Schnuppertour bis in den Alentejo

Eigentlich wollten wir nichts heute unternehmen. Aber uneigentlich sind wir dann doch losgefahren. Und das war auch gut so. Allerdings kam ich wieder nicht zu meinem Frühstück, weil ich mal ein bisschen länger geschlafen habe. Dagmar vertröstete mich dann darauf, dass es unterwegs bestimmt Gelegenheit gäbe. Das war auch so. Aber anders als ich gehofft hatte. Denn wir mussten unbedingt tanken... und da war auch schon die Gelegenheit, lach. Ein Becher Kaffee und ein Pastetchen waren dann mein, in Form von  "Take away". Und dann kam der Gedanke auf, das Auto auch noch zu waschen und vom Vogelkot zu befreien. Und als kleine Gegenreaktion habe ich dann während des Waschvorganges das Auto nicht verlassen und Dagmar arbeiten lassen.  :-)!

Aber dann ging es auch schon los. Unser Ziel sollte heute der südliche Teil des Alentejos sein. Zunächst fuhren wir nördlich an Querenca vorbei auf der N 396, stießen dann auf die N124 und in Barranco do Velho auf die N2 . Hier waren wir vor Tagen schon mal und hatten dort einen Kaffee getrunken. Das Lokal (A Tia Bia in Barranco do Velho) und auch der Kaffee waren uns in guter Erinnerung. Also gehalten und das wiederholt. Ja, so kam ich dann doch noch zu meinem kleinen Frühstück :-)! Diesmal waren jedoch keine Rad- und Motorradfahrer zu sehen, aber gesprächige Holländer. 

Wir wollten natürlich weiter, immer weiter nördlich auf der N 2 entlang. Unterwegs sahen wir sehr viele Korkeichen, aber auch vermehrt Eukalyptusbäume am Straßenrand. Der Eukalyptusbaum hat sich hier als Problemfall heraus gestellt. Ursprünglich aus Australien stammend, verbreitete sich Eukalyptus im 19. Jahrhundert in den wärmeren Regionen der Welt. "Ihr Durst und ihr rasches Wachstum lassen wenig Raum für andere Pflanzenarten. Die Blätter sind für Tierarten außerhalb Australiens ungenießbar. Und wenn es zu einem Waldbrand kommt, brennen Eukalyptusbäume lichterloh" (Zitat). 

Unterwegs sahen wir an einer Stelle ein Hinweisschild "Medronho", der bekannte Obstschnaps Portugals. Wir überlegten kurz, ob wir diesem Hinweisschild nachfahren sollten, konnten uns aber dann doch nicht dazu entscheiden. So fuhren wir weiter bis zu dem Ort Ameixial, immer auf einer Höhe um 400 m NN. Der Ort Ameixial gefiel uns, auch wegen der besonderen Steinhäuser, die sich von der Häusern der Algarve abheben. Und vor den Häusern saßen die älteren Herrschaften und klönten miteinander. Das gefiel uns auch.

Allmählich veränderte sich die Landschaft. Die Kurven wurden weniger und auch das Gefälle nahm allmählich ab. Und auch die Bäume wurden weniger. Wir näherten uns dem Alentejo. Ab dem Ort Dogueno änderte sich dann das gesamte Landschaftsbild. Ja wir waren im Alentejo angekommen. Unendliche Weiten, vereinzelte Korkeichen, Tierherden (Schafe, Rinder) und ... wir mitten drin. Einfach herrlich. Aber das Gebiet des Alentejo ist riesengroß. Vor unserer Abreise werden wir noch einige Tage nördlich reisen, und auch den Alentejo durchqueren.

Wir fuhren weiter bis Almodovar und überlegten, wie wir zurückfahren konnten und sollten. Langsam oder schnell?  Kurz oder weit? Wir entschieden uns für die schnelle Variante und fuhren Richtung IC1. (Aber nicht die Autobahn A2!) Querfeldein wäre wohl zu lang  geworden, möglicherweise auch problematisch, denn wir wollten nicht wieder auf irgendeiner Schotterstraße umkehren müssen. Irgendwo haben wir einen Abstecher gewagt, weil uns ein Hinweisschild neugierig machte. Aber es führte dann zu einer Marienstatue, die auf den Jakobsweg (Pilgerweg) hindeutete. Es gibt ihn also auch hier!

Bevor wir dann auf die IC1 fuhren, sahen wir noch viele Störche, die auf ihren Masten thronten. Wir nahmen also den schnellen Weg bis in den Süden. Unterwegs überlegten wir wieder, wo könnten wir wieder Typisches essen. War ja klar, in Porches. War ja auch gar nicht mehr so weit weg. Also fuhren wir eine kurze Strecke über die A22 ( Maut: 0,75€), dann den Rest auf der N 125. Das Restaurant Dois Irmaos ( dauerhaft geschlossen!!!) hatte auch noch geöffnet. Dagmar bestellte ihr Porc... gegrillt, ich bestellte meine Dorade gegrillt... und wir waren wieder mehr als zufrieden. Aber dann war unser Tag auch schon gelaufen. Nix wie zurück zu unserem Apartment und erst mal absolut gefaulenzt. Hier in Quarteira war heute Karnevalsumzug... ohne uns. Wir hoffen, dass niemand deswegen böse ist :-)!