Wir hatten gestern noch mit dem „Wettergott“ kontaktet, mit der Bitte, uns mindestens für heute die Sonne zuzusenden. Er hat zugesagt und Wort gehalten. Heute begleitete uns die Sonne also von Anfang an und erlaubte es auch, farbenfrohe Fotos zu schießen. Prima!
Heute früh ließen wir es eigentlich langsam angehen. „Geduscht, getrocknet und gebügelt“ saßen wir beim Frühstück und machten unsere Pläne, einschließlich Alternativ-Pläne für heute. Wir hatten uns als Ziel den Ort Storuman ausgesucht, etwa 300 km entfernt von Östersund. Natürlich war die E45 wieder unsere Straße in den Norden. Sie ist gut zu befahren und bringt uns durch einen tolle Landschaft weiter in den Norden. Heute war die E 45 nicht so stark befahren wie gestern, vielleicht weil heute Montag und nicht mehr Wochenende ist. Aber trotzdem kamen uns Mengen an Wohnmobilen entgegen. Nicht nur die Schweden sind unterwegs, sondern verstärkt auch die Norweger, die Niederländer und auch die Schweizer. Ach ja, die Deutschen darf man auch nicht vergessen. Und ganz vereinzelt werden wir auch mal von anderen Nationalitäten überholt oder sie kommen uns entgegen. Und es sind alle WoMo-Modelle dabei. Wobei die Schweden meistens mit riesigen Mobilen fahren. Klar, die haben ja viel Platz im eigenen Land. Und die meisten Stell- oder Campingplätze sind darauf eingestellt. Bei den Deutschen sieht man sehr viele Sprintermodelle, die zu Womos umgebaut wurden. Sie sind schnell und wendig. Ja, und der Rest fährt junge oder alte Oldies. Da reihen wir uns ein, denn wir möchten auf keinen Fall auf unsere „Mücke“ mit all ihren Annehmlichkeiten verzichten. Sie ist zuverlässig (hahaha) und nach unseren Wünschen im Laufe der letzten 20 Jahre von uns angepasst und auf den neuesten Stand gebracht worden. Heute haben wir übrigens erstmalig unterwegs mal einen Karmann gesehen. Es gibt ihn also immer noch, lach!
Wir sind heute über 250 km durch eine wirklich tolle Landschaft gefahren. Die ganze Tour war wieder eine Waldstrecke, vereinzelt unterbrochen mit riesigen Seen und mal kleinen und auch größeren Wohnsiedlungen. Allmählich werden die Bäume kleiner als in südlicheren Gegenden, die Findlinge bleiben uns aber zu einem großen Teil immer noch erhalten, die Kornfelder sind so gut wie verschwunden, aber die Gräser nehmen dafür immer mehr Platz ein und manche Holzhäuser sind auch nicht immer mehr in roter Farbe angestrichen, wie wir feststellen durften. Irgendwo sahen wir dann Baumstämme zu einer Gruppe zusammengefass, die symbolisierte, dass wir nun in Lappland sind. Klar, das musste fotografisch verewigt werden. Vielleicht schaffen wir das unterwegs auch beim nördlichen Polarkreis, der auch seine besondere Bedeutung hat. Dazu aber dann morgen oder übermorgen unsere Anmerkungen.
Heute früh waren wir bei Lidl in Östersund unsere Vorräte auffüllen, denn hier im hohen Norden hat Lidl seine Aktivitäten offensichtlich eingestellt. Aber es gibt ja die Supermarktkette ICA. Man findet sie überall, auch in den kleinsten Siedlungen. Sie ist mit einem guten und relativ preiswerten Sortiment ausgestattet und noch zu annehmbaren Preisen. Ja, die Preise in Schweden sind manchmal schon „bombastisch“. Dinge, die wir in Deutschland für den täglichen Bedarf einkaufen, sind hier erheblich teurer, z.B. beispielsweise die Topfschwämme und die Handwaschcreme😍. Der Preis für einen meiner Lieblingsfische Lachs kann man hier nicht mehr bezahlen. Man könnte schon, aber will man das, wenn es ihn in Deutschland preiswerter gibt? Ist das der Vorteil eines Landes, das nicht am Meer liegt? Aber man darf nicht vergessen, dass das durchschnittliche Einkommen der Schweden erheblich höher ist als zu Deutschland.
Wir haben hier unerwartet einen für uns unbekannten Stellplatz an einem Gewässer heute gesehen und spontan gehalten. Wir hatten etwa 200 km bereits hinter uns und hätten noch ca. 50 km vor uns gehabt zu unserem angepeilten Ziel Storuman. Es ist ein großer Platz, kaum mit Womos/ Wohnwagen besetzt. Aber die Sonne schien und das Wasser plätscherte vor sich hin. Irgendwo stand ein Angler, der wohl seine Abendmahlzeit angelte. Hier wollten wir bleiben. Das war ein Platz, wie wir ihn mögen. Ruhig, einsam und schön gelegen. In der Rezeption war niemand. Aber Dagmar hatte schon erkundet, dass die Nacht incl. Strom 320 Sek kosten würde. Das war im Vergleich zu gestern ja spottbillig. Wir suchten uns jemand, der auch kompetent zu sein schien. Aber er sprach nur Schwedisch. Aber er wusste auch so, was wir wollten. Bezahlt, Platz gesucht, Strom angeschlossen, Fotos geschossen … und dann nur noch gefaulenzt. Herrlich! Inzwischen sind einige weitere Mobilisten eingetroffen. Ein Platz, der für Angler wohl sehr interessant ist. Vor uns das plätschernde Wasser und ansonsten nur Stille. Hoffentlich verschlafen wir uns morgen nicht, denn es steht trotzdem eine Weiterfahrt an. Es sei, wir entscheiden uns morgen spontan dagegen. Das TV-Programm macht etwas Probleme, weil der Satellit nicht da ist, wo wir ihn suchen. 😒.Oder hat er sich schon da durch gemacht? Wir rechnen damit, dass wir spätestens ab Jokkmokk / Kiruna keinen Empfang mehr haben werden. Aber auch kein Problem. Hauptsache wir genießen das Land!