180 fantastische Kilometer durch die kurvenreiche Gebirgslandschaft Andalusiens
Das war vielleicht unerwartet ein toller Tag! Eigentlich hatten wir für heute nichts geplant. Aber wie das so manchmal im Leben ist, da kommen so manche Pläne unverhofft. Wir schauten uns beim Frühstück die Landkarte an, um zu sehen, wo noch freie Stellen sind, die wir noch nicht befahren haben. Und da gibt es doch tatsächlich noch einige Straßen im Umkreis von etwa 200 km, die unbedingt von uns noch erkundet werden wollen. 😁😁Wir schauten uns nur noch an und waren auch schon im Begriff, abzufahren. Allerdings nahmen wir uns noch die Zeit, auf unseren Handy´s die Route zu markieren, damit wir unsere Zielstraßen auch unterwegs fanden.
Und schon ging es gegen 10.15 Uhr los. Zunächst auf der Autobahn Richtung Motril. Unser Ziel war die A 323 nördlich bis etwa Durcal zu fahren. Dann wollten wir wieder südwärts fahren über die GR 3208, 3300 und 3204, um wieder auf die A 7 zu kommen, die uns zurück nach Torrox führen sollte. Für uns bisher unbekannte Straßen. Dabei kreuzten wir die Orte Cozvijar, Albunuelas, Saleres, Pinos de Valle und Giajar Faragüit. Ja, es sind Orte, die man nicht unbedingt durchfahren sollte, weil es manchmal kein Herauskommen mehr gibt wegen der engen Straßen. Und dann drehen zu müssen oder rückwärts zu fahren erfordert doch einiges an Konzentration und Geschick. Aber diese Orte sind trotzdem toll, weil sie gemütlich und urig sind. Uns gefallen sie! Dazu kommt, dass Dagmar wirklich geübt ist, jede Straßemit dem Auto zu nehmen, egal ob eng, breit, steil oder auch kurvenreich!!! 😁😆
Aber nun der Reihe nach:
Wir fuhren zunächst über die A7 bis etwa Motril. Dann wechselten wir auf die A 323a und fuhren westlich des Stausees Guadalfeo entlang. Eine gut zu befahrene Straße mit tollen Blicken auf den Stausee. Und in der Ferne sahen wir schon die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada. Uns führte dann die Straße weiter bis Tablate. Und schon wurden wir auf eine alte Brücke aufmerksam, die sich uns aufdrängte hier zu halten. Ja, das war was! Wunderschön gelegen! Die Brücke führte über eine überdimensional tiefe Schlucht. Und dann gab es oberhalb auch noch eine Autobahnbrücke von der A44. Klar, wir hielten und schauten uns das alles ganz genau an. Wir machten einen kleinen Spaziergang, um auch nichts zu verpassen. Es war schon ein Höhepunkt auf dieser Straße. Man hätte stundenlang verweilen können. Aber haben wir ja nicht gemacht, weil wir weiter in den Norden wollten. Und dann fuhren wir von dort aus weiter in Richtung Beznar. Dabei durchfuhren wir Straßen, die links und rechts extrem hohe Felswände hatten. So was sieht man in der Form nur selten. Ungewöhnlich waren diese Stein-Wände schon. Es waren eigentlich keine Felsen, sondern eine Ansammlung von Steinen, Sand und Felsstücken. Ich glaube, in der Geologie spricht man hier von Konglomeraten und Tuffs. Bisher hatten wir unterwegs in Andalusien vorwiegend Schiefer mit Glimmer und Kalkgestein sehen können. Das war also in der Form heute eine Überraschung für uns. Da müssen wir uns noch genauer informieren, weil wir das auch wissen möchten!
Auf der Weiterfahrt staunten wir dann immer wieder über die großen Flächen mit Olivenbäumen. Die Plantagen reichten bis in die hohen Bergspitzen und sahen immer geometrisch total geordnet aus. Aber wir sahen ebenso weite Flächen mit Mandelbäumen und ihren "(Stein-) Früchten", die natürlich auch unser Interesse weckten. Die ersten Mandeln waren schon an den Bäumen zu erkennen. Und dann durchfuhren wir auch noch ein Gebiet, das riesige Mengen an Orangen - und Zitronenbäumen hatte. Dabei fuhren wir immer kurvenreiche Strecken, die die Fahrt interessant machten. Bei Durcal (GR 9067), ungefähr unser heutiger nördlichster Punkt, wechselten wir wieder einmal die Straße auf die GR 3208. Und wir durchfuhren danach einige Orte, weil keine Umgehungsstraße da war oder... wir wieder einmal nicht aufgepasst hatten und in die Straßen-Falle gerieten. In Albunuelas war es dann mal wieder soweit. Ich weiß nicht, warum uns das wieder passierte, einen Abzweig zu nehmen, den wir nicht nehmen sollten. Weder "KI noch ein selbstfahrendes Auto" waren dafür verantwortlich. Ich denke, es war das Navi, das uns wieder einmal prüfen wollte, ob wir aufpassen. 😣😯
Wir fuhren in den Ort hinein … und wären fast wieder stecken geblieben. Die Straßen wurden wieder einmal für uns zu eng. Oder die Häuser kamen zu nahe! Aber unser Navi zeigte uns auch keine Lösung und so mussten wir mit unseren eingeschränkten Spanisch- Kenntnissen Hilfe holen. Die bekamen wir dann von einer Ortsbewohnerin, die auch damit geübt zu sein schien. Es hieß dann auf Spanisch, ...weiter bis zum Friedhof, dann bis zum Kreisverkehr und rechts abbiegen, um zur Autobahn zu kommen. So haben wir das denn auch gemacht und es hat geklappt.😁😃
Über die GR 3204 fuhren wir dann weiter über eine sehr kurvenreiche Strecke bis Pinos de Valle, wobei die Straße allmählich immer mehr an Höhe verlor. Wir waren bis etwa 800 m hoch gefahren und mussten natürlich wieder das Straßenniveau der Küste erreichen.
Kurz vor der Autobahn A7 kamen wir wieder auf die A 328 und waren von den felsigen hohen Bergen fasziniert, die wir unten durchfuhren. Eine unerwartet tolle Fahrt! Ja, ich denke, uns hat das sogenannte Andalusienfieber gepackt. Eine tolle Landschaft, die wir hier erleben dürfen. Wir hoffen, dass wir noch oft hier sein können, um Land und Leute zu genießen! Im Nachhinein bedanken wir uns bei Inge und Robert, die uns Andalusien schmackhaft gemacht haben!