden Fisch-Händler die Ware gekauft
hat. Dann kommt der nächste Korb. Die Kunden sitzen auf Bänken mit einem "Pieper" in der Hand und bieten eben mit. Und das alles wortlos. Tolle Art der Auktion!
Nach einer langen Weile sind wir dann wieder zurückgefahren, vorbei an den großen Fähren, die gerade Autos verluden nach Palma de Mallorca und Ibiza.
Uns interessierte aber nur noch eine „Farmacia“, sprich Apotheke, um einige Artikel, wie z.B. ACC akut ,für kleines Geld einzukaufen. Auch viele Antibiotika können in Spanien wesentlich
billiger und i.d.R. auch ohne Rezept gekauft werden. Dies gilt auch für Vitamine oder sonstige teuren Arzneimittel.
Danach wollten wir nur noch zurück, zumal es mittlerweile auch dunkel war.
Den heutigen Bericht stellen wir dadurch auch später ein. Der nächste Bericht kommt erst wieder Sonntag, da wir jetzt 2 Tage in Valencia sind und keine Gelegenheit haben werden zu
internetten..
Aber freuen Sie sich auf Sonntag. Es wird ein langer und bestimmt interessanter Bericht u.a. über das Aquarium, die Altstadt…
27.1.2006
Valencia-Aquarium im Regen
Leider, leider, leider ist das Wetter heute morgen sehr bescheiden. Dicke, dunkle Wolken und leichter Nieselregen. Ich habe mich schon beim Wettergott beschwert, aber irgendwie komme ich
heute nicht zum Zuge. Er erhört mich nicht…..
Wir sind also gegen 10:30 Uhr von Oliva aus losgefahren. Es sind über die Landstraße so um die 85 km. Eigentlich ein schöne Strecke. Sie führt vorbei an Cullera, auf dessen oberstem Hügel
eine alte Burg steht, und dann weiter an riesigen Reisfeldern vorbei. Man sagt, dass es ein sehr leckerer Reis ist, der hier geerntet wird.
Kurz vor Valencia wird die Landstraße zur Autobahn und dann zur A-31 – und bleibt sogar kostenlos bis in die Stadt. Valencia selbst ist fahrerisch ein Alptraum. Aber da ich vor kurzer Zeit
ja erst „Kaninchen“ gespielt habe, fahre ich heute eben auch wie ein Spanier – Augen zu und durch!
Das Aquarium besteht nicht nur aus dem Aquarium sondern auch aus einem Museum, und einem IMAX-Theater in einer riesigen, modernen und architektonisch sehr schönen Anlage. Das ganze nennt
sich: „Ciutat de les Artes.“ und ist schon von weitem her gut ausgeschildert. Fährt man an dem Aquarium vorbei und an der dahinter liegenden Verkehrsinsel zurück, so kann man direkt in eine
Tiefgarage fahren. Wir haben dafür für ca. 3.5 Stunden Verweildauer 5,60 Euro Parkgebühren bezahlt. Dafür sind wir trockenen Fußes – in Valencia regnete es auch ein bisschen – bis fast vors
Kassenhäuschen bzw. den Eingang gekommen. Der reine Eintritt ins Aquarium kostet 22.- Euro – mit Rentner- oder Behindertenausweis 16,60 Euro. Man kann aber auch Kombi-Tickets für die anderen
Sehenswürdigkeiten erhalten zu dann angepassten Preisen.
Das Aquarium selbst ist hypermodern, mit viel Glas und viel Moderne. Im Grunde besteht es aus zwei Welten – der unterirdischen, wohin man mit einer Rolltreppe fährt und wo sich alle
Wasser-Tiere befinden. Unter anderem eine echt lange Röhre und großen, themenbezogenen Aquarien.
