Abseits der Hauptstraßen bis zum Götakanal

Ein toller Tag geht zu Ende. Nicht nur der Wettergott meint es gut mit uns, nein, auch unsere Fahrstrecken sind meistens beeindruckend, die wir hier in Schweden fahren. Heute sind wir bewusst nicht auf die E22 gefahren, um nach Söderköping und weiter bis Motala zu kommen, sondern haben uns eine Nebenstrecke ausgesucht, die abseits der Touristenwege liegt. Dabei sind wir 12 km lang auf einem Schotterweg gefahren und haben dafür unglaubliche 3 Stunden gebraucht. Es ging kreuz und quer durch herrliche Waldgebiete, links und rechts riesige Findlinge, dazwischen immer wieder kleinere Wohnansiedlungen und letztlich gegen Erwarten riesige Kornfelder. Natürlich wurden wir auf der "Hoppel"-Strecke durchgerüttelt und geschüttelt, das nahmen wir aber dann doch in Kauf. Schweden ist eben unglaublich schön.

Wir merkten schon, dass wir uns zeitlich verzettelt hatten und Motola für heute streichen konnten. Aber wir wollten auf jeden Fall Mem anfahren. Nicht nur, dass es da eine Schleuse am Götakanal gibt, es gibt auch einen klitzekleinen Stellplatz dort mit 4 Plätzen. Nein, wir glaubten nicht wirklich, dort einen Platz - wie vor Jahren – zu bekommen. Aber versuchen wollten wir es trotzdem. Wir nahmen auch dafür zusätzliche 12 km in Kauf. Dort kamen wir an und… sahen gerade noch eins der bekannten Götakanalschiffe „um die Ecke“ biegen. Einige Minuten früher… und wir hätten es in der Schleuse sehen können. Unser zweiter Blick ging natürlich Richtung Stellplatz, der DIREKT an der Schleuse liegt. Neeee, alle 4 Plätze belegt… und keiner hätte unseretwegen seinen Platz geräumt. Trotzdem blieben wir relativ lange dort und haben das Befahren der Schleuse von mehreren Schiffen dann „hautnah“ sehen und erleben können. Das Wasser in der Schleuse hebt und senkt sich schnell innerhalb von Minuten und mit ihm natürlich die Schiffe. Die Höhe des Wasserspiegels muss ja angepasst werden, damit man „in gleicher Wasserhöhe“ weiter fahren / weiter schiffen kann. Das ist schon beeindruckend, sowas zu sehen. Und das alles ist auch deswegen so toll, weil man direkt mit der Nase daran steht … und alles fotografieren und/oder filmen kann.

Wir hatten noch überlegt, ob wir uns im nahen „Kanalmagasinet“ Kaffee mit Kuchen genehmigen sollten. Aber unser Ziel sollte ja für heute Motala sein. Und natürlich stand auch noch die Schleusentreppe in Berg auf unserem Programm. Wir wurden unsicher, ließen aber dann sowohl den Kaffee als auch den Kuchen weg. Auf dem Rückweg von Mem nach Söderköping überlegten wir dann, sowohl als auch beides heute weg zu lassen. Also nix Motala, nix Berg. Stattdessen fuhr Dagmar dann spontan kurz vor Söderköping … auf einen Campingplatz. Und ich habe nicht widersprochen! Es war die beste Lösung! So konnten wir heute in Ruhe und mit viel Entspannung wieder das „Campingdasein“ genießen … wir haben alles aus dem WoMo herausgestellt und herausgedreht, was sich bewegen ließ. Markise, Tisch, Stühle, ...nur den Tv ließen wir noch drin. 😉An der Rezeption hat uns eine nette junge Dame alle Infos gegeben und sprach perfektes Deutsch mit uns. Sie war Deutsche, lach, und hat hier ihre erste Stellung in Schweden. Für die Nacht zahlen wir hier 425 Sek ( ca. 31€) incl. Strom und Internet. Und nun überlegen wir sogar, einen weiteren Tag / eine weitere Nacht hier zu bleiben. Auch, weil der Platz eine super gute Internetverbindung hat! Aber wie immer … wir entscheiden das morgen „spontan“.

Auf dem Weg von Valdemarsvik nach Söderköping - auf Nebenstrecken

Mem - Schleuse am Götakanal mit kl. WoMo Stellplatz

Campingplatz in Söderköping

Stellplatz Mem und Camping Söderköping: