Tagebuch Schweden - 4. Woche - 8. bis 14.8.2013 |
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8.6.2013
Ein absoluter Sonnentag auf Öland. Wir sind immer noch in Sankvik und genießen die Sonne pur.
9.6.2013
Ein ereignisreicher Tag: Kirchen, Mühlen, Leuchtturm, Trollskogstigen, Raukarküste und zum Abschluß ein lautstarkes Gewitter.
11.6.2013
Sind am Götakanal angekommen. Übernachten in Mem, direkt am Götakanal. leider kein Internet. (Koordinaten unter Stellplätze)
10.6.2013
Wir verlängern hier auf Öland. Trotz drohender, schlechter Wetterlage.
12.6.2013
Ein Tag am Götakanal in Mem. Haben gestern die Shalom in der Schleuse gesehen. Wetter (noch) gut.
13.6.2013
Gestern abend gegen 23.30 Uhr fuhr die JUNO (bekanntes Passagierschiff) durch die Schleuse. Filmchen dazu folgt. Fahren heute weiter. Nach Berg und Motola. Heute ist ein Regentag.
14.6.2013
Wir fahren zurück nach Deutschland!!!!!! Bleiben aber in Norddeutschland, zunächst Fehmarn. Hier in Südschweden regnet es wieder Bindfäden.
8.6.2013 Sandvik im Hafen |
8.6.2013 Dagmar schreibt...: nur gefaulenzt....
Gestern morgen schien die Sonne herrlich, eine milde Brise machte es einfach nicht zu bemerken, dass wir Sonnenbrand bekamen. Aber faul rumsitzen tut auch mal gut.
Und während wir da so sassen und die Wellen vor uns und den Sandstrand gegenüber genossen, sagte plötzlich eine Stimme: "wie war das? man sieht sich immer zweimal?" Wir waren sehr überrascht und haben uns toll gefreut über die Beiden mit dem anderen Karmann, die wir auf Färö/Gotland ganz oben auf auf dem Stellplatz in Lauterhamn getroffen hatten. Soll doch keiner sagen, dass es nicht schöne Zufälle gibt.
Und so sassen wir gemeinsam bei Kaffee und Kuchen und tauschten Informationen aus. Die Sonne brannte und man sieht es auch heute, wie rot wir dabei geworden sind. Aber wofür gibt es denn Sonnencreme...
Worauf wir auch heute wieder warteten, war der grandiose Sonnenuntergang. Aber bevor der kam, frischte erst einmal der Wind heftig auf und das Wasser kurz vor uns gischte mehrere Male hoch
über die Steine direkt vor unsere "Mücke". Wir hofften nur, dass der Wind sich wieder legen würde. Trotzdem bekamen wir noch einen Sonnenuntergang mit, wenn auch heute wieder nicht mit totalem
Versinken am Horizont. Aber es sah wieder klasse aus.
Morgen früh fahren wir in den Norden und drehen die Runde. Natürlich kommen dann wieder Annis´Windmühlen dran. Wo wir übernachten, wissen wir noch nicht genau...
Heute scheint die Sonne wie am Mittelmeer...erwünscht. Wir verlängern hier in Sandvik. Wir haben beide unseren ersten Sonnenbrand.
9.6.2013 Nord-Öland |
9.6.2013 Dagmar schreibt...: 140-Kilometer-Rundtour nördliches Öland
Heute morgen waren wir prima ausgeruht. Wir standen früh auf, frühstückten flott und schon gegen halb neun fertig zur Abreise. Unsere Nachbarn hatten zwar die Türe von ihrem WoMo auf, aber
keiner war da. Also schrieben wir einen kleinen Zettel und sagten so den Beiden "tschüss". Bei der Abfahrt vom Gelände trafen wir Michael dann doch noch. Er war mit dem Hund Gassi gewesen.
Das erste, was wir auf unserer Tour eher ungeplant besichtigten, war eine wirklich sehr olle Kirche, aber unter Denkmalschutz. Sie war abgeschlossen und wir konnten so nur Fotos von aussen
machen. Dort lagen riesige, alte Steinplatten, schön umrahmt von Fliederbäumen. Die Kirche sah von aussen sehr bescheiden aus, sie hatte keinen Glockenturm, der stand separat.
