Zusammenfassender Rückblick zu unserer Skandinavienreise 2023

2023 © Travelmaus.de   
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Was für eine Reise!

Innerhalb von außergewöhnlichen 70 Tagen haben wir 8.000 Kilometer zurück gelegt, das entspricht in etwa 1/5 des Erdumfanges am Äquator. Schon lange hatten wir uns diese Tour vorgenommen und geplant. Endlich konnten wir dann Anfang Juni 2023 starten. Unsere Planung war eigentlich perfekt. Wir wollten über Schweden bis hoch in den Norden Norwegens. Unser nördlichster Punkt sollte die Insel Senja sein, die nördlich von Vesteralen und den Lofoten liegt. Und dann wollten wir weitgehend an der Küste Norwegens entlang und über Dänemark wieder nach Deutschland zurück fahren. Nein, haben wir nicht alles wie geplant durchführen können. Ja, wir haben alles gesehen, was wir tatsächlich sehen wollten.

Allerdings gab es für uns ein unerwartetes und nicht vorhersehbares Problem: Die Batterie von unserem Wohnmobil. Inzwischen wissen wir, dass die Lichtmaschine dafür verantwortlich ist/war, die uns drei Batterien „platt“ gemacht hat. Und das in Ländern, die nicht gerade preisgünstig sind. Leider hat man die Fehlerursache zu spät entdeckt.

 

Wir starteten am 2.Juni. Unsere Reisezeit war wettermäßig natürlich optimal. Allerdings waren mit uns unzählbare Touristen/Mobilisten ebenfalls unterwegs. Dann taucht natürlich die Frage auf, ob sich der Herbst vielleicht besser geeignet hätte. Die Stell- und Campingplätze im Norden waren oft überfüllt oder sogar wegen Überfüllung geschlossen. Dabei haben wir total unterschiedliche Plätze kennengelernt, von großzügig groß bis eng und schmal und von gut organisiert bis chaotisch. Manchmal suchte man sich irgendwo eine freie Stelle, aber manchmal gab es auch vorgegebene Plätze. Und bei der Ver- und Entsorgung gab es ebenfalls große Unterschiede. Wir freuten uns immer, wenn wir saubere, moderne Sanitäranlagen vorfanden. Die Entleerung der Toilettenkassetten war dabei wohl oft ein Problem. Aber sicher sind da die Mobilisten in erster Linie selbst verantwortlich, weil viele da zu großzügig sind und nicht fachgerecht entsorgen. In Schweden findet man übrigens häufiger (saubere, kostenlose) Entsorgungsstationen auf Parkplätzen jenseits der Straßen. Gute Sache! Was das Duschen angeht, gibt es unterschiedliche Bezahlmöglichkeiten, wenn es nicht schon im Übernachtungspreis enthalten ist und Duschen überhaupt zur Verfügung stehen. Man zahlt entweder mit Münzen oder aber auch mit Kreditkarte. Wir hatten kein Bargeld/keine Kronen mit, aber per Kreditkarte zahlten wir dann diese Münzen ;-). Was das Internet angeht, wurden wir nicht sehr verwöhnt. Meistens erhielten wir von den Stell- und Campingplätzen keine guten Verbindungen. Zum Glück hatten wir unser Handy als Hotspot eingerichtet und konnten fast immer darauf zugreifen. Von Aldi hatten wir eine Jahreskarte mit 60 Giga Volumen. Ja, das hat wirklich gereicht! Und wir hatten auch eigentlich immer sehr guten Empfang.

 

Die Skandinavier haben in der Regel riesige Mobile, die viel Platz benötigen. Nicht selten waren wir mit unserem Oldtimer-Karmann das kleinste Mobil vor Ort, wenn man von einigen „Bullimodellen“ einmal absieht. Die Kosten lagen im Schnitt für die Übernachtung umgerechnet zwischen 25 € und 30 €/Nacht. Diese Preise findet man inzwischen auch in Deutschland. Aber der Unterschied ist der, dass eigentlich fast nur mit Kreditkarte bezahlt werden kann. Und da gibt es doch unterschiedliche Systeme. Selten konnte man per Überweisung oder bar (Briefumschlag...) bezahlen, meistens jedoch gab es einen Automaten, der nach Angabe einiger Daten die Kreditkarte akzeptierte und direkt eine Quittung ausgab und/oder per E-mail/SMS zuschickte. Seltener fanden wir eine Rezeption vor, die dann einen Platz zuwies und auch per Kreditkarte kassierte. Wir hätten uns vielleicht ein einheitliches System bei den Automaten gewünscht.

