Wieder ein Tag, den wir nicht vergessen werden. Über 300 km haben wir die pure Natur Schwedens „erfahren“. In Motala fuhren wir kurz in den Hafen, um wenigstens noch einige Beweisfotos zu machen, dass wir dort waren. Da hatten wir uns aber wohl zu weit bewegt, denn man mahnte uns an, dass der Hafen heute eigentlich nicht für Autos freigegeben sei. Wir sollten doch bitte schön einen offiziellen Parkplatz nutzen. Ich machte meine Fotos und wir fuhren dann auch schon weiter. Mir ist es aber gelungen, trotz der kurzen Zeit, noch die Zugbrücke zu fotografieren, die für ein Boot gerade geöffnet wurde.
Wir hatten uns heute früh noch einmal überlegt, wie wir weiter in den Norden fahren wollen. Ja, wir versuchten den kürzesten Weg zu nehmen, aber nicht unbedingt den schnellsten. Von Motala aus ging es dann heute über die Straße 50 bis nach Askersund, Inzwischen hatte ich bemerkt, dass ich meinen Logger für die bereits gefahrenen 20 km nicht eingeschaltet hatte. Kommt eben schon mal vor. Aber ist ja nicht tragisch. Wir wechselten bei Askersund auf die 205, die uns bis Degerfors führte, von da aus fuhren wir weiter über die 205/243 bis nach Storfors. Da versuchten wir ein Lokal zu finden, das uns einen Lunch bieten konnte. Ja, es gab eine Taverne, aber… wollten wir da die einzigen Gäste sein? Ortsrunde gedreht und weiter gefahren. Erst in Filipstad fanden wir dann einen Parkplatz, von dem aus ein Restaurant zu sehen war, das eine Art italienisches Buffet anbot. Das wollten wir dann auch testen. Besucher gab es ja genug dort. Ja, es war tatsächlich ein Buffet, zwar war die Auswahl eingeschränkt, aber trotzdem gab es z.B. Pizza, Kartoffeln, Reis, zwei Fleischsorten und ein kl. Salatbuffet und auch noch Wasser und Kaffee zum Abschluß. Und das alles für 135 Sek./Person. Das war mehr als ok für Schweden. Danach ging es über die 26 weiter, bis hierher zum Steiners Campingplatz, nicht weit von Mora entfernt. Unterwegs haben wir nur wenige Campingplätze gesehen. Offizielle Stellplätze gar keine. Irgendwo, vor wenigen Kilometern, gab es dann noch einen Naturcampingplatz… ohne alles. Nun überlegen wir uns für morgen gezielt, wo wir die nächste Nacht verbringen können. Vermutlich werden wir wieder um 300 km fahren müssen, bis wir einen Platz mit Strom finden. Internet wäre zwar wünschenswert, aber wir kommen gut mit unserer Aldi bzw. Lidl Karte hier klar. Noch funktioniert alles hervorragend. Natürlich brauchen wir reichlich Volumen für unsere Geräte, aber eine Jahreskarte von Aldi bietet uns das. Wir hoffen natürlich auch, dass wir bis weit in den Norden hinein auch TV gucken können. Soweit unsere Schüssel reicht… Evtl. müssen wir dann auf Internet zurück greifen, um am PC dann die wichtigsten Sendungen sehen zu können.
Der Platz hier ist richtig toll. Die Lage am See ist super, die Plätze organisiert und die Ausstattung bestens. Es gibt ein Restaurannt incl. Rezeption und die Dame dort spricht ein hervorragendes Deutsch. Wir zahlen hier für die Nacht incl. Strom 295 Sek. Da haben wir heute unterwegs bei einem der seltenen Campingplätze ganz andere Preise gelesen (500 Sek). Da haben wir erst gar nicht versucht, unter zu kommen, trotz Regen, der uns die letzten 30 km bis hier begleitete.
Insgesamt gesehen haben wir heute eine supertolle Fahrt gehabt. Wälder wechselten sich mit riesigen Seen ab. Es ging immer wieder mal rauf und runter auf den Straßen und manchmal auch mit leichten Kurven. Aber generell immer Richtung Norden. Und immer wieder sahen wir Felsen, die mal mit und mal ohne Moose bedeckt waren. Die Nadelwäder nahmen zu, die Kornfelder hingegen wurden weniger je weiter wir in den Norden kamen. Ja, diese Landschaft mögen wir. Aber … wir mögen diese Abgeschiedenheit, doch mehr Infrastruktur ist doch auch nicht schlecht, oder!?!
Morgen möchten wir also wieder um die 300 km oder mehr fahren, evtl. bis Östersund, denn da gibt es wieder einen akzeptablen Campingplatz, hoffen wir jedenfalls. Irgendwann möchten wir ja in Kiruna ankommen und hier nicht überwintern 😁.
Ja, es ist schon etwas Besonderes mitten durch das Land von Schweden zu fahren. Um in den Norden Schwedens zu kommen, hatten wir bisher immer die Straßen der Ostküste genommen, die meistens auch von den Navis vorgeschlagen werden. Diesmal jedoch wollten wir es mal anders machen. Und bisher haben wir das nicht bereut. Gestern hatten wir unsere 300 Kilometer auf verschiedenen Nebenstraßen gefahren mit relativ wenig Verkehr. Heute früh hatten wir uns entschlossen, die E 45 zu nehmen, um bis Östersund zu kommen, weil sie sich als schnellste Strecke anbot. Sie ist auch gut zu befahren, so wie alle Straßen Schwedens, hatte aber dann doch erheblich mehr Verkehr heute als wir erwartet hatten. Und dann kam auch noch der Regen dazu. Fast die ganzen 350 km hat er uns mehr oder weniger begleitet. Und da wir auf den Straßen nicht die Schnellsten sind, wurden wir natürlich immer verfolgt, um nicht zu sagen gejadt. Trotzdem nehmen wir an, dass der Verkehr an der Ostküste jetzt zur Hauptreisezeit bestimmt größer ist als mitten durch das Land. Und die Route heute war wunderschön. Ärgerlich vielleicht, dass wir bei unseren Fotos heute Abstriche machen müssen, weil Sonne und klarer Himmel einfach fehlten.
Wir sind fast die gesamten 350 km durch Waldgebiete gefahren. Links und rechts nichts als Birken, Fichten und Kiefern. Und … dazwischen kleine und große Findlinge, die von der letzten Eiszeit hier liegen geblieben sind. Ach was, Riesenfindlinge findet man hier! Und man muss wirklich staunen, wie die Gletscher diese Monster während der Eiszeit mitgeschleppt haben und dann beim Abschmelzen des Eises einfach liegen gelassen haben. Gerne hätte ich den ein- oder anderen schön abgerundeten für meine Steinsammlung mitgenommen, aber… wie soll ich den nur transportieren und wo soll ich ihn überhaupt unterbringen 😒?. Stattdessen habe ich mir dann einige wenige kleine Modelle ausgesucht und eingesteckt, sozusagen die stellvertretenden Miniaturausgaben für meine Sammlung. Aber auch die kleinen Findlinge in Faustgröße haben schon ein hohes Gewicht, denn Granit ist nun mal als metamorphes Gestein sehr hart und schwer. Und wieviel Tonnen die mächtigen Dinger wiegen, will ich erst gar nicht wissen.
Ja, was sollte ich noch erwähnen, was für uns heute wichtig oder erwähnenswert war? Wichtig ist, dass wir unterwegs rechtzeitig tanken, denn wer weiß, wann die nächste Tankstelle kommt? Daran denken wir natürlich. Aber bisher waren die Tankstellen für uns immer in ausreichenden Abständen vorhanden. Aber bliebt das auch so? Vorsichtshalber möchten wir immer mit einem (fast) vollen Tank morgens starten.
Und noch eine klitzekleine Sache sollte ich beichten… heute sind wir für ca. 5 km von der offiziellen E 45 abgewichen, um laut Navi eine Abkürzung zu nehmen. Und da fuhren wir dann plötzlich wieder auf einer Schotterstraße. Und auf dieser Straße kam dann das Verkehrsschild, dass die Brücke nicht mit mehr als 4 t befahren werden darf. Naja, da waren wir doch „aus dem Schneider“, denn die bringen wir nicht auf die Waage. Der Weg führte an einem See vorbei, wo eine Turbine sichtbar war. Weitere Hinweise fanden wir nicht. Aber stattdessen schöne Ausblicke auf Wald, See und Findlinge.
Insgesamt war es heute zwar wieder eine super schöne Strecke, aber 350 km sind doch relativ viel an einem Tag, wenn man sich an alle Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, die wir naturgemäß noch unterbieten. Unsere letzten 800 km bis Kiruna werden wir dann dreiteilen. Angedacht haben wir je eine Übernachtung in Storuman, in Jokkmokk und in Kiruna.
Der Platz hier in Östersund ist groß, absolut professionell organisiert und entsprechend teuer. Wir zahlen hier in der Hauptsaison incl. Strom und funktionierendes sehr gutes Internet 450 Sek (~ 38 €). Es scheint so zu sein, dass die meisten Plätze (und Hütten?) belegt sind. Die Sanitätshäuser sind top, gepflegt und modern. Dann hoffen wir das alles auch mal für den morgigen Platz.
Wir hatten gestern noch mit dem „Wettergott“ kontaktet, mit der Bitte, uns mindestens für heute die Sonne zuzusenden. Er hat zugesagt und Wort gehalten. Heute begleitete uns die Sonne also von Anfang an und erlaubte es auch, farbenfrohe Fotos zu schießen. Prima!
Heute früh ließen wir es eigentlich langsam angehen. „Geduscht, getrocknet und gebügelt“ saßen wir beim Frühstück und machten unsere Pläne, einschließlich Alternativ-Pläne für heute. Wir hatten uns als Ziel den Ort Storuman ausgesucht, etwa 300 km entfernt von Östersund. Natürlich war die E45 wieder unsere Straße in den Norden. Sie ist gut zu befahren und bringt uns durch einen tolle Landschaft weiter in den Norden. Heute war die E 45 nicht so stark befahren wie gestern, vielleicht weil heute Montag und nicht mehr Wochenende ist. Aber trotzdem kamen uns Mengen an Wohnmobilen entgegen. Nicht nur die Schweden sind unterwegs, sondern verstärkt auch die Norweger, die Niederländer und auch die Schweizer. Ach ja, die Deutschen darf man auch nicht vergessen. Und ganz vereinzelt werden wir auch mal von anderen Nationalitäten überholt oder sie kommen uns entgegen. Und es sind alle WoMo-Modelle dabei. Wobei die Schweden meistens mit riesigen Mobilen fahren. Klar, die haben ja viel Platz im eigenen Land. Und die meisten Stell- oder Campingplätze sind darauf eingestellt. Bei den Deutschen sieht man sehr viele Sprintermodelle, die zu Womos umgebaut wurden. Sie sind schnell und wendig. Ja, und der Rest fährt junge oder alte Oldies. Da reihen wir uns ein, denn wir möchten auf keinen Fall auf unsere „Mücke“ mit all ihren Annehmlichkeiten verzichten. Sie ist zuverlässig (hahaha) und nach unseren Wünschen im Laufe der letzten 20 Jahre von uns angepasst und auf den neuesten Stand gebracht worden. Heute haben wir übrigens erstmalig unterwegs mal einen Karmann gesehen. Es gibt ihn also immer noch, lach!
Wir sind heute über 250 km durch eine wirklich tolle Landschaft gefahren. Die ganze Tour war wieder eine Waldstrecke, vereinzelt unterbrochen mit riesigen Seen und mal kleinen und auch größeren Wohnsiedlungen. Allmählich werden die Bäume kleiner als in südlicheren Gegenden, die Findlinge bleiben uns aber zu einem großen Teil immer noch erhalten, die Kornfelder sind so gut wie verschwunden, aber die Gräser nehmen dafür immer mehr Platz ein und manche Holzhäuser sind auch nicht immer mehr in roter Farbe angestrichen, wie wir feststellen durften. Irgendwo sahen wir dann Baumstämme zu einer Gruppe zusammengefass, die symbolisierte, dass wir nun in Lappland sind. Klar, das musste fotografisch verewigt werden. Vielleicht schaffen wir das unterwegs auch beim nördlichen Polarkreis, der auch seine besondere Bedeutung hat. Dazu aber dann morgen oder übermorgen unsere Anmerkungen.
Heute früh waren wir bei Lidl in Östersund unsere Vorräte auffüllen, denn hier im hohen Norden hat Lidl seine Aktivitäten offensichtlich eingestellt. Aber es gibt ja die Supermarktkette ICA. Man findet sie überall, auch in den kleinsten Siedlungen. Sie ist mit einem guten und relativ preiswerten Sortiment ausgestattet und noch zu annehmbaren Preisen. Ja, die Preise in Schweden sind manchmal schon „bombastisch“. Dinge, die wir in Deutschland für den täglichen Bedarf einkaufen, sind hier erheblich teurer, z.B. beispielsweise die Topfschwämme und die Handwaschcreme😍. Der Preis für einen meiner Lieblingsfische Lachs kann man hier nicht mehr bezahlen. Man könnte schon, aber will man das, wenn es ihn in Deutschland preiswerter gibt? Ist das der Vorteil eines Landes, das nicht am Meer liegt? Aber man darf nicht vergessen, dass das durchschnittliche Einkommen der Schweden erheblich höher ist als zu Deutschland.
Wir haben hier unerwartet einen für uns unbekannten Stellplatz an einem Gewässer heute gesehen und spontan gehalten. Wir hatten etwa 200 km bereits hinter uns und hätten noch ca. 50 km vor uns gehabt zu unserem angepeilten Ziel Storuman. Es ist ein großer Platz, kaum mit Womos/ Wohnwagen besetzt. Aber die Sonne schien und das Wasser plätscherte vor sich hin. Irgendwo stand ein Angler, der wohl seine Abendmahlzeit angelte. Hier wollten wir bleiben. Das war ein Platz, wie wir ihn mögen. Ruhig, einsam und schön gelegen. In der Rezeption war niemand. Aber Dagmar hatte schon erkundet, dass die Nacht incl. Strom 320 Sek kosten würde. Das war im Vergleich zu gestern ja spottbillig. Wir suchten uns jemand, der auch kompetent zu sein schien. Aber er sprach nur Schwedisch. Aber er wusste auch so, was wir wollten. Bezahlt, Platz gesucht, Strom angeschlossen, Fotos geschossen … und dann nur noch gefaulenzt. Herrlich! Inzwischen sind einige weitere Mobilisten eingetroffen. Ein Platz, der für Angler wohl sehr interessant ist. Vor uns das plätschernde Wasser und ansonsten nur Stille. Hoffentlich verschlafen wir uns morgen nicht, denn es steht trotzdem eine Weiterfahrt an. Es sei, wir entscheiden uns morgen spontan dagegen. Das TV-Programm macht etwas Probleme, weil der Satellit nicht da ist, wo wir ihn suchen. 😒.Oder hat er sich schon da durch gemacht? Wir rechnen damit, dass wir spätestens ab Jokkmokk / Kiruna keinen Empfang mehr haben werden. Aber auch kein Problem. Hauptsache wir genießen das Land!
Nee, was für ein Regentag. Aber wir wollten ja weiter in den Norden, evtl. sogar bis zum nördlichen Polarkreis. Trotzdem wollten wir es natürlich langsam angehen lassen.
Unser letzter Campingplatz in Vojams bei Vilhelmina war super. Gut, dass wir dort gestern gestoppt haben, denn heute fanden wir unterwegs nichts Gleichwertiges, das uns zugesagt hätte. Der Platz liegt direkt an einem fließenden Gewässer und nicht an einem See. Für Angler der ideale Platz. Heute früh habe ich noch einige Fotos dort geschossen, weil die Einrichtung optisch zwar rustikal, aber wunderschön war. Nicht nur der Aufenthaltsraum, sondern auch das Bad war mit Holztüren und Möbeln ausgestattet. Richtig gut! Um die Toilette zu entleeren, musste man allerdings auf den nahen Parkplatz gehen und da das typische, offizielle Sanihäuschen nutzen. Aber das war auch ok.
Wir fuhren also gegen 9.00 Uhr los. Wir blieben auf der A45, weil sie gut und schnell zu befahren ist. Heute waren allerdings, je weiter man in den Norden kommt, wieder weniger Fahrzeuge unterwegs. Aber vermehrt konnten wir vor allem deutsche Mobilisten zählen. Die Norweger nahmen ebenfalls an mengenmäßig zu, möglicherweise wegen der guten Straßenverhältnisse.
Wieder einmal hatte ich beim Start vergessen, den Logger einzustellen. Aber heute haben wir das mit auf unsere Checkliste gesetzt, um uns selbst morgens bei der Abfahrt daran zu erinnern. Ich finde es immer wieder gut, wenn man auf einer Karte sehen kann, wie die Fahrstrecke verlaufen ist. Darüber hinaus bekommt man Kilometerangaben und Zeiten angezeigt und kann diese Dateien (*gpx/kml) auch anschließend bei „My Maps„ einsetzen und beispielsweise auch mit Fotos ergänzen. Darauf möchte ich nicht verzichten.
Nicht gerade im Schneckentempo fuhren wir bis Arvidsjaur. Der Regen hatte schon eingesetzt und vor allem unsere Fotos beeinflußt. Wenn nix Sonne, dann nix gute Fotos! Dabei sind wir über tolle Straßen gefahren, mal mehr Wälder, mal mehr Seen und mal wieder viele Findlinge. Dazwischen wieder vereinzelt kleine Orte oder auch einzelne Häuser, natürlich meistens aus Holz gebaut. Und fast alle haben einen Wintergarten, bestückt mit Sesseln und Bänken. Uns gefällt das!
Aber in Arvidsjaur angekommen, wollten wir eine Kleinigkeit essen und vor allem auch tanken. Den dortigen Campingplatz im Ort hatten wir uns kurz angesehen. Aber es scheint ein Mammutplatz zu sein, den wir nicht wieder wollten, ähnlich wie in Östersund. Zu groß, zu viel Organisation und zu viele Menschen! Punkt!
Aber dann kam doch noch eine ungeahnte Überraschung auf uns zu. Wir haben hier im Land schon oft getankt. Meistens auch mit Karte, weil es in Skandinavien fast überall so „normal“ zu sein scheint. Wir hielten vor der Tanksäule, wollten uns am Automaten kundig machen und… verstanden nur Spanisch, äh Schwedisch. Der Automat spuckte kein Englisch aus. Wir glaubten, das lösen zu können. Wieder Pustekuchen. Also baten wir einen der Angestellten, uns da behilflich zu sein. Das klappte dann. Am Automaten wurde der Betrag direkt per Kreditkarte abgerechnet. Neben der Tankstelle war ein „Hamburger-Laden“, der uns animierte, dort etwas zu essen. Auch das funktionierte, auch weil der Betreiber etwas Deutsch sprach. Und dann stellte ich fest, dass man mir zusätzlich 2500 Sek [mehr als 200 €] abgebucht hatte. Ja, was war das denn? Direkt wieder zur Tankstelle hin und geklärt. Und man sagte uns, dass wir beim ersten Versuch ein Benzinguthaben über diesen Betrag aktiviert hätten. Wenn wir aber den Betrag nicht abrufen, wird er zurück überwiesen. Das haben wir bisher noch nicht erlebt. Naja, Vertrauen wir mal, aber natürlich kontrollieren wir das. Und in Zukunft sind wir noch vorsichtiger als bisher!
Danach wollten wir nur noch weiter. Und wir fuhren ...und fuhren. Immer mit Regen. Und die tolle Landschaft verlor immer mehr an Bedeutung für uns. Jetzt wollten wir nur noch bis zum Polarkreis.
Der nördliche Polarkreis verläuft in Schweden an vielen Orten. Der südliche Polarkreis verläuft dagegen nur durch die Weltmeere. Aber der Nordpolarkreis steht nicht still. Er verändert seine Lage jährlich um 14,5 m Richtung Norden, weil die Richtungsänderung der Erdachse infolge des Einflusses von der Schwerkraft von Mond und Sonne das bewirkt. Man kann nicht mehr Tag und Nacht unterscheiden. Die Sonne geht an diesem Tag (21.6.) einfach nicht unter. Je nördlicher man kommt, desto länger dauern dort die Tage. An der Nordspitze Europas geht sie etwa 2 Monate lang nicht unter. Und am Nordpol ist sie sogar 6 Monate ständig zu sehen. (Im Winter verschwindet sie dann für 6 Monate ganztägig!) Es wird schon deutlich, dass die „Mittsommernacht“ für den Tourismus große Bedeutung hat. Und uns hat es ja auch gepackt… wenn auch an manchen Tagen mit Regen! 😒
Wir stehen jetzt, heute, am Polarkreis. Es gibt hier einen Stellplatz, den man belegen kann, auch mit Strom und einem gut funktionierenden Internet. Wir zahlen hier dafür 250 Sek. Wir mussten uns im Cafe anmelden (bis 18 Uhr) und erhielten dann den WiFi Code und eine Sicherung für den Stromkasten ausgehändigt. Gegen Erwarten stehen mit uns nur 3 WoMos hier. Wir hatten mit mehr gerechnet. Aber bis Jokkmokk wollten wir nicht weiterfahren, Und wer kann schon behaupten, dass er eine Nacht auf dem Polarkreis bei Jokkmokk übernachtet hat? Morgen gehts weiter nördlich… vielleicht bis Kiruna?
Wir sind in Kiruna angekommen. Kiruna ist vor allem bekannt für seinen Eisenerzabbau. [https://de.wikipedia.org/wiki/ Eisenerzbergwerk_Kiruna] Der Roherz wird bis zu den Häfen Narvik und Lulea gebracht und von dort weltweit verschifft.
In Kiruna gibt es als Tourist nicht nur das Eisenbergwerk, sondern auch andere Attraktionen. Angefangen beispielsweise mit Polarlichttouren, Schlittenhundefahrten oder auch Touren mit dem Schneemobil im Winter. Aber natürlich sind auch Wanderungen hier angesagt. Es ist eine große Stadt.
[https://www.explorermagazin.de/skand03/kiru03.htm]
Nun aber doch der Reihe nach zu unserem heutigen Tag.
Wir haben die letzte Nacht relativ gut verbracht. Es war still und hell. Klar, die Sonne geht eigentlich nicht mehr unter.
Nur wenige Mobile standen auf dem Platz am Polarkreis. Am Morgen kamen dann einige Mobile an, die Extremfrühaufsteher und hielten natürlich am Polarkreis … für das obligatorische Foto. Und schon waren sie wieder weg. Nur ein Ehepaar aus Italien, mit Leih-PKW, blieb dann doch länger…und man verständigte sich mehr oder weniger mit Händen und Füßen. Und so entstanden sowohl bei ihnen als auch bei uns Fotos, auf denen man mal endlich gemeinsam zu sehen ist, weil man sich gegenseitig fotografieren konnte 😉.
Aber irgendwann, nach unserem Frühstück, waren wir dann auch auf und davon. Schnell noch Toilettenkassette geleert, Frischwasser nachgefüllt und Müll entsorgt. Die üblichen Arbeiten der Mobilisten. Unser Weg führte uns zunächst in Richtung Gällivare, auf der uns bekannten A 45. Dann hielten wir uns weiter Richtung Jokkmokk, in der Hoffnung, da mehr über „Samen und Lappen“ zu erfahren. Wieder eine tolle Strecke, schnell, gut und zielgerichtet. Aber wieder holte uns der Regen ein. Der Begriff „Samen“ würde übersetzt „Sumpfleute“ heißen, der Begriff „Lappen“ wird nicht gerne gehört, weil er auch abwertend gesehen wird.. Die Samen bilden im Norden Skandinaviens eine eigene Völkergruppe. Von den 70.000 Sami leben etwa 20.000 in Schweden, jeweils mit eigenen Dialekten. Sie alle sind bekannt für ihre Traditionen. Heute lebt der Großteil der Sami vom Tourismus, nur noch 10% von der Rentierzucht. [https://www.schwedenstube.de/sami/]
Als wir in die Stadt einfuhren, war für uns nichts davon erkennbar. Es war für uns ein normaler Ort. Die meisten Geschäfte und Restaurants hatten geschlossen und das Museum wirkte eigentlich auch nicht geöffnet. So sind wir dann weiter gefahren, ohne auch nur ein einziges Souvenir zu kaufen. [https://www.schwedenstube.de/sami/]
Wir befuhren weiter die A45. Natürlich mit Regen. Dann folgten wir unterwegs einem Hinweisschild Laponia, das uns zu den Ufern eines großen Sees führte. Wikipedia teilt dazu mit: „Das schwedische UNESCO-Welterbe Laponia liegt im schwedischen Teil Lapplands und ist Teil von Europas größter, weitgehend unbeeinflusster Wildnis. Es ist sowohl Weltnatur- wie Weltkulturerbe und wurde 1996 eingerichtet. Laponia ist darüber hinaus eines von vier Welterbegebieten, in dem indigene Völker leben. „
Dort standen einige WoMos, die vermutlich da auch auf dem Platz genächtigt haben. Die Aussicht war super schön. Eine Raststelle, die zum Verweilen einlädt. Aber wir wollten doch weiter. Und irgendwann danach, auf einer relativ baumfreien Fläche sahen wir sie..., drei ausgewachsene Rentiere. Wir konnten gar nicht so schnell stoppen, um brauchbare Fotos zu schießen. Und bevor wir soweit waren, war die Dreiergruppe auch schon wieder verschwunden. Wir haben sie erkannt und gesehen!!! Ob sie wohl die einzigen auf dieser Reise bleiben würden?
Bei unserer Weiterfahrt durchfuhren wir dann ein Gebiet, da sahen wir nur noch Steine, Felsen und Findlinge 😂. Ist doch alles das Gleiche, lach. Aber eine riesige Fläche, auf der sich die überdimensionalen Findlinge nur so tummelten. Dazwischen dann vereinzelt Bäume. Und irgendwo, an einer Staumauer, hatten wir den Blick über ein riesiges Gebiet, das wohl als Überlaufbecken anzusehen war. Da sahen wir dann die nackten Felsen, in verschiedenen Formen und Farben. Für mich wunderschön anzusehen😀! Dahinter steckt wohl die Firma Vattenfall, die hier extrem große Staudämme hat und nutzt, um Strom in großen Mengen zu erzeugen. Darüber sollten wir uns noch genauer informieren, um das alles richtig zu verstehen.
Wir kamen Kiruna immer näher. Und dann kamen wir an eine Stelle, an der man uns auf einen Parkplatz lotste und zum Warten aufforderte. Da standen wir herum und warteten mit vielen anderen auf einen Hinweis zum Weiterfahren. Über eine halbe Stunde standen wir da und dann kam ein Konvoi an, drei Monsterfahrzeuge, die die ganze Breite der Straße einnahmen. Jetzt war klar, da hätte kein anderes Fahrzeug mehr daneben gepasst. Unsere Fotos davon haben vermutlich Seltenheitswert! Wir vermuten, dass es Geräte waren, die für den Erzabbau in Kiruna benötigt werden.
Aber dann ging es schon weiter. Wir wurden überholt und wir überholten andere, schließlich wollten wir doch nach Kiruna. Und dann kam uns ein Hinweisschild dazwischen mit der Bezeichnung „Eishotel“. Davon hatten wir doch im TV schon gehört und gesehen. Neugierig wie wir sind, bogen wir ab. Ca. 3 km weiter fanden wir dann eine Gruppe von Häusern, die zu einem Hotel gehörten. Und irgendwo dazwischen muss dann das berühmte Eishotel gelegen haben. Nein, so neugierig waren wir dann doch nicht, uns da in die Kälte zu begeben. Gedreht und wieder zurück gefahren. Dafür trafen wir wiederum zwei freundliche Rentiere, die sich kaum beim Fressen stören ließen.
Aber dann waren wir auch fast schon in Kiruna. Wir fuhren direkt zu dem ausgesuchten Campingplatz … und mussten dann feststellen, dass der komplett belegt war. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Was tun? Es gibt eigentlich keine Auswahl hier in der Stadt,… außer Parkplätze bei den Supermärkten. Im Gedächtnis hatten wir noch ein Hotel, dass einige wenige Plätze incl. Strom anbietet zum Übernachten. Das steuerten wir an und sahen auch hier nur belegte Plätze. Trotzden fuhren wir hin. Und ein freundlicher Norweger zeigte uns dann einen „Seitenplatz“, der noch zu belegen wäre… mit Stromzugang. Gesehen, belegt und zur Hotelrezeption gegangen und dort unsere 280 Sek für die Nacht hinterlegt. Glück gehabt!
Da sitzen wir nun, haben zwischenzeitlich selbst eine Mahlzeit zu uns genommen und überlegen, wie es morgen dann weiter geht. Mein Wunsch, das Erzbergwerk zu besuchen, habe ich schon abgelegt. Vor vielen Jahren habe ich es machen können. Heute ist es leider zu kompliziert geworden. Die Kritiken sind nicht immer die besten. Also fahren wir morgen weiter… Richtung Narvik. Damit werden wir dann morgen in Norwegen sein. Tschüß, bis morgen, vorausgesetzt, wir haben Internet!
Wir sind mit Sonne in Norwegen am Mittag angekommen. Wir stehen jetzt in etwa 40 km Entfernung von der Grenze auf einem kleinen Campingplatz, der auch zahlreiche Hütten zur Miete anbietet. Wir wurden hier freundlich empfangen und man teilte uns unseren Platz zu. Hier zahlen wir 360 NOK (~31€) die Nacht incl. Strom und Nutzung für die Ver-und Entsorgung. Kleiner Nachteil… es gibt hier viele „Bremsen“, die uns belauern. Wir haben Mühe, diese Viecher abzuhalten. Dabei haben wir, Dagmar und auch ich, noch genug mit unseren Mückenstichen zu tun, die wir in Schweden erleiden mussten.
