Wir sind in Kiruna angekommen. Kiruna ist vor allem bekannt für seinen Eisenerzabbau. [https://de.wikipedia.org/wiki/ Eisenerzbergwerk_Kiruna] Der Roherz wird bis zu den Häfen Narvik und Lulea gebracht und von dort weltweit verschifft.
In Kiruna gibt es als Tourist nicht nur das Eisenbergwerk, sondern auch andere Attraktionen. Angefangen beispielsweise mit Polarlichttouren, Schlittenhundefahrten oder auch Touren mit dem Schneemobil im Winter. Aber natürlich sind auch Wanderungen hier angesagt. Es ist eine große Stadt.
[https://www.explorermagazin.de/skand03/kiru03.htm]
Nun aber doch der Reihe nach zu unserem heutigen Tag.
Wir haben die letzte Nacht relativ gut verbracht. Es war still und hell. Klar, die Sonne geht eigentlich nicht mehr unter.
Nur wenige Mobile standen auf dem Platz am Polarkreis. Am Morgen kamen dann einige Mobile an, die Extremfrühaufsteher und hielten natürlich am Polarkreis … für das obligatorische Foto. Und schon waren sie wieder weg. Nur ein Ehepaar aus Italien, mit Leih-PKW, blieb dann doch länger…und man verständigte sich mehr oder weniger mit Händen und Füßen. Und so entstanden sowohl bei ihnen als auch bei uns Fotos, auf denen man mal endlich gemeinsam zu sehen ist, weil man sich gegenseitig fotografieren konnte 😉.
Aber irgendwann, nach unserem Frühstück, waren wir dann auch auf und davon. Schnell noch Toilettenkassette geleert, Frischwasser nachgefüllt und Müll entsorgt. Die üblichen Arbeiten der Mobilisten. Unser Weg führte uns zunächst in Richtung Gällivare, auf der uns bekannten A 45. Dann hielten wir uns weiter Richtung Jokkmokk, in der Hoffnung, da mehr über „Samen und Lappen“ zu erfahren. Wieder eine tolle Strecke, schnell, gut und zielgerichtet. Aber wieder holte uns der Regen ein. Der Begriff „Samen“ würde übersetzt „Sumpfleute“ heißen, der Begriff „Lappen“ wird nicht gerne gehört, weil er auch abwertend gesehen wird.. Die Samen bilden im Norden Skandinaviens eine eigene Völkergruppe. Von den 70.000 Sami leben etwa 20.000 in Schweden, jeweils mit eigenen Dialekten. Sie alle sind bekannt für ihre Traditionen. Heute lebt der Großteil der Sami vom Tourismus, nur noch 10% von der Rentierzucht. [https://www.schwedenstube.de/sami/]
Als wir in die Stadt einfuhren, war für uns nichts davon erkennbar. Es war für uns ein normaler Ort. Die meisten Geschäfte und Restaurants hatten geschlossen und das Museum wirkte eigentlich auch nicht geöffnet. So sind wir dann weiter gefahren, ohne auch nur ein einziges Souvenir zu kaufen. [https://www.schwedenstube.de/sami/]
Wir befuhren weiter die A45. Natürlich mit Regen. Dann folgten wir unterwegs einem Hinweisschild Laponia, das uns zu den Ufern eines großen Sees führte. Wikipedia teilt dazu mit: „Das schwedische UNESCO-Welterbe Laponia liegt im schwedischen Teil Lapplands und ist Teil von Europas größter, weitgehend unbeeinflusster Wildnis. Es ist sowohl Weltnatur- wie Weltkulturerbe und wurde 1996 eingerichtet. Laponia ist darüber hinaus eines von vier Welterbegebieten, in dem indigene Völker leben. „
Dort standen einige WoMos, die vermutlich da auch auf dem Platz genächtigt haben. Die Aussicht war super schön. Eine Raststelle, die zum Verweilen einlädt. Aber wir wollten doch weiter. Und irgendwann danach, auf einer relativ baumfreien Fläche sahen wir sie..., drei ausgewachsene Rentiere. Wir konnten gar nicht so schnell stoppen, um brauchbare Fotos zu schießen. Und bevor wir soweit waren, war die Dreiergruppe auch schon wieder verschwunden. Wir haben sie erkannt und gesehen!!! Ob sie wohl die einzigen auf dieser Reise bleiben würden?
