Sehenswerte Schauhöhlen im Harz -... und mehr!

Quelle: https://sg.geodatenzentrum.de/web_public/gdz/themenkarten/wss-2013-02-schauhoehlen.pdf
Quelle: https://sg.geodatenzentrum.de/web_public/gdz/themenkarten/wss-2013-02-schauhoehlen.pdf

Wie in unserem letzten Blogbeitrag berichtet, zieht sich entlang des südlichen Harzrandes eine Karstlandschaft mit in Europa einmalig interessanter Geologie hin. Es handelt sich dabei um den Gipskarst, der in dieser Form äußerst selten ist. Im Gegensatz zu anderen Gesteinen ist Gips wasserlöslich, so dass er in feuchten Gebieten an der Erdoberfläche nur wenige zehntausend Jahre erhalten bleibt. Um so außergewöhnlicher ist die Existenz dieser Landschaft im Südharz. Viele dieser Karstformen können - wie bereits angegeben - auf dem Karstwanderweg bestaunt werden.(Quelle)

In Deutschland gibt es ungefähr 50 Schauhöhlen, die besichtigt werden können. Bei mehr als der Hälfte der Schauhöhlen handelt es sich um Tropfsteinhöhlen. In den Tropfsteinhöhlen wachsen die Stalaktiten und die Stalakmiten  als Sinter/Kalkablagerungen durch tropfendes Wasser (Merksatz: "Stalaktiten hängen runter, Stalagmiten stehen munter.").

Im Harzbereich findet man davon sechs Höhlen, darunter die älteste, die Baumannshöhle in Rübeland Die Baumannstropfsteinhöhle findet man in der Nähe des Brocken und sie ist vor allem deswegen interessant, weil hier schon seit Mitte des 17. Jahrhunderts Besucher herumgeführt werden.

Nicht weit entfernt von der Baumannshöhle liegt die nächste Tropfsteinhöhle im Harz, die Hermannshöhle. Hier wurden  Knochen des Höhlenbären gefunden, dessen letzte lebende Exemplare vor etwa 28.000 Jahren den Harz unsicher gemacht haben.

Eine weitere Tropfsteinhöhle bei Scharzberg ist die Tropfsteinhöhle  Einhornhöhle, die ihren Namen daher hat, dass man dort Knochen von Einhörnern gefunden hat. Ebenfalls interessant ist die Tatsache, dass diese Tropfsteinhöhle im Harz offenbar früher die Heimat gefährlicher Raubtiere war, jedenfalls hat man viele Knochen des ausgestorbenen Höhlenbären im Inneren der Höhle gefunden.

Im Iberg bei Bad Grund befindet sich die berühmte Iberger Tropfsteinhöhle. Sie ist viele Millionen Jahre alt und zählt zu den meist besuchten Schauhöhlen und Sehenswürdigkeiten im Harz seit 1874. Ihre seltene Entstehungsgeschichte und die Verknüpfung mit dem historischen Bergbau machen sie europaweit einzigartig.

Es handelt sich hier um eine beleuchtete Kalksteinhöhle mit einem unterirdischem Museum. Sie liegt tief im Kalk eines einstigen Korallenriffs. Versteinerte Meeresbewohner aus uralten Zeiten können dies bezeugen. 

Die Höhle Heimkehle im Harz ist eine von zwei großen 

Gipshöhlen Deutschlands, die als Schauhöhlen zugänglich sind. Sie liegt östlich von Nordhausen bei Uftrungen, auf der Grenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt.Durch die hohe Löslichkeit des Gipses kommt es zu einer intensiven 

Verkarstung und zur Bildung großräumiger Höhlensysteme.

Die Barbarossahöhle ist eine von zwei zugänglichen Anhydrithöhlen auf der Welt. Sie ist eine Schlotte im Anhydrit im Kyffhäuser bei Rottleben. Die Höhle umfasst weite Hohlräume, Grotten und Seen. Der Anhydrit wandelt sich durch die Luftfeuchtigkeit in der Höhle oberflächlich zu Gips um und nimmt dabei an Volumen zu.

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Eine Besonderheit   stellt die Märchenhöhle in Walldorf/Thüringen dar. Das Walldorfer Schaubergwerk beherbergt, unter Tage auf 65.000 Quadratmeter Fläche, eine der größten von Menschenhand geschaffenen Höhlen dieser Art in Europa.  Die Sandsteinhöhle von Walldorf ist keine eigentümliche Laune der Natur, sondern wurde durch den Abbau von feinkörnigem Sand von Menschenhand (Sandmacher) erschaffen, der zu damaliger Zeit als Streusand und Scheuersand verkauft wurde. Mittlerweile hat sich das Höhlenlabyrinth in ein sehenswertes Schaubergwerk verwandelt und lädt zahlreiche kleine und große Gäste auf eine aufschlussreiche Entdeckungstour durch ein märchenhaftes Besucherbergwerk ein.

Eine weitere Besonderheit ist die sogenannte RhumequelleSie ist eine typische Karstquelle und mit einem durchschnittlichen Wasserausstoß von 2.500 Litern pro Sekunde (max. 5.500 Liter) die drittgrößte Quelle in Europa. Die Rhumequelle liegt in einem etwa 30 Meter langen und 20 Meter breiten Teich, an dessen Oberfläche sich das Quellwasser durch leichte Wellenbewegungen bemerkbar macht. Dieser Quellteich der Rhumequelle besitzt eine Tiefe von ca. 9 bis 12 Meter, wobei die Felsspalten, aus denen das Wasser hervorquillt, noch sehr viel weiter in das Innere der Erde hineinreichen.