Oberhalb, also ebenerdig, liegen all die Sehenswürdigkeiten mit Vögeln aller Art – auch einem tollen Gehege mit rosa Löfflern, knallroten Ibissen, Schildkröten, weißen und blauäugigen
Herrons, wirklich gut gemacht und von einer Führerin ausführlich erklärt. Leider froren die Viecher so grausam, dass man Mitleid hatte, so zitternd saßen einige Tiere auf der Stange oder am Rand
eines Wasserbeckens.
Weiter gab es einen Platz für Walrosse und Seelöwen, für sehr viele Delfine – die natürlich auch ihre eigene Vorführ-Arena haben – ferner einem Artikc und einem Antarctic-Bereich in dem
neben Pinguinen auch Beluga´s vorhanden waren. Dazu noch viele Bereiche heimischer Unterwasser-Tierwelt mit vielen Klein-Fischen. Vermisst habe ich nur die Quallen.
Alles in allem war die ganze Anlage eine abgespeckte „amerikanische Seaworld- Anlage“. Und sicherlich für Europa nicht schlecht. Meiner Meinung nach aber zu teuer, zumindest um diese
Jahreszeit. Richtig voll genießbar ist die Anlage NUR, wenn schönes Wetter herrscht, denn sonst geht einem wirklich viel Sehenswürdigkeit flöten. Vor allem, wenn man mit Kindern dorthin
fährt.
Nach guten drei Stunden hatten wir alles „durch“ und da es mittlerweile in Strömen regnete, wollten wir nur noch zu unserem Hotel fahren. Das gelang uns dann auch überraschend flott.
Letztendlich mit Hilfe eines Polizisten, der mir gestenreich erklärte, um welche Ecken ich fahren musste, um an unserem Hotel auszukommen. Und da ich ja sooo gut spanisch verstehe, war ich
überrascht, dass ich trotzdem sofort hinfand!
Das Hotel - Melia Plaza - liegt am „Plaza de Ayuntamiento“, also voll in der Altstadt/Centrum. Mit Blick auf Brunnen, Rathaus mit Glockenturm, Blumeninsel und die tollen Gäss´chen rings
herum. Ein toller Hotel-Platz um alles ringsherum abzuklappern. Leider, leider regnete es immer noch aus allen Rohren. Und so war es nun mal kein Vergnügen durch die Gassen zu laufen. Trotzdem
machten wir uns auf den Weg, um uns wenigstens noch die Kathedrale anzusehen und ein bisschen Atmosphäre zu schnuppern. In der Kathedrale angekommen, drehte man uns als erstes das Licht ab und
ließ uns im Halbdunkel stehen, und in den Gassen rechts und links war auch nix los. Wer wollte auch bei der Nässe und Kälte schon draußen rumlaufen oder seine Buden geöffnet haben.
Die Cafe´s und Tapas-Stuben waren allerdings voll, natürlich. Tee- und Kaffee Bars ebenso. Und dahin zog es uns natürlich auch, so durchgefroren und durchgeweicht wie wir waren. Wir suchten
aber eher ein nettes, kleines Restaurant, mit spanischer Küche für diesen Abend. Vergessen hatten wir, dass diese Restaurants meist erst gegen 20:00 Uhr ihren Betrieb aufnehmen, da die Spanier
"Spätesser" sind. McDo und Konsorten waren zwar offen, aber eben nicht unser Wunsch. Der Hunger trieb uns letztendlich in ein amerikanisches Restaurant! Innen war das Lokal wie ein
Hollywood-Studio eingerichtet. Es gab neben den üblichen und exotischen Hamburgern sogar meinen „Caesar-Salad“, den ich in den USA bevorzugt esse. Erst sehr spät bemerkten wir, dass wir
altersmäßig wohl nicht so gut in den Laden rein passten – lauter junges „Gemüse“ plus lautstarker Kinderparty. Aber da hatten wir schon bestellt und unser erstes Bier in der Mache. Nach dem Essen
– siehe Fotos – tranken wir noch ein zweites Bier. Auf der Rechnung tauchte dann das Bier für 1,86 Euro auf. Sooo billig hatten wir schon jahrelang keinen halben Liter vom Fass mehr getrunken!