Bei unserer Weiterfahrt durchfuhren wir dann ein Gebiet, da sahen wir nur noch Steine, Felsen und Findlinge 😂. Ist doch alles das Gleiche, lach. Aber eine riesige Fläche, auf der sich die überdimensionalen Findlinge nur so tummelten. Dazwischen dann vereinzelt Bäume. Und irgendwo, an einer Staumauer, hatten wir den Blick über ein riesiges Gebiet, das wohl als Überlaufbecken anzusehen war. Da sahen wir dann die nackten Felsen, in verschiedenen Formen und Farben. Für mich wunderschön anzusehen😀! Dahinter steckt wohl die Firma Vattenfall, die hier extrem große Staudämme hat und nutzt, um Strom in großen Mengen zu erzeugen. Darüber sollten wir uns noch genauer informieren, um das alles richtig zu verstehen.
Wir kamen Kiruna immer näher. Und dann kamen wir an eine Stelle, an der man uns auf einen Parkplatz lotste und zum Warten aufforderte. Da standen wir herum und warteten mit vielen anderen auf einen Hinweis zum Weiterfahren. Über eine halbe Stunde standen wir da und dann kam ein Konvoi an, drei Monsterfahrzeuge, die die ganze Breite der Straße einnahmen. Jetzt war klar, da hätte kein anderes Fahrzeug mehr daneben gepasst. Unsere Fotos davon haben vermutlich Seltenheitswert! Wir vermuten, dass es Geräte waren, die für den Erzabbau in Kiruna benötigt werden.
Aber dann ging es schon weiter. Wir wurden überholt und wir überholten andere, schließlich wollten wir doch nach Kiruna. Und dann kam uns ein Hinweisschild dazwischen mit der Bezeichnung „Eishotel“. Davon hatten wir doch im TV schon gehört und gesehen. Neugierig wie wir sind, bogen wir ab. Ca. 3 km weiter fanden wir dann eine Gruppe von Häusern, die zu einem Hotel gehörten. Und irgendwo dazwischen muss dann das berühmte Eishotel gelegen haben. Nein, so neugierig waren wir dann doch nicht, uns da in die Kälte zu begeben. Gedreht und wieder zurück gefahren. Dafür trafen wir wiederum zwei freundliche Rentiere, die sich kaum beim Fressen stören ließen.
Aber dann waren wir auch fast schon in Kiruna. Wir fuhren direkt zu dem ausgesuchten Campingplatz … und mussten dann feststellen, dass der komplett belegt war. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Was tun? Es gibt eigentlich keine Auswahl hier in der Stadt,… außer Parkplätze bei den Supermärkten. Im Gedächtnis hatten wir noch ein Hotel, dass einige wenige Plätze incl. Strom anbietet zum Übernachten. Das steuerten wir an und sahen auch hier nur belegte Plätze. Trotzden fuhren wir hin. Und ein freundlicher Norweger zeigte uns dann einen „Seitenplatz“, der noch zu belegen wäre… mit Stromzugang. Gesehen, belegt und zur Hotelrezeption gegangen und dort unsere 280 Sek für die Nacht hinterlegt. Glück gehabt!
Da sitzen wir nun, haben zwischenzeitlich selbst eine Mahlzeit zu uns genommen und überlegen, wie es morgen dann weiter geht. Mein Wunsch, das Erzbergwerk zu besuchen, habe ich schon abgelegt. Vor vielen Jahren habe ich es machen können. Heute ist es leider zu kompliziert geworden. Die Kritiken sind nicht immer die besten. Also fahren wir morgen weiter… Richtung Narvik. Damit werden wir dann morgen in Norwegen sein. Tschüß, bis morgen, vorausgesetzt, wir haben Internet!