15.3.2017
Was für ein Tag.
Um 8 Uhr sind wir in Quarteira abgefahren. Es war leicht bewölkt. Wir nahmen für eine kurze Strecke die mautpflichtige Algarve-Autobahn, um Zeit zu sparen. Von der Autobahn nahmen wir kurz vor Albufeira die Abfahrt zur IC1, die bis Lissabon als Schnellstrasse mautfrei ist.
Insgesamt nannte uns unser Navi ca. 300 km bis zu unserem Zielort, Oeiras, südlich von Lissabon. Irgendwo nahmen wir wieder unseren Kaffee zu uns, irgendwo sahen wir eine Menge gefällter Korkeichen, irgendwo sahen wir wiederholt Störche, mal auf Strommasten, mal auf Straßenschildern, mal auf hohen Baumstümpfen. Zwischen Korkeichen und Pinien konnten wir unterwegs zahlreiche Schafe und auch Rinder bestaunen. Eine schöne, abwechslungsreiche Fahrt.
Nur Lissabon war dann für uns ganz anders als schön. Überall auf den Straßen Hektik und Stress. Wir nahmen deswegen streckenweise wieder die mautpflichtige Autobahn, um uns relativ leicht durch die Großstadt zu bringen. Lissabon muss man einfach organisiert machen, um auch das sehen zu können, was man möchte. Aber wir hatten ja noch ein besonderes Ziel, nämlich Sintra. Sintra liegt nordwestlich von Lissabon. Und da wollten wir eine der Sehenswürdigkeiten "Palacio National da Pena" besuchen. Nein, nur eine Außenbesichtigung, eine Innenbesichtigung war uns von vorneherein zu teuer. Die Außenanlage ist schon interessant wegen der total verschiedenen Baustile. Wir fuhren nach den Angaben des Navis. Es führte uns über eine kurvenreiche enge Strecke, die immer höher ging. Parkplätze? Keine bis wenige! Am Eingang zum Park standen Schlangen von Menschen. Wir sind durchgefahren. Ja, so ist das manchmal. Aber Sintra steht auf unserem nächsten Reiseplan, der uns wieder nach Portugal führen wird. Ein nettes Örtchen!
Dann knurrte unser Magen. Und da kam uns Mc Donald gerade recht. Kurzentschlossen abgebogen und an einem modenen Automaten unsere Wünsche eingegeben. Mit dem Ergebnis, eine Bestellliste, ging man dann bezahlen und erhielt kurze Zeit darauf ein komplettes Menu. War mal wieder eine neue Methode, die es in Deutschland wohl noch nicht oder nur selten gibt. Portugal ist eben sehr modern, lach!
Dann kamen wir gegen 15 Uhr an unserem Hotel an. Nein, es ist ein Motel nach amerikanischem Vorbild. Aber schon bald haben wir festgestellt, es reicht nur für eine Nacht. Die Idee ist gut, aber die Umsetzung läßt zu wünschen übrig. Leider gibt es kein Internet in den Räumen. Also müssen wir jetzt in die nahe Kneipe unser Bierchen bestellen und trinken, um auch Internet zu haben. Und das machen wir jetzt.
Morgen? Wird wohl ein langer Tag werden. Auf dem Weg nach Coimbra gibt es wieder eine Menge zu gucken. Vielleicht ein Tag ohne Internet? Schaun wir mal...
16.3.2017
Ein langer und auch anstrengender Tag für uns.
Pünktlich um 8 Uhr waren wir im gegenüberliegenden Restaurant zum Frühstücksbuffet. Unseren Gutschein wollte dort aber keiner sehen. Im Anschluss fuhren wir wie geplant Richtung Norden, möglichst immer nahe an der Küste entlang. Unser erster Stopp war in Mafra dort das bekannte Kloster besichtigen. Das Kloster hat uns wirklich beeindruckt. Parklätze sind direkt in der Nähe, manche auch kostenfrei. Leider war natürlich unsere Zeit bemessen, denn es stand ja noch einiges andere für heute auf dem Programm.
Unser nächstes Ziel war Lourinha, eine kleine Stadt, die ein bekanntes Museum hat, so eine Art Freilichtmuseum auf engstem Raum, aber mit einer sehr großen Saurier-Ausstellung. Dafür interessierten wir uns besonders.
Doch bevor wir dort ankamen, hatten wir eine wirklich tolle Küstenstrecke vor und auch hinter uns. Ja, hier könnten wir tatsächlich mal einen Urlaub verbringen, womöglich in dem Ort Ericeira. Das haben wir uns jedenfalls mal ins Gedächtnis geschrieben.