Unterwegs wurden natürlich immer wieder mal von uns Lebensmittel eingekauft. Die Preise sind im Vergleich zu Deutschland gewaltig … teuer. Und das betrifft nicht nur den Alkohol. Noch mit am günstigsten kauften wir in Norwegen bei Rema 1000 ein, in Schweden war es der Supermarkt ICA. Es war schon gut, dass wir von Deutschland aus gewisse haltbare Lebensmittel als Vorrat mitgenommen hatten.

 

Wir denken, dass es sinnvoll war, über Schweden in den Norden hoch zu fahren. Die Straßen sind gut zu befahren und normalerweise mautfrei. Unser langer Abstecher zur Insel Öland war von uns geplant. Wir lieben diese Insel, die einen besonderen Reiz hat. Und das sind nicht nur die zahlreichen „alten“ Windmühlen. Die schmale Insel hat sehr viele Häfen mit individuellen Stellplätzen für Wohnmobile. Und die Landschaft ist wunderschön und auch abwechslungsreich. Nein, große Hügel und Berge findet man dort nicht. Dafür aber besondere Ausblicke auf die Ostsee. Und immer wieder die typischen kleinen roten Holzhäuser.  Und man kann/könnte stundenlang dort mit dem Fahrrad fahren oder auch wandern gehen! Wir überlegen sogar, im nächsten Jahr für vier Wochen nur diese Insel zu besuchen.

 

Von Öland aus fuhren wir dann bis zum Götakanal. Immer wieder ein tolles Ziel, nicht nur für Schiffe oder Boote. Unbedingt sehen sollte man den Ort Motala und auch die Schleusentreppe in Berg. Wer mit dem Rad on tour ist, kann natürlich auch am Kanal entlang radeln und vielleicht auch zusätzlich den Kindakanal besuchen.

Danach fuhren wir auch schon weiter in den Norden, über Jokkmokk bis Kiruna waren es dann mehr als 1.500 km. Eine lange Strecke im Land der „Lappen“. Aber je weiter wir in den Norden kamen, desto länger schien die Sonne und die Tage wurden so für uns länger. Am Polarkreis haben wir sogar übernachtet (kostenpflichtig mit Strom), obwohl wir uns das hätten sparen können.

In Kiruna haben wir dann zwar übernachtet, aber nur auf einem Notplatz an einem Hotel. Nee, das war nicht gut. Der Campingplatz dort ließ uns wegen Überfüllung erst gar nicht dort hinein. Auch nicht gut. Und das Erz-Bergwerk, das wir ursprünglich besuchen wollten, haben wir uns aufgrund der Kritiken gespart. Also auch nix!

 

Einen Tag später ging es weiter bis zur norwegischen Grenze. Der Übergang an der Grenze zu Norwegen war problemlos. Wir haben keine Beamten gesehen, die uns hätten kontrollieren wollen/können. Inzwischen hatten wir bereits den 6. Juli.

Als wir Norwegen erreicht hatten, änderte sich die Landschaft. Wir sahen überall große und kleinere herrliche Felsen, dazwischen oftmals kleine, oft rote Holzhäuser. Einfach herrlich! Ja, das hat uns beeindruckt. Zum Nordkap wollten wir nicht, deswegen suchten wir die Strecke nach Narvik, aber mit dem Ziel „Insel Senja“.

Und diese Insel ist wieder ein besonderer Höhepunkt unserer Reise gewesen. Allerdings hatten wir Schwierigkeiten, einen für uns geeigneten Campingplatz zu finden. Es gibt nicht viele Möglichkeiten dort, ebenso wenig befahrbare Straßen. Wir übernachteten folglich zweimal außerhalb der Insel in der Stadt Finnsnes im Hafen (Automat). Von dort kam man schnell über eine Brücke nach Senja. Wir suchten uns erstmal eine Fahrt in den Nationalpark Anderdalen aus, eine abenteuerliche Berg- und Talfahrt. Wir waren fast alleine unterwegs. Und wir durchfuhren so manchen, naturbelassenen Tunnel. Wer es sich zutraut, sollte eine Wanderung unternehmen, um einige Gipfel von oben zu sehen. Einen Tag später fuhren wir über die ausgewiesene Landschaftsroute der Insel Senja, die besondere sehenswerte Punkte beinhaltet und die man unbedingt anfahren sollte. Einfach toll!

