15.2.2022
Da hatte mich Dagmar aber morgens überrascht! Als ich wach wurde und in aller Ruhe frühstücken wollte - meine zwei frischen Orangen, hieß es, „ ...wir fahren nach Castro Marim“. Ja, wo lag das denn? Ich musste erst mal meine Gedanken ordnen und „meine Landkarte im Kopf“ auseinander falten. Dann kamen aber schon weitere Stichworte von Dagmar „ Salinen, Santo Antonio, Guadiana , Flamingos, …“ Aha! Klar wollte ich da auch hin. Gesagt, getan. Und es war auch keine Frage, ob oder nicht über die Autobahn. Eine gute Stunde später und um 2,95 € Mautgebühren leichter, waren wir auch schon im Ort Castro Marim. Das war vielleicht ein Durcheinander in dem Ort. Baustellen und Umleitungen gaben sich die Hand. Und über allem thronte die riesige Burg ( 18.Jh). Und natürlich wieder enge Gassen, die nur von kleinen, unscheinbaren Autos befahren werden können. Am Ortsrand standen deswegen wohl auch aufgereiht die großen Vertreter so mancher Wohnmobilart. Aber wir wollten eigentlich zu den Salinen, obwohl zurzeit keine „Salzerntezeit“ ist! Vor dem Mündungsgebiet des Flusses Guadiana, an der spanischen Grenze, verzweigt sich der Fluss und teilt sich in Kanäle und Sumpfflächen auf. Hier bieten die zahlreichen Seen, Sümpfe und Salinen einen idealen Lebensraum für zahlreiche Vogelarten.
„Dieses Sumpfgebiet, das man unter dem Namen Sapal de Castro Marim e Vila Real de Santo António kennt, war das erste Naturschutzgebiet, das auf dem portugiesischen Festland eingerichtet wurde. Fische, Weich- und Schalentiere finden hier ideale Bedingungen zur Fortpflanzung vor und können geschützt heranwachsen, bevor sie sich auf ihre abenteuerliche Reise zum Meer begeben. Das ganze Jahr über kann man Vögel wie Weißstörche, Flamingos und natürlich Stelzenläufer beobachten, die am zahlreichsten vertreten sind und daher zum Symboltier des Naturschutzgebietes ausgewählt wurden“ Quelle
Wir versuchten, ganz nahe an die Salinen heran zu kommen. Aber es gelang uns nicht… , kein Weg, der uns das ermöglichte. Dabei soll es Wanderwege dort geben. Aber auch für PKWs? Aber irgendwo in der Ferne sahen wir dann sehr viele Flamingos. Aber wir kamen nicht näher heran! Also mit Tele mehrere Fotos geschossen, um wenigstens ein oder zwei scharfe Bilder zu bekommen. Es heißt, dass im Winter sich hier bis zu 1000 Flamingos aufhalten würden. Irgendwann gaben wir dann auf, noch näher zu diesen Salinen zu kommen. Es ist eben die falsche Zeit, um die Arbeiten dort verfolgen zu können. An der Sandalgarve, speziell Ria Formosa, findet man übrigens viele Salinen, die das Meersalz liefern.
Dann hatten wir uns entschieden, nach Monte Gordo zu fahren. Der Ort liegt ca. 5 km von der spanischen Grenze entfernt und ist einer der bekanntesten Urlaubsorte im Osten Portugals. Das haben wir gemerkt. Um uns herum hörten wir ständig holländische Laute. Aber wir sahen auch WoMos aus unterschiedlichen Ländern. Die Franzosen sind natürlich neben den Holländern auch vorne dabei.
Am Sandstrand haben wir dann in Ruhe mit Blick auf Wasser, Möwen und Fischerbooten, unseren Kaffee getrunken und dazu das typische Nationalgebäck „PASTÉIS DE NATA“ (Puddingtörtchen) gegessen. Serviert von einer Holländerin. Es war interessant, den Fischern zuzusehen, wir sie ihre Netze kontrollierten und auch reparierten.
Dann kam Dagmar auf die Idee, „noch mal eben“ zum äußersten Punkt Portugals zu fahren, ein schmaler Weg, nur durch einen Wall vom Fluss Guadiana getrennt. Das Tolle daran war, dass man von da aus direkt auf Spanien blicken konnte. Naja, so manchen Weg fuhren wir so doppelt. Dann kam aber schon der nächste Gedanke auf, wo, wann und was essen wir denn verspätet zu Mittag? Tavira?
Dazwischen legten wir noch einen kurzen Zwischen-Stopp ein in dem winzigen Örtchen Cacela Velha. Von dort hat man immer einen supertollen Blick auf das Ria Formosa Gebiet.
Klar doch, in Tavira waren wir eigentlich noch nicht so richtig in diesem Jahr gewesen. Und da gibt es ein bestimmtes Lokal, wo ich immer hervorragenden Fisch serviert bekommen habe. Über die N125 nicht so weit entfernt und eigentlich auch schon auf unserem Rückweg. Aber als wir dort ankamen, stand dort plötzlich „Steakhouse“. Wie ist es möglich, dass aus einem Fisch ein Steak wird? Wir schauten uns die Speisekarte an und dann war sofort klar: Das wollten wir nicht… zu diesen Touristenpreisen! Neuer Gedanke: Wohin denn jetzt? Nach einer unnötigen Durchquerung von Tavira fuhren wir Richtung Fuseta. Fuseta ist ja eins unserer Lieblingsfischerorte an der Sandalgarve. Wieder zur und über die N125 gefahren. Und dann kam uns wieder Santa Luzia in den Sinn. Da hatten wir doch toll gegessen. Und alles mit Blick auf eine farbenfrohe Ebbe - Lagune. Und da fuhren wir spontan hin. Aber diesmal war Flut. Aber auch der Blick war wunderschön. Diesmal lagen die Boote nicht auf dem Trockenen, sondern sie schwammen auf dem Wasser. Und wieder besetzt von so manchen Möwen.
In unserem Lokal (Gaivota_Restaurante) suchten wir wegen der Sonne das Innere auf und bestellten… zweimal Tagesmenu, einmal Sea Bass und einmal Pork. Normales Tagesgericht sollte 8,50 € kosten. Wir waren aber ausgehungert und bestellten das erweiterte Menu: Incl. Vorspeise, Getränk, Dessert und Kaffee für 13.00 €. Unsere Fotos beweisen das Ausmaß des Gerichtes. (Übrigens, die meisten einheimischen Lokale nehmen keine Kreditkarten an, sondern nur bare Euros.) Ja, da werden wir wieder zu finden sein. In den typischen einheimischen Lokalen kann man immer noch preiswert essen, aber die Touristenlokale nehmen auch zu und damit auch die Preise.
So, nun noch Fotos sichten, Landkarte erstellen und für heute ist dann Feierabend. Morgen? -???-