Tag 4: 13.10.2023 Ab ins Tramuntanagebirge bis nach Sa Calobra
Das Ziel Sa Calobra hatten wir uns vorgenommen, auf jeden Fall zu erreichen. Es soll dahin eine der schönsten Gebirgsstrecken der Insel sein. Ja, das können wir heute bestätigen. Aber die Fahrt dorthin ist nicht ganz ungefährlich. Nicht nur, weil auch dort hunderte Radfahrer unterwegs sind. Nein, auch wegen der vielen Kurven und steilen Abhänge. Wenn man diese Straße dorthin fährt, fühlt man sich wie in einer anderen Welt mit den tollsten Eindrücken. Das ist ein Erlebnis ganz besonderer Art. Wir ließen uns relativ viel Zeit dafür.
Eine ganz besondere Stelle zwingt fast jeden Besucher, einen Halt einzulegen, alleine schon, um ein wirklich beeindruckendes Foto zu machen. Eine Engstelle, wo gerade noch ein Bus durchpasst und nach oben hin immer schmaler wird. Ich stieg aus und musste zahlreiche Fotos machen, um das für uns zu verewigen. Aber viel Zeit hatte ich nicht, denn der Verkehr rollte zwar langsam aber ständig dadurch. Und damit auch wieder zahlreiche Radfahrer!
Ort und Bucht erreicht man nur auf zwei Wegen, entweder über die Serpentinenstraße MA-2141 oder mit dem Schiff über das Meer. Die Straße überwindet auf ihren 12,5 Kilometern Länge einen Höhenunterschied von 682 Metern. Die 14 Kilometer lange Serpentinenstrecke mit 12 Haarnadelkurven wurde von Antonio Parietti geplant und 1932 ausgeführt. Die Serpentinenstrecke bietet ein sanftes Gefälle bis zur auffälligsten Stelle, dem „Krawattenknoten“. Auf Höhe von Sa Moleta sah Parietti nur die Möglichkeit, den dortigen Höhenunterschied mit einer 270°-Kehrschleife zu bewältigen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Sa_Calobra)
Als wir vor dem Örtchen Sa Calobra ankamen, hieß es eigentlich für alle und auch für uns, auf einem vorgegebenen, relativ kleinen Parkplatz unser Auto abzustellen (Gebühren/ Automaten). Aber wir sahen eine andere Möglichkeit trotzdem durchzufahren bis zum äußersten Punkt, um ans Wasser zu kommen. Ich hielt meinen Ausweis einem Wärter hin mit einer (Behinderten-) Bescheinigung und damit hatten wir die Berechtigung, weiter zu fahren. Man scannte dann nur noch unser Autokennzeichen, warum auch immer. Damit hatten wir uns einen unnötigen längeren Spaziergang gespart. Die gewonnene Zeit nutzten wir dann in einem Restaurant, um unser 2tes Frühstück zu bestellen und zu genießen an einer wunderschönen Stelle der Insel. Während wir dann die Ruhe genossen, kamen die ersten Busse an und sorgten dann mit ihren Passagieren für entsprechende Unruhe. Die Busse durften natürlich da nicht parken, sondern nur weiter oberhalb. Der kleine Strand von Sa Calobra (Platja de sa Calobra) hat nur eine Länge von 50 Metern, eine mittlere Breite von 20 Metern, ist steinig und bietet sehr viele schattige Plätze durch den nahe stehenden alten Bewuchs.
Für Wanderer bietet sich vor allem auch die bemerkenswerte Schlucht des Torrent de Pareis an.
Ursprünglich wollten wir den Ort Deià noch besuchen, der nicht weit von Soller entfernt liegt. Die faszinierende Kleinstadt mit ihren sich auftürmenden, ursprünglichen Steinhäuschen liegt auf 400 Metern über dem Meeresspiegel am 1064 Meter hohen Puig de Teix. Die idyllische Landschaft rund um das Gebirgsdorf ist von Steineichen, Olivenbäumen, Wildbächen und der wenig besuchten Küste, die es umgibt, geprägt. Der Ort ist ein Magnet für zahlreiche Künstler! Aber wir ließen ihn heute rechts von uns liegen, in der Hoffnung, ihn später noch zu besuchen. Der Tag war wieder lang und ereignisreich für uns und wir wollten gemütlich zum Hotel zurück fahren und in der Kneipe Paco Y Joan wieder zu Abend essen. Da gab es doch eine Seezunge laut Speisekarte…!😉.
Für den nächsten Tag war vorgesehen, das Hotel zu wechseln. „Birgit“ hatte uns freundlicherweise ein Hotel in Alcudia (Eden Lago) empfohlen und vermittelt, das besondere Apartments anbot und eine Halbpension beinhaltete. Darauf waren wir natürlich gespannt.