 

Von der Insel ging es dann per Fähre nach Vesteralen zu dem Ort Andenes. Die Überfahrt dauerte etwa 100 min und kostete uns ca. 70 €. Wer mehr Fähren in Norwegen nutzt, sollte evtl. den Autopass für Fähren abschließen, weil man dann Rabatte bekommt und die Beträge automatisch abgerechnet werden. Wir hatten das nicht gemacht, nur für die Straßen-Mautkosten. Also zahlten wir … natürlich per Kreditkarte vor Ort. Alle Autokennzeichen wurden vor der Abfahrt gescannt, um zu sehen, wer noch bezahlen muss.

Und dann kamen wir abends noch in Andenes an, der Ort, der auch Whale Watching anbietet. Nicht unser Ding. Zu kalt, zu teuer, zu wackelig! Es war schwierig, in Andenes noch einen freien WoMo-Übernachtungsplatz zu kriegen. Und Stromsäulen waren zwar vorhanden, aber wirklich alle belegt. Notgedrungen übernachteten wir dann auf dem Platz in einer Ecke, um morgens dann zu dem Platz  "Midnattsol" in Bleik zu fahren. Das war wohl eine gute Lösung. Der Platz ist gut organisiert und hat alles, was man so benötigt. Und hier haben wir auch die Mittsommernacht richtig genießen können. Die Sonne wollte einfach nicht untergehen! Herrlich!

 

Von Vesteralen aus hatten wir noch bis zum Süden der Lofoten etwa 500 km vor uns, bevor wir dann von Moskenes aus die Fähre nach Bodö genommern haben. Eine tolle Strecke, wenn das Wetter stimmt. Den Abzweig nach Nyksund haben wir dann auch noch gemacht und waren natürlich begeistert, alleine schon von der abenteuerlichen Fahrstrecke. Je weiter wir südlich kamen, nahm auch die Anzahl der Tunnel zu. Leider nahm nicht die Anzahl der Elche zu. Auf unserer ganzen Fahrt hatten wir nur dreimal das Glück, jeweils einen für einen kurzen Augenblick zu sehen. Ein ganz besonderes Erlebnis war die Fahrt nach Henningsvaer, ein Fischerort, der sich über mehrere Schären-Inseln verteilt. Der Ort wird auch oft als Venedig des Nordens bezeichnet. Wir machten einen weiteren sehenswerten Abstecher zu dem bemerkenswerten Fischerort Ballstad. Und dann stand noch der touristisch erschlossene Ort Nusfjord auf unserem Plan. Allerdings war es da „proppevoll“ und für die Besichtigung des Ortes wurde sogar Eintrittsgeld verlangt. Trotzdem hat der Besuch gelohnt. In Flakstad haben wir anschließend auf einem großen Platz übernachtet, der sich auf Surfer spezialisiert hat. Riesig, modern und … ein toller Sandstrand. Danach ging es dann bis zu dem Ort „A“, mit dem kürzesten Ortsnamen der Welt. Obwohl dort ein großer Parkplatz ist, fanden wir keinen Platz. Deswegen versuchten  wir eine Fähre früher als gebucht  zu nehmen. Ist uns auch gelungen. Danach ging es dann per  Fähre zum Festland nach Bodö ( ca. 3 Std.). Die Lofoten sind ein tolles Ziel! Leider dann doch sehr weit weg von Deutschland.

 

In Bodö angekommen, machten wir wieder einen Abstecher. Wir wollten uns den schnellsten Gezeitenstrom der Welt ansehen: „Saltstraumen“. Er erreicht eine Geschwindigkeit bis zu 40 km/h und hat gewaltige Strudel bis zu einer Tiefe von 4 m.

Dann stand bei uns die Frage an, fahren wir an der Küste entlang über die FV17 oder wollten wir zunächst über die E6 den Polarkreis überqueren. Auf der Küstenstraße müssen 7 Fähren genutzt werden, bis nach Steinkjer, teilweise kostenpflichtig. Die E6 ermöglicht ein schnelleres Vorwärtskommen und nur Dieselkosten. Wir wollten einfach vorwärtskommen, also über die offizielle Polarkreis-Grenze, die ja absolut nicht sichtbar ist. Aber vor Ort, 66°33“ N, ist trotzdem der Teufel los. Hier hat man nebenbei Gelegenheit, seine Souvenir-Kaufwünsche total zu erfüllen. Taten wir nicht! Man hätte hier auf einem Parkplatz übernachten können.

