... laut Infos der Naumburger Dom seit September d.J. restauriert (u.a. Fenster!) wird und somit nur bedingt zu besichtigen ist. Wir finden das schade, aber stattdessen haben wir die Klosterruine in Memleben ins Programm aufgenommen, die wir morgen besichtigen werden. Hier in Thüringen ist morgen ein gesetzlicher Feiertag, also für uns ein Sonntag ;-).
Heute haben wir unseren Nix-Tu-Tag als Hausfrauentag genutzt. Notwendige Arbeiten wurden erledigt, die lästig sind, aber eben getan werden müssen.
Der Naumburger Dom St. Peter und Paul ist eines der Highlights der Straße der Romanik und gehört seit 2018 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Er stammt größtenteils aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Stilistisch ist der Dom eine Mischung aus spätromanischen und gotischen Elementen.
Wichtige Herrschergeschlechter und Kaiser des Früh- und Hochmittelalters (Quelle: Zeittafel; PDF)
8. /9. Jh. Karolinger 800 Kaiserkrönung Karl der Große
10. Jh. Ottonen 962 Kaiserkrönung Otto I. der Große
11. Jh. Salier 1084 Kaiserkrönung Heinrich IV.
12. Jh. Staufer 1155 Kaiserkrönung Friedrich I. Barbarossa
Die Stilepoche der Romanik umfasst etwa 300 Jahre, und zwar von etwa 950 bis circa 1250, und fand als Architekturstil in ganz Europa Verbreitung.
Die Vorromanik hatte unter Karl dem Großen (747-814) mit der Aufnahme des römischen Steinbaus durch die nordischen Völker begonnen. Zur Zeit der Karolinger und Ottonen setzte die Verbreitung der altchristlichen Basilika in Europa ein. Diese Basilika, mit einem Mittelschiff und zwei Seitenschiffen sowie dem Chor im Osten, gilt als Vorreiter der romanischen Kirche.
Das eigentliche Thema der Romanik ist der Sakralbau. Man schuf geschützte Andachtsräume für die gesamte christliche Gemeinde, die vor allem im Osten Deutschlands, oftmals wegen des erbitterten Widerstandes gegen die christliche Bekehrung, zerstört und wieder neu errichtet wurden. Die Bauten der Romanik dienten zugleich häufig dem Ruhm der Stifterfamilien und enthielten Schatzkammer für Reliquien.
Der romanische Baustil ist außerordentlich reich an Variationen und regionalen Besonderheiten. So ist der Rundbogen an Fenstern, Friesen und Portalen das markante, verbindende Merkmal der romanischen Architektur. Die romanischen Kirchen wurden aus schweren, massiven Steinquadern errichtet, die roh und unbearbeitet blieben. Sie verzichten weitgehend auf verzierende Mittel.
Eine Besonderheit der romanischen Kirche sind die Türme. In Deutschland und Frankreich wurde nach der Jahrtausendwende die Zweiturmfassade geschaffen. Das für die Romanik unveränderliche Merkmal, den Rundbogen, findet man seit dem 12. Jahrhundert an Fenstern, Portalen sowie in waagerecht verlaufenden Schmuckbändern, dem Rundbogenfries. In der Frühromanik ersetzte oft der massige Vierkantpfeiler die antike Säule. Während der Hochromanik bildete sich in Europa eine Vielgestaltigkeit des Stils heraus. Die Spätromanik zeichnet sich durch eine vielseitige Gestaltung der Innenräume und des Zierschmucks, wie Rundbogenfriese und Blendbögen. Häufig fügte man der Doppelturmfassade prächtige sogenannte Vierungstürme anbei.
Die unterschiedlichen Mönchsorden und Auftragsgeber von Kirchen sind der Grund für die Gestaltungsvielfalt der romanischen Architektur. Gleich blieb den Bauten jedoch, dass die Idee der christlichen Herrschaft in ihnen verwirklicht werden sollte. In diesem Sinn nahm der Chor eine besondere Stellung in der romanischen Baukunst ein. Es ist daher kein Zufall, dass der Chor in Domen und Kirchen gewöhnlich nach Osten, in Richtung des Geburtslands Christi zeigt. (Quelle)