Gestern abend gab es dann doch tatsächlich noch kleinere Probleme auf unserem Stellplatz am Hotel E10 in Kiruna. Wir hatten ja den letzten Stellplatz incl. Strom belegen können, weil ansonsten kein offizieller Stell- bzw.Camping-Platz mehr in Kiruna frei war. Und auf einem Parkplatz vor einem Supermarkt wollten wir nicht stehen. Wir konnten auf dem „Hotel-“Platz zwar Wasser tanken, aber das war es auch schon. Für den Rest, Toiletten etc., hätten wir einen Schlüssel gebraucht. Das Problem war, dass es angeblich nur einen Schlüssel gab für alle. Ja, was ist das denn? Also NULL Service und als Zugabe noch eine fast grenzenlose Unfreundlichkeit. Und dann kam der Höhepunkt des Abends. Nur wenige Meter von uns entfernt parkte dann ein Kühlwagen, dessen Maschine auch nachts lief. Wir waren drauf und dran umzuziehen, aber wohin? Zähneknirschend haben wir das in Kauf nehmen müssen. Also… die Nachtruhe war dann nicht so „dolle“.
Am Morgen wollten wir natürlich früh weg. Wir hatten noch schwedisches Leergut, dass wir eintauschen wollten und irgendwo wollten wir ein kleines Frühstück zu uns nehmen. Klar, unseren Diesel-Tank wollten wir auch noch füllen, obwohl die Preise dafür in Norwegen günstiger sein sollen. Aber darauf wollten wir uns nicht verlassen und tankten voll. Da der Supermarkt ICA erst ab 8.00 Uhr geöffnet hatte, nutzten wir die Gelegenheit, in der Tankstelle einen Kaffee und ein Gebäck zu uns zu nehmen. Danach dann noch schnell bei ICA hinein und noch etwas Wurst und Käse eingekauft. Dann aber ging es auch schon los Richtung Narvik/Norwegen.
Bis zur Grenze nach Norwegen sollten es etwa 120 km sein. Bis zu unserem Campingplatz dann noch weitere 40 km. Das war leicht zu schaffen, … wenn man nicht an jeder Kurve hält, um Fotos zu schießen. Mir ist es heute gelungen, 300 davon zu schießen. Davon bleibt naturgemäß weniger als die Hälfte übrig. Und in die engere Wahl kommt davon dann nochmal nur die Hälfte.
Den Platz hier hatten wir gestern noch ausgesucht, weil er für uns alles bot, was wir gerne hätten. Ja, er ist gut, liegt sehr schön, erlaubt eine weite Aussicht auf die Bergwelt und mit dem Preis sind wir auch zufrieden. Die Sanitäranlagen sind zwar nicht aktuell, aber sauber und gepflegt. ...wenn nur die Bremsen nicht wären 😒😜.
Bei der Ausfahrt aus Kiruna konnten wir noch Blicke auf die riesigen Abraumberge werfen, die um die Stadt platziert liegen. Die Stadt wirkt sehr modern mit ihren neuen Wohnanlagen, da ganze alte Stadtteile umziehen müssen. Wir wissen nicht, wie weit ausgedehnt das Bergwerk ist, aber es müssen unvorstellbar große Flächen sein. Nein, wir haben nicht bereut, nicht an einer Führung durch das Bergwerk teilgenommen zu haben. Wir haben Berichte darüber gelesen… und deswegen auch Abstand davon genommen.
Wir verließen also Kiruna über die E10 und blieben bis Norwegen darauf. Auffallend viele Fahrzeuge waren heute auf dieser Strecke unterwegs. Viele WoMos fahren vermutlich bis Lulea, um an der Ost-Küste weiter in Richtung Süden zu fahren.
Wir fuhren wieder durch eine herrliche Landschaft, die durch Hügel, kleine Seen, kleinen Bächen und auch Bäumen gekennzeichnet ist. Der Baumwuchs ist erheblich kleiner und auch nicht mehr so dicht wie südlich, aber noch ist er da. Wenn wir viel weiter nördlich fahren würden, würde auch der weitgehend verschwinden. Allmählich wurde auch die Sonne wach und schickte uns mehr und mehr Sonnenstrahlen. Endlich mal kein Regen in Sicht. Irgendwo fuhren wir dann durch den Nationalpark „Abisko“. [https://visitsweden.de/aktivitaten/natur-outdoor/wandern-in-schweden-ein-abenteuer-von-nord-nach-sud/nationalpark-abisko/] Da tummelten sich viele Wanderer, die die Schönheit des Nationalparks wohl sehr mögen. Wir fuhren natürlich weiter. Irgendwo kam dann wieder eine 8 km lange Baustelle und wir folgten einem „Follower“-Auto, weil die Straße nur noch einspurig befahrbar war.
Und dann waren wir auch bald an der Grenze zu Norwegen. Unsere Personalausweise hatten wir griffbereit, falls man uns kontrollieren würde. Wir hatten gehofft, dass wir ohne zu stoppen durchfahren könnten, … und so war es auch. Wir haben zwar die Zollstelle gesehen, aber sie schien nicht besetzt zu sein.
Und dann veränderte sich die Landschaft. Wir sahen eine felsige Landschaft, durchzogen von vielen Wasser- und auch Grünflächen. Für uns ein wunderschönes Paradies. Es ging auf der Straße herauf und herunter. Und auf den Felsen sahen wir vermehrt typische Holzhäuser, die der Landschaft einen besonderen Reiz geben. Ja, hier hätten wir uns lange aufhalten können. Aber wir wollten und mussten ja weiter, damit wir rechtzeitig an unserem geplanten Campingplatz ankamen. Bloß nicht wieder gar keinen Platz oder nur den letzten Stellplatz bekommen!
Morgen? Hier bleiben oder weiterfahren? Hatte ich schon von den Bremsen geschrieben? 😉
Wir versuchen morgen bis zur Insel SENJA zu kommen, die nördlich der Lofoten liegt. Laut Karte müssen wir etwa 160 km fahren, um zu einem bestimmten Campingplatz zu kommen. Das schaffen wir,… mit vielen Pausen! Dann mal bis morgen, ...vorausgesetzt, wir haben wieder Internet. (Aldi funktioniert hier auch!)
Die Sonne hat uns heute begleitet. Natürlich wollen wir hoffen, dass sie auch in den nächsten Tagen bei uns bleiben wird. Nur darf sie dann nicht übermütig werden und uns nur noch zum Schwitzen bringen.
Also, der Tag heute war für uns wieder super. Wir fuhren los, über die E10, dann über die E6 und schließlich bogen wir ab auf die 84, um wieder eine Abkürzung zu nehmen. Die Hauptstraßen sind für uns Langzeit-Mobilisten weniger geeignet, denn da wird schnell gefahren. Und wehe, man ist zu langsam, dann folgt schon „Gehupe“, um Platz zu machen. Folglich keine Chance, sich trödelig zu bewegen, um nur ja nichts unterwegs zu verpassen. Nur die „Schnellurlauber“, die wenig Zeit haben und innerhalb von kurzer Zeit bis zum Nordkap und zurück fahren, sind auf diesen Schnellstraßen gut aufgehoben. Aber … wir haben doch viel Zeit!
Heute haben wir unsere ersten Tunnel durchfahren und heute haben wir auch das erste Hinweisschild gesehen, dass „Autopass“ Mautgebühren erhebt. Wir haben uns schon vor Wochen bei Autopass registriert und unsere Daten hinterlassen. Damit können wir problemlos durch die Lande fahren und müssen uns um Gebühren keine Gedanken machen. Doch, zahlen müssen wir schon. Per Email erhalten wir die Rechnungen und haben dann den Überblick über unsere Mautkosten. Hätten wir das nicht gemacht, hätten möglicherweise Rechnungen incl. Mahnungen in unserer häuslichen Post gelegen… während wir noch in Norwegen unterwegs sind. [https://www.autopass.no] [https://www.nordlandblog.de]
Die Landschaft hat sich im Vergleich zu gestern wieder verändert. Hatten wir gestern weite Strecken mit einer kahlen Felsenlandschaft, so durchfuhren wir heute eine grüne Wald- und Wiesenlandschaft. Dazwischen plätscherten Wasserfälle und sprudelnde Bäche. Und wir umfuhren so manche große, blaue Seen. Die Gipfel waren mit Schneeflächen bedeckt, die weit zu sehen waren.
Gegen Mittag kamen wir in Finnsnes an, die Stadt, die vor der Insel Senja liegt. Um nach Senja zu kommen, muss nur noch eine Brücke überfahren werden. Aber was machten wir? Wir sahen einen Stellplatz mit 8 Plätzen im Hafen, von dem wir gelesen hatten, dass er (fast) alles zur Verfügung stellt, was wir benötigen. Wir entschlossen uns deswegen, heute hier unsere Tour zu beenden und uns einen „faulen“ Nachmittag zu machen. Wir nutzten nur noch die Gelegenheit, im nahen X-Extra- Supermarkt uns umzusehen… und gönnten uns ein großes Eis… zur Abkühlung.
Morgen möchten wir dann zur Insel Senja und werden uns da viel Zeit nehmen.
Nachtrag zu gestern:
Wir stehen hier in Finnsnes auf dem Stellplatz am Hafen. Der Platz liegt kurz vor der Brücke, die zur Insel Senja führt. Er hat 8 gute Stellplätze und hat eigentlich alles - außer Internet und Toiletten/Duschen.. Aber er bietet einen wunderschönen Ausblick auf den Hafen in dem zahleiche Boote liegen. Wir stehen hier gerne. An einem Automaten muss man per Kreditkarte 250 NOK ( ~22 €) zahlen und erhält dafür einen Beleg, dass man berechtigt ist, hier auch nächtigen zu dürfen für 24 Stunden ab Kauf. Der Automat kann auf Deutsch umgestellt werden zum besseren Verständnis. Eigentlich alles unkompliziert… und trotzdem machen einige Mobilisten hier kehrt.
Leider gab es letzte Nacht hier im Hafen und auf der nahen Hauptstraße „Randale“. Einige „pubertierende“ Jugendliche machten mit ihren „frisierten“ Motorrädern, Rollern und Motocross-Maschinen bewusst erheblichen Lärm. Und das eigentlich stundenlang. Und daran beteiligten sich auch noch einige PKW-Fahrer. Und was machte die Polizei? Sie fuhr einmal Streife… und das war es auch schon. Wir hoffen, dass es nicht jede Nacht hier so sein wird, denn heute sind wir wieder hier!
Zum heutigen Abenteuertag: (Senja)
Es war klar, heute wollten wir zur Insel Senja. Seit Jahren versuchen wir schon, diese Insel kennen zu lernen. Aber „Corona“ hatte wohl etwas dagegen. Und so verschoben wir unsere geplante Reise von Jahr zu Jahr. Aber jetzt sind wir hier und genießen Land und auch die Zeit!
Leider kam heute für unsere Tour nicht die versprochene Sonne durch und so mussten wir uns doch tatsächlich mit Nebel und Wolken zufrieden geben. Ich bedaure es immer wieder, weil dann die Fotos ihren „Glanz“ nicht bekommen. Aber es gibt auch noch das Problem, dass viele Fotos während der Fahrt gemacht werden… und dann eben nicht die gewünschte Schärfe bieten. Aber egal… es war trotz allem heute ein toller Tag.
Wir waren sehr früh auf den Beinen. Unser Frühstück wurde auch sehr kurz. Und schon waren wir auf der Piste. Vom Stellplatz aus fuhren wir direkt zur Brücke, die zur Insel Senja führt. Senja ist nicht sehr groß, obwohl sie die zweitgrößte Insel Norwegens ist. Sie ist etwa 70 km lang und 50 km breit. Es ist eine Insel für Wanderer… und für uns natürlich 😊😀! Im Westen findet man eine Fjordlandschaft mit kleinen Fischerorten. Der Osten der Insel ist mehr landwirtschaftlich orientiert. Insgesamt ist das Klima relativ mild wegen des Golfstromes, der hier Temperaturen zulässt etwa zwischen -20° und + 25° je nach Jahreszeit.
Wir hatten uns vorgenommen, uns den Campingplatz SENJA auf einer Nebenstrecke anzusehen, um evtl. dort zu bleiben. Aber wie wir nun mal sind, er sagte uns auf Anhieb nicht zu… und so fuhren wir erst einmal weiter auf der Nebenstrecke. Es waren nicht gerade die freundlichsten Straßen, aber immerhin asphaltiert. Aber eng war es schon. Aber zum Glück geben es ja die sogenannten M- Stellen, an denen man ausweichen kann bei Gegenverkehr. Wir fuhren immer weiter in Richtung Nordwesten, weil wir da auf der Karte eine Straßenverbindung gesehen hatten, die in den Osten weiterführte. Aber was hatten wir denn da nur gesehen? Zwischenzeitlich hatten wir nicht nur eine sehenswerte Felsenlandschaft gesehen, viele Birken im Kleinformat, Moose, Flechten , Farne…, zahlreiche Bäche und Wasserfälle… und dann standen wir vor einem Tunnel! Er war ja nur etwas um 600 m lang. Nichts wie hinein mit uns. Oje, das war aber dunkel und schmal. Da hätte uns kein Auto entgegenkommen dürfen. Wie wir festellen mussten, gab es aber auch hier die sogenannten M-Ausweichstellen. Hier habe ich dann wieder einmal gefilmt, um das Erlebnis anschaulicher zu machen. Das musste sein, obwohl ich kein „Filmer“ bin. Und dann ging es auch schon wieder weiter nach dieser unerwarteten Erfahrung ( … hätten wir uns besser informiert, dann…!). Irgendwo musste ich wieder meine Steinchen sammeln… denn die fehlen in meiner Sammlung noch. Leider wurde das Wetter nicht besser, im Gegenteil mehr Wolken und Nebel. Und dann standen wir wieder vor einem Tunnel. Nach dem Prinzip der Steigerung hatte er diesmal mehr als 900 m Länge. Und er war genauso eng und dunkel wie der andere. Aber uns kann ja fast nichts erschüttern. Mutig rein und durch. Und auch wieder raus. Dann kam das Örtchen Flakkstadväg. Wo ging es denn hier weiter? Auf der Karte hatten wir doch eine Weiterführung gesehen! Statt Weiterführung kam uns ein Norweger gerade recht. Ihn baten wir, uns den Weg zu zeigen. Stattdessen holte er seinen Wohnmobilguide und wollte uns die schönsten Plätze vermitteln. Aber die Frage für eine weiterführende Straße beantwortete er nur mit „back“! Da hatten wir uns wieder was eingebrockt! Die ganze Strecke also zurück und wieder durch diese zwei Tunnel incl. Serpentinen. Da entschieden wir, bis nach Finnsnes zu dem Stellplatz zurück zu fahren und dort wieder die Nacht zu verbringen. Ja, das haben wir gemacht. Und als wir dann hier ankamen, stellte ich fest, dass der Logger unterwegs einfach abgeschaltet hat und mit unserer Planung wohl nicht einverstanden war. Naja, mit etwas Überlegung haben wir dann doch unsere Route und Kilometerzahl herausgefunden. Jetzt haben wir heute einmal genug von Abenteuer! Oder sollte es morgen schon damit weiter gehen? Wir hoffen unabhängig davon auf viel Sonne, die ja hier 24 Stunden klang nicht untergeht, aber heute sich diskret hinter den Wolken versteckt hat.
Nach dem ereignisreichen Tag von gestern, hatten wir heute früh beschlossen, einen Ruhetag einzulegen, d.h. NIX TUN und faulenzen. Das ist uns auch gelungen.