Wir fuhren über die N247 weiter bis Lourinha. Aber es war unserem Navi gar nicht so recht, denn es wollte uns nicht wirklich leiten. In Lourinha fuhr es immer wieder durch die engsten Straßen, obwohl das absolut nicht nötig gewesen wäre. Da müssen wir wieder einmal ein ernstes Wort mit ihm reden. Naja, irgendwie sind wir dann doch noch da gelandet, wo wir hin wollten. Nur, es war inzwischen 12.30 Uhr. Um diese Zeit schließt das Museum. In letzter Minute standen wir vor dem Eingang und überredeten die Dame, uns bitte noch einzulassen. Hat sie gemacht, aber sie gab uns nur 30 Minuten für den Rundgang. Aber der reichte uns auch, denn wir wollten doch nur zu den Sauriern. Wäre alles anders gewesen, hätten wir unterwegs nicht ständig Fotostopps gemacht. Anschließend gingen wir in das nächste Lokal, um unseren Mittagstisch zu nehmen: Für 6,50 € gab es Hähnchen mit Pommes und Reis, ein Glas Wein und einen Kaffee. Wir waren zufrieden damit.
Danach fuhren wir über Obidos nach Foz do Arelho, ein Örtchen, das besonders schön an der Küste sein sollte. War es auch. Hier standen übrigens viele WoMos! Ein riesiger Sandstrand erfreute uns.
Es ging weiter über die N8 und N242 fast bis Leiria. Wir hatten uns zu diesem Zeitpunkt noch gegen die mautpflichtige Autobahn entschieden. Aber das sollte sich irgendwann doch ändern. Da wir ja einen "Mautzähler" im Miet-Auto haben, werden die Gebühren automatisch unterwegs festgehalten und später verrechnet. Von Leiria aus fuhren wir irgendwann doch über die Autobahn, zunächst zahlten wir noch bar, aber dann nahmen wir die "grüne" Spur, die automatisch die Gebühren listet (oder ohne Mautzähler muss man wohl bei der Post innerhalb von 2 Tagen die Gebühren zahlen!). Wir fuhren von der Autobahn herunter, um nach Conimbriga abzubiegen, knapp 20 km vor Coimbra. Da haben wir uns fast 1,5 Stunden aufgehalten, um die ehemalige römische Stadt zu erforschen. Es ist ein großes Gelände mit vielen Häuserresten, aber insbesondere auch mit vielen erhaltenen Mosaiken. Dazu ein gut ausgestattetes Museum. Lohnt!
Danach hieß es für uns nur noch, ab nach Coimbra in unser gebuchtes Hotel. Unser Hotel liegt an einer verkehrsreichen Straße, aber es hat ein kleines Parkhaus, das man für 6 €/Tag nutzen kann. So fuhr Dagmar postwendend dort hinein. Das war gut so. Nun sitzen wir in der kleinen Bar und lassen den heutigen Tag revue passieren. Morgen? Coimbra unsicher machen!
17.3.2017 Coimbra
Eigentlich hatten wir für heute geplant mit dem "gelben" "Hop on und Hopp off - Bus" eine Stadtbesichtigung zu machen. Aber wegen der Nebensaison fahren diese Busse hier nicht. Leider hat man uns das hier im Hotel nicht gesagt, und leider konnte man uns hier auch keinen Stadtplan übergeben. So ist das nun mal...!
Wir sind bis zum nächsten Touristenbüro gegangen und haben dort erfahren, dass eine beeindruckende Besichtigung auch mit einem "Tuk-Tuk" möglich wäre. Die Besichtigungsfahrt mit dem Tuk-Tuk sollte etwa eine Stunde dauern. Das haben wir gemacht. Der Fahrer "Victor" ließ sich nicht wirklich auf einen Handel ein und nannte einen Preis von 45 €. Wir zögerten kurz. Als kleinen Kompromiss gab er uns die Möglichkeit, nur wenn es uns nachträglich nicht gefallen hätte, würde er auf 5 € verzichten. Geschickt von ihm.
Aber seine Fahrt durch die Stadt war wirklich ein einmaliges Erlebnis. Durch diese engen Gassen fährt kein Bus und auch freiwillig kein PKW mehr! Und die Höhenunterschiede sind hier schon gewaltig zwischen Unter- und Oberstadt. Nur, es war luftig und zügig. Und ... so haben wir wohl die Fortsetzung unserer Erkältung damit programmiert. Wir "schnupfen" schon wieder mächtig! Insgesamt haben wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aus unserem Gefährt gesehen und bestaunt, nur leider blieb natürlich keine Zeit, manche Sehenswürdigkeit von innen zu sehen. Das müssen wir unbedingt nachholen. Unsere nächste Portugalreise wird uns mit Sicherheit wieder bis hier führen. Und dann für mehrere Tage. Es gibt soviel Tolles zu sehen.
