Ein Tag auf einer wunderschönen grünen Vulkaninsel im Atlantik.
Wenn ich ganz genau bin, dann könnten das natürlich auch andere Inseln im Atlantik sein. Aber ich meine natürlich die eine, die mich/ uns gestern fasziniert hat: La Palma.
Wir kennen jetzt fünf Inseln der Kanaren: Teneriffa. Fuerteventura, Lanzarote, La Gomera (auch früher besucht...) und La Palma. Da fehlen doch tatsächlich noch drei, lach. Aber die werden in absehbarer Zeit auch dran glauben müssen, wobei wir auf der Rückfahrt mit unserem Schiff noch einen Stopp auf Gran Canaria machen werden. 🤫
Wir hatten für La Palma eine Geländefahrt mit einem Bus vorgebucht, der uns durch die Lavalandschaft der Insel fahren sollte. Nicht gebucht hatten wir ein kleines zusätzliches Abenteuer, das uns zwar Zeit gekostet hat, aber unsere gute Laune nicht beeinflussen konnte. Mit etwa 50 Personen in zwei Bussen machten wir uns auf die Socken, ... äh auf die Räder. Als Reiseleiterin stand uns eine Holländerin zur Verfügung, die bereits seit 8 Jahren hier auf der Insel lebt. Und sie erklärte unterwegs auf eine charmante Art und Weise vieles zu dieser Insel, insbesondere natürlich zum Vulkanismus, auch zu dem letzten Ausbruch 2021. Es machte Spaß, zuzuhören.
Die Insel ist mit ihrer Größe von etwa 700 qkm relativ klein. Die Nord-Süd Ausdehnung beträgt ungefähr 45 km und die West -Ost Entfernung weniger als 30 km. Aber wenn man die Insel umrunden möchte, benötigt man wohl mindestens einen Tag.
Die Insel ist durch einen Hotspot im Erdmantel entstanden. Die Afrikanische Platte unterhalb des Atlantiks zog in Millionen von Jahren über den Hotspot und ließ so die Kanaren entstehen. Dabei bildeten sich die Schildvulkane. La Palma wurde vor ca. 1,7 Mill. Jahren sozusagen vom Atlantik frei gegeben. Aus vorhergehenden Zeiten sind heute noch sogenannte "Kissenlava" auf der Insel zu finden, die nur im Wasser entstehen können. Das vorhandene Bergmassiv wurde durch sich überlagernden drei Vulkanen gebildet. Die Vulkanausbrüche wurden immer von Erdbeben begleitet. Das konnte die Bevölkerung auch im September 2021 erleben. Der folgende Vulkanausbruch dauerte ca. 3 Monate und versetzte die Bevölkerung in großen Schrecken. Er ereignete sich im Westen und ließ aus vielen Spalten die Lava über besiedeltes Gebiet und über die Steilküste ins Meer fließen.
Wir hatten heute Gelegenheit, große Teile dieser Landschaft zu sehen und zu bestaunen. Mit den geländegängigen Bussen fuhren wir Richtung Westen, dann Süden, über Straßen und Wege, die mit einem normalen Fahrzeug nicht zu befahren sind. Wir fuhren dabei durch Kiefernwälder, die typisch für die Kanaren und einfach sehenswert sind. Und links und rechts immer Lava und schwarze Asche zu sehen... Und so mancher wurde schwach, hier und da ein Pröbchen davon einzupacken. Da habe ich großes Verständnis für 😉.
Und dann kam der Augenblick, ... unser Bus wollte nicht mehr. Unser Fahrer bemühte sich intensiv, ihn wieder zum "Laufen" zu bewegen. Letztlich gab auch er auf und holte über sein Handy fachmännische Hilfe. Wir warteten alle dann vor Ort, man hatte auch keine andere Wahl. Nach einer Stunde kam dann ein Ersatzbus und ein Mechaniker, der sich um den "streikenden" Bus kümmern sollte. Wir stiegen dann in den intakten Bus ein und fuhren fast wie geplant weiter. Eine Sache war dann leider aus Zeitgründen nicht mehr möglich, nämlich in den Rand eines Kraters einen Blick zu werfen. So fuhren wir direkt zu einer Art Bodega, um dort, wie geplant, einen Snack serviert zu bekommen. Dort wurde dann noch Schinken, Käse... und Wein getestet. Auf der Rückfahrt konnten wir noch tief im Süden der Insel weite Blicke über große schwarze Lava- und Aschefelder werden. Ja, die Insel hat was! Und hierhin werden wir wieder kommen.
Bis zum Ablegen des Schiffes blieb dann nicht mehr ganz viel Zeit. Gegen 19 Uhr hieß es dann, fertig machen für unser nächstes Ziel: Die Inseln der Kap Verden, die mehr als 1500 km von La Palma südlich liegen und uns zwei volle Seetage abverlangen.
Problem wird für mich nur sein, komme ich immer wieder ins Internet?!?! 🙄