Der gestrige Abend war noch sehr windig. Mit einem Bierchen aus der nahen Kneipe überbrückten wir im WoMo dann den Wind und irgendwann schliefen wir dann auch vor Müdigkeit ein.
Heute früh jedoch waren wir wieder topfit und bereit für neue Taten. Kurzentschlossen entschieden wir uns für Halle/Saale. Über die Autobahn A14 gut erreichbar in ca. 100 km von Magdeburg aus.
Ich wollte doch die Himmelsscheibe im Original im Landesmuseum für Vorgeschichte sehen, die 1999 gefunden wurde und seit 2008 im Landesmuseum von Halle ausgestellt ist.
Aber wie alt ist die Scheibe tatsächlich? Da die Himmelsscheibe selbst keinerlei Gegenstück hat, dienten die Beifunde als erste Anhaltspunkte: Schwerter, Beile, Meißel und Armspiralen.
Die Himmelsscheibe von Nebra, eine 3700 bis 4100 Jahre alte kreisförmige Bronzeplatte mit Applikationen aus Gold, ist die älteste bisher bekannte, konkrete Himmelsdarstellung. Die annähernd kreisrunde, geschmiedete Bronzeplatte hat einen Durchmesser von etwa 32 Zentimetern und eine Stärke von 4,5 Millimetern in der Mitte beziehungsweise 1,7 Millimetern am Rand, sie wiegt etwa 2,3 Kilogramm. Schade, fotografieren war absolut verboten. Optisch war alles sehr gut dargestellt. Das betrifft übrigens auch die übrigen ausgestellten vorgeschichtlichen Gegenstände. Ein Besuch lohnt auf jeden Fall! (Eintritt 6 €) Wir verbrachten fast zwei Stunden im Museum und haben uns im Shop bzw. in der Cafeteria noch mit Lektüre/Souvenirs versorgt.
Da wir schon mal in Halle waren, besuchten wir kurz noch den Dom der Stadt, der zu den frühen Hallenkirchen Mitteldeutschlands zählt und sich besonders für Konzerte eignet. Das Kunstmuseum Moritzburg und die Burg Giebichenstein haben wir ausgelassen. Nein, alles kann man eben nicht wahrnehmen.
Von Halle aus wollten wir dann über Landstraßen nach Magdeburg zurückfahren. Und dann fiel unser Blick auf eine Markierung unserer Landkarte. Die Klosterkirche in Hecklingen teilte unser Rückweg. Und damit war klar, da wollten wir einen Abstecher hin machen und uns die Kirche aus dem 11 Jh. von innen ansehen. Schließlich liegt der Ort und damit auch die Kirche mit ihren farbenfrohen Stuckengeln auch auf der Straße der Romanik.
Als wir jedoch nachmittags, nach einer kurzen Mittagspause in einer Grillstube, ankamen, war der Eingang geschlossen und man sollte im Pfarramt sich den Schlüssel holen. Das haben wir natürlich versucht. Aber der Pfarrer wollte den Schlüssel nicht herausrücken, weil er anders beschäftigt war und uns nicht begleiten konnte. Aber irgendwann entschied er, einen "Guide" kommen zu lassen. Dieser Guide ließ uns dann tatsächlich in die Kirche und gab uns viele Hinweise zum Bau. Natürlich zeigten wir uns mit einer großzügigen Spende dafür erkenntlich.
Danach wollten wir aber wirklich nur noch zum Campingplatz und "ruhen". 7 Stunden waren wir insgesamt unterwegs ... zzgl. der Internetzeit, die auf jeden Fall täglich folgt.
Morgen? Oh, da gibt es viele Überlegungen. Eine davon ist: Faulenzen! ;-)! (Karte unserer Strecke unterhalb: 227 km)