Wir fuhren weiter auf der Suche nach Annis Windmühlen. Aber so toll erfolgreich waren wir da heute nicht. Und blöd rumsuchen wollten wir auch nicht. Die Nebenstrassen sind hier SEHR eng. Aber
die paar Windmühlen auf dem Weg nahmen wir fotografisch natürlich mit.
Hier im Norden ist es nicht so weit, von a nach b zu kommen und so waren wir sehr flott im Hafen von "Böda Hamn". Man kann dort mit einem Wohnmobil stehen. Es gibt auch Strom aus dem Leitungen für die Fischerboote. Und Fahrräder kann man sich da auch mieten. Das beste aber ist, dort gibt es eine Fischräucherei mit ganz frischem Fisch.
Wir fuhren weiter, weil wir ja noch "volles Programm" hatten. Die Strasse 136 ist quasi dort oben eine Rundstrasse. Von dort kann man praktischerweise immer abbiegen zu den jeweiligen
Sehenswürdigkeiten.
Als erstes lief uns "Trollskogen" über den Weg. Besser gesagt, der dortige Parkplatz. Man kann sich in vielen, kleinen Hütten die vielen Sehenswürdigkeiten von Öland ansehen, liebevoll gestaltet, samt deutscher Beschreibung. Es gibt auch mehre Punkte die man via "Wald" zu Fuss besuchen kann. Der längste dieser Wege ist der "Trollskogen" mit 4.5 km. Es gibt auch eine spezielle Holzweg-Spur für Rollstühle. Also richtig toll gemacht. Das ganze wirkte auf uns wie ein Naturkundemuseum. Wir sind aber nicht zum Trollskogen gewandert.
Wir fuhren weiter zum Leuchtturm "langer Eric". Da war am späten Vormittag richtig was los. Die Sonne stand klasse und viele Leute fotografierten, was das Zeug hielt. Wir natürlich auch. Aber
auch die Besteigung des Leuchtturm haben wir heute geschlabbert. 30 Kronen Eintritt pro Person und das alles ohne Aufzug....das geht doch nicht, oder?Aber wir haben natürlich die ganzen
Steinhügelchen dahinter am Strand fotografiert. Da sind aber viele Wünsche aufgestapelt worden...
Was ich persönlich heute nicht so gut fand, war der Gestank an dieser tollen Steinküste. Überall waren gelbe und grüne Flecken im Wasser an der Küste. Chemie lässt grüssen?
Als wir vom Fussweg zum Leuchtturm zum Parkplatz zurückkamen, wen sahen wir da? Jawoll, unsere zwei- Michael und Annette. Klar, auch das war wieder Zufall. Wir erzählten den Beiden noch, dass wir den Hafen von Byxelkrok ansehen wollten, ob man dort mit Strom- Verbindung stehen könne. Sonst wäre ja die Alternative der Hafen von Böda Hamn. Die beiden wollten lieber hier am Leuchtturm bleiben zwecks Übernachtung.
Wir fuhren nach Byxelkrok zum Hafen. Dort standen ein paar Wohnmobile. Aber leider gibt es hier keinen Strom. Also drehten wir wieder und fuhren die paar Kilometer weiter nach "Böda Hamn".
Dort angekommen sahen wir, dass nur noch zwei WoMo´s dort standen. Wir hatten somit die freie Auswahl, welchen der Stellplätze auf der Wiese wir nehmen wollten. Aber irgendwie sprang der Funke
nicht über.
Spontan beschlossen wir, wieder zurück nach Sandvik zu fahren. Knappe 20 Kilometer von hier auf der Schnellstrasse entfernt. Als Ausgleich allerdings wollten wir uns noch die wenigen Raukars
an der Küste, gegenüber der "blauen Jungfrauen" ansehen.
Ein Grund nicht in Böda Hamn zu bleiben war aber auch, dass es mittlerweile drückend schwül geworden war. Der Himmel über dem Meer war dunkelgrau bis fast schwarz gefärbt und man sah, dass da heute noch ein fettes Gewitter kommen würde.
Also fuhren wir lieber an der Küste auf kleinen Hoppelstrassen ans Wasser zu den Raukars. Hinter dem Ort "Alvedejöbodar" landet man zwangsläufig dort - Anni hat die Koordinaten. Und schon sieht man zwar kleine, aber trotzdem hübsche Kalksteinfelsen. Anders als auf Gotland waren diese hier eher schwarz. Wir krabbelten ein bisschen darauf herum, knipsten auch noch mal die blauen Jungfrauen, die momentan bedrohlich dunkelgrau-gewittrig waren, und machten uns vom Schotter.
