Erfurt ist die Landeshauptstadt des Bundeslandes Thüringen in Deutschland und liegt im Herzen des Landes. Die Stadt ist bekannt für ihre gut erhaltene Altstadt, die zahlreiche historische Gebäude und Sehenswürdigkeiten umfasst. Erfurt hat eine reiche Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht, und spielt auch heute noch eine wichtige Rolle in der Region.
Ein besonders bemerkenswertes Wahrzeichen von Erfurt ist die Krämerbrücke. Die Krämerbrücke ist eine der ältesten und am besten erhaltenen Brücken mit Bebauung in Europa und stellt ein einzigartiges Beispiel für mittelalterliche Architektur dar.
Sie wurde ursprünglich im Jahr 1325 erbaut und ist eine der bedeutendsten mittelalterlichen Brücken in Deutschland. Sie diente als Handelsweg über den Fluss Gera und ermöglichte es Kaufleuten, ihre Waren direkt in den auf der Brücke errichteten Häusern zu verkaufen.
Die Brücke ist etwa 120 Meter lang und 8 Meter breit. Sie besteht aus zwei großen Brückenköpfen, die durch eine Reihe von Fachwerkhäusern miteinander verbunden sind. Diese Häuser stehen auf Pfeilern, die in den Fluss gebaut sind, was der Brücke ein charakteristisches Aussehen verleiht. Die Fachwerkhäuser sind typisch für die Region und haben teilweise geschnitzte Verzierungen, die ihre historische Bedeutung unterstreichen.
Historisch gesehen war die Krämerbrücke ein wichtiger Handelsplatz. Auch heute noch sind auf der Brücke kleine Läden und Boutiquen untergebracht, die ein charmantes Einkaufserlebnis bieten. Die Brücke ist sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen beliebt und trägt zur lebhaften Atmosphäre der Altstadt bei. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach restauriert, um ihre Stabilität und ihr historisches Aussehen zu bewahren. Die letzte umfassende Restaurierung fand in den 1990er Jahren statt.
Wir haben uns heute relativ viel Zeit genommen, um diese Brücke kennenzulernen. Das Wetter war angenehm und die Hinfahrt vom Campingplatz aus mit ca. 50 km war ebenfalls angemessen. Nahe bei der Krämerbrücke haben wir in einem Hotel-Parkhaus geparkt (Hotel Am Kaisersaal: je angefangene Stunde 2,50 €- preiswerter als Knöllchen oder abgeschleppt zu werden....näher geht wirklich nicht!) Und dann haben wir die komplette Brücke fast ganz umrundet und wir sind sogar oberhalb durchmarschiert und haben die kleinen Geschäftslokale bestaunt, die auf der Brücke zu finden sind. Zur Mittagszeit haben wir uns dann am Eingang vor dem oberhalb liegenden Brückendurchgang ein Restaurant aufgesucht und... hervorragend und relativ preiswert gegessen. Zusätzlich genehmigten wir uns ein Köstritzer Bier, dazu aß ich Bandnudeln mit Pfifferlingen und Dagmar eine typische Thüringer Bratwurst mit Püree und Sauerkraut. Davon werden wir noch lange träumen, denn beide Gerichte schmeckten vorzüglich. Und weil es uns so toll geschmeckt hat, erlaubten wir uns als Dessert je einen leckeren Eisbecher. Danach wollten wir eigentlich noch den bekannten Erfurter Dom besuchen. Aber das haben wir dann verschoben, auch weil es schwierig war, enen Parkplatz zu finden. Da existierten heute einfach zu viele Baustellen. Aber das holen wir bald nach!
Der Erfurter Dom, offiziell bekannt als St. Marien-Dom, ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und ein herausragendes Beispiel gotischer Architektur in Deutschland. Der Dom thront auf dem Domberg und bietet einen beeindruckenden Blick über die Stadt. Er wurde im 13. Jahrhundert begonnen und über mehrere Jahrhunderte hinweg erweitert und umgebaut. Besonders markant sind die beiden hohen Türme, die im gotischen Stil errichtet wurden und das Stadtbild prägen. Die Bauarbeiten erstreckten sich über mehrere Phasen, wodurch sich verschiedene architektonische Stile in der Kirche vereinen. Im Inneren des Doms findet man eine prachtvolle Ausstattung mit gotischen Elementen, darunter kunstvoll gestaltete Fenster, wertvolle Altäre und beeindruckende Deckengemälde. Die Orgel, die 1831 von dem renommierten Orgelbauer Wilhelm Sauer gebaut wurde, ist besonders bemerkenswert.
