Gestern noch haben wir in Bleik die Zeit genutzt, unsere weitere Reise zu planen. Insbesondere müssen uns natürlich die Übernachtungsplätze bekannt sein, damit wir nicht irgendwann doch wieder mehr oder weniger nachts in der freien Natur stehen müssen … ohne jeglichen Service.
Insgesamt haben wir noch eine Strecke von ungefähr 500 km vor uns, bevor wir im Süden der Lofoten von Moskenes aus mit der Fähre übersetzen nach Bodö. Und wir haben mal zwei Abstecher einkalkuliert, sowohl den Abstecher bis Nyksund als auch den Abstecher bis zum Trollfjord.
Danach werden wir uns wohl vorwiegend auf der E 10 fortbewegen, d.h. mehr Verkehr und damit mehr Streß und weniger Gemütlichkeit. Es sind wahnsinnig viele Mobilisten unterwegs, die fast alle schnell von der Stelle kommen möchten. Und entsprechend sind auch die Stell- und Campingplätze relativ voll und oftmals auch wegen Überfüllung geschlossen.
Wie es anschließend weiter gehen wird, ist zwar in unseren Köpfen, aber noch nicht schriftlich fixiert. Wir sind ja flexibel! Zur Wahl steht die Fahrt über die E 6 über den Polarkreis, die berühmte Straße 17, deren Straßen oftmals abrupt enden und nur noch mit Fähren fortgesetzt werden können, dann die auch bekannte Atlantikstraße mit ihren zahlreichen Brücken, und danach rein ins Gebirge zu den wunderschönen Naturparks Jostedalsbreen und Jotunheimen.
Ja, wir haben noch eine weite und schöne Strecke vor uns. Und deswegen hoffen wir vor allem auch um gutes Wetter, denn das ist eine wichtige Voraussetzung für eine Reise quer durch Norwegen.
Heute früh wussten wir selbst noch nicht, dass wir heute in Bleik abreisen würden. Aber die Wolken am Himmel gaben dazu den Anstoß und vermutlich auch, weil wir gestern unsere Pläne überprüft haben. So machten wir uns heute auf die Piste Richtung Süden. Unser Ziel sollte der Hafen-Stellplatz in Maurnes sein. Die Landschaft unterwegs war wieder abwechslungsreich, aber mit fehlender Sonne dann weniger attraktiv. Wir fuhren zunächst an der Westküste von Vesteralen entlang, wechselten dann aber zur Ostküste. Und irgendwo dazwischen sahen wir unseren ersten Elch! Darauf hatten wir schon länger gehofft. Aber ... er erlaubte uns beiden nur jeweils ein Foto und war dann auch schon für uns von der Bildfläche verschwunden. Und irgendwo sahen wir auch das Ortschild "Å", das wir eigentlich ganz im Süden den Lofoten zuordnen. Aber es gibt eben noch einen weiteren Ort mit dem kürzesten Orts-Namen weltweit.
Und dann kamen wir auch schon nach ca.90 km Fahrt im Hafen von Maurnes an. Es ist ein kleiner, unbekannter Hafen mit 10 Stellplätzen. Aber er hat vollen Service. Zahlen kann man hier per Überweisung... oder auch in bar. Da wir keine norwegischen Kronen in bar haben, entschieden wir uns, mit Euro zu zahlen. Der Platz/die Nacht incl. Strom kostet 250 Nok, die wir zu 25 € aufrundeten. Das Ganze kam in einen Umschlag mit den notwendigsten Angaben (Autokennzeichen, Datum...) und dann in einen abgeschlossenen Briefkasten. Und hier stehen wir nun mit einigen anderen wenigen Mobilisten und die Sonne lacht uns jetzt wieder an! Für morgen steht der Abstecher bis Nyksund und wieder zurück an. Vielleicht übernachten wir dann in Sortland.