Wir stehen auf dem Stellplatz im Hafen von Finnsnes, der außerhalb der Insel Senja liegt. Aber eine Brücke weiter...und man ist ja schon auf der tollen Insel Senja. Selbst das Einkaufen im nahen Supermarkt war uns nicht möglich, weil hier die Supermärkte sonntags nicht geöffnet haben. Stattdessen haben wir dann unsere Blicke immer wieder auf den Hafen und die leicht schneebedeckten Berge im Hintergrund geworfen. Nach und nach wurde dann unser Stellplatz mit weiteren Mobilen besetzt...und jetzt sind wir auch wieder vollzählig 😉. Aber Pläne für morgen haben wir trotzdem gemacht, denn wir möchten morgen eine offizielle Landschaftsroute auf der Insel Senja starten (~100 km). Dazu dann morgen auf jeden Fall mehr. Es wird vermutlich wieder eine Fahrt durch so manche Tunnel werden 😀.
Ob wir dann einen Tag später von Gryllefjord nach Andenes übersetzen, lassen wir zunächst offen. Aber Vesteralen und die Lofoten sind auf jeden Fall unsere nächsten Ziele!
Ein wunderschöner Tag geht wieder zu Ende. Und wir hatten super tolles Wetter. Noch mehr Sonne geht nicht. Heute sind wir auf der Insel Senja mehr als eine 120 km lange Strecke gefahren, die in unserem Gedächtnis verewigt ist. Eine Strecke, die uns entlang von Fjorden führte, kleine Orte durchfahren und nahe und ferne Berge mit ihren Felsen bestaunen ließ. Eigentlich bietet die Insel in kompakter Form die gesamte Schönheit Norwegens. Beeindruckt haben uns insbesondere dann auch die (8) Tunnel, die wir durchfuhren und Längen bis oder mehr als 2200 m hatten. Sie sind fast alle ursprünglich im „rohen Zustand“ zu durchfahren. Links und rechts sieht man nackte Felsen, beleuchtet von einem spärlichen Licht an der Decke oder an den Seiten. Bei den ersten einspurigen Tunneln waren wir noch besorgt, ob wir am Ende ankommen würden. Und was tun bei Gegenverkehr? Aber dann entdeckten wir doch schnell, dass es auch in den Tunneln Ausweichstellen gibt, die man bei Gegenverkehr anfahren kann. Allerdings machen wir uns immer noch Gedanken, wie Rad- und Motorradfahrer damit klar kommen. Werden sie nicht in den Tunneln übersehen? Anscheinend wohl nicht, denn auf der Radstrecke kamen uns relativ viele Radfahrer entgegen, die die Strapazen von Steigung und Neigung wohl zu lieben scheinen. (https://www.visitnorway.de/aktivitaten/freie-natur/radfahren/norwegische-radrouten/)
Unterwegs überlegten wir kurz, ob wir die zwei Abstecher der sogenannten Landschaftsroute auch machen sollten – zu den Städtchen Botnhamn und Husoy. Klar haben wir das gemacht. Botnhamn hat uns dann nicht so begeistert, obwohl die kleinen Fischerorte alle einen besonderen Reiz haben. Positiv überrascht hat uns der Ort Husoy, ein Insel-Fischer-Städtchen, das nur über zwei Tunnel erreichtbar ist, aber über eine wunderschöne landschaftliche Strecke. In beiden Orten hätten wir stoppen und nächtigen können, aber wir wollten natürlich mehr sehen und fuhren weiter.
Und so sind wir bis zum Ende (oder Anfang…?) weiter gefahren und haben die besonderen Punkte angesteuert, die auf der Route zu finden sind in Mefjordvær, Ersfjord-Beach, Tungeneset und Bergsbotn. (https://www.nasjonaleturistveger.no/de/routen/senja/) Mefjordvær ist als besonders schöner, historischer Fischerort zu nennen und wunderschön gelegen. Das besondere, sehenswerte Gebäude (nicht gesehen) dort ist eine Toilette mit Unterstand für Busfahrgäste. In Ersfjord-Beach findet man einen besonders schönen Strand mit feinkörnigem Sand. Er soll einer der schönsten Norwegens sein. Und man findet dort ein Gebäude als besondere „goldene „Toilette“. In Tungeneset kann eine Holztreppe betreten werden, die zu einem sensationellen Ausblick auf die Felsen und die Küste erlaubt. Davon waren wir auch begeistert. In Bergsbotn kann man eine Plattform betreten, die eine Art Skywalk darstellt. Von dort aus hat man einen weiten Blick über die Fjordlandschaft. Leider sind bei den meisten Sehenswürdigkeiten die Parkmöglichkeiten eingeschränkt. Alle Punkte sind leicht erreichbar und geben der Route einen besonderen Reiz, sie bis zum Ende zu durchfahren. Am Ende kommt man zu der Hafenstadt Gryllefjorden. Von dort aus gibt es im Sommer mehrmals täglich eine Fährverbindung nach Andenes. Übernachtsmöglichkeiten hat man entweder am Hafen oder in dem nahen Ort Torsken auf einem Campingplatz. Wir haben von Gryllfjorde abends um 19 Uhr noch die Fähre genommen, die weniger als 100 min. Fahrzeit benötigte, um nach Andenes zu kommen. Wir zahlten für die Strecke umgerechnet ca. 70 € vor Ort mit der Kreditkarte beim Schiffspersonal. Wer den Autopass für Ferry abgeschlossen hat, wird nicht mehr zur Kasse gebeten. Dafür wird vor Ort jeweils das Autokennzeichen gescannt und überprüft. Weitere Infos dann morgen im Bericht.
Link: Interessante ergänzende Website zu Senja
Das war dann wohl ein langer Tag gestern für uns. Aber ein wunderschöner. Wir hatten uns ja vorgenommen, die offizielle Landschaftroute der Insel Senja nachzufahren. Und es war klar, dass wir, wenn möglich, die Fähre noch nach Andenes nehmen würden, wenn wir die Möglichkeit dazu hätten. Hatten wir. Und wir wollten auch nicht mehr in Torsken auf dem Platz dort übernachten, nur um dann morgens dann doch die Fähre zu nehmen.
Und dann kamen wir nach knappen 100 min. (um 19 Uhr Abfahrt) und nach einer sehr ruhigen Fahrt mit der Fähre in Andenes an. Die Fähre (ca. 70 Euro) war ja schon mit vielen WoMOs bestückt und wir ahnten schon, dass es auf jeden Fall Übernachtsprobleme geben würde, wegen der wenigen Camping- und Stellplätze. Wir fuhren also von der Fähre, eigentlich direkt Richtung Andenes bzw. Bleik. Wild wollten und werden wir nicht übernachten. Zunächst sahen wir dann am Ortsende von Andenes einen Parkplatz ohne jeden Service, der schon voll besetzt war mit WoMos. Danach fuhren wir bis zum Campingplatz Andenes, der ebenfalls absolut voll belegt war. Wir versuchten trotzdem unser Glück, auch um Strom zu bekommen. Wir hatten keine Chance dafür. Also fuhren wir bis Bleik weiter, in der Hoffnung, dort vielleicht mit viel Glück stehen bleiben zu können. Aber auch da war absolut nichts zu machen. Dann entschieden wir uns, zurück nach Andenes zum Campingplatz zu fahren und uns irgendwo dort im „Chaos“ dazu zu stellen… ohne Strom natürlich. Man sagte uns, dass wir am nächsten Morgen dann mit oder ohne Strom nachträglich bezahlen könnten. Und so haben wir dann dort unfreiwillig übernachtet. Ja, es ist jetzt zur Hauptreisezeit wohl an vielen Plätzen hier im Norden so. Wer nicht rechtzeitig einen Platz findet, der steht dann anschließend frei in der Natur. (Ist im Prinzip auch nicht schlecht, wenn man die Bedingungen einhält, die gestellt werden…!)
Heute früh waren wir naturgemäß sehr früh wach und auf. Selbst ich als Langschläfer war gegen Erwarten abreisefertig. Wir fuhren schon um 7 Uhr los, wollten evtl. irgendwo noch ein Frühstück zu uns nehmen und bei „Rema 1000“ (analog Aldi in Deutschland) unsere Vorräte ergänzen. Frühstück war nicht möglich, aber bei Rema 1000 wurden wir von einem netten jungen Mann auf Deutsch beraten. Ja, der Supermarkt ist gut sortiert und wir kauften das ein, was wir wollten. Dagmar suchte schon seit Tagen ihren Quark, den sie hier sogar bekam.
Danach fuhren wir dann bis Bleik, um zu sehen, ob wir heute früh dort einen Platz bekommen könnten, denn viele der Mobilisten verlassen oft auch früh ihren Platz, um zum nächsten zu kommen. Und so war es dann auch. Gegen 8 Uhr konnten wir bereits Platz Nr. 2 von 60 belegen… mit Strom. Und wir stehen wieder einmal mit der Nase fast am Wasser. Bezahlt haben wir wieder an einem Automaten mit der Kreditkarte. Die Nacht kostet hier 325 Nok incl. Strom. Alle Vorrichtungen sind vorhanden, nur Duschen wird auch per Kreditkarte bezahlt am Automaten (15 Nok für 5 min.) Wir buchten direkt 2 Nächte und überlegen sogar, weitere Tage anzuhängen, weil… der Platz und die Lage einfach super sind. Vermutlich ist es einer der schönsten oder sogar der schönste Platz auf der ganzen Inselgruppe hier im Norden. Vor 14 Jahren waren wir bereits einmal hier und haben das auch damals schon so gesehen. Unser Blick geht weit bis zu den markanten und spitzen Felsen und vor uns weißer, feiner Sandstrand. Wir haben eigentlich den ganzen Tag Sonne von allen Seiten. Hier geht zurzeit die Sonne nicht unter, ansonsten hätten wir einen tollen Sonnenauf- und -untergang. Und heute hatten wir Nebel, der mal hier oder mal da auftauchte. Es sind schon besondere Erlebnisse, die wir hier haben… und nicht missen möchten. Wir selbst waren sehr zurückhaltend heute,… haben uns erholt vom gestrigen Tag. Und morgen wollen wir uns auch noch erholen…!!! 😁😀!!
Wir sind noch auf dem Campingplatz "Midnattsol" in Bleik. Ein toller Platz, geordnet und gut organisiert. Und das Wetter ist einfach super. Zwei wichtige Gründe, um uns hier zu parken und mal so richtig zu faulenzen. Und wir faulenzen uns hier wirklich richtig "satt". Letzte Nacht waren wir um 24 Uhr mit der Sonne verabredet, um gemeinsam die Mitsommernacht zu erleben. Ja, die Sonne ging hier nicht unter! Sie wanderte am Horizont entlang und strahlte uns nur so an. Nein, in Mitteleuropa hat man auf ein solches Schauspiel keine Chance. Und deswegen genießen wir das hier umso mehr! Es ist toll, hier sein zu können! Wenn das Wetter stabil bleibt, werden wir hier unseren Aufenthalt auf dem Campingplatz verlängern. Wir werden weiter darüber berichten. Liebe Grüße von hier an unsere Leser und "Mitreisende"!
... wir bleiben hier auf dem Campingplatz "Mitnattsol" in Bleik. Die Sonne lacht uns an, ...auch nachts! 😀😁!!
Gestern noch haben wir in Bleik die Zeit genutzt, unsere weitere Reise zu planen. Insbesondere müssen uns natürlich die Übernachtungsplätze bekannt sein, damit wir nicht irgendwann doch wieder mehr oder weniger nachts in der freien Natur stehen müssen … ohne jeglichen Service.
Insgesamt haben wir noch eine Strecke von ungefähr 500 km vor uns, bevor wir im Süden der Lofoten von Moskenes aus mit der Fähre übersetzen nach Bodö. Und wir haben mal zwei Abstecher einkalkuliert, sowohl den Abstecher bis Nyksund als auch den Abstecher bis zum Trollfjord.
Danach werden wir uns wohl vorwiegend auf der E 10 fortbewegen, d.h. mehr Verkehr und damit mehr Streß und weniger Gemütlichkeit. Es sind wahnsinnig viele Mobilisten unterwegs, die fast alle schnell von der Stelle kommen möchten. Und entsprechend sind auch die Stell- und Campingplätze relativ voll und oftmals auch wegen Überfüllung geschlossen.
Wie es anschließend weiter gehen wird, ist zwar in unseren Köpfen, aber noch nicht schriftlich fixiert. Wir sind ja flexibel! Zur Wahl steht die Fahrt über die E 6 über den Polarkreis, die berühmte Straße 17, deren Straßen oftmals abrupt enden und nur noch mit Fähren fortgesetzt werden können, dann die auch bekannte Atlantikstraße mit ihren zahlreichen Brücken, und danach rein ins Gebirge zu den wunderschönen Naturparks Jostedalsbreen und Jotunheimen.
Ja, wir haben noch eine weite und schöne Strecke vor uns. Und deswegen hoffen wir vor allem auch um gutes Wetter, denn das ist eine wichtige Voraussetzung für eine Reise quer durch Norwegen.
Heute früh wussten wir selbst noch nicht, dass wir heute in Bleik abreisen würden. Aber die Wolken am Himmel gaben dazu den Anstoß und vermutlich auch, weil wir gestern unsere Pläne überprüft haben. So machten wir uns heute auf die Piste Richtung Süden. Unser Ziel sollte der Hafen-Stellplatz in Maurnes sein. Die Landschaft unterwegs war wieder abwechslungsreich, aber mit fehlender Sonne dann weniger attraktiv. Wir fuhren zunächst an der Westküste von Vesteralen entlang, wechselten dann aber zur Ostküste. Und irgendwo dazwischen sahen wir unseren ersten Elch! Darauf hatten wir schon länger gehofft. Aber ... er erlaubte uns beiden nur jeweils ein Foto und war dann auch schon für uns von der Bildfläche verschwunden. Und irgendwo sahen wir auch das Ortschild "Å", das wir eigentlich ganz im Süden den Lofoten zuordnen. Aber es gibt eben noch einen weiteren Ort mit dem kürzesten Orts-Namen weltweit.
Und dann kamen wir auch schon nach ca.90 km Fahrt im Hafen von Maurnes an. Es ist ein kleiner, unbekannter Hafen mit 10 Stellplätzen. Aber er hat vollen Service. Zahlen kann man hier per Überweisung... oder auch in bar. Da wir keine norwegischen Kronen in bar haben, entschieden wir uns, mit Euro zu zahlen. Der Platz/die Nacht incl. Strom kostet 250 Nok, die wir zu 25 € aufrundeten. Das Ganze kam in einen Umschlag mit den notwendigsten Angaben (Autokennzeichen, Datum...) und dann in einen abgeschlossenen Briefkasten. Und hier stehen wir nun mit einigen anderen wenigen Mobilisten und die Sonne lacht uns jetzt wieder an! Für morgen steht der Abstecher bis Nyksund und wieder zurück an. Vielleicht übernachten wir dann in Sortland.