Der geografische Mittelpunkt Deutschlands liegt in der Nähe der Stadt Niederdorla in Thüringen. Genauer gesagt befindet sich der Punkt im Ortsteil Flinsberg der Gemeinde Vogtei. Dieser Mittelpunkt wurde aufgrund von Berechnungen durch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie ermittelt. In der Nähe des Zentrums gibt es einen symbolischen Markierungsstein, der diesen Punkt kennzeichnet. Insgesamt verbindet der geografische Mittelpunkt Deutschland auf symbolische und geographische Weise und steht für die geografische sowie kulturelle Mitte des Landes. Wir haben uns vor Ort wieder einmal den Stempel geholt, der dort in einem kleinen grünen Kasten zu finden ist. Natürlich haben wir auch unsere Fotos geschossen. Heute waren wir eben wieder zu viert unterwegs, auch weil wir gemeinsam nach Mühlhausen wollten.
Doch zuvor warfen wir noch einen Blick auf das sogenannte Vogtmoor, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Mittelpunkt Deutschlands liegt. Das Vogtmoor ist ein typisches Feuchtgebiet, in dem sich Wasser über einen längeren Zeitraum sammelt. Dadurch entstehen sumpfige Bereiche, die eine besondere Flora und Fauna unterstützen. Typische Moorpflanzen wie Schilf, Seggen und Torfmoose prägen das Landschaftsbild. Moore wie das Vogtmoor sind von großer Bedeutung für das Klima, da sie als Kohlenstoffspeicher fungieren. Sie nehmen CO₂ aus der Atmosphäre auf und speichern es in den Torfschichten. Es ist ein beliebtes Ziel für Naturfreunde, Wanderer und Vogelkundler, die die Ruhe und das Zusammenspiel von Moorlandschaft und Geografie schätzen. Historisch gesehen war das Vogtmoor Teil einer natürlichen Landschaft, die den Menschen durch die Landwirtschaft und Besiedlung erst spät zugänglich gemacht wurde. Das Freilichtmuseum Vogtmoor bei Niederdorla wäre auch für uns interessant gewesen, aber wir wollten ja nach Mühlhausen. Aber wir haben uns das gemerkt für unseren nächsten Besuch hier in Thüringen, der ganz sicher folgen wird.
Mühlhausen liegt nur ca. 20 km von unserem Campingplatz entfernt. Da wir unseren PKW mit haben, sind kurze Trips in die Umgebung für uns kein Problem. Mühlhausen ist eine historische Stadt und ist reich an kulturellen und architektonischen Schätzen. Die Stadt, die auch als "Müntzerstadt" bekannt ist, spielte eine wichtige Rolle während der Reformation und in der deutschen Geschichte. Die gut erhaltene Altstadt von Mühlhausen mit ihren engen Gassen, Fachwerkhäusern und Plätzen bietet einen besonderen Charme. Beim Bummel durch die Stadt lassen sich viele kleine Geschäfte, Cafés und traditionelle Gasthäuser entdecken.
Leider holte uns dann der Regen ein, der letztlich auch verhinderte , dass wir mehr Zeit in der Stadt verbrachten. Stattdessen quartierten wir uns zur MIttagszeit im Brauhaus zum Löwen ein und genossen wieder einmal die thüringische Küche. Das Brauhaus Zum Löwen ist eine traditionsreiche Gasthausbrauerei und ein beliebtes Hotel in der historischen Altstadt der Stadt. Es verbindet thüringische Gastlichkeit mit traditioneller Braukunst. Vorher ließen wir uns aber noch von der DiVi-Blasii-Kirche (siehe unsere Fotos) beeindrucken, die allerdings leider geschlossen war. Hier war Johann Sebastian Bach 1707/ 1708 als Organist tätig. Die Kirche besticht durch ihre gotische Architektur und ihre historische Bedeutung als Kulturzentrum der Stadt.
Die gotische St. Marienkirche ist das imposanteste Bauwerk in Mühlhausen. Sie ist nach dem Erfurter Dom die zweitgrößte Kirche Thüringens und diente dem Reformator Thomas Müntzer als Predigtort. Die Kirche ist heute ein Gedenkort für Müntzer und ein bedeutendes architektonisches Meisterwerk der Gotik.
Die vollständig erhaltene mittelalterliche Stadtmauer von Mühlhausen ist eines der beeindruckendsten Bauwerke der Stadt. Mit einer Länge von etwa 2,2 Kilometern und zahlreichen Wehrtürmen, darunter der Rabenturm, lädt die Mauer zu einem Rundgang ein und vermittelt ein Gefühl für die historische Bedeutung der Stadt als Festung.
