Wieder ein unvergesslicher Tag!
Inge und Robert hatten uns schon vor Wochen auf diesen Ort hingewiesen, weil er im wahrsten Sinne des Wortes eine exponierte Stellung einnimmt. Schon von weitem sieht man „das weisse Dorf“, das „oben“ auf einem Felsen in 700 m Höhe thront. Wir wurden immer neugieriger, auch weil wir schon mehrmals das Dorf aus der Ferne gesehen haben. Vor Tagen hatten wir schon die Idee, das Dorf zu besuchen. Aber leider hatte uns das Navi da wohl missverstanden und uns mehr oder weniger in die Hinterwelt Andalusiens geführt. Deswegen hatten wir diese Tour auch abgebrochen.
Heute nun wollten wir es wissen und haben zu viert das Dorf besucht. Und diesmal eigentlich nur auf befahrbaren Straßen! Klar, das Navi wollte uns doch tatsächlich wieder in eine Falle locken, aber diesmal passten wir auf. So fuhren wir über die A 356 von Velez-Malaga aus, nördlich über Riogordo und weiter südlich bis etwa La Zuvia und dann bis Comares. Das war eine tolle Strecke, die wir gerne gefahren sind. Eine abwechslungsreiche Hügellandschaft mit Olivenbäumen, sogar ganze angeordnete Plantagen, oftmals auch Eichenbäume und immer wieder Mangobäume mit ihren Blüten. Und nicht vergessen, wir sahen immer wieder einzelne Felsbrocken, die so in der Gegend herumlagen. Das hat uns natürlich gefallen.
Man hätte auch südlich nach Cormares über Benamargosa fahren können, dann hätten wir in Trapiche abbiegen müssen. Aber das sollte dann unsere Rückfahrt von Comares aus sein, auch um in Trapiche im Restaurant El Cruce zu Mittag zu essen.
Nach zahlreichen Serpentinen kamen wir dann in Comares an. Bei den „weissen Dörfern“ muss man immer damit rechnen, dass man nur schwer irgendwo einen Parkplatz findet und natürlich auch, dass es überhaupt keine Durchfahrt für Autos gibt. Wohnmobile würden wohl in Originalgröße hineinfahren, aber nur zerlegt wieder heraus finden. 😣 Die engen Gassen und schmalen Straßen erlauben einfach keinen Autoverkehr. Das war auch hier so. Aber vor dem Eingang hatte man die Möglichkeit zu parken. Da parkten wir dann und gingen zu Fuß in den Ort. Schon am Ortseingang konnten wir feststellen, dass hier vor Jahrhunderten die „Mauren“ gelebt hatten. Die Architektur mit den Rundbögen, Ziegeln und Verzierungen wiesen deutlich darauf hin. Wir versuchten einige der engen und steilen Gassen hoch zu gehen, teilweise über Treppenstufen, um einen weiten Blick über das Umland zu haben, sogar Weitsicht bis zur Küste Andalusiens. U.a. besuchten wir den Friedhof des Ortes, der im Innern der Maurischen Festung liegt. Der Friedhof in Comares ist ähnlich angelegt, wie die in den meisten Dörfern der Axarquía (Region der Provinz Malaga). Bunte, meist künstliche Blumen schmücken die Gräber. Die Särge werden nicht wie in Nordeuropa in der Erde, sondern in eigens dafür vorbereiteten kleinen Gruften versenkt.
Wir wollten aber dann doch wieder zurück und… hatten das Restaurant in Trapiche El Cruce ausgesucht. Dort trafen wir dann gegen 14 Uhr ein und waren erstaunt über die Menge der Gäste. Das Lokal scheint wohl bei den Einheimischen sehr beliebt zu sein, wohl auch wegen des Angebotes. Wir lasen am Eingang das Plakat mit dem Angebot der Tagesmenüs in Spanisch und Englisch … zu einem einheitlichen Preis von 12 €. (Letztes Mal konnten wir uns nur in Zeichensprache unterhalten und bestellen…allerdings zum Menupreis von 9,50 €) Wir gingen in den Speisesaal, der brechend voll war und bekamen einen der letzten freien Tische. Und wir konnten auch schon sofort bestellen … das Personal war schnell und hatte alles fest im Griff. Nur mit der Sprache gab es Probleme 😅. Wir bekamen jeder unser Brötchen, einen kleinen Salatteller und bestellten dazu Rosewein. Und schon konnten wir die eigentliche Vorspeise und das Hauptmenu bestellen. Wir wählten… Linsensuppe, Hühnersuppe, Tropischer Salat und Gemüsereis. Eine viel zu große Menge. Eigentlich waren wir schon fast satt davon. Aber dann kamen auch noch unsere Hauptgerichte: 2 x Filets in Pfeffersoße und 2x eine Kombination von Kotelett, Kartoffeln und Gemüse. Wieder viel zu viel! 😮 Und wir durften auch noch unser Dessert aussuchen und bestellen. Eis, Reiszimtspeise oder Kaffee. Satter ging nicht mehr. Aber wir haben nun ein Esslokal kennengelernt, das typisch für die Einheimischen zu sein scheint. Man kann ein solches Lokal nicht mit den Restaurants hier an der Küste vergleichen, die mehr auf Touristen eingestellt sind.
Danach fuhren wir nur noch total gesättigt zurück nach Torrox! Es war wieder ein toller Tag mit vielen positiven Eindrücken und Erfahrungen. Und das Wetter hat auch in unserem Sinne mitgespielt. Andalusien ist eben spitzenmäßig und großartig!
Friedhöhe in Spanien:
https://www.spain.info/de/top/friedhoefe-spanien-route/
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https://www.malagacar.com/dk/blog/freizeit/kuriose-friedhoefe-malaga/