Und wir mögen auch die Portugiesen! Sie sind i.d.R. freundlich und hilfsbereit. Nur einer war heute dabei, der mir doch ein "Beinchen" gestellt hat. Aber das kann kein Portugiese gewesen sein, denn eine zweite Person kam dazu... und hätte wahrscheinlich meinen Rucksack aufgefangen. Und den hätte ich dann wohl nie mehr gesehen! Aber soweit ließ ich es nicht kommen! (Man hat uns wiederholt berichtet, dass die Taschendiebe -vor allem in Lissabon- wahre Künstler seien und aus allen Kleidungsstücken Wertgegenstände - insbesondere natürlich Euros - hervorzaubern.)
Nach unserer "Mopedtour" haben wir uns erstmal einen Kaffee geleistet. Dann war natürlich noch ein Fußmarsch durch die engen Gassen angesagt. Und irgendwo fanden wir ein uriges Restaurant, das mit Portugiesen fast überfüllt war. Da setzen wir uns zu und bestellten unseren "Mittagstisch": ein Beef und eine Dorade. Mit Wein und Wasser für gerademal insgesamt 16 €. Man kann schon sehr preiswert hier leben, wenn man sich richtig umschaut. Danach waren aber auch unsere Kraftreserven verbraucht. Die Nasen schnieften und die Taschentücher wurden knapp. Es gäbe zwar noch soviel hier zu gucken, doch das haben wir dann aufgeschoben für die nächste "Rundreise Portugal".
18.3.2017
Heute war ein anstrengender Tag für uns. Wir haben unsere Erkältung leider noch nicht im Griff. Und wir sind heute sehr viele Kilometer gefahren. Mehr als geplant, weil wir einen großen Schwenker gemacht haben.
Gegen 9 Uhr sind wir in Coimbra abgefahren Richtung Leiria. Die kostenpflichtige Autobahn haben wir ausgeschlossen, denn es gibt gute Alternativen als Schnellstraßen. Von da ab wollten wir weiter südlich eine Strecke am Rio Tejo entlang fahren. Irgendwo sahen wir ein Hinweisschild zu Fatima, ein bekannter Wallfahrtsort. Also abgebogen. Der Abstecher hat uns natürlich Zeit gekostet. In der Stadt Tomar haben wir einen kurzen Stopp eingelegt. Dann hatten wir uns noch etwas "verfranzt", und plötzlich waren wir auf einer ganz schmalen Nebenstrecke, die uns aber über eine engeBrücke über den Tejo führte. Zu sagen ist noch vorweg, dass die N113 auch schön zu fahren ist und landschaftlich lohnt. Das gilt übrigens auch für die N118, N18 und auch für die IP2. Unterwegs sahen wir wieder zahlreiche Störche, aber auch viele Rinder und Schafe. Die Landschaft ist relativ hügelig und oftmals auch mit dicken Granitblöcken übersät. Und immer wieder die Korkeichen, teilweise bis zum Horizont. Nur den erhofften Kaffee gab es für uns heute nicht. Entweder war weit und breit nichts zu finden, ... oder die oft von den einheimischen Männern besetzen Kneipen waren für uns nicht der "wahre Brüller".
In Portalegre haben wir noch eine Ehrenrunde gedreht, um uns sowohl die Burg als auch die Kathedrale anzusehen. Wir fanden mit Mühe einen Parkplatz und gingen durch die engen Gassen des Ortes. Als wir oben an/in der Kathedrale ankamen, sahen wir den gesuchten Parkplatz. Naja, so haben wir auch zu Fuß die engen Gassen durchwandert. Innen ist die Kathedrale interessant, äußerlich doch sehr verkommen. Die Zeit drängte, die Energie ließ nach. Aber Travelmäuse lassen sich ja nicht unterbuttern. Also ging es natürlich weiter bis Estremoz. Nein, Dagmar wollte nicht mehr. Ich eigentlich auch nicht mehr. Aber da gab es eine innere Stimme, die uns einen kurzen Weg vorschlug, um in das Gassengewirr zu kommen, um zumindest die Burg zu sehen. Wieder extrem enge Gassen. Dagmar ist schon ein Naturtalent, wie sie das alles problemlos meistert! Aber danach ging wirklich nichts mehr.