Anni war ganz happy, weil ihre "Quatschmaschine" angezeigt hatte, dass diese Strasse am Wasser weiterführen würde. Und die Küste dort ist schon vom Feinsten. Plötzlich war der Asphalt jedoch
zu Ende und völlig durchlöcherter Schotter erwartete uns. War nicht der Brüller für unsere Mücke.
Anni meinte, wir müssten ja nur noch 1.6 Kilometer durchhalten. Ich wollte lieber drehen. Knapp 4 Tonnen durch tiefe Löcher schubsen ist nicht das Wahre. Aber die Situation erledigte sich von alleine. Da war ein grosses Tor zum Privatbesitz und das war geschlossen. Und so drehten wir und fuhren auf anderen, asphaltierten Nebenstrassen quer durch die Walachei hierher zurück nach Sandvik.
Natürlich war unser Platz von gestern in der ersten Reihe belegt. Jetzt sind wir eher die ersten in der Reihe vor der Steinmauer. Aber hier ist der Internetempfang auch ein bisschen
besser...
Wir hatten mittlerweile richtig Hunger. Es war ja schon nach 15 Uhr. Anni machte eine Büchse mit Hähnchenfleisch und Kartoffeln auf, ging einfach am Schnellsten. Und während wir uns das
heissgemachte Essen gerade reinschaufeln wollten - wer steht da vor der Tür? Michael. Die beiden sind nicht am Leuchtturm geblieben, zu viel Trubel. Und so haben wir uns hier wieder
getroffen.
Nachher werden wir gemeinsam ein Bierchen trinken und den Abend geniessen. Das Gewitter, das die ganze Zeit hier rumgehangen hat, war mittlerweile da. Der Himmel tiefdunkelgrau, ein paar Mal Gedonnere, ein bisschen Regen - und nun wieder strahlenden Sonnenschein.Welch ein verrückter Tag.
Was wir morgen machen wissen wir noch nicht. Vielleicht bleiben wir hier, vielleicht fahren wir zurück aufs Festland...
Ein ereignisreicher Tag: Zahlreiche Mühlen gesehen und teilweise fotografiert, Kirche Källa war leider geschlossen. Dort ist aber ein Rastplatz mit Toilette vorhanden, der auch als Übernachtstungsplatz geeignet sein könnte. der Leuchtturm Erik im Norden ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Und natürlich auch an der Nordwestküste die Kalkklippen (Raukar). Und für Wanderer und Naturbegeisterte bietet sich im Norden der Trollskogen an.
Trollskogen N Öland: N57°20.557` E017°07.149´
Leuchtturm "Erik" Nord-Öland: N57°22.007´E017°05.475´
Raukarküste NW Öland: N57°13.355´E016°57.134´
Kirche Källa (auch Rastplatz mit Toilette): N57°06.660´E016°59.175´
Stellplätze: klick hier
10.6.2013 Falenzertag in Sandvik - unbeständiges Wetter! |
10.6.2013 Dagmar schreibt...: ein sonniger Regentag in Sandvik
Gestern hatten wir einen netten Abend mit Annette und Michael. Hätte es nicht so furchtbar geregnet und gewittert, dann hätten wir sogar noch draussen sitzen können. So aber sassen wir eben
in der "Mücke".
Heute morgen sind die Beiden abgereist und wir wussten nicht so recht, was machen WIR denn jetzt. Fahren wir zurück nach Kalmar?, bleiben wir hier?, oder machen wir etwas ganz anderes...Nach dem hiesigen Wetterbericht sieht es wieder und weiterhin nach Regen aus. Auch am Götakanal sieht es nicht besser aus die nächsten 4-5 Tage.
Der letzte Stand ist, dass wir heute Nacht hier in Sandvik bleiben und morgen früh direkt via Schnellstrasse zurück aufs Festland und weiter nach Jonköping fahren. Je nach Wetter machen wir von dort aus den Kindakanal und anschliessend den Götakanal. Dann könnte man um den Vännersee herumfahren, oder via Schnellstrasse direkt nach Helsingborg/Helsinggör.
Hier auf dem Stellplatz war heute Vormittag grosser Aufbruch. Während wir in den letzten Tagen die einzigen Deutschen waren, war das vergangene Nacht hier ganz anders. Man merkt, auch die
Deutschen sind "on-Tour". Jetzt stehen wir, zusammen mit einem weiteren Deutschen, einem Schweden und einem Holländer ziemlich einsam auf dem Platz. Aber jede Wette, heute Abend ist wieder alles
voll.
