Den heutigen Tag werden wir nicht vergessen!
Das war wieder ein toller Tag, aber auch ein verrückter Tag, … weil wir nicht das End-Ziel erreichten, das wir eigentlich ins Visier genommen hatten. Aber der Reihe nach.
Es ging wieder früh los. Nach den üblichen Mobilisten-Arbeiten am frühen Morgen, dazu zählen die übliche persönliche Wäsche im Mobil oder im Sanihaus des Stellplatzes, das Frischwasser kontrollieren und Brauchwasser entfernen sowie Toilettenkassetten entleeren.
Ganz wichtig ist es, unsere Checkliste abzuarbeiten, bevor man abfährt. Schon seit langer Zeit haben wir eine solche Checkliste, die uns hilft, alles vor der Abfahrt zu kontrollieren. Nach einigen Fehlern lernt man eben dazu, ...dass man beispielsweise die TV-Schüssel einfährt, das Einstiegstrittbrett einschiebt, alle Schrankknöpfe sichert, Haupt-Gashahn zudreht, Fenster geschlossen und Kühlschrank auf Batterie umgestellt hat, etc. Wir haben aber doch inzwischen eine gewisse Routine darin ...und nur ganz selten müssen wir etwas nachholen. Da passiert es mir vielleicht mal, dass ich meinen Logger nicht einschalte, der unsere Strecken aufzeichnet.
Jedenfalls fuhren wir zeitig ab, schnell noch in dem nahen ICA-Supermarkt Brot eingekauft und dann unser Ziel per Google Maps eingegeben. Vorher hatten wir noch ein Ziel ins Auge gefasst, das uns auf Fotos besonders aufgefallen war. Braune Steinhaufen in Massen! Südlich von Sandvik liegt der Abschnitt, „Stona Loftakustväg“! Ich glaube, da haben wir heute die schönsten Fotos geschossen! Stein auf Stein… einfach super toll! Aber es sollte ja nördlich weiter gehen.
Google wollte uns nördlich natürlich nur auf die Schnellstraße schicken, musste also korrigiert werden, damit wir bis zum Langen Erik (Leuchtturm im Norden der Insel) auf Nebenstrecken fahren konnten. Dazwischen wollten wir natürlich die Raukas (Kalksäulen) bei Byrum an der Westküste besuchen. Wir kamen auch da an. Nur … als ich die Strecke nachträglich kontrollierte, waren wir vorwiegend auf der Straße 136 gefahren. Auch ein Google ist verbesserungsbedürftig!
Und in Byrum angekommen, mussten wir uns für links oder rechts entscheiden. Da ich gelesen hatte, dass die größten Kalksäulen südlich des Ortes stehen, fuhren wir also links ab. Und was passierte? Wir übersahen den riesigen Parkplatz, der eigentlich nicht zu übersehen ist. Und das passierte uns… !!! Wahrscheinlich waren wir mit anderen Dingen abgelenkt, dass wir dafür keine Kapazitäten mehr frei hatten, lach. Also fuhren wir weiter. Und statt der angekündigten 600 m wurden daraus wunderschöne 20 km. Wir fuhren direkt an der Küste entlang, rechts von uns Kalk-Steine noch und nöcher, links von uns meist grüne Pflanzen und dazwischen natürlich auch mal Rinder oder auch Kühe. Die Insel ist eben landwirtschaftlich orientiert. Und dazwischen fuhren wir auf einer Schotterstraße, die an einigen Stellen mit diesen „Viehgittern“ unterbrochen war. Nachdem wir das erste zunächst zögerlich überfahren haben, machten uns die folgenden keine Probleme mehr. Nur einmal mussten wir Hand anlegten, weil die Sprossen extrem weit auseinander waren. Aber da gab es daneben ein Tor, das man öffnen konnte. Für uns ja kein Problem 😒.
Ja, wir haben diese Strecke etwas verglichen mit dem westlichen Küstenstreifen in Portugal, der Costa Vicentina. Da fährt man auch stundenlang auf Schotterwegen und kann nicht genug sehen von der Küste, die allerdings zum Unterschied sehr felsig ist.
Nachdem wir ca. drei Stunden (...für ca. 20 km!!!) lang an der Küste entlang gefahren sind, eigentlich mehr geschlichen sind und immer wieder gehalten haben, wollten wir nicht mehr in den Norden zum Langen Erik. Der soll einfach bis morgen warten. Wir entschieden uns, wieder nach Sandvik zurück zu fahren und auf dem bekannten Abstellplatz zu übernachten. Hier überlegten wir, ob wir oder ob wir nicht in dem Fischkiosk verspätet zum Mittagessen gehen sollten. Nee, wir hatten heute früh u.a. ein Riesenbaguette bei ICA gekauft. Das sollte jetzt dran glauben. Wir machten uns daraus vier reichlich belegte Sandwiches. Davon zehren wir jetzt noch.
Und morgen? Der Lange Erik erwartet uns doch! Vorher machen wir aber noch einen Abstecher zu dem „nicht gesehenen“ Parkplatz bei Byrum, um doch noch die relativ hohen Kalksäulen zu sehen. [de.wikipedia.org/wiki/Rauk]
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Kurz noch zwei Zitate zu den Raukars von Byrum :
Der Kalkstein, aus dem die Rauken bestehen, entstand vor rund 490 Millionen Jahren aus einem Korallenriff. Zu jener Zeit war das heutige Baltikum und die Ostseeinseln von einem tropischen Ozean bedeckt und lag am Äquator. Neben den faszinierenden Felsformationen bieten Byrums Raukar ein reiches Vorkommen urzeitlicher Fossilien. Allen voran die Versteinerungen der Orthocerida, die mit ihren Gehäusen maßgeblich zur Entstehung des urzeitlichen Riffs beigetragen haben. (Quelle)
Vor 490 Millionen Jahren fand sich die Landmasse, die zu Öland gehört in Höhe mit dem südlichen Breitenkreis, also in tropischem Klima. Kalkschlamm begann sich in großen Korallenriffen des warmen Meeres abzusetzen. Während einer langen Zeit wurden diese Korallenriffs unter hohem Druck zusammengepresst und der öländische Kalkstein wurde so gebildet. Forscher meinen, dass es 1000 Jahre dauerte, um aus den damaligen Kalkablagerungen einen Millimeter des heutigen Kalksteines zu bilden. Die öländischen Kalksteinschichten belaufen sich in ihrer Dicke zumeist auf bis zu 40 Meter, was bedeutet, dass es 40 Millionen Jahre dauerte, bis sich das Urgestein aus Kalkstein für Öland gebildet hatte. (Quelle) [Weiterführende Literatur]