 

Wir aber fuhren weiter Richtung Mo i Rana und Mosjen (restaurierte Holzhäuser & Wasserfall Laksforsen) und wechselten dann irgendwo auf die 76, um dann doch noch an die Küste (Helgelandskysten … > 600 km lang) zu kommen. Ein Grund dafür war, dass wir auf der E6 oft genötigt wurden, schneller zu fahren oder Platz zu machen für schnellere Fahrzeuge. Dabei fuhren wir schon sehr zügig. Irgendwo mussten wir dann eine super-lange Umleitung nehmen, weil in einem Tunnel auf der FV17 ein Feuer ausgebrochen war. Und irgendwo staute sich der Verkehr stundenlang vor der nächsten Fähre und wir verlegten das auf den nächsten Tag. Dann fuhren wir über Steinkjer und wollten uns ursprünglich den Dom in Trondheim ansehen. Das verwarfen wir aber, weil der Stadt-Verkehr einfach zu viel ist, wenn man mit dem Wohnmobil unterwegs ist.

Und wir strichen auch die sogenannte „Atlantikstraße“, die eigentlich auch auf unserem Programm stand. Wir hatten genug vom Fahren und Verkehr. Und manche Sehenswürdigkeiten hatten wir bereits bei früheren Skandinavienreisen gesehen! So ließen wir auch die Städte Molde und Andenes aus, die wir letztes Jahr während einer Schiffstour besucht hatten. Ebenso ließen wir auch Geiranger und den Trollstigen aus, obwohl sie zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Norwegens zählen.

Wichtiger waren uns diesmal auf unserer Reise die Nationalparks Jotunheimen und Jostedalsbreen. Da wiederum war das Strynefjell (Straße 258) ein Höhepunkt unserer Reise. Eine nicht ganz ungefährliche Strecke, etwa 26 km lang, wenn die Strecke überhaupt geöffnet  ist. Superschön! Ja, diese Straße würden wir immer wieder fahren wollen, wenn wir in der Nähe wären. (Abzweig: Straße 15 bei Grotli oder Videseter) Bei der Weiterfahrt zum Sognefjellet kamen wir noch an der Stabkirche Lom vorbei (später auch Borgund), die wir flüchtig besuchten. Von der 15 bogen wir dann ab auf die 55 zum „Sognejellet“. Wieder ein unvergessener Höhepunkt unserer Reise, eine fast 100 km lange tolle Strecke. Unvergessen!

 

Und allmählich wollten wir uns in Richtung Schweden orientieren. Bei Charlottenberg gingen wir dann über die Grenze … ohne Kontrollen! In Charlottenberg war wieder der Teufel los, was Supermärkte angeht. Sogar Lidl ist hier vertreten. Und hier kann man günstiger einkaufen als in Norwegen. Aber immer noch teurer als in Deutschland. In Schweden hatten wir uns vorgenommen, die Felsritzungen von Tanum und auch das Haverud-Aquädukt (Schleusen) zu besichtigen. Das haben wir dann auch gemacht. Beides ist interessant!

Unterwegs wurden wir dann noch aufmerksam auf den Ort Smögen, der im Schärengebiet an der Westküste liegt. Mensch, das war vielleicht super schön. Ja, unerwartet noch ein Höhepunkt auf unserer Reise. Blanke Felsen weit und breit.

 

Für uns hieß es dann aber weiter Richtung Göteborg! Unschlüssig waren wir, wie und wo wir nach Dänemark übersetzen sollten und wollten. Aber diese Entscheidung wurde uns dann abgenommen, weil unsere Batterie in unserer „Mücke“ zum wiederholten Mal  ihren Geist  aufgab. In einer Werkstatt bekamen wir dann notdürftig Hilfe mit dem Vermerk, geradewegs nach Hause zu fahren. Und zuhause angekommen, war klar, die Lichtmaschine war für das Desaster verantwortlich. Letztlich nahmen wir dann den kürzesten Weg in den Harz über die Öresundbrücke und die Fähre nach Fehmarn mit einer Zwischenübernachtung in Ratzeburg. Damit haben wir Dänemarks Festland ausschließen müssen. Aber Dänemark steht somit auf unserer Wunschliste für die nahe Zukunft.

Nun bereiten wir unsere Reise nach, um sie gut in Erinnerung zu behalten. Wieder werden wir unsere vielen Fotos in einem Fotobuch verarbeiten und auch zum Download anbieten. Und wer Fragen zu unserer Skandinavien-Reise hat, darf sie gerne stellen. Über unsere Website „Travelmaus.de“ sind wir immer erreichbar! 

 

Dagmar & Anni, die Travelmäuse

 

 

 

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Download: Skandinavientour 2023 der Travelmäuse
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