Nun wollten wir nur noch bis Evora ins Hotel Dom Fernando. Und das ist ein Treffer. Im Vergleich zu den beiden vorherigen Hotel wird hier wirklich Service geboten. Dagmar fuhr umgehend ins kleine Parkhaus und von dort haben wir bequem unser Gepäck per Aufzug aufs Zimmer bringen können.
Wir kennen Evora bereis vom letzten Jahr, so dass wir uns hier nicht mehr viel ansehen. Morgen früh fahren wir über die IP2 und N2 bis Faro, um am Abend unseren Flug nach Deutschland zu kriegen.
In den nächsten Tagen werden wir dann den Blog überarbeiten, die Rubrik Europa/Portugal 2017 ergänzen ...
und uns dann auf unsere (Busrund-)Reise ins Baltikum (Lettland, Estland & Litauen) vorbereiten.
Eine Zusammenfassung folgt in den nächsten Tagen. Danke allen, die uns hier begleitet haben!!!
19.3.2017
Es ist unser letzter Tag in Portugal. Wir verließen Evora, die charmante UNESCO- Stadt mit ihrer langen Stadtmauer und den vielen Torbögen, den Klöstern, Kapellen und der gotischen Kathedrale. Wir bewegten uns über das vorherrschende mittelalterliche Kopfsteinpflaster, das schon im letzten Jahr unsere Wege erschwert hat. Eigentlich wollten wir diesmal die Knochenkapelle besichtigt haben, aber unsere Energie reichte nicht mehr aus. (In Faro haben wir u.a. eine besichtigt.) Ebenso haben wir auchAlmendres Cromlech nicht mehr besucht, weil wir das im letzten Jahr (zum Bericht von Evora 2016) besucht haben.
Evora liegt in der Alentejo-Region, eine Landschaft, die sich vom Westen des Landes bis an die spanische Grenze zieht. Ja, diese Landschaft mögen wir. Weite Flächen nur mit Korkeichen, Weinreben oder Olivenbäumen bepflanzt. Dazwischen weiden oder grasen große Rinder-und Schafherden. Und natürlich haben uns die vielen Störche wieder fasziniert, die ihre Nester auf allen möglichen, hohen Spitzen errichten. In der Landschaft eingebettet liegen mittelalterliche Städte und malerische Dörfer mit ihren engen, schmalen Gassen, die kaum mit Autos zu befahren sind. Und da sind wir quer durch gefahren. Heute war vom Tourismus nur ganz wenig zu spüren, aber im Sommer muss hier der Teufel los sein.
Unser Weg führte uns natürlich weiter zu den Orten Portel und Beja. Von weitem sahen wir schon die Burgen aus dem Zentrum herausragen. Unsere Neugierde trieb uns mitten hinein, durch die engen Gassen, wieder bis nahe an die Burgen heran. Aber es blieb uns natürlich nicht mehr Zeit, um uns näher um zu sehen. Insgesamt hatten wir eine Tagesstrecke von über 200 km zu bewältigen. Und wir hatten uns mit Marianne und Heinz für 15 Uhr bei Hertz in Faro verabredet. (Aber macht ja nichts, wir kommen ja wieder. Und hoffentlich schon bald.) Gefahren sind wir nur über mautfreie Straßen (IP2, N2 ). Die ersten 100 km waren sehr gut zu befahren, dafür waren die nächsten 100 km eine ständige Berg-und Talfahrt. Dagmar liebt solche Strecken. Aber nur, wenn man auch viel Zeit hat.
In Faro angekommen, haben wir auf die Schnelle noch eine Kleinigkeit im großen Einkaufszentrum gegessen, dann ging es aber umgehend zum Flughafen. Wir freuten uns schon auf Marianne und Heinz, die uns bei Hertz bereits erwarteten. Die Übergabe unseres PKWs war total problemlos. Wir nahmen unser Gepäck und gingen zum Flughafengebäude. Zu viert haben wir uns alle dort noch Kaffee gegönnt und ein bisschen miteinander geklönt. Wir freuen uns jetzt schon, wenn wir die beiden im nächsten Jahr in Portugal wiedersehen. Der Rückflug, knappe 3 Stunden, in einem fast vollen Flugzeug war ok. Wir hatten sogar gegen Erwarten 3 Plätze für uns zwei. Gegen 22:15 Uhr landeten wir in Düsseldorf, mussten lange auf unser Gepäck warten, wurden dann mit einem Shuttle zu unserem PKW gebracht und waren gegen Mitternacht dann endlich zuhause. Total übermüdet.