Wir beschlossen heute zur Mittagszeit endlich mal im Restaurant vor unserer Nase etwas essen zu gehen. Noch bevor wir die paar Schritte gingen, machte ich noch schöne Fotos von der nächsten
Regenfront - man gönnt sich ja sonst nichts.
Dann sassen wir in dem Restaurant und futterten sehr, sehr lecker. Anni Lachs-Steak und Kartoffeln. Ich, da ich keinen Fisch esse, das schwedische "Pyttipanna". Hätte ich die englische Speisekarte gelesen, dann hätte ich gewusst, dass das "schwedische Bratkartoffeln mit 2 Spiegeleiern und Grünfutter" ist. War aber trotzdem lecker.
Noch während wir dort beim Essen sassen, schüttete es schon wieder aus allen Eimern. Aber gleichzeitig schien die Sonne und generell ist es sehr drückend schwül. Wind ist momentan sehr wenig.
Bin mal gespannt, was uns wettertechnisch heute noch erwartet. Und noch mehr bin ich gespannt, wo wir denn nun morgen Abend wirklich gelandet sind...
11.6.2013 ...auf dem Weg zum Götakanal - in Mem |
11.6.2013 Dagmar schreibt...: Weiterfahrt nach Mem am Götakanal
Nachdem der gestrige Nachmittag in Sandvik von Sonne und Schatten bis Regen vorbei ging, hatten wir dann doch noch einen Sonnenuntergang, der sich lohnenswert fotografieren liess.
Heute morgen wieder Sonne satt. Kurz nach 9 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Göta-Kanal. Gestern Abend hatte ich noch mal unseren "Gästhamns-Guiden" durchgeblättert, ob es einen Hafenstellplatz gäbe, der auch Internet hätte. Ursprünglich wollten wir bis "Mem" fahren. Wir fanden auch einen in "Stegeborgshamn", ungefähr 16 Kilometer von Söderköping entfernt am Wasser.
Auf unserem dem Weg von Öland zum Festland rüber fuhren wir an einer Wiese vorbei mit Kamelen! So schnell konnte Anni gar nicht fotografieren. Aber feststellen mussten wir, dass die Viecher extrem mager waren. Und unser besonderes Highlight war, dass wir noch eine Tankstelle fanden, bei der Diesel NUR 13.69 Kronen kostete. Auf dem Festland ging nichts unter 14.38 Kronen.
Der Weg der heute vor uns lag, war um die 250 Kilometer und mehr oder weniger auf der dortigen Autobahn A22. In Oskarshamn machten wir noch mal Station, um bei "Ica" einzukaufen. Viel kam
dabei nicht heraus, aber genug für die nächsten Tage. Hoffentlich können wir dann wieder beim nächsten Lidl in Linköping einkaufen. Dann fuhren wir weiter. Die Strasse geht durch eine tolle
Landschaft. Man sieht zwar nichts vom Wasser, aber es ist einfach schön, durch die jetzt grüne Landschaft zu fahren. Rechts und links Felder bis zum Horizont, oder Wälder mit Tannen und Birken
oder Kiefern. Eine schöne, friedliche Gegend.
Kurz vor Söderköping bogen wir ab nach Stegeborg. Welch eine einsame Strecke. Mir wurde schon ganz anders. Und da in dieser Prärie sollte ein Hafen sein? Ja, es war einer da, ein kleiner mit
Sportbooten und einer Fähre die über das Wasser zu einem Campingplatz führte. Aber auch auf unserer Seite war ein Wiesenplatz mit Steckdosen. Ein Schild teilte dreisprachig mit, dass man am Kiosk
150 Kronen bezahlen solle. Also, soooo alleine stehen, das war nicht mein Ding. Und da war es auch kein Anreiz, dass da auch eine Schlossruine auf der Ecke an der Fähre stand. Anni wäre
vielleicht gerne geblieben, aber ich wollte nur weg. Und so landeten wir dann doch im ursprünglich geplanten "Mem" auf dem Stellplatz.
Ein absoluter Treffer! Hier gibt es offiziell 4 Stellplätze direkt mit der Nase an der Schleuse. Und wie wir sahen und hörten, auch auf der Wiese an der Reling entlang sind noch ein paar
"Notplätze" - alle mit Strom. Duschen und Toiletten gibt es genug und das warme Duschwasser ist kostenlos. Das Restaurant, in dem man bezahlt, hat zumindest einen deutsch-sprechenden Chefkoch.
