Mit etwas Glück haben wir gestern dann nach der Fahrt mit der Fähre in Bodö an der Essotankstelle noch einen Stellplatz bekommen. Dafür zahlten wir 250 Nok incl. Strom. Die Nacht war natürlich kurz für uns. Die Überfahrt selbst war zeitlich relativ lang mit 4 Stunden. Der große Aufenthaltsraum im Schiff war total gefüllt mit Passagieren. Viele um uns herum lasen oder spielten Karten. Wir jedenfalls waren froh, als die Fahrt vorüber war.
Heute dann waren wir wie immer früh unterwegs. Wir hatten zwei Ziele: Wir wollten uns den stärksten Gezeitenstrom der Welt ansehen. Der Wasserstrom „Saltstraumen“ erreicht Geschwindigkeiten bis 40 km/h. Am Rand entstehen tiefe und breite Strudel, die bis 4 m in die Tiefe reichen. Schwimmen und Baden ist da nicht mehr angesagt, im Gegenteil, das ist lebensgefährlich. Ja, es war beeindruckend dort zu stehen und zu beobachten, wie die Strudel entstanden und sich fortbewegten. Es ist leicht, zu Fuß zu dieser Stelle zu kommen, an der man einen guten Ausblick hat. Die Stelle liegt genau unterhalb der großen Straßenbrücke, die wir hinterher auch benutzten, um auf die andere Seite zu kommen. Parkmöglichkeiten gibt es kurz vor der großen Brücke. In der Nähe gibt es auch mind. einen Campingplatz.
Wir wollten zunächst nicht über die E6 südlich fahren, sondern hatten die Straße 812 gewählt, um auf Nebenstrecken weiter südlich zu fahren. Und diese Strecke war einfach herrlich. Es ging rauf und runter und auch kurvenreich und natürlich mit vielen tollen Ausblicken! Über 60 km lang fuhren wir dieser Straße nach bis wir dann notgedrungen wieder auf die E6 mussten. Eigentlich hätten wir auch von hier aus schon die RV17 wählen können, die bekannte Küstenstraße mit etwa 7 Fährübersetzungen, weil die Straßen immer wieder enden. Aber ich hatte den Wunsch geäußert, den Polarcircle auf der E6 zu überqueren. Ich hatte noch von einer früheren Tour in Erinnerung, dass die Überquerung des Polarkreises mit der Fähre … langweilig war! Keine Action. Deswegen wollte ich wieder den offiziellen Übergang sehen und erleben. Riesiges Gebäude … mit viel Wirbel um Tourismus aller Arten. Wir kauften trotzdem nichts, wenn man von einem Softeis für umgerechnet 5 € mal absieht. Aber es schmeckte! Und dann ging es auch schon für uns weiter bis Mo i Rana. Ja, wieder eine wunderschöne Straße. Wenn nur der Verkehr nicht so chaotisch wäre. Wir wurden wieder genötigt, schneller zu fahren. Und manchmal wurden wir auch angehupt oder mit eindeutigen Gesten beschimpft. Dabei fuhren wir schon sehr zügig… sehr zu meinem Leidwesen, weil ich dann kaum die Möglichkeit hatte, brauchbare Fotos zu machen. Naja, irgendwann kamen wir in Mo i Rana an, zögerten, ob wir dort auf einen Campingplatz gehen sollten,… aber dafür sprach dann nichts. Also ging es weiter auf der E6 südlich… bis wir dann hier in Bjerka einen Campingplatz fanden, der uns zusagte. Wir stehen am Wasser, sind ungestört … mehr wollen wir nicht. Wir zahlen hier 300 Nok incl. Strom. Die Ausstattung haben wir noch nicht begutachtet, aber soll akzeptabel sein. Und morgen gehts dann weiter. Ja, diesmal orientieren wir uns Richtung RV 17, um wenigstens eine Teilstrecke dort zu fahren. Und dann berichten wir wieder.
de.wikipedia.org/wiki/Saltstraumen Polarcircle in Norwergen Wikipedia