Das Wetter meinte es in den letzten Stunden nicht besonders gut mit uns. Eine stürmische Nacht liegt hinter uns. Wind und Wellen waren sehr aktiv. Immer wieder wurden wir wach, weil irgendwo immer etwas rumpelte. Aber dann war es doch meistens außerhalb von unserem WoMo.
Gestern Abend hatten wir noch kurz einen Regenbogen vor der Haustüre, der aber auch nur abschnittweise zu sehen war und dann auch wieder verschwunden ist. Am liebsten wäre ich als Langschläfer am Morgen liegen geblieben, aber Dagmar kann da als Frühaufsteher sehr hartnäckig sein, unabhängig von der Anzahl der Schlafstunden😒. Und dann stand die Frage an, bleiben wir oder bleiben wir nicht auf dem Hafenplatz für den heutigen Tag? Der Platz liegt direkt am Wasser, hat eigentlich alle Serviceeinrichtungen, allerdings kein gutes Internet. Letzteres war dann wohl ein Argument, nicht zu bleiben und unsere geplante Tour zur dem kleinen, attraktiven Fischerort Nyksund durch zu führen. Bis dahin sollte es über Sortland weniger als 70 km sein. Die gleiche Strecke muss natürlich auch wieder zurück gefahren werden, um dann irgendwo zu übernachten. Wir ließen zunächst offen, wo wir wieder übernachten würden. Zur Auswahl standen unser letzter Platz, der Campingplatz in Sortland oder weiter weg der Platz in Gullesfjord.
Da wir über die lange Brücke nach Sortland mussten, nahmen wir auch die Gelegenheit war, dort bei Coop einzukaufen. Dagmar sucht verzweifelt Mineralwasser mit Kohlensäure. Nicht einfach zu bekommen. Wieder nix. Nur in Kleinflaschen. Ich kaufte dann eine 5 Liter Großflasche Trinkwasser, falls ich Dagmar damit aushelfen kann…!?!? 😉. Als wir weiter fuhren, sahen wir den Supermarkt Remo 1000, den wir bereits in Andenes kennen gelernt hatten. Neue Hoffnung, neues Glück. Aber wieder nix! Aber etwas anders fand den Zuspruch von Dagmar: Kaffeekapseln von Dolce Gusto. Zwar schweinisch teuer, aber wenn man keine Kapseln für die mitgebrachte Kaffeemaschine hat, muss man nehmen, was da ist. Von dem Rest der Stadt Sortland haben wir nicht mehr viel gesehen, denn unser Ziel war ja Nyksund.
Und es ging los. Wieder durchfuhren wir eine herrliche Landschaft. Berge, Felsen und Wasser begleiteten uns und wir sahen unbeschreiblich viele Grüntöne aller Pflanzenarten unterwegs. Das ist Norwegen! Egal zu welcher Jahreszeit, es ist immer wunderschön! Auf dem Weg bis Nyksund wurde die Schotterstraße immer schlechter, um nicht zu sagen, bröckelig, staubig, uneben, löcherig… ! Aber gleichzeitig wurde die Aussicht immer schöner, weiter und abenteuerlicher. Unsere Blicke reichten kilometerweit bis zu den umliegenden Gebirgszügen. Und der letzte Abschnitt zu dem Fischerdorf wurde dann zu einem vollen Genuss. Kurve an Kurve, rauf und runter, aber immer wieder mit Ausweichstellen, die bei Gegenverkehr notwendig sind. Ja, es ist fast immer eine einspurige Gebirgsstraße. Und wir kamen am Ziel an. Es gibt einen Parkplatz dort hinter einer schmalen Zufahrt, WoMo sollten eigentlich laut Aufforderung 400 m weiter ausserhalb parken. Wir hatten heute das Gefühl, in einem PKW zu sitzen. Dann sollten wir auch noch Parkgebühren zahlen. Wo denn? Die angegebene App besitzen wir nicht. Angeblich wurde unser Autokennzeichen gescannt … nun warten wir mal ab, was da kommt.
Und schon machten wir uns auf, die letzten 100 m zu Fuß in das Örtchen zu gehen. Ursprünglich sollte Nyksund mal eine Art Geisterstadt gewesen sein. Inzwischen wird aber viel renoviert, gebaut und repariert. Obwohl es offiziell nur 20 Einwohner dort geben soll, sieht man ein Vielfaches an Menschen dort, aber das können nur Touristen sein, obwohl dort auch inzwischen viele Künstler anzutreffen sind. Aber es gibt noch eine weitere unbedingt nennenswerte Besonderheit in dem Ort, der mitten auf einer kleinen Insel liegt: Möwen. Hunderte, wenn nicht sogar Tausende. Sie fliegen lauthals durch die Lüfte und sitzen auf allen Fels-, Dach- oder Fenstervorsprüngen und nisten dort.
Wir beendeten unseren Rundgang, um auch der Kälte zu entkommen, denn die Außentemperatur hatte doch wesentlich abgenommen. Und der Wind trug auch noch dazu bei. Es ging zurück Richtung Sortland. Wieder eine wunderbare Strecke… diesmal eben aus der rückwärtigen Sicht. Da glaubt man, man hätte das alles auf der Hinfahrt noch nicht gesehen😀. Unterwegs diskutierten wir dann, welchen Platz wir anfahren sollten, um die Nacht dort zu stehen. Und dann fielen unsere Blicke auf einen Platz in Myre. Den wollten wir uns ansehen… und sind geblieben. Wir stehen jetzt fast wieder mit der Nase am Fjord, zahlen hier incl. Strom 330 NOK. Nur das Internet ist verbesserungswürdig. Aber da hilft uns wieder einmal Aldi aus 😁. Wir freuen uns nun schon auf morgen… vielleicht bleiben wir bei Sonnenschein einfach hier und vergessen abzufahren…!
Hier haben wir zum Übernachten einen tollen Platz gefunden. Wir haben sogar um einen Tag verlängert, auch wegen der Natur um uns herum! Auf diesen Platz würden wir wiederkommen! Koordinaten:68°53,517" N / 15° 5,173 O --- heute kein weiterer Kommentar!
Oje, letzte Nacht war vielleicht ein Sturm mit Dauerregen. Es war richtig ungemütlich. Gestern hatten wir noch überlegt, bei gutem Wetter eine weitere Nacht dort zu bleiben. Doch heute früh war unausgesprochen die Entscheidung klar, … wir fahren weiter bis zu den Lofoten. Und so starteten wir dann auch den Tag. Unsere Tour sollte uns über Sortland führen über die 85 bis nach Gullesfjord. Von da ab sollte es auf der E10 weitergehen. In Sortland haben wir gestoppt wegen Einkauf. Als wir dann starten wollten, tat sich am WoMo nichts. Batterie war wohl platt. Aber warum nur? Gegenüber war eine Toyotawerkstatt, die wir dann aufsuchten, um das Problem zu lösen. Man brachte unser WoMo natürlich wieder zum Starten, aber eine Erklärung hatte man dort auch nicht. Vorsichtshalber kauften wir im nahen Supermarkt Biltema ein Starterkabel, das uns im Notfall helfen sollte. Wir rätseln also immer noch, wie wir das in den Griff kriegen. Automechaniker müsste man sein…
Wir fuhren also mutig los und weiter, das Wetter wurde schlecht und schlechter, und die Tunnel nahmen an Mengen unterwegs zu. Ich glaube, es waren 6 oder 7 Tunnel, die wir durchfahren haben, davon der längste über 6 km (insgesamt über 13 km Tunnelfahrt). Und bei dem Abzweig nach Digermulen überlegten wir kurz, ob es lohnt, den Abstecher zum Trollfjord zu machen. Vor Jahren haben wir diesen Abstecher machen können und hatten sogar das Glück, dort ein Hurtigroutenschiff zu sehen. Es ist ja eine extrem enge Stelle, wo die großen Schiffe drehen, um wieder zurück zu fahren. Aber wir entschieden uns heute aus Zeit-und Wettergründen dagegen, den Abstecher zu wiederholen. (https://www.hurtigruten.de/reiseziele/norwegen/inspiration/norwegische-fjorde/der-trollfjord/)
Also blieben wir weiter auf der E10 und fuhren… an Hanoy und auch Fiskebol vorbei bis nach Vestpollen. Hier gibt es auf einer kleinen Insel (per Brücke erreichbar) einen Campingplatz (Sildpollnes Sjocamp) der uns laut Beschreibung zusagte. Wir stoppten wieder einmal und haben ihn uns angesehen. Ja, wir sind geblieben. Der Platz unterscheidet sich von den anderen dadurch, dass die einzelnen Stellplätze verwinkelt liegen, aber alle einen tollen Blick auf die umliegenden Berge haben. … wenn die Sonne scheint! Es gibt Strom, die Dame an der Rezeption war sehr nett und alles andere auch, incl. funktionierendes Internet. Kosten pro Nacht 350 NOk incl. Strom. Kurz kam die Sonne wieder, um sich dann aber für den Rest des Tages zu verabschieden. Geplant ist, morgen wieder auf Achse zu sein.
Gestern erst glaubten wir, dass die Lofoten für uns ins Wasser fallen würden. In der Nacht davor hatten wir ein Unwetter, dass uns lange beschäftigt hatte. Heute früh waren wir uns unsicher, wie das Wetter sich weiter entwickeln würde. Und für uns hieß das, bleiben wir ober bleiben wir nicht auf dem Platz für eine weitere Nacht? Der Platz „Sildpollnes Sjocamp“ ist anders als die meisten. Jeder Stellplatz ist dort individuell, es gibt keine vorgeschriebene Ordnung. Aber der Chef dirigiert schon etwas, so dass jeder genug Platz hat und eigentlich mit einem Blick auf die Bergwelt. Und wir konnten auch beobachten, dass von der Sauna Gebrauch gemacht wurde, die der Campingplatz gegen Gebühren anbietet. Ja, ein besonderer Platz für Mobilisten.
Heute früh standen wir dann nach einer gewissen Zeit alleine auf dem Gelände, weil alle ihre Plätze geräumt hatten. Aber das erleben wir oft, dass die meisten Camper nur ein oder zwei Nächte auf einem Platz bleiben. Oftmals haben wir auch geglaubt, mehr Tage auf einer Stelle zu bleiben, … aber entschieden uns meistens dann doch dagegen, … weil uns die Neugierde dazu trieb. So entschieden auch wir uns heute für eine Weiterfahrt. Vielleicht auch, weil unsere Zeit doch begrenzt ist und wir noch viele Kilometer vor uns haben. Nee, hetzten werden wir trotzdem nicht. Wir wollen nicht gestresst unsere Reise beenden.
Heute hatten wir uns dann zwei Ziele gesetzt: Wir wollten nach Henningsvaer und dann auf dem Campingplatz Lyngvaer. Keine weite Entfernung. Und unser Logger zeigte uns später, dass wir heute nur 55 km zurück gelegt hatten. Prima.
Henningsvaer ist das bekannteste Fischerdorf der Lofoten, das über mehrere (Schären-) Inseln verteilt ist. Der Ort, mit etwa 500 Einwohnern, wird oft auch als „Venedig des Nordens“ bezeichnet. Er liegt unweit der Stadt Svolvaer und ist über die 816 zu erreichen. Die Straße dorthin führt über eine absolut tolle und sehenswerte Strecke. Kahle Bergspitzen und Fjorde sieht man ständig links und rechts der Fahrbahn. Natürlich gibt es immer wieder Engpässe auf der Straße und bei Gegenverkehr muss eben auf eine der Ausweichstellen ausgewichen werden. Wir waren überrascht über den dichten Verkehr auf dieser Straße, aber noch mehr überrascht waren wir dann im Ort selbst über die hohe Zahl der Touristen. Wir haben versucht, über zwei Brücken, die mit Ampeln geregelt werden, bis ans Dorfende mit unserem WoMo zu kommen und mussten ständig Fußgängern ausweichen, um nicht unabsichtlich einen davon zu erwischen. Viele davon sind auch Wanderer, wie wir dann erkennen konnten. Und wir sollten noch erwähnen, dass bereits kilometerweit vor dem Ort die Fahrzeuge parkten, und viele Fahrzeughalter sich zu Fuß auf den Weg ins Dorf oder zu einer Wanderung aufmachten. Das Dorf bietet eine gute Infrastruktur, zahlreiche Geschäfte und Lokale sind anzutreffen. Der Hafen ist das Herzstück, darauf weisen auch die Gestelle für die Trockenfische (je nach Jahreszeit) hin. Ja, den Fischerort sollte man gesehen haben!
Die selbe Strecke fuhren wir dann wieder zurück, mit der gleichen Begeisterung wegen der Naturlandschaft. Wir wollten dann unser 2tes Ziel erreichen, rechtzeitig, um keine Absage wegen Überfüllung zu erhalten. Das hat dann auch gut funktioniert. In der Rezeption meldeten wir uns an, gaben die wichtigsten Daten an, zahlten dann per Kreditkarte den Tagessatz von 350 NOK, wie immer incl. Strom und auch WiFI, und konnten noch frei unseren Platz wählen. Die Ausstattung ist gut, Duschen ist wieder einmal per Kreditkarte möglich… und die Lage mit Blick auf Wasser und die gegenüberliegenden Berge ist einfach toll. Wir stehen wieder einmal mit der Nase am Wasser. Inzwischen ist der Platz fast voll belegt, und wir sitzen und überlegen,ob gibt die TV-Schüssel uns endlich wieder Antwort gibt, damit wir wieder TV können. Das klären wir aber noch.
Wir bleiben einen weiteren Tag hier in Lyngvaer. Wir haben heute unsere Route neu festgelegt und wir haben heute bereits unsere Fähre online gebucht für die Strecke Moskenes - Bodö am 25.7.23 (Kosten < 6 m ...ca.90 €) Das schien notwendig zu sein, da wir feststellen mussten, dass viele Fähren bereits ausgebucht sind. Nun haben wir mit dem heutigen Tag noch 6 Tage hier auf den Lofoten, die wir natürlich sinnvoll ausfüllen möchten. Nichtsdestotrotz wird heute geruht! 😀🤣
Wir stehen wieder mit der Nase am Wasser. Und zwar im Hafen von dem Fischerort Ballstad. Im Internet bzw. in einem Verzeichnis für Campingplätze hatten wir gelesen, dass es hier im Hafen nicht nur Fischerhäuschen zum Mieten gibt, sondern eben auch einige Stellplätze für „Bobils“ vorhanden sind. Auf diesem Gelände sind viele hübsche rote Häuschen, die gemietet werden können. Wir waren relativ zeitig hier, so dass wir einen der begehrten Stellplätze erwischten! Die Dame an der Rezeption war sehr freundlich, sprach ein paar Worte Deutsch und meinte, dass wir durchfahren sollten bis zu der Schiffsanlegestelle. Klar, haben wir gemacht. Von hier aus haben wir einen absoluten Blick über die gegenüberliegende Hafenseite und natürlich auch auf die Fischerboote in der Nähe. Ja, der Platz gefällt uns wieder einmal. (380 Nok incl. Strom und gutes Wlan) Und schon überlegen wir, ob wir eine Nacht anhängen sollen. Aber, wie immer, entscheiden wir dann morgen. Bei der Ankunft fuhr gerade ein Fischerboot ab, das auch einige Touristen mit an Bord hatte. Und wir konnten später dann auch ihre Rückkehr mitbekommen und deren Fangergebnisse. Die Rezeptionistin hatte uns empfohlen, im Ort Fischgerichte zu essen, da die Auswahl sehr groß und gut wäre. Oje, Dagmar isst keinen Fisch. Und ich kann doch nicht immer Dagmars Portionen mitessen, lach!