Und der Laden sieht innen optisch supertoll aus. Ich stelle mir vor, dass das Essen dort auch erste Sahne ist.
Der absolute Knaller allerdings ist die Schleuse vor der Nase. Vorhin kam da doch so ein Passagierschiff durch - die "Shalom". Während des Hebens des Schiffes in der Schleuse spielten zwei
Jungs mehr oder weniger melodisch Trompete. Und zwei Mitarbeiter verteilten "an Land" Prospekte - auch an uns. Als das Schiff dann die Höhe vom Göta-Kanal hatte, fragte einer der Trompeter, ob
wir uns ein Lied wünschen würden. Fiel uns auf die Schnelle natürlich keines ein und so spielte er das Deutschland-Lied.Danach kamen noch zwei kleinere Schiffe und drei weitere liegen jetzt vor
uns an der Schleuse, wohl für morgen. Mem scheint nicht gross zu sein, von hier aus gezählt 15 Häuser und das tolle Restaurant vorne. Aber schön ist es hier! Und die Sonne scheint immer
noch.
Wir überlegen, ob wir morgen vielleicht noch hier bleiben. So nah werden wir wohl nicht wieder an einer Schleuse stehen, auch wenn es hier nur die eine Schleuse gibt...
12.6.2013 ein Tag am Götakanal in Mem |
12.6.2013 Dagmar schreibt...: Ein Tag an der Schleuse in Mem
Wie schön, wenn man einen Logenplatz, direkt an der Schleuse hat. Heute nacht um halb drei war es nicht nur schon fast taghell, nein wir hatten auch Besuch. Fünf junge Burschen mit nem roten
VW und lauter Musik kamen hier angefahren. Sie packten einen grossen Karton mit Dosen aus und eine Angel und gingen an den Holztisch gegenüber von uns, direkt an der Schleuse. Dort sassen sie
friedlich, warfen nur schon mal einen Einmalgrill an. Ob der Angler was gefangen hatte? Mitten in der hellen Nacht verfolgt man natürlich nicht das Treiben der Jungs, aber so gegen 4 Uhr
wurden wir wieder wach, weil sie wieder lautstark verschwanden. Heute morgen standen aufgeräumt unter dem Papierkorb an der Hafenmeisterei jede Menge leere Red Bull Dosen. Na, Spass hatten die
Jungs wohl gehabt.
Wir gingen heute morgen erst mal Duschen. Hat richtig gut getan nach der Schwitztour von gestern. Dann frühstückten wir in Ruhe und beschlossen, hier zu bleiben. Die Wolken standen eher auf
Schönwetterwolken. Und im stillen hofften wir ja auch, dass wir noch einen grossen Passagier-Kahn hier an und in der Schleuse zu sehen bekämen. War bis jetzt leider nicht der Fall. Nur jede Menge
Einmast-Segler konnten wir beobachten.
Vorne im Restaurant beim Bezahlen der Tagesgebühr für heute habe ich mit dem "Chefkoch" gesprochen. Nach dem 21.6. bastelt man hier eine neue und funktionierende WiFi-Antenne. Ich habe ihm
erzählt, dass wir Liveberichte von unterwegs machen und immer happy sind, wenn wir einen Stellplatz mit WiFi finden. ER flitzte zur Chefin und kam wieder mit der Info, dass wir gerne den
Privatanschluss des Restaurants benutzen dürften, um unsere Sachen zu versenden. Aber wir werden das nicht in Anspruch nehmen, sondern morgen früh nach McDo in Norrköping fahren. Dort geht das
alles schnell und problemlos via WiFi und nicht wie hier via Kabel. Und dann werden wir dort auch frühstücken. Aber ein tolles Angebot war es trotzdem!
Heute morgen waren wir mal nur mit zwei Mobilen hier auf dem Platz. Aber nun, gegen 16 Uhr ist schon mehr Betrieb. Einer der Interessenten auf einen Wiesenplatz an der Reling ist schon wieder
weggefahren. Bin mal gespannt, was sich heute hier noch so tut. Auf jeden Fall ist der Platz hier eine Empfehlung wert. Die Sanitäranlagen und auch die Duschen werden gründlich gereinigt, das
konnten wir heute morgen selbst erleben. Was fehlt ist eine Entsorgungsstation. Aber die gibt es ja zur Not auch auf einem anderen Stellplatz.
