24.7.2017
Ein schöner Tag ging zu Ende. Aber es war auch ein Tag der unnötigen Umleitungen. Kreuz und quer durchfuhren wir die Sächsische Schweiz. Höhepunkt war natürlich das Kirnitzschtal, das wir mit der Straßenbahn von Bad Schandau aus (Abfahrt ab Kurpark; für uns 10:30 Uhr) entlang durchfuhren. Ein wunderbares Tal, das auf der einen Seite den Bach hatte und auf der anderen Seite hohe steile Felsen. Unterwegs erlebten wir auch die sogenannte "Schlüsselübergabe" der Schaffner, die bedeutet traditionell seit 1898 im übertragenen Sinne, die "Fahrberechtigung auf der Strecke". Und wir stellten fest, dass das gesamte Gebiet ein wahres Wandergebiet ist, auch der "Malerweg" führt hier entlang. In der Straßenbahn meinte eine Mitfahrerin, dass wir unbedingt wegen der schönen Aussicht mit dem PKW weiter fahren sollten bis Hinterhermsdorf. Das haben wir gemacht. Aber da fingen dann schon die ersten Umleitungen an. Irgendwie schaften wir es dann bis zur Buchenparkhalle (Koordinaten: N50°55'03.7" E014°21'35.5" ), die uns als Lokal auf Anhieb zusagte. Geboten wurde typische böhmische Hausmannkost zu sehr vernünftigen Preisen (Gulasch, Knödel, Rotkohl: 7,30 €!). Tolle Küche!
Aber hier mussten wir drehen, denn die tschechische Grenze war nur ca. 3 km entfernt. Und dann fing das Elend an: Umleitung an Umleitung gefolgt von einer weiteren Umleitung. Wir brauchten 2 Stunden, um wieder nach Bad Schandau zu kommen und sind ungewollt einige Strecken doppelt gefahren. Und unser Navi war heute absolut keine Hilfe. Es hatte sich wohl mit den Veranstaltern der Umleitungen abgesprochen und führte uns ebenfalls in die Irre. Vermutlich werden wir Frau Navigator gegen Herrn Navigator eintauschen. (Übrigens: beide haben bei uns Redeverbot!).
Insgesamt war der heutige Tag trotzdem für uns erholsam. Das Wetter war auch ok. Die Landschaft wunderschön! Gegen 18 Uhr waren wir wieder hier. Und wir haben beschlossen, hier zu verlängern! Morgen? Vielleicht die Festung Königstein.
Unser heutiger gefundener Hausschatz: in Sebnitz
Das "Bunte Haus" in Sebnitz entstand 2001 als Projekt "Junges Wohnen". Ziel war es, in zentrumsnaher Lage ein solches Projekt zu realisieren. Mit Kunst, die man "in der Provinz" nicht erwartet, wurde ein positives öffentliches Signal gesetzt und ein echter Hingucker im Stadtensemble geschaffen.
Kaum ein Künstler weltweit hat so viel Fläche bemalt wie der Leipziger Michael Fischer-Art. In seinem Atelier in Leipzig hängt eine Weltkarte. Der Künstler hat mit über hundert Nadeln die Orte markiert, an denen Werke von ihm zu sehen sind. Auch in Berlin, Leipzig, Stuttgart, Chemnitz und Sebnitz machte er ganze Häuser bunt. Comicartige Figuren bevölkern seine Fassaden. Sie haben große Augen, wulstige Lippen und erinnern an Kinderbilder.