Das Rathaus von Mühlhausen zählt zu den schönsten spätgotischen Profanbauten Thüringens. Es befindet sich im Zentrum der Stadt und beeindruckt mit seiner prächtigen Fassade und dem Reichsstädtischen Archiv, das wichtige historische Dokumente beherbergt. Auch hier werden wir wieder sein, ... mit und bei Sonnenschein natürlich!
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Der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich, nahe bei Bad Langensalza in Thüringen, war heute unser Ziel.
Auf deren Website heisst es: "Steigen Sie dem Urwald aufs Dach auf einem der schönsten Wipfelwege Deutschlands - dem Baumkronenpfad im UNESCO-Weltnaturerbe Nationalpark Hainich und erhalten Sie atemberaubende Einblicke in Thüringens Natur. "
"Vom unteren Kronenbereich führt der Pfad auf zwei großen thematisch ausgerichteten Schleifen bis zu den Wipfeln der Bäume - und eröffnet auf 540 m Länge Einblicke in das Leben der Baumkronen. Auf 44 m Höhe gibt eine offene Plattform den Blick auf den gesamten Hainich und das Thüringer Becken frei. Auf dem gesamten Pfad präsentieren Schautafeln Informationen und Rätsel über die Tier- und Pflanzenwelt. Nationalparkranger geben jederzeit fachkundige Auskunft, auch auf Fragen der kleinen Besucher."
Von unserem Campingplatz aus "Am Tor zum Hainich" hat das sonnige Wetter uns heute erlaubt, diesen Pfad in Baumkronenhöhe zu erforschen. Wir zahlten jeder 12 € Eintritt (+ einmal 4 € Parkgebühren), fuhren mit einem Aufzug hoch und schon waren wir auf einer Höhe, die uns viele Blicke über und unter uns erlaubten. Ja, wunderschöne Ausblicke auf den weiten Buchenwald. Und mittendrin dann den unübersehbaren hohen Turm, den man über Treppenstufen bis oben besteigen konnte und wirklich sehr weite Blicke ermöglichte. Und dann gibt es zwei interessante Brücken, die durch Seile gehalten werden und begehbar sind. Klar, das mussten wir natürlich auch erleben, das Wackeln der Seilbrücken inklusiv. Norma und Peter, die gestern hier eingetroffen sind, waren heute mit von der Partie und wohl ebenso wie wir begeistert. Danach waren wir nur noch für ein Restaurant zu begeistern, dem Restaurant Haus Harth. Und das haben wir alle vier voll genossen: Typische thüringische Kost mit Knödeln, Rotkohl und Wildgulasch. Relativ preiswert und tatsächlich viel zum Sattwerden😋!
Nun hoffen wir, dass uns das sonnige Wetter noch einige Tage erhalten bleibt, um einige Ortschaften der Umgebung näher erforschen zu können. Bisher haben wir eigentlich nur gefaulenzt und uns ganz der Ruhe gewidmet 😉.
Endlich haben wir es geschafft!
In diesem Sommer ist uns wirklich einiges quer gelaufen. Der größte Querulant war dabei unsere "Mücke" (WoMo), die doch tatsächlich besonders viel Aufmerksamkeit haben wollte und ... dann notgedrungen auch bekommen hat. Dafür stand sie wochenlang in einer Werkstatt, die sich liebevoll damit beschäftigt hat, bis dann alles wieder so war, wie alle Beteiligten es wollten: Mücke, Werkstatt und natürlich wir. Ja, es wurde Vieles kontrolliert, erneuert und repariert, wobei wir alle nicht sicher sind, wieso so viele Fehler zu finden waren. Naja, jetzt ist alles wieder ok!
Und nun sitzen wir seit dem 3.6.24 in Weberstedt auf dem Campingplatz "Am Tor zum Hainich", der direkt am Naturpark Hainich liegt. Hier waren wir in der Vergangenheit bereits zweimal. Und jedes Mal hat es uns hier richtig gut gefallen wegen der Ruhe, der Großzügigkeit des Platzes und vielleicht auch wegen der Nutzung unserer Acsi - Karte. Unser Ziel soll diesmal ein geruhsamer Aufenthalt sein, ohne Stress und ohne Ziele. Mal sehen, ob es uns gelingt.
Der kleine Ort Weberstedt liegt also nahe von dem bekannten Nationalpark Hainich, der mit seinen Buchenwäldern sogar Teil einer UNESCO Welterbestätte ist. Die nächsten größeren Orte sind Mühlhausen und Bad Langensalza. Wir werden hier im Blog kurz darüber berichten. Und vielleicht werden wir auch andere bekannte Orte hier in Thüringen besuchen. Aber wirklich ... alles ohne Stress! In den nächsten Tagen dann einige Infos mehr von hier!