Das veranlasste uns, auch noch für jeden ein drittes Bier zu bestellen, zumal wir zu dieser Zeit den ganzen Laden für uns alleine hatten und wir somit altersmäßig nicht mehr aus dem Rahmen
fielen.
Irgendwie hatten wir heute morgen allerdings Kopfschmerzen….vielleicht sind 3 Heineken-Biere ja doch nicht so verträglich???
28.1.2006
Schneeregen in Valencia
Gestern Abend hatten wir im spanischen TV gesehen, dass das Wetter sich drastisch verschlechtern sollte. Noch mehr Regen und in Höhenlagen auch Schnee. Heute morgen galt mein erster Blick
dem Wetter und ich traute meinen Augen nicht – Schneeregen, dazu Wind. Na Mahlzeit dachte ich, wird wohl nix mit einem gemütlichen Spaziergang durch die Altstadt.
Das Frühstück wiederum war vom Feinsten – ein Büffet mit allen Leckereien, die einen Tag dann angenehm machen.
Vieles in Valencia wirkt amerikanisch angehaucht. Nicht nur das Hotel (obwohl Ur-Spanisch), auch die Ausstattung und der Service. Aufgefallen ist mir, dass in Valencia auch sehr vieles
„Amerikanisch“ ausgerichtet ist, die vielen McDo´s und die anderen Fastfood-Ketten bzw. auch unser Restaurant vom gestrigen Abend und einige Bars, sogar „Spielhöllen“ nach amerikanischen und
nicht europäischem Muster.
Natürlich gibt es auch in Valencia das typisch spanische Leben: besonders diese hübschen Tapas-Kneipen mit ihren vielen Köstlichkeiten sind so richtig nach unserem Geschmack. Dort, wo die
Spanier sitzen und stehen, essen und trinken, genießen und plaudern und das bis spät in die Nacht, da fühlen wir uns eben auch wohl. Schade, dass das am gestrigen Abend nichts wurde.
Aufgrund des schlechten Wetters wollten wir Valencia für dieses Mal verlassen ohne Altstadt-Rundgang, da das Wetter mittlerweile eher bei Minus als bei Sonne angekommen war. Nur die
Markthalle sollte es noch unbedingt sein, zumal diese keine 5 Minuten vom Hotel entfernt lag.
Ein Glückstreffer. Eine altehrwürdige Halle mit hoher Kuppel, bunten Fenstern, oval und voller Leben. Die, die ihre Ware im hellen Licht der Lampen verkaufen wollten und die, die zum Teil
Schlange standen, um diese Angebote zu kaufen.
Alles gab es dort. Bombastische und kleine Stände mit ganzen Schinken von der Decke herabbaumelnd, extra leckere Würste, Nüsse, Salate und Gemüse, Fleisch, Hühnern, Eiern, getrockneten
Waren aller Art undundund.
Und weiter hinten Stand um Stand mit Fisch bis zum Abwinken. Manche Tierchen kannte ich nur aus dem Aquarium oder aus Filmen. Hier lagen sie hübsch dekoriert zum Verkauf bereit. Der Betrieb
war beträchtlich. Nach mehr als einer Stunde verließen wir die warme, duftende Halle, um wieder in die unwirtliche Kälte nach draußen zurückzukehren.
Wir machten uns dann auf den Heimweg. In Oliva besuchten wir noch einen Supermarkt namens „Carrefour“. Eigentlich aus Frankreich stammend, ist dieser Markt ein gut besuchtes Einkaufszentrum
für jung und alt. Wir kauften dort einen neuen Toaster für mich und eine elektrische Grillplatte für unser neues Kochzelt. Danach verkrümelten wir uns im strömenden Regen zurück nach Pepe. Auch
hier regnet es aus allen Eimern. Und es wird ein ruhiger Spätnachmittag werden, um diese Berichte zu schreiben. Aus dem Süden Spaniens hörten wir von Campingfreunden per SMS, dass ihre Zelt im
Wasser stehen. Tolle Aussichten...