Im Vergleich zu gestern ist der Platz hier natürlich total anders. Gestern waren unzählige Mobilisten auf dem Platz in Lyngvaer, der in Parzellen angeordent ist. Hier sind es nur einzelne Stellplätze, umgeben von Fischerhäuschen. Und wir konnten gestern auch beobachten, dass sehr viele junge Menschen mit Zelt und PKW unterwegs sind. Es macht Freude zuzusehen, wie sie ihre Reisen managen. Sie organisieren alles Notwendige und scheinen kaum Ansprüche zu haben. Toll, das zu erleben. Ganz besonders konnten wir gestern einige junge Menschen beobachten, die den Klettersport ausüben. Schutzhelme und Seile und Haken hatten sie in ihrem Gepäck. Unterwegs hatten wir gestern bereits einige Kletterer in einer Felswand gesehen. Heute sahen wir wieder an einer Felswand eine kleine Gruppe, die an einem Überhang trainierte. Wenn man sowas erlebt, kommt wieder der Gedanke auf, „jung“ sein ist herrlich. Eindrucksvoll wenn junge Menschen so leben!
Wir sind heute dann nicht über die E10 gefahren, sondern haben die Nebenstrecke über die 815 gewählt, um nach Leknes zu kommen und dann allerdings weiter über die 818 bis nach Ballstad, dem Fischerort. Es war wieder einmal eine superschöne Strecke, die wir da gewählt hatten. Vorbei an Felsen, manchmal sahen wir kleine Sandstrände, aber wir fuhren fast immer am Fjord entlang. Die Felsen hatten auf dieser Strecke dicke Brocken bereits nach unten abgesondert, die sich gelöst hatten … ja, manchmal spalten sie sich innerhalb langer Zeitabschnitte aufgrund von Erosion durch Wind, Wasser und Wetter. Und das Ergebnis sieht man dann in unterschiedlichen Größen nahe der Straße. Die größten Brocken waren wohl viele Meter hoch und unbekannte Tonnen schwer. Nicht nur einmal wurden wir per Verkehrsschild auf Steinschlag hingewiesen. Uns machte es große Freude, durch diese Landschaft zu fahren. Irgendwann sahen wir jedoch dann nicht mehr die eckigen Felsbrocken, sondern plötzlich eine Menge abgerundeter Steine. Da hatte wohl das Wasser … oder Eis… mitgewirkt und die eckigen Felsstücke zu abgerundeten Steinen bearbeitet. Nein, ich habe diesmal keine Muster mitgenommen. Meine Kiste ist doch schon übervoll damit, lach!
Allmählich mussten wir auch wieder einmal tanken. Das ist immer ein Ratespiel… mit oder ohne Automat tanken. Diesmal funktionierte es wieder ohne Automat. (Diesel 20,35 Nok/Liter… 1,75€). Übrigens haben wir in Leknes wieder einmal eingekauft. Man muss die Gelegenheit nutzen, wenn man in größeren Orten ist. Wieder einmal musste „Rema 1000“ dran glauben. Aber das Angebot dort ist groß und die Preise noch bezahlbar, auch wenn Norwegen insgesamt extrem teuer für uns Mitteleuropäer ist!!! Und dann sahen wir einen Pizzaladen. Nach Pizza war uns plötzlich ganz besonders! Wir steuerten darauf zu und bestellten wunschgemäß mit Käse, Schinken und Bacon für to go! Die waren richtig gut und lecker. Bezahlt haben wir 230 Nok für Klein und Medium (20 €).Jetzt träume ich nur noch von einem großen Vanilleeis mit frischen Himbeeren und ganz viel Sahne.
Den Rest des Tages haben wir hier im Hafen mit viel Sonne verbracht. Es gibt viel zu beobachten, insbesondere die pfiffigen Möwen, die um ihre Nahrung kämpfen. Morgen wird wieder ein toller Tag!
Wir bleiben heute hier im Hafen von Ballstad. Ohne wenn und aber! Obwohl wir noch ca. 3000 km vor uns haben, bevor wir wieder den Harz in Deutschland erreichen. Die Pause hier im Hafen von Ballstad muss sein. Ein Grund ist, dass wir hier ein tolles WiFi nutzen können. Und das nutzen wir total aus. Aber es scheint auch die Sonne UND wir können Möwen beobachten, die sich auf jeden Fischrest stürzen. Und das gehört hier im Hafen zur Tagesordnung. Aber wir sind trotzdem froh, dass wir keine Möwen sind, lach! Es gäbe immer nur Fisch. 😁😉.
Morgen reisen wir weiter. Heute haben wir tatsächlich fast NIX gemacht. Ich hab etwas mit meiner Glaskugel experimentiert, schließlich möchte ich irgendwann damit Top-Bilder machen, auch wenn immer alles auf dem Kopf steht 😏. Mäuse waren mir heute dabei behilflich 😂😉!
Morgen wird´s dann wieder ernst. Es geht nördlich zu den Sandstränden... jedenfalls hoffen wir das. Die Campingplätze sind hier seltener und... teuer! Aber daran haben wir uns inzwischen notgedrungen gewöhnt. Wir hoffen, dass uns morgen das Wetter wohlgesonnen sein wird. Dafür bitte Daumen für uns drücken! Danke! Tschüss bis morgen!
Selten, eigentlich nie, haben wir uns einen Tag vorher ernsthaft entschieden, einen weiteren Tag auf dem Übernachtungs-Platz zu verlängern. Heute ist es nun passiert. Wir stehen auf dem Bobil-Beach-Camp in Flakstad, östlich von Ramberg, und werden morgen hier um eine Nacht verlängern. Klar, nachts schlafen wir, aber tagsüber stellen wir schon einiges an. Und das können wir hier. Es ist ein großer Platz, um uns herum ist alles belegt mit Mobilen, Wohnanhängern und Zelten. Alle Altersklassen sind hier vertreten. Aber das ganz Besondere ist, dass es hier ein modernes Gebäude gibt, das nicht nur Toiletten und Duschen hat, sondern auch eine große Bar mit einer riesengroßen Terrasse. Klar, die Sauna ist direkt daneben! Es versteht sich von selbst, dass die übrigen Dinge auch ok sind. Und darüber freuen sich wohl noch mehr die Surfer, die sich hier angesiedelt haben. Es ist ein wahres Surferparadies. Davon konnten wir uns überzeugen, denn die Wellen erlauben das. Ob allerdings die Wassertemperaturen angenehm sind, möchten wir dann doch nicht testen. Wir zahlen hier 430 Nok incl. Strom und WiFi. Duschen mit Münze für 5 min. 20 NOk. Alles ok.
Heute früh hatten wir offen gelassen, wo wir die heutige Nacht verbringen würden. Es hängt auch immer von der Uhrzeit ab, ob ein Platz bereits überfüllt ist, von der Lage und natürlich auch von der Ausstattung. Letzte Nacht war der Platz zwar urig im Hafen, aber wir mussten dann doch bei der Sanitärausstattung große Abstriche machen. Aber auch das muss man mal kennengelernt haben.
Gestern hatten wir noch eine große Route für den heutigen Tag festgelegt. Es sollte über Leknes nördlich, dann westlich gehen. In Leknes haben wir bei Rema 1000 einen kurzen Stopp eingelegt, um Kleinkram einzukaufen. Und dann sah ich dort einen Römischen Salat zum hiesigen Sensationspreis von 14,90 NOk /Stück (~1,33 €) 😁. Für meinen letzten Eisbergsalat hatte ich umgerechnet über 3 € bezahlt. Da musste ich wirklich zugreifen, denn meine Caesarsoße im Kühlschrank wartet schon lange darauf. Naja, ein paar andere Dinge waren dann nicht so günstig, so wie das hier im Land eben normal ist. Norwegen ist verdammt teuer für uns Deutsche! Wir sind froh, dass wir einen gewissen heimatlichen Vorrat mit an Bord haben, um dieser Kostenfalle hier im Land nicht unbedingt ausgesetzt zu sein. Die 0,5 l Dose Bier mit 4.5 % Alkohol kostet hier umgerechnet ca. 3 €. Von den hochprozentigen Getränken haben wir keine Ahnung und wollen es auch gar nicht wissen 😀. Aber trotzdem hält uns diese Tatsache nicht ab, das tolle Land zu bereisen!
Von Leknes ging es dann über die E10 weiter bis etwa Vian, dort nahmen wir dann eine Nebenstrecke, die uns bis Uttakleiv führte. Da kam uns dann irgendwo wieder ein Tunnel „entgegen“, den wir natürlich braviös durchfuhren. Allerdings mussten wir ihn auch wieder zurück fahren, weil in Uttakleiv die Welt zu Ende ist. Aber die Strecken sind immer wieder toll zu fahren. Berge, Felsen, Bäche, Fjorde und auch so manches Schaf oder auch besonderer Vogel begeistern uns dann immer wieder. Da macht es auch nichts, wenn die Straße keine Straße mehr ist, sondern ein Schotterweg. Erstaunlich war heute, dass wir etliche Bauernhöfe mit ihren Kühen und Rindern gesehen haben. Die Landwirtschaft ist hier immer noch weit verbreitet. Dazu zähle ich im weitesten Sinne dann auch die Fischzucht (Lachs!) , die wir immer wieder unterwegs in den Fjorden sehen.
Irgendwann kehrten wir wieder auf die E10 zurück mit dem Ziel Nusfjord, das bekannte und sehenswerte Fischerdorf… wieder am Ende der Welt. Puh, das war vielleicht eine beeindruckende Strecke. Felsen bis zum Himmel. Fjorde bis zum Abwinken. Und dann kam die Quittung. Der relativ kleine Parkplatz für Mobile vor dem Ort war total überfüllt. Das hatten wir so nicht erwartet.
Ich überzeugte Dagmar dann, dass sie im WoMo bleiben sollte, während ich dann meinen Trip in den Ort machen wollte. Únd… sie ließ sich darauf ein. Ich ging los, Handy und Fotoapparat bereit, alles bildlich fest zu halten, was für mich/uns interessant war. Und dann kam der Aha-Effekt. Noch bevor ich im eigentlichen Ort ankam, teilte meine Kamera mir mit, dass ihr Akku out of Order sei. Nee, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber auch nicht aufgepasst. Naja, das Handy ist ja zuverlässig und damit sollte es dann auch gehen. Und dann gings direkt in den Ort hinein. Und was sah ich da am Eingang? Richtig, um dort als Tourist überhaupt hinein zu dürfen, muss man eine Art Eintritt bezahlen. Nächste Pleite! Außer Kamera hatte ich nichts mit. Und dann habe ich es doch tatsächlich geschafft, die junge Dame zu überzeugen, dass ich unbedingt eine paar Fotos von dem Ort haben muss. Wahrscheinlich habe ich Mitleid erregt, denn sie winkte mich lächelnd durch. Nun habe ich meine/unsere Fotos von dem wirklich netten Fischerdorf, wenn auch nur per Handy. Dagmar hatte zwischenzeitlich einen Parkplatz gefunden, aber ich war dann vor ihrem Aufbruch wieder zurück auf dem Parkplatz. Und dann fuhren wir einfach ab und überließen unseren Parkplatz einem Holländer, den er hoffentlich verdient hat 😉.
Dann hieß es, zurück wieder durch die absolut wunderschöne Landschaft mit dem Ziel, einen Übernachtungsplatz zu suchen. Es gab 3 Möglichkeiten auf unserer gedachten Route… hier in Flakstad, dann in Ramberg oder auch in Fredvang Strand. Aber hier stehen wir fantastisch. Morgen wird nix gemacht. Doch… wieder gefaulenzt! Lach! 😁😀!!
Der heutige Tag war wieder etwas Besonderes für uns. Vor allem begleitete uns heute der Nebel den ganzen Tag. Als wir heute früh die Nase nach draußen steckten, wussten wir schon, der Tag wird undurchsichtig für uns. Aber wir lassen uns nie unterkriegen. Im Zweifelsfalle suchen wir immer eine Lösung, … wenn möglich. Ja, wir haben eine Lösung gefunden.
Aber wieder der Reihe nach. Es war klar, dass wir heute weiterfahren würden bis zu dem klitzekleinen Örtchen A … am Ende der Welt gelegen, genauer am südlichsten Punkt der Lofoten. Vorher hatte ich den Wunsch geäußert, einen Abstecher nach Fredvang zu machen, ein Örtchen, das abseits der Hauptstrecke liegt und nur über zwei Brücken erreichbar ist. Das haben wir gemacht, aber sofort auch wieder dort gedreht, denn was sieht man im Nebel, der fast bis zum Boden reichte. Nix! Und so fuhren wir wieder über die beiden Brücken zurück, die eigentlich ein schönes Foto wert gewesen wären. Wir fuhren weiter über die E10, an Ramberg vorbei Richtung Moskenes. In Ramberg haben wir vor Jahren auf dem Campingplatz übernachtet, der damals gerammelt voll war. Heute war der Platz nicht komplett belegt, vielleicht auch, weil es inzwischen das Beach-Camp etwas weiter gibt, insbesondere für viele junge Surfer.
Um in den Süden von den Lofoten zu kommen, gibt es eigentlich nur die E10, die man befahren kann. Und das war heute extrem strapaziös. Enge Kurven und schlechte, oft einspurige Straßen, Tunnel und Brücken und Traktoren und tausende WoMos und noch vereinzelte Busse. Nee, das war heute kein Vergnügen zu fahren. Da habe ich Dagmar wieder einmal bewundert, wie bravourös sie das macht! Und ich musste oder wollte unterwegs natürlich meine Fotos schießen und hoffte immer, dass an besonders schönen Aussichtsstellen angehalten oder zumindest langsam gefahren werden konnte. Pustekuchen. War auch nix! Nicht nur, dass der Nebel sich dazwischen immer zeigte, sondern auch noch die oft ungeduldigen Autofahrer drängelten. Und ich bedaure die Bewohner der Insel! Ja, ich kann die Anwohner sehr gut verstehen, wenn eine Horde Touristen hier einfällt und ihre ganze Ruhe durcheinander wirbelt.
Wir fuhren dann mit Gedränge an den beiden Orten Hamnoy und Reine mehr oder weniger vorbei, weiter in Richtung Moskenes, um uns dort den Hafen anzusehen. Aus der Ferne sahen wir aber schon … Chaos. Alle Stellreihen für die Fähren waren bereits belegt und drumherum standen dann auch noch Autos. Wir fuhren also bis zum Örtchen A weiter und… bekamen den Schock des Lebens. Selbst eine Stecknadel hätte da keinen Parkplatz mehr gefunden, wobei… wir doch da übernachten wollten.
Und dann war für uns klar, wir versuchen heute noch eine Fähre zu nehmen, obwohl wir die erst für morgen früh um 7 Uhr gebucht hatten. Also zurück nach Moskenes, wo inzwischen die Fähre für 15 Uhr angelegt hatte. Nach einem kurzen Gespräch mit einem der Hafen-Mitarbeiter konnten wir hoffen, heute doch noch auf eine Fähre zu kommen. Und wir müssen nicht doppelt bezahlen!