Wie weit wir morgen fahren, entscheiden wir, wenn wir in Norrköping wieder wegfahren...
13.6.2013 - Fahrt am Götakanal bis Berg/Motala- weiter bis Vadstena |
13.6.2013 Dagmar schreibt...: ungeplante Weiterfahrt nach Vadstena
Was für eine Nacht und was für ein Tag. Gestern Abend konnte ich nicht einschlafen. Es war drückend warm und der Himmel voller dunkler Wolken. Also guckte ich ab und zu eben nach draussen.
Und auf einmal sah ich eine der Schleusenwärterinnen an die Schleuse laufen. Nanu - mitten in der Nacht?
Ich drehte mich im Bett wieder um. Doch die Geräusche draussen waren laut und fremd und ganz viel Licht erhellte den Himmel. Als ich wieder rausguckte, traute ich meinen Augen nicht.
Ein Riesenschiff fuhr da auf die Schleuse zu. Ich raus aus dem Bett, Anni geweckt in ihrem Bett, angezogen, Kamera geschnappt und raus aus der "Mücke". Es war nicht zu glauben, da stand die "Juno", ein berühmtes Passagierschiff in der Schleuse. Ein Wunder, dass die da überhaupt noch reinpasste.
Und auch sie wurde wie alle anderen kleinen Schiffe von oben nach unten transportiert und dann fuhr sie einfach davon. Nur wir beide und eine weitere Frau aus einem anderen Mobil waren anwesend und machten Fotos. Ich fragte sie, ob sie auch die Lichter gesehen hätte und deshalb hier stünde. Nein, sagte sie. Ich habe vorne im Schiffahrts-Kontor gefragt. Hätte ich auch drauf kommen können... Und so erlebten wir alle drei um 12:30 Uhr in der Nacht die Durchfahrt der Juno...
Gegen Morgen regnete es wieder aus allen Löchern. Na, das Geräusch war uns dann wieder sehr vertraut. Und es hielt sich dran mit dem Regen und er wurde immer intensiver. Wir packten,
verabschiedeten uns von den Nachbarn und fuhren nach Norrköping zu McDonald. Hier konnten wir wenigstens die letzten zwei Tage unserer Reiseberichte hochladen. Das Frühstück war allerdings nicht
sooo unsere Traumvorstellung, aber der Kaffee war lecker. Dann fuhren wir weiter im strömenden Regen - Richtung Norsholm. Eine sehr einsame Strecke, aber landschaftlich sehr schön. Sogar
schottische Hochlandrinder flirteten mit uns. Ab und zu sahen wir auch einmal den Göta-Kanal von Ferne. In Norsholm gibt es vermutlich einen Stellplatz, jedenfalls sahen wir in einer Art Hafen
Steckdosen-Kästen an einigen Park-Plätzen am Wasser.
Wir fuhren weiter nach Berg. Wir wollten doch nun endlich die berühmte "Etagen-Schleuse" sehen. Wir kamen auch im strömenden Regen dort an. Es gibt sogar einen grossen Stellplatz direkt an
den "Treppen" auf einer Wiese, aber ohne Strom. Anni hat tapfer und anschliessend klitschnass ein paar Fotos gemacht. Das war es denn dann erst einmal.
Enttäuscht fuhren wir weiter nach Motala. Dort fuhren wir dann auf den dortigen offiziellen Stellplatz. Auch hier weiterhin Regen. Alles war klitschnass und besonders die Untergrund-Wiese,
die die Stellplätze sein sollten. Einige Mobile standen deshalb lieber vor dem Platz, als drauf - dachten wir. Ein junger Mann kam auf uns zu, als wir auf das Gelände fuhren und fragte uns, ob
wir reseriert hätten. Nein, hatten wir nicht. Sorry, sagte er, hier ist alles ausgebucht. Wir waren verwirrt, der Platz war doch fast leer.
Ja, sagte er, die nächsten 4 Tage geht hier nichts, wir haben hier ein Autorennen und da tanzt der Bär in der ganzen Stadt. Er gab uns noch einen Stadtplan und kreuzte einen Sportplatz an, auf dem wir vielleicht noch stehen könnten. Der Weg dorthin führte allerdings durch eine 2.60 m hohe Brücke - ilusorisch bei 3.20 Meter Mücke-Höhe.
