Heute war ein Tag, der keiner werden wollte. Was macht man an solchen Tagen, wenn die Sonne streikt und Wolken die Herrschaft übernehmen. Aber wir lassen uns dadurch nicht wirklich beeinflussen.
Wir hatten für heute einen Plan, den wir bereits vor Tagen hatten, aber nicht umsetzten, zugunsten eines anderen Zieles.. Heute jedoch wollten wir den Vorschlag von Robert, ein Geisterdorf mit vielen Künstlern zu besuchen, umsetzen. Und das haben wir auch gemacht.
Kurz nach 10 Uhr ging es los. Unser Ziel war das Geisterdorf El Acebuchal, das im 17. Jh gegründet wurde und in dem Naturpark Sierras de Tejeda liegt. Etwa 25 km von Torrox-Costa entfernt, nördlich gelegen von dem bekannten weissen Dorf Frigiliana.
Bis 1940 waren die Landhäuser des Dorfer bewohnt, wurden dann aber behördlich geräumt und so geriet der Ort auch in Vergessenheit. Ein Dorf ohne Wasser und Strom kann nur zu einem Geisterdorf werden.
1998 wurde es dann wieder entdeckt und man bemühte sich, die Häuser zu renovieren und wieder bekannt zu machen. Dazu beigetragen hat wohl der Besitzer des dortigen Restaurants El Acebuchal, das inzwischen viele Besucher anlockt. Trotzdem liegt das Dorf noch jenseits einer normalen Zivilisation, weil es keine Telefon - und auch keine TV-Verbindung haben soll. Aber das Dorf hat was, alleine schon wegen seiner Urtümlichkeit und Gemütlichkeit. Ein Spaziergang durch die wenigen engen, steilen Gassen ist ein besonderes Erlebnis. Die Hausfassaden sind freundlich gestaltet und laden zum Verweilen ein. (Kl. Parkplatz an der Kapelle am Ende des Ortes! - Weiterfahrt aber nicht möglich! )
Wir hatten von Robert den Auftrag, eine Maus zu fotografieren, die sich an einer Hausfront befinden sollte. Haben wir nicht gefunden. Aber stattdessen haben wir eine Katzeaus Stein gefunden, die wohl die "versteinerte" Maus verschlungen hat. 🐭🐱 - 😁🙄
Nun muss ich allerdings verraten, dass uns die Anfahrt gegen Erwarten doch sehr verunsichert hat. Bisher waren wir hier in Andalusien eigentlich immer auf gut ausgebauten Straßen gefahren. Das gilt auch für die Straße MA 5105. Von dort geht dann ein Abzweig ab, eine Straße ohne numerische Bezeichnung. Aber dort steht auf jeden Fall eine große Reklametafel mit dem Hinweis zum Restaurant El Acebuchal.(Foto 1) Die Straße war wohl einspurig und sehr steil. Dagmar zögerte, ob sie überhaupt weiterfahren sollte. Aber ...ich wollte doch im Auftrage von Robert die Maus in dem Ort finden und davon berichten. Also fuhren wir drauf los. Aber die Straße wurde nicht besser. Eigentlich war die Straße zunächst noch asphaltiert, die dann aber zu einer Gravelroad wurde.. Viele Unebenheiten, Schlaglöcher und mangelhafte Randbefestigungen sahen wir. Aber es kamen uns auch viele Wanderer entgegen, die von oder zu diesem Dorf wollten. Trotzdem war der kurze Ausflug interessant. Es war eine andere Welt als die, die wir bisher hier in Andalusien kennengelernt haben. Ja, dorthin würden wir wieder fahren, wenn es sich anbietet. Und dann besuchen wir das Restaurant El Acebuchal!