Man wies uns eine freie Reihe zu… und sollten warten. Haben wir auch so gemacht. Und dann wurden alle Reihen nach und nach leer, indem die Autos in die angekommende Fähre verschwanden. Mensch, da gehen extrem viele hinein! Busse und Lkws, Mobile, Pkws und Motorräder! Jetzt, in der Hauptsaison, fahren hier täglich zwischen 4 bis 7 Fähren bis Bodö.
Nein, wir kamen in dieser Fähre nicht mehr mit. Aber seit 15 Uhr stehen wir in einer neuen Reihe ganz weit vorne und können sicher sein, dass wir um 18 Uhr mitkommen. Die Fahrt wird knappe 4 Stunden dauern. Und dann sind wir wieder auf dem norwegischen Festland… wieder mit Tunneln und Brücken, lach! Jetzt sitzen wir beide im WoMo und warten einfach, bis die Zeit vergangen ist. Ich nutze die Zeit, den Blogbericht incl. Karte und Fotos anzufertigen und Dagmar macht wieder Pläne, wie es weitergeht.
Noch kurz zu den Lofoten. Ja, sie sind wunderschön. Auch Vesteralen ist eine Reise wert. Es ist eine Frage, ob man besser von Nord nach Süd oder umgekehrt fährt. Das ist auch eine Frage der Anreise. Die Campingplätze sind in der Hauptsaison oftmals überfüllt oder sogar wegen Überfüllung geschlossen. Und es gibt total unterschiedliche Plätze. Bei vielen Plätzen wird kontrolliert, aber bei einigen hatten wir den Eindruck, dass man da nicht unbedingt darauf achtet, wer bezahlt hat oder nicht. Nein, wir waren immer korrekt und kamen nicht in Versuchung, die Gebühren zu umgehen. Generell ist es eine Überlegung, besser in der Nebensaison hierhin zu reisen. Dann dürften auch die Preise angemessener sein. Und dass Norwegen im Vergleich mit anderen Reisezielen extrem teuer ist, dürften wir inzwischen bestätigt haben. Gleich gehts los…die Fähre ist gerade angekommen. Nach fast 4 Stunden Fahrzeit werden wir dann um 22 Uhr in Bodö ankommen. Dort versuchen wir an einer Tankstelle einen Stellplatz zu bekommen, die offiziell Plätze auch mit Strom anbietet.
Mit etwas Glück haben wir gestern dann nach der Fahrt mit der Fähre in Bodö an der Essotankstelle noch einen Stellplatz bekommen. Dafür zahlten wir 250 Nok incl. Strom. Die Nacht war natürlich kurz für uns. Die Überfahrt selbst war zeitlich relativ lang mit 4 Stunden. Der große Aufenthaltsraum im Schiff war total gefüllt mit Passagieren. Viele um uns herum lasen oder spielten Karten. Wir jedenfalls waren froh, als die Fahrt vorüber war.
Heute dann waren wir wie immer früh unterwegs. Wir hatten zwei Ziele: Wir wollten uns den stärksten Gezeitenstrom der Welt ansehen. Der Wasserstrom „Saltstraumen“ erreicht Geschwindigkeiten bis 40 km/h. Am Rand entstehen tiefe und breite Strudel, die bis 4 m in die Tiefe reichen. Schwimmen und Baden ist da nicht mehr angesagt, im Gegenteil, das ist lebensgefährlich. Ja, es war beeindruckend dort zu stehen und zu beobachten, wie die Strudel entstanden und sich fortbewegten. Es ist leicht, zu Fuß zu dieser Stelle zu kommen, an der man einen guten Ausblick hat. Die Stelle liegt genau unterhalb der großen Straßenbrücke, die wir hinterher auch benutzten, um auf die andere Seite zu kommen. Parkmöglichkeiten gibt es kurz vor der großen Brücke. In der Nähe gibt es auch mind. einen Campingplatz.
Wir wollten zunächst nicht über die E6 südlich fahren, sondern hatten die Straße 812 gewählt, um auf Nebenstrecken weiter südlich zu fahren. Und diese Strecke war einfach herrlich. Es ging rauf und runter und auch kurvenreich und natürlich mit vielen tollen Ausblicken! Über 60 km lang fuhren wir dieser Straße nach bis wir dann notgedrungen wieder auf die E6 mussten. Eigentlich hätten wir auch von hier aus schon die RV17 wählen können, die bekannte Küstenstraße mit etwa 7 Fährübersetzungen, weil die Straßen immer wieder enden. Aber ich hatte den Wunsch geäußert, den Polarcircle auf der E6 zu überqueren. Ich hatte noch von einer früheren Tour in Erinnerung, dass die Überquerung des Polarkreises mit der Fähre … langweilig war! Keine Action. Deswegen wollte ich wieder den offiziellen Übergang sehen und erleben. Riesiges Gebäude … mit viel Wirbel um Tourismus aller Arten. Wir kauften trotzdem nichts, wenn man von einem Softeis für umgerechnet 5 € mal absieht. Aber es schmeckte! Und dann ging es auch schon für uns weiter bis Mo i Rana. Ja, wieder eine wunderschöne Straße. Wenn nur der Verkehr nicht so chaotisch wäre. Wir wurden wieder genötigt, schneller zu fahren. Und manchmal wurden wir auch angehupt oder mit eindeutigen Gesten beschimpft. Dabei fuhren wir schon sehr zügig… sehr zu meinem Leidwesen, weil ich dann kaum die Möglichkeit hatte, brauchbare Fotos zu machen. Naja, irgendwann kamen wir in Mo i Rana an, zögerten, ob wir dort auf einen Campingplatz gehen sollten,… aber dafür sprach dann nichts. Also ging es weiter auf der E6 südlich… bis wir dann hier in Bjerka einen Campingplatz fanden, der uns zusagte. Wir stehen am Wasser, sind ungestört … mehr wollen wir nicht. Wir zahlen hier 300 Nok incl. Strom. Die Ausstattung haben wir noch nicht begutachtet, aber soll akzeptabel sein. Und morgen gehts dann weiter. Ja, diesmal orientieren wir uns Richtung RV 17, um wenigstens eine Teilstrecke dort zu fahren. Und dann berichten wir wieder.
de.wikipedia.org/wiki/Saltstraumen Polarcircle in Norwergen Wikipedia
Ein toller Tag! Ein langer Tag! Ein Tag der Tunnel... und der Trolle! Und jetzt sind wir geschafft!
Wie immer waren wir früh unterwegs. Wir hatten heute früh unsere Strecke, die wir fahren wollten, noch einmal kontrolliert und… dann spontan umgestellt. Wir stehen etwas unter Zeitdruck, oder wir entscheiden uns, noch einen Monat anzuhängen 😉😀. Nee, da müssten wir wohl einige Dinge neu organisieren. Deswegen haben wir die Straße FV17 für uns gekürzt, sind weit über die Stadt Mosjöen auf der E6 gefahren, um dann auf die 76 abzubiegen. Und das war absolut kein Fehler. Im Gegenteil. Die E6 ist schon eine super schöne Straße, die schnell und gut befahren werden kann, wenn nicht gerade wieder die extraschnellen Autofahrer unterwegs sind und immer die Nase vorne haben möchten. Nur wenige Abschnitte sind nicht ganz so ideal zu fahren, aber man arbeitet daran, wie wir uns überzeugen konnten. Und heute waren von Beginn an unsere Strecken mit zahlreichen Tunneln ausgefüllt. Der längste schaffte es heute, uns fast 9 km an einem Stück unter Tage zu halten. Auch die 76 ist gut mit Tunneln bestückt.
In Mosjöen verließen wir kurz die E6, um einen Abstecher in die Stadt zu machen. Da haben wir uns die alten Holzhäuser aus dem 18. Jh. angesehen, die immer sehenswert sind. Den Campingplatz in Mosjöen haben wir nur aus der Ferne gesehen. Vor Jahren haben wir dort gut übernachtet. Inzwischen scheint eine Menge dort modernisiert zu sein.
Für uns ging es dann weiter auf der E6 Richtung Trondheim. Nee, Trondheim steht nicht oder noch nicht auf unserem Programm. Aber die E6 führt eben in diese Richtung. Südlich von Mosjöen liegt ebenfalls an der E6 der beeindruckende Wasserfall „Laksenforsen“. Der Wasserfall ist 200 m lang und 17 m hoch. Irgendwo kann man eine Lachstreppe sehen, ...wenn man danach sucht. Wir haben hier einen Stopp eingelegt und uns das tobende Wasser angesehen. Aber wir haben auch einen Blick in das Restaurant und in den Shop geworfen. Und wer begrüßte uns? Klar, die norwegischen Trolle! Man findet sie überall, wo auch Touristen sind. Mal sind sie klein, mal sind sie etwas größer. Und einige haben auch ein Mitnahmeetikett an sich mit einer Preisangabe 😍😂. Wir haben uns gebremst, denn wir haben wirklich keinen Platz mehr in unserer „Mücke“.
Bei unserer Weiterfahrt kam irgendwann der Abzweig zur 76. Das war vielleicht eine tolle Strecke. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ganz besonders hat uns eine lange Strecke an einem See entlang total begeistert wegen der Aussicht und der mächtigen Felswände. Die Strecke war sehr kurvenreich, aber trotzdem gut zu befahren. Wenn ich im Nachhinein die Straße 76 mit dem Abschnitt der Küstenstraße Fv17 vergleiche, die wir heute gefahren sind, komme ich zu dem Ergebnis, dass mich heute die 76 mehr beeindruckt hat. Ich filme unterwegs kaum, aber hier konnte ich mich nicht zurückhalten, um die Eindrücke fest zu halten 😁😍. Ungefähr bei Skomo trafen wir dann von der 76 auf die Küstenstraße FV17. Aber ja, die Küstenstraße ist auch toll und sehenswert. Und sie ist einfacher zu fahren, weil sie ohne große Höhenunterschiede oft sehr nahe am Ufer entlang geht. Leider war heute die Sonne uns nicht so sehr wohlgesonnen. Aber hier meldete sie sich dann endlich wieder zurück. Wir überlegten noch, wie weit wir noch fahren sollten. Wollten wir heute noch eine Fähre nehmen oder den Tag beenden? Nach etwa 250 km entschieden wir uns bis zur Fähre in Vennesund zu fahren und uns dort auf den Campingplatz unterzubringen. Morgen werden wir dann die Fähre nach Holm nehmen, die in Abständen von 20 min. fährt. Hier der Platz ist gut, die Lage und Ausstattung bestens! Der Platz ist inzwischen fast komplett belegt. Wir zahlen hier 375 NOK am Automaten per Kreditkarte incl. alles, auch Strom und WiFi. Und jetzt machen wir Feierabend.
Das war heute ein Tag der Überraschungen. Heute früh ließen wir uns viel Zeit und machten uns erst gegen 11 Uhr auf die Socken. Unser erstes Ziel war der nahe Fährhafen, um nach Holm die Fähre zu nehmen. Und was war? Stau! Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Aber dann ging es irgendwann doch weiter und auf das Schiff. Ein Schiffs-Mitarbeiter ging vorher die Autoreihe ab und scannte bei allen das Autokennzeichen. Wer den Autopass für die Fähren vorgebucht hatte, hatte freie Fahrt. Wer aber nicht,… der musste dann bei ihm bezahlen (per Kreditkarte… 123 Nok für uns… wie PKW). Wir haben zwar den allgemeinen Autopass gebucht, aber nur für die Mautstrecken in Norwegen und Schweden. Und da bekommen wir dann die Rechnung per Email zugeschickt und können dann bezahlen. Die Überfahrt dauerte übrigens nur 20 Minuten.
Wir orientierten uns dann auf der Küstenstraße FV17 weiter in Richtung Foldereid. Vor Foldereid gibt es einen Abzweig zur 770, den wir aber missachteten, obwohl… das ein großer Fehler war, denn einige Kilometer später bekamen wir dann mit, dass die Zufahrt durch den Tunnel gesperrt war wegen eines Feuers im Tunnel. Und er sollte vor Abend nicht freigegeben werden. Wir ließen uns freundlicherweise eine sinnvolle Umleitung erklären uind starteten neu.
Dann fuhren wir also über die 770 bis nach Kolvereid… und uns beiden knurrte ausgerechnet da der Magen. Es ist nicht immer einfach hier ein passendes Rstaurant zu finden, das unsere Wünsche erfüllt und auch alles noch bezahlbar macht. Wir entschieden uns heute deswegen für die Essotankstelle. Nee, unser Tank war fast noch voll mit Diesel gefüllt. Aber unsere Mägen knurrten. In der Tankstelle konnten wir jeder einen großen Hamburger bestellen mit ein paar Pommes und eine Tasse Kaffee für mich. Und das für to go. Was bezahlten wir? Die Frage ist berechtigt!. Mit rund 30 € umgerechnet war das noch sehr human. Und es hat wirklich gut geschmeckt.
Danach ging es natürlich weiter über die Umleitung. Und bald waren wir auch schon fast am Ziel, die Fähre Hofles- Geisnes. Die Fähre sollte uns innerhalb von wenigen Minuten auf die andere Festlandseite bringen. Unser Navi hatte uns 30 min. Wartezeit angekündigt. Ok, wir warteten. Und was wurde daraus? Nach zwei vollen Stunden Wartezeit gaben wir auf. Uns kamen schon etliche Fahrzeuge entgegen, die ebenfalls drehten und aufgaben. Angeblich gäbe es heute keine Fährverbindung mehr. Das können wir nun nicht mehr überprüfen. Wir entschieden uns dann schnell, auf den nächsten Campingplatz zu fahren, den wir bei der Hinfahrt gesehen hatten. Hier stehen wir nun. Anfangs noch mit Sonne und viel Weitblick auf den schönen Fjord. Danach kamen noch Blitz und Donner hinzu. Der Regen begrüßte uns auch kurz – vermutlich vor Freude, uns zu sehen!? Und wir zahlten unkomplizierte 300 Nok für die kommende Nacht incl. Strom natürlich. Wieder mit Kreditkarte, wie sich das hier gehört. Ich glaube, jeder Norweger hat inzwischen ein solches Erfassungsgerät in der Hosentasche, um Gelder zu verbuchen. Eigentlich nicht schlecht.
So, morgen versuchen wir nochmal unser Glück, schnell eine Fähre zu bekommen, andersfalls fahren wir wieder zurück bis Foldereid und durchfahren den Tunnel, vorausgesetzt, er ist nun wirklich freigegeben. Unser Ziel ist es, soweit es für uns möglich ist, die sogenannte Küstenstraße weiter zu befahren und dann ab oder vor Steinkjer wieder die E6 zu nehmen.
Ach übrigens… gestern hatte ich noch berichtet, dass uns die flache Küstenstraße nicht vom Hocker gehauen hat. Aber die Küstenstraße kann auch anders, so wie wir heute festgestellt haben. Die Straße, weg von der Küste, hin und durch das Gebirge, war wieder nach unserem Geschmack. Nur als es dann über die 770 notgedrungen weiterging, war damit das Besondere auch schon wieder vorbei. Nun hoffen wir, dass wir mit dem heutigen Tag wieder unsere Überraschungsphase überstanden haben und uns wieder den schönen Reisetagen zuwenden können. Und das machen wir !