Leicht gefrustet fuhren wir im strömenden Regen weiter Richtung Vadstena. Hier waren wir schon einmal vor Jahren. Da liegt ein tolles Schloss mitten in der City. Und im Hafen ist ein
Stellplatz. Unterwegs sahen wir noch ein paar Campingplätze, auf denen auch noch Platz war - aber es ist Saison und sehr teuer hier. Mitten in Vadstena gibt es jetzt einen neuen Platz, auch
direkt am Schloss und fast am Hafenrand. Es gibt hier 24 grosse Plätze mit Stromanschluss und tollem Blick aufs Schloss, bzw. aufs Wasser. Der Preis von 120 Kronen incl. Strom ist günstig für die
Haupt-Saison. Als wir ankamen, standen nur ausser uns vier weitere Mobile hier. Jetzt ist der Platz fast voll. Und die meisten hier sind Deutsche. Auch hier war alles patschnass. Aber kaum waren
wir hier, hörte es auf zu regnen und jetzt scheint die Sonne wieder. Schöööön.
Was wir morgen machen, wissen wir nicht. Nach Motola können wir nicht zurück wegen der Massen-Fete dort. Und so warten wir erst einmal ab, wie morgen das Wetter ist. Und dann fällt uns
bestimmt etwas ein...
14.6.2013 -Rückfahrt nach Deutschland |
14.6.2013 Dagmar schreibt...: Rückkehr nach Deutschland
Gestern noch waren wir sehr euphorisch, dass das Wetter sich stabilisieren würde und wir heute wieder hochfahren könnten Richtung Berg/Göta-Kanal. Und von dort dann nach Linköping und weiter
Richtung Rimforsa - am Kinda-Kanal entlang.
Und dann regnete und stürmte es die ganze Nacht und auch am Morgen kein Regenende in Sicht. Somit war die Rückfahrt für uns erledigt. Wir fuhren gefrustet Richtung Gränna. Von da gibt es eine einfache Verbindung wenigstens rüber zum Kinda-Kanal.
Aber auch das mussten wir uns abschminken, denn der Regen wurde stellenweise sehr sehr heftig, und dazu kamen noch Orkan-Böen.
Wir hatten keine Lust mehr. Die Hälfte dieser Schwedentour war ja schon "abgesoffen". Und jetzt schon wieder Regen. Dabei sollte es doch angeblich sehr warm werden...
Wir fuhren auf die E4 Richtung Süden. In Lagan guckten wir noch mal nach dem Elchpark "Laganland". Wir stellten fest, dass wir hier schon einmal waren. Also dann auch keine Elche mehr bei dem
Wetter. In Oerkelljunga gibt es direkt an der Autobahn einen Stellplatz. Gehört wohl zu dem danebenliegenden Mobilhändler. Hier hätten wir nur Strom und Wasser bezahlen müssen.
Aber was macht man um halb zwei am Mittag in so einer gottverlassenen Stelle an der Autobahn im Regen? Wir fuhren weiter.
Und so kam es, dass wir in Helsingborg landeten, die Fähre nach Helsingör und Rödby buchten und sofort auf die Fähre kamen. Von Helsingör waren es ja auch nur noch schlappe 200 km bis Rödby. Das Ende vom heutigen Tag: ungeplant landeten wir um halb zehn Uhr abends auf Fehmarn. Wir fuhren nur noch die paar Kilometer bis zum Stellplatz "Johannisberg", und das war es dann.
HIER regnete es nicht.
Somit endete unser Schwedentrip schon nach 4 Wochen. Aber es ist letztendlich nicht sooo schlimm, denn nächstes Jahr werden wir all das, was wir jetzt in Schweden nicht mehr besichtigen
konnten, auf unserem Weg nach Norwegen nachträglich noch "mitnehmen".
Wir bleiben jetzt noch ein paar Tage hier auf Fehmarn und fahren dann noch vielleicht zwei Wochen durch Norddeutschland. Zahlen, Daten, Fakten plus Kurzberichte wie immer auf der
Travelmaus.
Ich schliesse hiermit unsere Live-Berichte über Schweden ab.
Es geht zurück nach Deutschland. Grund: Regen, Regen, Regen...!
Und in Deutschland droht eine Hitzewelle! Deutschland, wir kommen!
Auf jeden Fall folgen noch weitere Aufenthaltstage in Norddeutschland. Zunächst in/auf Fehmarn!