Ein Höhepunkt unserer Reise: Strynefjellet (Straße 258)

Das war heute ein Tag, den wir so richtig genossen haben, obwohl er strapaziös war. Gestern hatten wir uns noch überlegt, wie wir heute geschickt die Strecken wählen, um vor allem das Strynefjellet zu durchfahren, aber auch, um keine zusätzlichen Kilometer zu fahren, da wir inzwischen die kürzeren Wege bevorzugen. Und dann kam uns die Idee, von der 15 aus die 258 zu fahren und dann auch wieder eine Strecke über die 15 zurück zu fahren und irgendwo auf einem Campingplatz unterwegs zu übernachten. Also keine großen Umwege, … und übermorgen dann über die 55 zwischen den Nationalparks Jotunheimen und Jostedalsbreen zu fahren. Man kann das auch mit viel Fahrerei machen, aber dagegen wehren wir uns nun. Inzwischen haben wir fast 6000 Kilometer hinter uns und es warten nochmal etwa 1500 Kilometer auf uns. Und irgendwann möchte man auch wieder zuhause ankommen und nicht unbedingt in Norwegen überwintern, lach. 😊

Inzwischen sitzen wir heute am Abend im WoMo, werden mit Regen versorgt und freuen uns, heute einen wirklich tollen Tag erlebt zu haben.  Das Wetter war ok, das Auto lief perfekt, die Laune bestens und die Landschaft um uns herum einfach super. Und nebenbei bemerkt, der Campingplatz Donfoss ist auch voll akzeptabel, auch, weil er an einem besonderen Wasserfall liegt. Und er verfügt sogar über ein Naturschwimmbad. Und er hat als Zugabe auch ein Restaurant, das wir morgen gerne testen möchten, denn wir bleiben morgen hier! Dagmar hat morgen Geburtstag und wird wieder einmal ein Jahr jünger! 😉

Zurück zum Anfang des Tages. Gegen 8 Uhr waren wir bereits on tour. Unser wichtigstes Ziel war die Straße 258, das Strynefjellet. Um dahin zu kommen, muss man zunächst die 15 befahren. Unterwegs stand noch die Stabkirche LOM auf unserem Programm. Die Kirche liegt etwa 60 km westlich von Otta und wurde im 12. Jh. erbaut, mit späteren Veränderungen. Das Dach besteht aus Holzschindeln und die Dachkanten sind mit den typischen Drachenköpfen verziert. Der Baukörper selbst ist als Schutz mit Teer angestrichen. Ursprünglich gab es etwa 1300 Kirchen von diesem Typ, davon sollen weniger als 30 zurzeit noch erhalten sein. Nein, wir haben keine Innenbesichtigung gemacht. Das haben wir uns erspart, vielleicht auch, weil der Eintritt 100 NOK betrug. Und als wir dort abfuhren, waren bereits die ersten Busse mit Touristen da.

Wir orientierten uns weiter zur … 258. In Grotli angekommen, bogen wir dann darauf ab. Und dann folgten tolle, einmalige, unbeschreibliche 26 Kilometer durch die Bergwelt Norwegens. Bis zu einer Höhe von knapp 1400 m NN arbeiteten wir uns vor. Schneebedeckte Berge, fließendes Gewässer und eine karge Vegetation erweckten unsere volle Aufmerksamkeit. Ich weiss nicht, wieviel Fotos ich heute geschossen habe, dazu kommen noch etliche kurze Videos, die wir konserviert haben. Einmalig schön! Und das alles in einem Schneckentempo, denn die Schotterstraße läßt keine hohe Geschwindigkeit zu. Nicht nur, dass man unzählige Löcher umfahren muss, nein, auch der Gegenverkehr muss beachtet werden, … auf einer einspurigen Straße. Ich habe heute wieder einmal Dagmars Fahrtalent bewundert, wie sie das alles umsichtig und geschickt meistert. Aber vermutlich hat sie in den USA lange und oft die Offroadstraßen gefahren und wurde so zu einer Autofahrer- Bergspezialistin. Top Leistung! Bis dann ein Vollidiot kommt und uns die Straße bewusst versperrt!

Hatten wir etwa die Fahrtrichtung verwechselt, denn die meisten Fahrzeuge kamen von Süden, von Videseter. Nein, es war keine Einbahnstraße! Irgendwie haben wir es dann geschafft, aneinander vorbei zu kommen, ohne Blechschäden zu verursachen. Und so arbeiteten wir uns weiter vor bis zum Ende. Da allerdings erwarteten uns noch etliche Serpentinen abwärts, die wir aber ganz gelassen nahmen. Von Videseter aus ging es dann weiter über die 15. Wieder einmal durchfuhren wir „Untertage“ insgesamt 3 lange Tunnel 10 km weit “. Daran haben wir uns schon lange gewöhnt. Auf der 15 suchten wir uns dann einen angemessenen Campingplatz,… den wir uns bei der Hinfahrt bereits gemerkt hatten für eine evtl. Nacht. Wir wollten vor Lom einen Platz finden, weil wir für übermorgen planen, von dort aus die 55 südlich zu fahren. Die Nationalparks Jotunheimen und Jostedalsbreen warten bereits auf uns! 😍😀!!!

 

NACHTRAG: Warum haben wir den Abzweig auf der 15 nicht nach Geiranger bzw. zum Trollstigen  genommen?

Einfache Antwort: Haben wir nicht nur einmal besucht. Im letzten November waren wir sogar mit einem Kreuzfahrtschiff noch in Geiranger und haben tatsächlich auch noch eine Bustour bis Dalsnibba gemacht. Den Trollstigen haben wir schon herauf und auch herunter gefahren. Und deswegen haben wir die beiden Ziele diesmal ausgelassen! Aber sie sind immer wieder toll!

 

 

Otta bis Grotli ( 17)

Grotli  b is Videseter (Strynefjellet) (258)

Videseter bis Campingplatz Donfoss (17)