Heute hatten wir alles: Wolken, Nebel, Regen, Sonne und auch noch Gewitter. Das sind schon besondere Tage, so was innerhalb von wenigen Stunden zu haben. Jetzt warten wir im Augenblick nur noch auf einen schönen Regenbogen 😉.
Im Augenblick sind wir auf einem kleinen Campingplatz in der Nähe von Sjödal an der E14, nördlich etwa 40 km von Trondheim. Unser Campingplatz „Ertsgaard„ liegt an einem Gewässer, hat eigentlich alles, außer Wifi, das wir noch suchen. Angemeldet haben wir uns per Automat in einer leeren Rezeption. Und auch entsprechend per Kreditkarte 300 NOk bezahlt. Wir konnten wieder mit oder ohne Strom wählen, wir wählten natürlich mit. Lange hat die Sonne geschienen und jetzt regnet es Bindfäden. Aber egal, obwohl es hier schön ist, möchten wir morgen dann doch weiter.
Schon frühzeitig waren wir vor 8 Uhr schon an der Fähre, die uns ja gestern den Weg versagt hat. Heute schien alles wieder normal zu sein. Um 8.30 Uhr wurde bei uns abkassiert. Natürlich wieder mit dem „Hosen-Erfassungsgerät“, das der junge Bursche mit sich trug, um bei allen Passagieren zu kassieren. Er fragte nur, wie lang unser WoMo ist und ob wir den Autopass für Fähre hätten. Da wir den nicht haben, zahlten wir per Kreditkarte 99 Nok +17 Nok für den 2ten Fahrgast. Unseren Mitreisenden „Mausi“ (davon hab ich noch nicht berichtet, weil… Dagmar den nicht akzeptiert, lach!) ließ er kostenlos mitreisen. 😊😂. Übrigens hat Mausi sich heute an der Frontfahrscheibe gesonnt und die Reise genossen. Genug gealbert!
Die Fähre brachte uns dann nach knapp 30 min. Fahrzeit bis Lund. Von da aus fuhren wir über die 769 mit dem WoMo weiter. Uns gefiel eine Stelle auf der Strecke ganz besonders gut. Ich weiss nicht, ob es dafür eine eigene Bezeichnung gibt. Ich habe die Koordinaten darum festgehalten. Wenn man die Karte zur Hilfe nimmt, liegt Bonstranda gegenüber. Aber man findet eine Raststelle an der 769 dort und könnte sich länger dort aufhalten. Ich glaube, es war die schönste Aussicht heute vom ganzen Tag. Ganz besonders haben uns natürlich die Spiegelungen im Wasser gefallen.
Wir fuhren immer Richtung Namsos weiter, wechselten dort dann auf die Küstenstraße 17, die aber hier eigentlich Bergstraße heißen sollte. Nein, sie ist nicht das Wahre, da haben wir schon viel, viel Besseres gesehen. Verwundert waren wir häufiger über die Radfahrer, die uns entgegen kamen oder die wir überholten. Was für Strapazen! Bergrauf, bergrunter und dann durch Tunnel oder über Brücken und auch noch als Störfaktor für all die Autos. Wir bewundern sie!
Wir kamen in Namsos an und fuhren weiter immer Richtung Steinkjer. Unterwegs überlegten wir schon, wo wir diese Nacht bleiben könnten. Also hielten wir die Augen auf für einen guten Stell- oder Campingplatz. In Steinkjer gibt es wohl nichts, jedenfalls fanden wir nichts. Und die Stadt ist nicht gerade das WoMO- Traumland. In Verdal versuchten wir dann ernsthaft, unter zu kommen. Und was war? Am Eingang begrüßte uns ein Plakat mit dem Hinweis: Full! Das war wieder etwas, womit wir an der Stelle nicht gerechnet hatten. Also gedreht und weiter gefahren. Irgendwo gab es dann einen großen Stellplatz direkt an der E6… hatten wir gelesen… mit besonders viel Lärm, auch nachts. Und die E6 ist wirklich nicht die ideale Strecke, die man hier leider fahren muss, um einfach schnell vorwärts zu kommen. Dass man als zügig fahrender Autofahrer dann trotzdem gemassregelt wird, hatte ich schon berichtet. Und dazu kommt, dass es eine Mautstraße ist, die in regelmäßigen Abständen anzeigt, wieviel man als PKW oder Fahrzeug über 3,5 t zahlen muss. Autokennzeichen werden eingescannt und die Rechnung kommt nach Hause. Immer gut, wenn man dann den Autopass für Mautgebühren vor einer Reise abgeschlossen hat, wie wir es gemacht haben. Dann geht einfach alles automatisch! Und hoffentlich auch größenmäßig eine korrekte Einstufung, die man ja vorher mitgeteilt hat.
Und dann fanden wir in einer App diesen Platz hier und wählten ihn aus, weil wir inzwischen auch genug vom Fahren hatten. Ja, er ist absolut ok. Nun überlegen wir nur noch, ob wir uns morgen in Trondheim wirklich den Dom noch ansehen sollen und wollen. Wir waren vor vielen Jahren schon dort. Parkplatzsuche und Verkehr ist uns an einem Wochenende vermutlich zu stressig. Wir werden vermutlich über die E39 weiter fahren in Richtung Molde. Irgendwo gibts doch da die Atlantikstraße? Aber warten wir mal ab, wie es dann tatsächlich weitergeht mit uns.
Die 280 Kilometer, fast nur auf der E6, die wir heute zurück gelegt haben, waren top! Jedenfalls die Kilometer ab Trondheim südwärts. Zwischen Stjördal und Trondheim ist eine riesenlange Baustelle, um Tunnel und Brücken neu anzulegen. Trotzdem kamen wir relativ gut dadurch.
Heute früh waren wir die ersten, die den Campingplatz in Stjördal verließen. Wir versuchen normalerweise früh auf Achse zu sein, um auch zeitig am Ziel anzukommen, um erstens einen guten Platz zu bekommen und zweitens, Zeit für uns zu haben. Man kann nicht ständig konzentriert sein. Man muss auch Zeit zum Entspannen haben!
Als wir hier in Otta gegen 15 Uhr ankamen, haben wir erst einmal relaxt, etwas gegessen (im WoMo gekocht), dann noch Kaffee getrunken, bei dem herrlichen Wetter draußen in unseren Klappstühlen die Sonne genossen und uns dann mit der morgigen Tour beschäftigt. (Hausfrauliche Arbeiten haben wir erst einmal vertagt auf später. Aber muss ja auch sein!) Nicht ganz einfach, weil wir ja erheblich umgeplant haben. Ich möchte auf jeden Fall die Nationalparks Jotunheimen und Jostedalsbreen anfahren. Wir haben dann festgestellt, dass die Straße 55 an einer Stelle total gesperrt sein soll. Nun klären wir das allerdings noch genau ab.
Erstaunlicherweise haben wir heute einen Kilometerschnitt auf der E6 von etwa 60 km je Stunde geschafft. Ansonsten liegen wir auf Nebenstrecken erheblich niedriger, weil wir auch oft anhalten und uns umsehen und auch fotografieren. Je weiter wir südlich kommen, desto mehr verändert sich die Landschaft. Die Wälder und Gewässer nehmen zu, die sichtbaren, felsigen Berge nehmen ab, aber der Verkehr nimmt auch wieder stark zu. Vor allem sehen wir jetzt in der Hauptsaison extrem viele WoMos, natürlich vorrangig Norweger, aber auch Schweden, natürlich Deutsche, Schweizer, Holländer und auch Franzosen. In der Nähe und in größeren Städten ist es richtig ungemütlich zu fahren. Deswegen haben wir auch Trondheim (Dom besichtigen!) ausfallen lassen. Die Campingplätze verändern sich ebenfalls. Sie sind komfortabler, allerdings in der Regel auch teurer. Die bisherigen Plätze südlich auf dem Festland waren für uns ok. Mit den Duschen haben wir dann manchmal Probleme, einige sind kostenlos, wenige auch per Kreditkarte zu nutzen, aber meistens mit 20 NOK-Münzen zu bedienen. So auch unser letzter Platz. Da wir keine norwegischen Devisen mit haben, gibt es manchmal Probleme. Wenn man das vorher weiß, kann man an der Rezeption bitten, die Münzen auch mit der Kreditkarte abzurechnen. Man lernt eben ständig dazu!
Ursprünglich hatten wir unsere Tour so vorgeplant, dass wir zwei Monate in Schweden und Norwegen unterwegs sein wollten. Schon früh zeigte es sich, dass unsere Planung nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmte. Immer, wenn es irgendwo super schön war, wollten wir auch da verlängern. Das ging schon in Schweden los. Nach dem Prinzip der Steigerung nahm das auch noch zu. Manchmal mussten wir uns zwingen, das zu ignorieren, um von der Stelle zu kommen. Jetzt haben wir noch etwa 1500 km bis zum Harz vor uns, die wir nicht bis Ende Juli schaffen können. Wir verlängern also unsere Heimkehr mal um etwa 14 Tage. Aber damit sollte es dann gut sein, bevor uns einige Dinge im WoMo ausgehen, dazu zählen auch ein paar medizinische Dinge.
Ach, fast vergessen: Unser Platz hier in Otta ist groß und liegt direkt an der Otta. Wir zahlen hier 380 Nok incl. Strom und funktionierendes WiFi. Wir stehen auf einer Wiese und haben viel Abstand zu den Nachbarn.
Mal sehen, wie es morgen mit uns weiter geht…!?!
Das war heute ein Tag, den wir so richtig genossen haben, obwohl er strapaziös war. Gestern hatten wir uns noch überlegt, wie wir heute geschickt die Strecken wählen, um vor allem das Strynefjellet zu durchfahren, aber auch, um keine zusätzlichen Kilometer zu fahren, da wir inzwischen die kürzeren Wege bevorzugen. Und dann kam uns die Idee, von der 15 aus die 258 zu fahren und dann auch wieder eine Strecke über die 15 zurück zu fahren und irgendwo auf einem Campingplatz unterwegs zu übernachten. Also keine großen Umwege, … und übermorgen dann über die 55 zwischen den Nationalparks Jotunheimen und Jostedalsbreen zu fahren. Man kann das auch mit viel Fahrerei machen, aber dagegen wehren wir uns nun. Inzwischen haben wir fast 6000 Kilometer hinter uns und es warten nochmal etwa 1500 Kilometer auf uns. Und irgendwann möchte man auch wieder zuhause ankommen und nicht unbedingt in Norwegen überwintern, lach. 😊
Inzwischen sitzen wir heute am Abend im WoMo, werden mit Regen versorgt und freuen uns, heute einen wirklich tollen Tag erlebt zu haben. Das Wetter war ok, das Auto lief perfekt, die Laune bestens und die Landschaft um uns herum einfach super. Und nebenbei bemerkt, der Campingplatz Donfoss ist auch voll akzeptabel, auch, weil er an einem besonderen Wasserfall liegt. Und er verfügt sogar über ein Naturschwimmbad. Und er hat als Zugabe auch ein Restaurant, das wir morgen gerne testen möchten, denn wir bleiben morgen hier! Dagmar hat morgen Geburtstag und wird wieder einmal ein Jahr jünger! 😉
Zurück zum Anfang des Tages. Gegen 8 Uhr waren wir bereits on tour. Unser wichtigstes Ziel war die Straße 258, das Strynefjellet. Um dahin zu kommen, muss man zunächst die 15 befahren. Unterwegs stand noch die Stabkirche LOM auf unserem Programm. Die Kirche liegt etwa 60 km westlich von Otta und wurde im 12. Jh. erbaut, mit späteren Veränderungen. Das Dach besteht aus Holzschindeln und die Dachkanten sind mit den typischen Drachenköpfen verziert. Der Baukörper selbst ist als Schutz mit Teer angestrichen. Ursprünglich gab es etwa 1300 Kirchen von diesem Typ, davon sollen weniger als 30 zurzeit noch erhalten sein. Nein, wir haben keine Innenbesichtigung gemacht. Das haben wir uns erspart, vielleicht auch, weil der Eintritt 100 NOK betrug. Und als wir dort abfuhren, waren bereits die ersten Busse mit Touristen da.
Wir orientierten uns weiter zur … 258. In Grotli angekommen, bogen wir dann darauf ab. Und dann folgten tolle, einmalige, unbeschreibliche 26 Kilometer durch die Bergwelt Norwegens. Bis zu einer Höhe von knapp 1400 m NN arbeiteten wir uns vor. Schneebedeckte Berge, fließendes Gewässer und eine karge Vegetation erweckten unsere volle Aufmerksamkeit. Ich weiss nicht, wieviel Fotos ich heute geschossen habe, dazu kommen noch etliche kurze Videos, die wir konserviert haben. Einmalig schön! Und das alles in einem Schneckentempo, denn die Schotterstraße läßt keine hohe Geschwindigkeit zu. Nicht nur, dass man unzählige Löcher umfahren muss, nein, auch der Gegenverkehr muss beachtet werden, … auf einer einspurigen Straße. Ich habe heute wieder einmal Dagmars Fahrtalent bewundert, wie sie das alles umsichtig und geschickt meistert. Aber vermutlich hat sie in den USA lange und oft die Offroadstraßen gefahren und wurde so zu einer Autofahrer- Bergspezialistin. Top Leistung! Bis dann ein Vollidiot kommt und uns die Straße bewusst versperrt!
Hatten wir etwa die Fahrtrichtung verwechselt, denn die meisten Fahrzeuge kamen von Süden, von Videseter. Nein, es war keine Einbahnstraße! Irgendwie haben wir es dann geschafft, aneinander vorbei zu kommen, ohne Blechschäden zu verursachen. Und so arbeiteten wir uns weiter vor bis zum Ende. Da allerdings erwarteten uns noch etliche Serpentinen abwärts, die wir aber ganz gelassen nahmen. Von Videseter aus ging es dann weiter über die 15. Wieder einmal durchfuhren wir „Untertage“ insgesamt 3 lange Tunnel 10 km weit “. Daran haben wir uns schon lange gewöhnt. Auf der 15 suchten wir uns dann einen angemessenen Campingplatz,… den wir uns bei der Hinfahrt bereits gemerkt hatten für eine evtl. Nacht. Wir wollten vor Lom einen Platz finden, weil wir für übermorgen planen, von dort aus die 55 südlich zu fahren. Die Nationalparks Jotunheimen und Jostedalsbreen warten bereits auf uns! 😍😀!!!
NACHTRAG: Warum haben wir den Abzweig auf der 15 nicht nach Geiranger bzw. zum Trollstigen genommen?
Einfache Antwort: Haben wir nicht nur einmal besucht. Im letzten November waren wir sogar mit einem Kreuzfahrtschiff noch in Geiranger und haben tatsächlich auch noch eine Bustour bis Dalsnibba gemacht. Den Trollstigen haben wir schon herauf und auch herunter gefahren. Und deswegen haben wir die beiden Ziele diesmal ausgelassen! Aber sie sind immer wieder toll!