Ein nebeliger Traumtag - beenden wir mit einer vorzeitigen Fährfahrt.

Der heutige Tag war wieder etwas Besonderes für uns. Vor allem begleitete uns heute der Nebel den ganzen Tag. Als wir heute früh die Nase nach draußen steckten, wussten wir schon, der Tag wird undurchsichtig für uns. Aber wir lassen uns nie unterkriegen. Im Zweifelsfalle suchen wir immer eine Lösung, … wenn möglich. Ja, wir haben eine Lösung gefunden.

Aber wieder der Reihe nach. Es war klar, dass wir heute weiterfahren würden bis zu dem klitzekleinen Örtchen A … am Ende der Welt gelegen, genauer am südlichsten Punkt der Lofoten. Vorher hatte ich den Wunsch geäußert, einen Abstecher nach Fredvang zu machen, ein Örtchen, das abseits der Hauptstrecke liegt und nur über zwei Brücken erreichbar ist. Das haben wir gemacht, aber sofort auch wieder dort gedreht, denn was sieht man im Nebel, der fast bis zum Boden reichte. Nix! Und so fuhren wir wieder über die beiden Brücken zurück, die eigentlich ein schönes Foto wert gewesen wären. Wir fuhren weiter über die E10, an Ramberg vorbei Richtung Moskenes. In Ramberg haben wir vor Jahren auf dem Campingplatz übernachtet, der damals gerammelt voll war. Heute war der Platz nicht komplett belegt, vielleicht auch, weil es inzwischen das Beach-Camp etwas weiter gibt, insbesondere für viele junge Surfer.

Um in den Süden von den Lofoten zu kommen, gibt es eigentlich nur die E10, die man befahren kann. Und das war heute extrem strapaziös. Enge Kurven und schlechte, oft einspurige Straßen, Tunnel und Brücken und  Traktoren und tausende WoMos und noch vereinzelte Busse. Nee, das war heute kein Vergnügen zu fahren. Da habe ich Dagmar wieder einmal bewundert, wie bravourös sie das macht! Und ich musste oder wollte unterwegs natürlich meine Fotos schießen und hoffte immer, dass an besonders schönen Aussichtsstellen angehalten oder zumindest langsam gefahren werden konnte. Pustekuchen. War auch nix! Nicht nur, dass der Nebel sich dazwischen immer zeigte, sondern auch noch die oft ungeduldigen Autofahrer drängelten. Und ich bedaure die Bewohner der Insel! Ja, ich kann die Anwohner sehr gut verstehen, wenn eine Horde Touristen hier einfällt und ihre ganze Ruhe durcheinander wirbelt.

Wir fuhren dann mit Gedränge an den beiden Orten Hamnoy und Reine mehr oder weniger vorbei, weiter in Richtung Moskenes, um uns dort den Hafen anzusehen. Aus der Ferne sahen wir aber schon … Chaos. Alle Stellreihen für die Fähren waren bereits belegt und drumherum standen dann auch noch Autos. Wir fuhren also bis zum Örtchen A weiter und… bekamen den Schock des Lebens. Selbst eine Stecknadel hätte da keinen Parkplatz mehr gefunden, wobei… wir doch da übernachten wollten.

Und dann war für uns klar, wir versuchen heute noch eine Fähre zu nehmen, obwohl wir die erst für morgen früh um 7 Uhr gebucht hatten. Also zurück nach Moskenes, wo inzwischen die Fähre für 15 Uhr angelegt hatte. Nach einem kurzen Gespräch mit einem der Hafen-Mitarbeiter konnten wir hoffen, heute doch noch auf eine Fähre zu kommen. Und wir müssen nicht doppelt bezahlen!

Man wies uns eine freie Reihe zu… und sollten warten. Haben wir auch so gemacht. Und dann wurden alle Reihen nach und nach leer, indem die Autos in die angekommende Fähre verschwanden. Mensch, da gehen extrem viele hinein! Busse und Lkws, Mobile, Pkws und Motorräder! Jetzt, in der Hauptsaison, fahren hier täglich zwischen 4 bis 7 Fähren bis Bodö.

Nein, wir kamen in dieser Fähre nicht mehr mit. Aber seit 15 Uhr stehen wir in einer neuen Reihe ganz weit vorne und können sicher sein, dass wir um 18 Uhr mitkommen. Die Fahrt wird knappe 4 Stunden dauern. Und dann sind wir wieder auf dem norwegischen Festland… wieder mit Tunneln und Brücken, lach! Jetzt sitzen wir beide im WoMo und warten einfach, bis die Zeit vergangen ist. Ich nutze die Zeit, den Blogbericht incl. Karte und Fotos anzufertigen und Dagmar macht wieder Pläne, wie es weitergeht.

Noch kurz zu den Lofoten. Ja, sie sind wunderschön. Auch Vesteralen ist eine Reise wert. Es ist eine Frage, ob man besser von Nord nach Süd oder umgekehrt fährt. Das ist auch eine Frage der Anreise. Die Campingplätze sind in der Hauptsaison oftmals überfüllt oder sogar wegen Überfüllung geschlossen. Und es gibt total unterschiedliche Plätze. Bei vielen Plätzen wird kontrolliert, aber bei einigen hatten wir den Eindruck, dass man da nicht unbedingt darauf achtet, wer bezahlt hat oder nicht. Nein, wir waren immer korrekt und kamen nicht in Versuchung, die Gebühren zu umgehen. Generell ist es eine Überlegung, besser in der Nebensaison hierhin zu reisen. Dann dürften auch die Preise angemessener sein. Und dass Norwegen im Vergleich mit anderen Reisezielen extrem teuer ist, dürften wir inzwischen bestätigt haben. Gleich gehts los…die Fähre ist gerade angekommen. Nach fast 4 Stunden Fahrzeit werden wir dann um 22 Uhr in Bodö ankommen. Dort versuchen wir an einer Tankstelle einen Stellplatz zu bekommen, die offiziell Plätze auch mit Strom anbietet.